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EU-Piratin Julia Reda untersucht VW-Abgasskandal

Julia Reda, Europaparlamentarierin der Piratenpartei und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grüne/EFA-Fraktion, wurde heute in den Untersuchungsausschuss des EU-Parlaments zum VW-Abgasskandal gewählt.

Ihren Fokus beschreibt sie so:

„Autos sind längst fahrende Computer. Es war Software, die VW die Manipulation bei den Emissionstests ermöglicht hat. Der Skandal zeigt auf: Wir brauchen ein Recht darauf, die Software, die unseren Alltag immer stärker beeinflusst, zu inspizieren. Zu oft wird das durch Regeln zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen sowie durch technische Schutzmaßnahmen verhindert, deren Umgehung verboten ist. Die Arbeit von Forscherinnen und Forschern, die den Fall frühzeitig aufdecken hätten können, wäre also womöglich illegal gewesen. Das darf nicht so bleiben. Ich werde den VW-Skandal aus diesem Blickwinkel aufarbeiten und mich dafür einsetzen: Firmen dürfen den Programmcode, der unsere Welt antreibt, nicht länger vor uns verstecken.“

Der Untersuchungsausschuss, dessen Zusammensetzung heute vom Plenum des Europaparlaments beschlossen wurde, nimmt seine Arbeit in Kürze auf. Er hat das Mandat zu ermitteln, ob die Kommission bzw. die Mitgliedsstaaten frühzeitig von Übertretungen wussten und ob sie es verabsäumt haben, Testmethoden rechtzeitig anzupassen und das Verbot von Abschalteinrichtungen (sog. ›defeat devices‹) durchzusetzen, sowie adäquate Strafen für Verstöße festzulegen. Der Ausschuss wird innerhalb eines Jahres einen Abschlussbericht mit Erkenntnissen und Handlungsempfehlungen vorlegen.

2 Kommentare zu “EU-Piratin Julia Reda untersucht VW-Abgasskandal

  1. Es würde reichen, wenn man mal von den Hersteller gemachten Regeln für Hersteller wegkommen würde. Das ist ja, als würde ich mein Gehalt selbst festlegen 😉
    Weil die Tests immer mehr im Simulator oder Labor gemacht werden. Ich habe selber Beruflich mit Tests zu tun. Und mein Erfolg gibt mir recht. Ich teste gerne die Dinge im Feld. Und das sollte auch da gemacht werden. Einfach eine Runde fahren, Messonden in den Auspuff, und los!
    Das Auto sollte einfach nicht mitbekommen, dass es auf einem Testlauf ist.
    Genau das haben die Amis gemacht.
    Hätte unser TÜV/GTÜ/DEKRA das mal so gemacht, oder die KFZ-Bundesamt in Kiel. Da werden nur Papiere gewälzt, die der Hersteller ausgefüllt hat.
    Die müssen nur ein Fahrzeug je Serie testen.

    • Ralf Kern

      Es geht sogar so weit, das profitierende Unternehmen die Gutachten stellen! (Z.B.: Wärmeisolierende Materialien – BASF-Gutachten). Von Unabhängigkeit oder Objektivität kann man da leider nicht mehr sprechen. Hier gilt nur noch der Profit.

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