Aus den Landtagsfraktionen Landesverbände Pressemitteilungen

PIRATEN-Vorsitzender Patrick Schiffer zum Ausgang der Landtagswahl in Schleswig-Holstein

Sie haben gekämpft, um erneut in den Kieler Landtag einzuziehen – die PIRATEN in Schleswig-Holstein. Am Ende hat es leider nicht für mehr als 1,2 Prozent der Stimmen gereicht. Dazu erklärt Patrick Schiffer, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland:

„Ja, wir haben es nicht geschafft, erneut in den Kieler Landtag einzuziehen — trotz unermüdlichem Engagement und Einsatz unserer Mitglieder vor Ort. Sie haben alles gegeben; dafür danke ich ihnen im Namen der gesamten Partei. Ebenso möchte ich Patrick Breyer, Spitzenkandidat und Fraktionsvorsitzender der PIRATEN im Landtag von Schleswig-Holstein, danken. Er und seine Fraktion haben in der vergangenen Legislaturperiode bürgernahe, innovative und kluge Sachpolitik betrieben – im Sinne der Bürgerinnen und Bürgern im Norden. Die PIRATEN in Schleswig Holstein sind authentisch, standhaft, haben sich an keiner Stelle vereinnahmen lassen und sie sind sich treu geblieben. Dafür gebührt ihnen allen mein größter Respekt.

Wir PIRATEN sind engagierte Demokraten, die es ernst meinen mit der Demokratie. Wir kämpfen weiter gegen die zunehmende Politikverdrossenheit, Misswirtschaft und Intransparenz in unserem Land. Wir werden in Schleswig-Holstein außerparlamentarisch präsent sein und ein Stachel im Fleisch derer bleiben, die an den Bürgerinnen und Bürgern vorbei regieren wollen.
Wir geben nicht auf, im Gegenteil: Wir werten das Ergebnis als Auftrag unserer Wählerinnen und Wähler, weiterzumachen. Wir werden bei der Landtagswahl in NRW und ebenso bei der Bundestagswahl zeigen: Wir haben gelernt und verstanden. Wir entwickeln uns weiter. Es braucht unsere bürgernahen, weitsichtigen und innovativen Ideen in der Politik überall, um etwas zu verändern. Es braucht uns für eine gerechte, lebens- und liebenswerte Republik. Watt mutt, dat mutt!“

40 Kommentare zu “PIRATEN-Vorsitzender Patrick Schiffer zum Ausgang der Landtagswahl in Schleswig-Holstein

  1. Wenn die Piraten selbst in einem Bundesland in dem die Fraktion einigermaßen gut performt hat und aus der Opposition einiges für das Land und deren Bürger erreicht hat, mit 1,2% so drastisch abgestraft wird, muss man das Projekt auf Landes- und Bundesebene als vorerst gescheitert ansehen.
    Jetzt noch ein ‚weiter so‘ wäre, nach mehreren verlorenen Wahlen mit einer Bandbreite zwischen 0,7 und 1,7%, verheerend. So wird das nichts.
    Die Partei muss sich neu aufstellen und dazu eine Grundsatzentscheidung treffen ob man sich im Nachahmen etablierter Parteien weiter zerreiben will oder, wie die AfD, eine wirkliche Volkspartei werden will, die offen die aktuellen Probleme diskutiert und die ideologischen Scheuklappen, die man sich seit 2012 übergestreift hat, endlich wieder ablegt. Werdet politisch wieder inkorrekt (wie bis 2011) und sozialliberal. Konservativ hat die AfD nun schon besetzt.
    Hört auf gegen die AfD zu schießen. Das stärkt nur die. Sie sind zwar eure Konkurrenten, aber im Sinne von ‚die da oben, wir da unten‘ seid ihr genau so wie die AfD eine Bürgerbewegung, also eine Partei von unten. Das kann euer Alleinstellungsmerkmal gegenüber sämtlichen Etablierten sein, und war es auch 2011, weswegen es die großen Erfolge gab. Dazu noch eine Frontfrau wie weiland Marina Weißband, und die 5% sind wieder erreichbar. Vorher nicht.

    Noch ein Zukunftstipp: Die Grünen gehen den Bach runter, Spaßbremsen und Verbotsparteien mag nun mal niemand. Hier werden sich Lücken auftun, für unideologische und rationale, fortschrittliche Politik.

    • Seepferdchen

      Lieber Bernd,

      vielleicht ist es dir ja entgangen, aber auch die AfD hat längst zum Sinkflug angesetzt. Mithin ist der Verweis auf die Meidung von „political correctness“ i.S. der pathetischen Absonderungen Alice Weidels wohl nicht ganz zielführend. Mal ganz abgesehen davon, dass die Piraten vermutlich auch INHALTLICH nicht als AfD-nah bezeichnet werden wollen.
      Dass sich die Partei neu aufstellen muss, darin stimme ich dir vorbehaltlos zu. Der Schlüssel liegt darin, wieder mehr AKTIVE Mitglieder in die Arbeit der Partei einzubinden. Dies wiederum setzt voraus, die innerhalb der Partei vielbeschworene Basisdemokratie tatsächlich zu etablieren. Um es nett auszudrücken – hier haben wir ein paar Reserven und die in der Vergangenheit auf diesem Spielfeld begangenen Fouls wirken natürlich noch nach. Ich spreche da ein bisschen aus persönlicher Erfahrung.

      • derfla

        Liebes Seepferdchen,
        die AfD hat trotz medialem und anderem Sperrfeuer in SH 5,9 % geholt.
        Warum ? Nun : Wirtschaftswoche : die Sozialkosten explodieren. Oder FAZ Net : Rassismus : Das Schweigen der Schulen. mal so als Beispiele. Weiter : Frankreich , Europa will Geld von uns sehen, viel Geld ….glaubst Du, glaubt ihr, das Geld liegt hier auf der Straße ? Man könne es nicht auch hier sinnvoll einsetzen ? Und Afrika ? Den Nahen Osten ? Retten wir Auch ? Du / ihr könnt es egoistisch nennen….bitte…..aber dann kommt nicht mit mehr sozialem…oder deshalb hat keiner weniger. Bei wachsender Kriminalität und Terrorgefahr wollen viele Menschen mehr Sicherheit und sind deshalb bereit Einschränkungen in ihrer „Freiheit“ hinzunehmen, das kann man beklagen aber es ist so…Nochmal der Lesetip : SPON : Die Reichen werden Todeszäune ziehen. Von Martin Neuffer, einem linken Sozialdemokraten. Der Mann hat recht und so wird es auch kommen…da können noch so viele „AKTIVE Mitglieder“ auf der Straße stehen und fordern das „irgendwie mehr für ALLE“ da sein muss.
        MfG

        • Hägar

          Gerade mal 6% sollen also die schweigende Mehrheit sein ??? Es ist wie mit dem Schulzzug, der existiert auch nur im Internet !
          Es gibt keine rechtsbraune Mehrheit im Land, wird es auch nie geben !

          • derfla

            Hallo Hägar. Hast Du auch eine inhaltliche Möglichkeit Dich mit meinem Text und den von mir empfohlenen Beispielen auseinanderzusetzen ? Versuch es mal, würde mich freuen. Könnte, für mich, eine lustige Diskussion geben. Nur zu…trau Dich.
            MfG

  2. willi uebelherr

    Ja, liebe freunde, dem kommentar von Bernd schliesse ich mich an, ohne seine zielpositionen genauer zu verstehen. Ihr muesst euch ueberlegen, ob die repraesentative Republik mit ihren „clandestinen“, also mafia strukturen, das richtige ist. Fuer das, was wir von den Piraten erwarten, ist es nicht geeignet. Berufspolitiker werden nicht gebraucht, sondern transportkanaele fuer die entmuendigte bevoelkerung. Die Piraten als temporaeres instrument fuer die bevoelkerung, hier wohl hauptsaechlich die Jugend und die jungen Menschen, deutlich auch in diesem Affentheater „Parlament“ zu machen, welche perspektiven existieren.
    mit lieben gruessen, willi, Asuncion, Paraguay

  3. Meiner Meinung nach haben die Piraten bereits die grundsätzliche Entscheidung getroffen wie sie weitermachen wollen, durhc die Rückbesinnung auf Ihre „alten“ Kernthemen. Diese Themen wie diese Partei kann ich voll unterstützen, tue dies seit 2009 durch meine Wählerstimme und seit 2011 durch mein Engagement als Parteimitglied.
    Ich sehe im Kurs der Piraten weder eine Imitation der Volksparteien noch sehe ich einen Grund anderen „erfolgreiche“ Parteien durch populistisches Agieren oder durch das Schüren von Resentiments nachzuahmen. Es ist klar, wofür die Piraten stehen. Es mag sein dass die von uns besetzten Themen Privatsphäre, Demokratie, Datenschutz und Bürgerrechte von vielen Menschen als langweilig, uninteressant oder zu abstrakt gesehen werden – nichtsdestotrotz sind diese Themen wichtig, weil sie die Grundlage für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung darstellen, auf die alles aufbaut was unser Land lebenswert macht. Diese Themen weiter zu vertreten (als einzige nicht lobbygesteuerte Partei in Deutschland) sehe ich als unsere Aufgabe an.
    Von den 12 Prozent, die wir einst in Umfragen erhalten hatten, waren – das war damals bereits bekannt – gut 10 Prozent der Sparte der Protestwähler zuzuschreiben. Die von uns derzeit erzielten Wahlergebnisse zwischen 1 und 2 Prozent entsprechend ziemlich genau dem Bevölkerungsanteil, der sich mit den von uns angesprochenen Themen auseinandersetzt und die Gefahr einer ausufernden staatlichen Kontrolle für die Demokratie begreift.
    Es wird unsere Aufgabe sein, auch dem Rest der Bevölkerung die Wichtigkeit der eigenen Freiheitsrechte vor Augen zu führen. Ich hoffe dass uns das gelingt ehe das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.
    Dafür werde ich auf alle Fälle auch weiterhin kämpfen. Und zwar weil es die Sache wert ist. Das Ziel einer Partei ist nicht, die absolute Mehrheit zu erringen. Politik ist keine Olympiade, die Wahlen sind das Mittel der Bürger den Kurs des eigenen Landes mitzubestimmen. Insofern ist es mir egal ob wir 1 oder 50 Prozent bekommen – wichtig ist dass wir aufstehen und die Dinge verändern wollen. Denn dann wird uns das auch irgendwann gelingen.

  4. Über die Strategie nachzudenken und zu diskutieren ist sicher sinnvoll. Wer aber die Piraten auffordert „wie die AfD“ zu werden hat eine ganz andere Agenda. Offenbar glauben einige Leute, 3 Jahre nachdem viele linksorientierte Menschen die Partei verlassen haben, diesen immer noch die Schuld an Niederlagen geben zu nüssen. Und nun wird gefordert, dass die Piraten eine Art „Pegida mit Internetanschluss“ werden müssen.

    Ich dachte damals auch, dass die linksorientierten Menschen in der Partei etwas übertreiben, wenn sie vor rechten Tendenzen bei den Piraten warnten. Anscheinend hatten sie aber doch recht.

  5. BuFiPo

    Stimmt Andreas, die damaligen Wähler waren Protestwähler. Umfragen sind oft nicht repräsentativ – aber wer die Zahlen der letzten Jahre so verfolgte, der musste sich Gedanken über den Ausgang der betreffenden Wahlen machen. Schleswig-H, war da kein Einzel- od. Sonderfall.

    In dieser Republik laufen einige (viele) Dinge nicht so wie sie eigentlich sollten – Mafia, Korruption, Kriminalität, Transparenz, Migration, Soziales, Steuern, Arbeit, Medien, usw.- das Problem ist, dass viele sich darüber mokieren und ärgern, sich aber nicht damit auseinandersetzen wollen, wer ihren Kahn auf Grund setzen wird.

    Dass die Wähler zwischen den einzelnen Parteien/Kandidaten hin- u. her springen wie in einer ehemaligen Kinderfernsehshow (Eins-zwei oder drei) bevor das Licht dann bei der richtigen Antwort dauerhaft leuchtet, ist auch nicht neu – deshalb war auch SH dieses mal eher eine Protestwahl – man wollte gewisse Konstellationen (auch im Hinblick auf den Bund) vermeiden – was nun zu einem Problem wird.

    Nächste Woche wird NRW fallen, ob die Piraten dann in der Versenkung verschwinden – wird die Zukunft zeigen – die Wähler werden sich weiter die Wölfe aussuchen, die am lautesten Heulen…

  6. Sigrid

    Ich (60+) finde eine Partei wie die Piraten wichtig für eine erfolgreiche Zukunft! Bin jedoch von der Präsenz auf der Straße enttäuscht, da ich den persönlichen Kontakt auch wichtig finde. Ich hoffe sehr, das ihr die 5% in NRW doch schafft, gebt nicht zufrüh auf und mobilisiert in den nächsten Tagen noch alle Kräfte??

  7. Matthias

    Ein Aussenseiterkommentar von einem „noch nie“ und vermutlich „auch in Zukunft nicht“ Piratenwähler.

    Ich habe ganz früher, das muss so um 2010/2011 gewesen sein, die Piraten mit Interesse und Hoffnung beobachtet. Mein Traum, eine liberale und libertäre Partei – libertär im US-Sinne von libertarian, die vielleicht einmal das einlöst, was, die FDP seit Ewigkeiten versprochen hat und stets für ein Linsengericht von einigen Ministerposten verkaufte.

    Eine Partei, die liberal nicht nur als Nichteinmischung des Staates in das digitale Leben des Bürgers definiert, sondern selbstverständlich auch als Nichteinmischung in sein reales Leben, von allem auch in sein Leben als homo oeconomicus.

    Eine Partei, die als einzig legitimen Aufenthaltsort für das Geld eines wirtschaftenden Bürgers, sei es als Unternehmer oder als Arbeitnehmer, sein Bankkonto begreift und die vielleicht einen „flat rate tax“ in Höhe des mittelalterlichen Zehnten als Obergrenze der direkten plus indirekten Steuern fordert – gegenfinanziert durch einen schlanken Staat, den „Nachtwächterstaat“ der klassischen Liberalen. Vielleicht eine Partei mit John Stuart Mills „On Liberty“ als Parteiprogramm?

    Meine Hoffnung, die aber weit im Vorfeld der Bundestagswahl 2013 rasch verflog.

    Die Piraten wurden ziemlich schnell von strammen Linken gekapert und mutierten zu einer „Linkspartei mit Internetanschluß“. Eine Partei, die von bedingungslosem Grundeinkommen (von wessen Steuern eigentlich?) und „kostenlosem“ öffentlichen Nahverkehr (auf wessen Kosten eigentlich „kostenlos“?) schwadronierte. Mein abschreckendes Beispiel von damals war ein politischer Geschäftsführer der Piraten – der Herr Ponader – der bei Günther Jauch auf dem Talkshowsofa saß und mit seinem dumbPhone daddelte um den Plebejern vor der Glotze mal so richtig zu zeigen, dass sie seiner ungeteilten Aufmerksamkeit nicht würdig sind und der als multipler Studienabbrecher herrlich und in Freuden von meinem Einkommen und dem Einkommen anderer Arbeitnehmer lebte.

    Vielleicht die totale digitale Freiheit für Bonvivants, jedoch für gut verdienende Arbeitnehmer in technischen Berufen die reale Knechtschaft hoher und noch höherer Steuerlasten! (Wisst Ihr eigentlich, mit welchem Satz ein Ingenieur oder ein Facharbeiter in der baden-württembergischen Automobilindustrie jeden zusätzlichen Euro versteuert???)

    Linksparteien haben wir genug. Eine weitere brauchen wir wirklich nicht. Was auf dem Wahlzettel fehlt, das ist eine liberal-libertäre Partei, die für einen Minimalstaat eintritt, der sich weitgehend aus dem Leben und dem Geldbeutel(!) seiner Bürger heraushält. Zuerst mal im realen Leben, dann gern auch in Schritt zwei im virtuellen Leben. Die Piraten sind so eine Partei nicht. Wahrscheinlich werde ich bei der Bundestagswahl wieder zähneknirschend mein Kreuzchen bei der FDP als Partei des kleinsten Übels machen.

    Berlin? Kiel? Nächten Sonntag Düsseldorf? Selbstversenkung? Mich wundert es nicht!

    Viele Grüße

    Matthias

    • Die Unterwanderung durch Personen, die sich selbst als „Links“ bezeichneten, wurde vor drei Jahren abgewehrt. Leider hat uns das ganze trotzdem sehr, sehr viel Kraft gekostet und es wird noch viel Zeit vergehen, bis die Piraten die Folgen davon überwunden haben und auch zeigen können, das wir wieder zurück zu den Wurzeln gekommen sind.
      Ja, eine weitere „linke Partei“ braucht niemand. Die Piraten platzieren sich offiziell seit zwei Jahren auch als „sozialliberal“. Aber das sind Worte. Es kommt drauf an, was man wirklich daraus macht. Das einmal zerstörte Vertrauen wieder aufzubauen ist eine harte Arbeit. Aber es gibt einige Piraten, die dabei sind, die Scherben zusammen zu kehren und daran arbeiten, dass man uns wieder vertrauen kann.

    • Die Piraten haben sich ebenso wenig von den Linken kapern lassen wie von den Rechten (die Frage hat man uns erst letzten Samstag wieder am Infostand gestellt). Den Linkskurs des Bundesvorstands haben wir 2014 am aBPT in Halle beendet, ich war selbst dabei diese Leute aus dem Amt zu wählen. Sie und ihre Anhänger sind innerhalb des folgenden Jahren überwiegend ausgetreten oder zu anderen Parteien (z.B. den Linken oder den Grünen) gewechselt. Herr Ponader oder Frau Domscheit-Berg, Frau Helm oder Herr Delius sind alle schon länger nicht mehr dabei.
      Wir übrig gebliebenen Piraten haben die Austritte bedauert, aber die Partei hat ihre Fokussierung auf ihre ursprünglichen Themen beschlossen und damit konnte und kann ich als „Kerni“ gut leben.

      Und trotzdem unterstütze ich z.B. das BGE – allein aus dem Grund weil durch die fortschreitende Technologisierung und Automation innerhalb der kommenden 50 Jahren jede Menge Jobs wegrationalisiert werden. Nicht nur bei niedrigqualifizierten Arbeiten, sondern auch viele „Denkjobs“ werden entbehrlich werden. Wie wollen wir die Menschen auffangen, die dadurch ihren Job verlieren? Es ist ja nicht so dass wir jeden von ihnen umschulen können. Bei einer Entkopplung der Wirtschaftsleistung von der Arbeitsleistung lassen wir sie entweder verhungern oder wir gestehen ihnen unabhängig von ihrer Tätigkeit ein Recht auf ein Leben in Würde zu – ohne sie durch Maßnahmen und Vorgaben zu gängeln, ohne sie zu zwingen ihre Altersversorgung zu verbrauchen, ohne sie als Minderwertige zu stigmatisieren. Ein anderes schlüssiges Konzept als das BGE konnte mir hier noch niemand als Lösung präsentieren.
      Du hast Recht dass wir keine weitere linke Partei in Deutschland brauchen. Ich denke aber dass wir auch keine liberal-ökonomische Partei brauchen – dieses Spektrum deckt ja jetzt wieder die FDP ab. Deutschland ist vom Konzept her eine sozialliberale Marktwirtschaft, was bedeutet dass diese eben auch „die aus dem Raster gefallenen“ Menschen nicht im Stich lässt. Das ist es was und von rein kapitalistischen Staaten wie z.B. die USA unterscheidet, wo Trump den zaghaften Versuch einer allgemeinen Krankenversicherung zu Gunsten der Unternehmen wieder gekippt hat. Wenn Du eine solche Entwicklung unterstützen möchtest ist die FDP vielleicht wirklich die richtige Wahl.

      Aber eben nicht meine. Der Staat hat für seine Bürger da zu sein, hat ihnen zu helfen. Der Staat, das sind wir alle. Und ein solches Konzept unterstütze ich gerne mit meinen Steuergeldern.

      Die gegenwärtige Tendenz zeigt aber in eine völlig andere Richtung: „Leistungsschwache“ werden stigmatisiert und ausgegrenzt. Die Regierung misstraut per Dekret ihren Bürgern und lässt sie zunehmend auf Schritt und Tritt überwachen, rechtfertig dies auch noch mit dem Schutzbedürfnis und verweist auf eine „Erhöhung der gefühlten Sicherheit“, wohl wissend dass es sich hier weder um reale Sicherheit handelt noch dass es eine solche geben kann.

      Das ist nicht das Land, dass ist nicht die Welt in der ich meinen Sohn aufwachsen sehen will. Und deswegen bin ich bei den Piraten aktiv.

      Ich fände es deswegen interessant wenn Du Deine Sicht der Dinge etwas genauer darlegen würdest. Hier in den Kommentaren oder gerne auch an mich per Email.

      Bis dann!
      Andreas

      • derfla

        Hallo Andreas. Deine Antwort gefällt mir sehr gut. Kann mich vollumfänglich anschließen. Nur : das ist nicht PIRATEN Politik.
        Du schreibst : Der Staat hat für seine Bürger da zu sein, ihnen zu helfen. …..für seine Bürger. Darum geht es. Um die Sicherheit seiner Bürger, um ihre soziale Absicherung und sie nicht zu sehr / ungerecht zu belasten. Das heißt aber nicht Globalisierung des Arbeitsmarktes, h4 Sanktionsfrei oder bedingungsloses für ALLE die es bis hier schaffen. Das kann nicht funktionieren, so viel Realitätssinn muss schon sein. Genau daran fehlt es immer wieder.
        MfG

        • Hallo Derfla,
          als wenn ich mir die auf dieser Seite verlinkten Programmpunkte von uns Piraten so durchlese finde ich schon, dass unsere Politik das recht gut abdeckt. Aber ich weiß schon was Du meinst.
          🙂

          An der Globalisierung des Arbeitsmarktes zu rütteln ist vergebene Mühe – der Zug ist bereits abgefahren. Selbst rückwirkend ist da nichts mehr zu machen. Wir schätzen ja an der Globalisierung selbst so viele Dinge, dass uns die Kehrseiten davon erreichen ist unvermeidbar.
          Wie gesagt: wie sonst sollen wir dieser Herausforderung begegnen? Abschotten der Grenzen, Nationalstaatlichkeit, Staatssubventionen – das funktioniert vielleicht in China, aber nicht hier bei uns.
          Und warum sollte man nicht über ein BGE für nichtarbeitende Menschen nachdenken, wenn umgekehrt Banken über ihre Buchgeldtricksereien Geld aus dem Nichts schöpfen können? Wir haben auf dem Finanzmarkt schon lange eine Trennung zwischen Wertschöpfung und tatsächlicher Leistung.
          Geld ist im rechten Licht besehen nicht mehr als ein Traum (ich zitiere hier Terry Pratchett). Warum sollten wir als Gesellschaft nciht versuchen selbst den Wert definieren anstatt uns selbst seinem fiktionalen Wert unterwerfen?
          Ich kenne das Argument: wir allein können das uns als Land nicht leisten ohne uns weltwirtschaftlich den Ast abzusägen.
          Aber dann beginnen wir mal mit einem kleinen Schritt und geben das Harz-IV sanktionslos ab. Ich kenne einige Leute die sich vom Jobcenter gängeln lassen müssen, ohne dass sie tatsächlich eine Chance auf dem Arbeitsmarkt haben – den zehnten Kurs zum Verfassen von Bewerbungsschreiben hin oder her. Und dieses Schicksal wird in den kommenden Jahren noch eine ganze Menge mehr Leute ereilen – auch die, welche sich heute noch auf ihre höheren Bildsabschlüsse verlassen. Ausgestellt wird, wenn die Firma damit einsparen kann – Erfahrung und Qualifikation hin oder her. Ich habe erst vor kurzem in meiner Firma ähnliches mit ansehen müssen.

          Also: was wären die praktikablen Alternativen?

          • derfla

            Mensch Andreas…..ich bin echt platt…
            na gut, fangen wir mal an…..
            Du meinst also an der Globalisierung des Arbeitsmarktes kann man nichts mehr ändern und man solle es auch gar nicht erst versuchen ? Verstehe ich Dich da richtig ?
            Heißt das nicht im Klartext, das bei unbegrenzter Zuwanderung von potentiellen Arbeitskräften ein enormes Lohn und Sozialdumping ausgelöst wird ? Und was ist mit denen die keine Arbeit finden / haben, wovon leben die ? Wie leben die ? Wer kommt dafür auf ? Du verstehst das dies den Zusammenbruch unserer Sozialsysteme bedeutet ?
            Was heißt Zusammenbruch der Sozialsysteme ? Keine Unterstützung für Alte, Arbeitslose, Kranke, Kinder ?
            In Deutschland:
            3,6 Mio Arbeitssuchende
            7,3 Mio Mini Jobber
            1,5 Mio Kapovaz Jobber
            1 Mio Leiharbeitnehmer im Niedriglohnsektor
            22% der Arbeitnehmer im Niedriglohnsektor
            1,1 Mio Aufstocker
            40 % aller Neueinstellungen nur noch befristet
            2,5 Mio arme Kinder
            2 Mio Tafel Kunden
            Altersarmut, Wohnungsnot, schlechte Schulen, Schlechte Kitas, schlechte Altersheime usw. usw. usw.
            Und wie sieht es in Europa aus ? Na ?
            Und da kommen Andreas und seine Piraten und möchten in unbegrenzter Zahl Migranten einwandern lassen ?
            Und das obwohl „Arbeitslose“ unzählige Bewerbungsschreiben verfassen …?
            Und dieses Schicksal wird noch mehr Leute erfassen ? Auch höher qualifizierte ?
            So ist es Andreas. Und Deine / die Piraten Antwort ist : Grenzen auf und H4 sanktionsfrei für ALLE solange der Vorrat reicht. Und dann ? Schaun wir mal ?
            Ich habe 4 kleine Enkelkinder und denke nicht im Traum daran so eine verantwortungslose Politik zu unterstützen.
            Was wären die praktikablen Alternativen ?
            SPON “ Die Reichen werden Todeszäune ziehen“.
            Wie macht es Mazedonien ? Spanien ? Wie sichert man einen Supermarkt ? Gesetz über den unmittelbaren Zwang §§ 11 und 12. ? Das willst Du / wollt ihr gar nicht erst versuchen ?
            Ihr wollt einfach alles den Bach runtergehen lassen ? Nur so ? Da wird die Mehrheit der Bevölkerung hier in D und im übrigen Europa nicht mitmachen. Da gibt es noch genügend die Überlebenswillen und Verantwortungsgefühl für ihre Familien, Freunde, Nachbarn, Kollegen etc. haben.
            Mensch Andreas, ich kann es nicht glauben…

          • Also, Derfla, dann doch mal Butter bei die Fische: Wie willst Du denn die Globalisierung „zurückdrehen“? Denn Globalisierung, dess hat erstmal gar nix mit Asyl zu tun – letzteres ist nämlich ein Menschenrecht.

            Zur Erinnerung: Globalisierung bezeichnet den weltweiten Austausch von Waren und Dienstleistungen. Und die daraus entstehenden Folgen kann man
            (a) durch eine Abschottungspolitik blockieren. Grenze zu, keine Waren raus, keine Waren rein oder wenn, dann nur mit Strafzöllen. Für ein Exportland wie Deutschland der wirtschaftliche Supergau, das uns in die Isolation treiben würde.
            (b) durch soziale Reformen abzufedern versuchen. Der Ansatz des BGE sagt einfach dass die Menschenwürde unabhängig vom Arbeitsstatus ist und deswegen eine Mindestversorgung bedingungsfrei zur Verfügung gestellt wird. Das muss nicht 2000 Euro netto pro Monat und Kopf sein – da stimme ich Dir bzgl. Deinen Finanzierungsbedenken zu. Aber ob man jetzt Sozialhilfe abhängig von den Vorgaben und Launen des Sachbearbeiters beim Jobcenter macht oder dem Bedürftigen „so“ auszahlt verändert primär erstmal nix großartiges an der Bilanz.
            (c) DEIN Vorschlag bitte hier einfügen. Und jetzt nicht nur „Mann Mann Mann“ sondern mal wirklich erklären wie Du Dir das vorstellen würdest, bitte. Wenn Du den Zaun der Reichen ziehen willst, dann stimme ich Dir zu: die Piraten sind in diesem Fall definitiv nicht Deine Partei.

            Im übrigen: Grenzen auf? JA BITTE! Meine Güte, die DDR liegt kaum 25 Jahre zurück und die Leute wollen wieder eine Mauer bauen? Jeder Schritt über eine Grenze erschließt neue Erfahrungen, sei es kultureller, wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Art. Von anderen und sich selbst lernen geht nur wenn man Grenzen überwindet.
            Wovor hast Du Angst? Ich habe auch einen Sohn, zwei Neffen… und für die will ich eine Zukunft, die sie selbst gestalten können. Nicht den berühmten vergoldeten Käfig, der sich als Messing herausstellt wenn der Glanz weg ist.
            Es gibt keine goldene Zukunft. Gab es nie, wird es nie geben. Und die Vergangenheit will ich nicht zurück haben.

  8. Visionär! @QuerFreigedacht

    Ich würde der Partei wieder eine Chance geben, wenn diese sich auf Kernthemen fokussieren würde. Dazu gehören mMn

    – weniger Überwachung
    – keine Zensur
    – BGE
    – Bildung
    – Homoehe

    Das waren ursprüngliche Themen. Man muss sich als Kleinstpartei nicht zu allem äußern und ein Programm haben.
    Auch öffentliche Äußerungen sollten mit Bedacht vorgenommen werden. Zuviel sagen zu viel.

    Den Ruf zerstört haben diese Selbstdarsteller aber und der Vorstand hat wenig dagegen unternommen. Als Faxe damals in Berlin sinngemäß seine Kernkompetenz mit „Ich bin schwul“ präsentierte, wurde jede Kritik an ihm als homophob abgetan. Damals hatte er noch kaputte Zähne und seine schmutzige Latzhose. So findet man halt keine Wähler, die ernsthafte Politik erwarten.
    Wenn jmd die Bombardierung Dresdens fordert, sollte das einen Aufstand erzeugen.
    Köln Hbf hätte von Piratenseite auch einen Aufschrei erzeugen müssen. Es ist ein Eingriff gg die sexuelle Selbstbestimmung.
    Im Fall Dina Ali hätte die Piratenpartei auch tätig sein können 》Menschenrechte!
    Zensur durch Maas… Ich höre nichts großes von den Piraten dagegen.
    Flüchtlinge… die Piraten sollten leaken, wie „Wir schaffen das“ in der Realität aussieht. Wer schafft denn was, wenn Gelder und Personal und Unterkünfte fehlen?
    Das ließe sich noch weiter fortführen…

    Gesellschaftsentwürfe… das geht schon zu tief und zu weit. Darüber kann gesprochen werden, wenn Sitze im BT und BR dauerhaft vorhanden sind.

    • Die Kernthemen Privatsphäre, Bürgerrechte, Demokratie und den Rückbau des Überwachungsstaates sind bei den Piraten aktuell wie ehedem. Die einzelnen Punkte stehen in unserem Programm oben verlinkt.
      Die personellen Fehlgriffe die uns immer noch angelastet werden gehören der Vergangenheit an. Solche Fehler und Probleme ereilen jeder neuen Partei, bei den Grünen war das nicht anders.
      Reaktionen auf die von Dir genannten Probleme gab es jede Menge. Die Pressemitteilungen die auf Bundes- und Länderebene herausgegeben wurden sind auf den Seiten der Gliederungen verlinkt oder abgedruckt. Ob sie tatsächlich auch den Weg in die Druckerpressen der Verlage finden, darauf haben die Piraten keinen Einfluss.
      Was das „Wir schaffen das“ in der Flüchtlingsfrage angeht: das liegt allein an uns. Solange wir Millionen und Abermillionen für unsinnige Projekte ausgeben können (Flughafen Berlin, Airbus A400, ect.), solange ist genug Geld da um besser investiert zu werden. Aber auch ganz persönlich können wir alle was dazu beitragen. Meine Frau und ich engagieren uns seit zwei Jahren in der Flüchtlingshilfe, betreuen Asylbewerber, geben Deutschunterricht, sammeln Kleidung und Spielzeug – und haben dabei im kleinen viel bewirken können. Wenn jeder von uns „Deutschen“ einem Asylbewerber die Hand reicht klappt das. Und ich kann aus eigener Erfahrung Dir versichern, dass sowohl der finanzielle wie auch der Arbeitsaufwand für die Helfer bei so einer kleinen Vorgehensweise (und einer Beteiligung der Bevölkerung) gestemmt werden kann. Das ist eine Frage, ob man will und ob man sich das zutraut. Dann kann das meiner Meinung nach auch gelingen.

      • derfla

        Weiter geht’s….
        …Bürgerrechte….Überwachungsstaat….was befördert den Abbau von Bürgerrechten und den Ausbau des Überwachungsstaates ? Wachsende Kriminalität (hab ich vor 2 Stunden erlebt: 2 „Südländer“ haben in einem Restaurant 2 Taschen gestohlen) und wachsende Terrorgefahr, ausgelöst wodurch ? Und wenn die Kriminalität durch junge, frustrierte Männer weiter anwächst ? Was dann ? Nix ? Wenn die Zahl der Gefährder oder gar Terroropfer steigt ? Was dann ? Nix ? Glaubst Du das ?
        …“Wir schaffen das“….in der Flüchtlingsfrage liegt es allein an uns….Oh. Und in Griechenland ? Liegt es allein an den Griechen ? Serbien ? Ungarn ? usw. usw. ??? Ich glaub es nicht.
        …Solange wir Abermillionen für unsinnige Projekte ausgeben…..
        Du meinst wenn ich mir einen Porsche kaufe muss auch noch Geld für eine Weltreise und/oder eine Ferienwohnung auf Malle da sein ? Irgendwie ?
        Deine Frau und Du betreuen Asylbewerber. Prima. Ihr habt Euch also entschieden viel (?) Zeit für diese gute Sache zu investieren. Als Ihr Euch entschieden habt, habt Ihr Euch da auch gesagt es ist besser sich um Asylbewerber zu kümmern als…. z.B um Menschen im Hospiz ? Einsame Alte ? Einsame Kranke ? Vernachlässigte Kinder ?
        Hättet Ihr auch machen können . Oder ? Ihr hättet in der Zeit auch arbeiten können, Steuern zahlen und das Geld spenden…20 Mio. Menschen sind akut vom Hungertod bedroht…Aber Ihr habt euch für Geflüchtete entschieden…..Und wer kommt für die Geflüchteten auf ? Wer zahlt Lebensunterhalt ? Krankenversicherung ? Du ? Oder gibt es da Grenzen in Deinen Möglichkeiten ? Diese Grenzen gibt es in der Gesellschaft nicht ? Wir können Geld ohne Grenzen ausgeben und keiner hat weniger ? (Wirtschaftswoche : Sozialkosten explodieren.) Und während wir die Geflüchteten betreuen und versorgen kämpfen andere junge Männer ( für mageren Sold, Gefahr für Leib und Leben) unterstützt von unserer Regierung in Afghanistan, Syrien, Irak usw…für Menschenrechte z.B. gegen IS. Al Nusra, Taliban usw… Mensch Andreas…
        „Wenn jeder Deutsche einen Flüchtling an die Hand nimmt…“ Warum nicht jeder Grieche ? Italiener ? Saudi ? Kanadier ?
        Warum muss man Sunniten, Schiiten, Araber, Kurden an die Hand nehmen ? Warum „vertragen“ die sich nicht einfach ? Warum klappt das in Frankreich nicht ? Warum töten Russen Ukrainer und umgekehrt ? Die Liste könnte ich beliebig verlängern. Und Du ? Du meinst wir probieren es hier einfach auch nochmal ? Mal sehen ob es gut geht ?(Wie ging es den Indianern, die die Pilgerväter hilfreich aufnahmen ? Den Palästinensern ?) Ich mag es nicht wenn man mit Menschen, schon gar nicht mit Menschen die ich mag, liebe rumexperimentiert. Oder weißt Du wie es richtig funktioniert ? Dann mach Dich auf den Weg, erklär der Welt von Sachsen bis Sri Lanka wie es geht. Kennst Du Dich auch mit dem Islam aus ? Ja ? Dann kannst Du den Islamgelehrten in Nahost und anderswo ja mal den wahren Glauben erklären….Dann entfallen fast alle Fluchtgründe….wenn Du das alles aber nicht kannst oder nicht machst….dann verschone mich bitte mit Deiner Werbung für Menschenversuche…..Hast Du Kinder ? FAZ net : Rassismus: Das Schweigen der Schulen.
        Oder lieber „Sexueller Missbrauch Rotherham“.?
        MfG

        • So, Derfla, zum zweiten Teil.
          Es wird Dich überraschen, ich „unterstütze“ tatsächlich einen syrischen Flüchtling. Er ist in den letzten zwei Jahren quasi zu einem Familienmitglied geworden und ich möchte meinen so gewonnenen Bruder nicht mehr missen. Wir kochen und essen zusammen, meine Frau hat mit ihm Deutsch gelernt, er gibt meinem Sohn Nachhilfe in Englisch (er war in Damaskus Übersetzer), wir unternehmen Ausflüge, wir suchen für ihn Arbeit und Wohnung und kämpfen darum dass seine Frau und sein Kind, die in einem Flüchtlingslager im Libanon ausharren, endlich den Familiennachzug genehmigt bekommen. Vielleicht liegt an es uns, aber wir spüren weder eine finanzielle noch eine persönliche Belastung durch diese Situation. Im Gegenteil, ich empfinde es als eine große Bereicherung. Wenn Du das erste selbstgemachte Baklava probiert hast, wirst Du vielleicht verstehen was ich meine.

          Wie Du aus unserem Programm ableitest dass die PIRATEN andere hilfsbedürftige Menschen vernachlässigen würden, erschließt sich mir nicht. Auch persönlich sind meine Frau aktiv in lokalen Projekten wie auch im Tierschutz.
          Kleine Frage am Rande: für was engagierst Du Dich persönlich? Ausser eine Spende an Brot für die Welt zu Weihnachten, die zu 50% in die Organisationsverwaltung fliesst und danach in irgendeinen Wasserhahn in einem Dorf in Afrika?

          Was eine mangelnde Beteiligung anderer Staaten bei der Flüchtlingsbetreuung angeht stimme ich Dir zu – aber das entbindet uns nicht von der Pflicht zu helfen. BTW: Gerade Italien und Griechenland, die von der EU als Auffanglager benutzt werden und darüberhinaus wegen des bestehenden Haushaltsdefizits gegängelt werden leisten anteilmässig ziemlich viel.

          Warum töten Menschen andere Menschen? Verlangst Du von mir die Dummheit zu erklären, vor der selbst Einstein kapituliert hat? Oder fragen wir uns mal, wer die Länder, aus denen Menschen vor Hunger, Krieg und Verfolgung zu uns flüchten, zuvor aus wirtschaftlichem oder politischem Interesse stabilisiert hat? Wer hat Tyrannen wie Assad seine Waffen geliefert, oder sein Überwachungsequipment – und dafür im Austausch Geld, Gold oder Bodenschätze bekommen?
          Ich gebe Dir einen Tip: das war unsere „westliche Zivilisation“ und gerade die deutschen Waffenschmieden haben schon vor 40 Jahren durch Rüstungsexporrte nach Afghanistan den Drogenhandel und die organisierte Kriminalität maßgeblich beflügelt.

          Ich bin Atheist und habe trotzdem sowohl die BIBEL wie auch den KORAN gelesen. Ich habe mit Leute anderer Glaubensrichtungen diskutiert und zu meinen Freunden gehören sowohl Christen, Juden, Buddhisten wie auch Muslime. Mein Sohn spielt mit Kindern aus Afghanistan, Syrien und Eriträa.
          Das erzähle ich Dir um Dir zu erklären WIE es funktionieren kann, dass sich Leute nicht mehr den Schäden einschlagen: indem man mit ihnen redet. So beginnt man nämlich aus Angst entstandene Feindbilder abzubauen. Was man kennt, vor dem muss man keine Angst haben. Hier für zwischendurch ein Link zum anschauen:
          https://www.youtube.com/watch?v=Cp3JGmhLUXc

          Du wärst überrascht wie viele Muslime über den IS genauso denken wie wir: das sind ARSCHLÖCHER, die ein Religion missbrauchen. Wir hatten das im Mittelalter schon durch. Ob wir daraus gelernt haben? Da habe ich manchmal so meine Zweifel.

          Derfla, ich lebe in Augsburg, eine Stadt mit einem ziemlich hohen „Migratenanteil“. In den letzten 40 Jahren wurde ich von vielen Leuten beschissen. Die meisten davon hatten weiße Haut und trugen sogar Anzüge. Viele Leute, die mir geholfen haben, waren Immigranten oder stammten von solchen ab.
          Klar, das hat mich genauso geprägt wie ein Blick in meinen Stammbaum: Mein Uruururgroßvater väterlicherseits kam aus Russland, die Familie meiner Mutter floh vor den russischen Truppen 1945 aus Polen ins Ruhrgebiet. Verdammt – jetzt bin ich ja gar kein Deutscher, obwohl das in meinem Pass steht…?!

          Ich sage Dir etwas: die Trennung nach Länder, Ethnien, Rassen, Religionen – das alles ist nichts als eine Separation von Menschen, die ohne Probleme miteinander auskommen könnten. Was wir tun müssen ist, diese Trennung zu überwinden. Und das schaffen wir nicht durch ein krampfhaftes Aufrechterhalten von Grenzlinien.
          Ich habe Freunde in Frankreich, England, aus Syrien und Italien – das alles sind Menschen. Deswegen weiss ich: es kann funktionieren.
          Die Frage ist im Grunde nur eines: wollen wir es denn auch wirklich?

          achen wir doch mal ein Experiment: wir sperren 50 Oberbayern und 50 Berliner sechs Monate lang in eine Traglufthalle. Ich prognostiziere ein ähnliches Bild wie wir es in den Medien lesen, wenn über Streitigkeiten zwischen Asylbewerbern berichtet wird. Was die Vergewaltigungen und Kindestötungen angeht: belege mir bitte validierte Zahlen, dass hier ein Anstieg aufgrund der zu uns gekommenen Flüchtlinge nachgewiesen werden kann. Aber bitte nicht PEGIDA, Breitbart oder RT – amtliche Zahlen. Oder lügen die Behörden jetzt genauso wie die Presse?

          Meines Wissens nach gibt es hier nämlich nur eine „gefühlte“ Unsicherheit. Und gegen die hilft keine Überwachung. Im übrigen auch nicht gegen Treppen- und U-Bahn-Schubser. Das sind Placebos unserer Sicherheitminister, nichts weiter. Und gegen die kämpfen wir Piraten übrigens auch.

  9. Hallo Andreas, hier kommt die Butter…
    Ich habe nicht geschrieben das ich die Globalisierung von Waren und Gütern zurückdrehen will. Es geht um den Arbeitsmarkt. Offene Grenzen bedeuten globaler Arbeitsmarkt bzw. man muss alle ohne Arbeit versorgen. Kennst Du Staaten die das so machen ? Sozialstaat plus offene Grenzen und Anspruch auf Leistungen für ALLE ? Für alle die da kommen ? Sozialstaat und „unbegrenzte Ansprüche / unbegrenzte Anzahl von Anspruchsberechtigten“ schließen sich aus. Das geht nicht. Wir haben übrigens einen EU Arbeitsmarkt mit ca 24. Mio. Arbeitslosen. Die Piraten / Du können ja mal fordern, das alle EU Bürger in Deutschland Leistungsberechtigt sind, H4 sanktionsfrei usw. so als Einstieg, bis es global umgesetzt wird. (hüstel) Sonst mach es vor. Lese ich morgen in der Zeitung : Pirat Andreas spendet 4 Milliarden für die akut vom Hungertod bedrohten ? Nein ? Bist Du zu geizig ? Oder ist das Quatsch ? Weil es nicht geht ? Du nicht unbegrenzte Möglichkeiten hast ? Ebent.
    „Meinen Vorschlag einfügen“. Hast den Artikel von Martin Neuffer, linker Sozialdemokrat, ehemaliger Oberstadtdirektor von Hannover, NDR Intendant, bei SPON gelesen ? Hattest Du den Eindruck das der nur so aus Bock oder Menschenfeindlichkeit „Todeszäune“ ziehen will ? Ja ? Einen Eindruck wie es ohne Grenzsicherung Europas aussehen wird kann man doch schon seit Jahrzehnten beobachten. In Brasilen, Mexiko, Südafrika usw. usw. usw. die Reichen verschanzen sich in ihren Wohnvierteln und die Armen ? Die „Normalen“ ? Die müssen zusehen wie sie zurecht kommen. Das Ganze darfst Du Dir gern noch durch ethnische / religiöse Konflikte verschärft vorstellen. Und da willst Du hin ?
    Die DDR hat Menschen eingesperrt, nicht ausgesperrt. So wie ich entscheide wen ich in mein Haus lasse, so möchte ich (wie fast alle Europäer) das wir EU Bürger entscheiden wer in unser Haus darf. Ist das bei Dir anders ? Steht Dein Haus für alle offen ? Dein Kühlschrank ? Dein Konto ? Nein ? Warum nicht ? Weil es dann nicht mehr „Dein Haus“ ist ?
    Im übrigen habe ich keine Angst, ich bin besorgt, ein „besorgter Bürger“. Wenn Du willst das Dein Sohn seine Zukunft selbst gestalten kann, warum willst Du ihn dann vor vollendete Tatsachen stellen ? Du führst, so scheint mir, ein ganz gutes Leben und das willst Du für Deinen Sohn und all die anderen die hier leben gefährden ? Für einen schönen Traum von einer heilen Welt die es nie gab und nie geben wird ? Wenn Du nicht möchtest das Dein Sohn in einem „goldenen Käfig“ lebt, verschenke alles was Du besitzt, nehme Kredite auf soviel Du kriegen kannst und verschenke es, dann schufte um zurückzuzahlen, ziehe in einen „sozialen Brennpunkt“ und lass Deinen Sohn dort zur Schule gehen. Nee lass es, Dein Sohn tut mir, unbekannterweise, leid.

  10. So Andreas, Teil zwei…
    klingt alles sehr nett, sehr sympathisch. Super.
    Ihr sucht also Arbeit und eine Wohnung für den netten Flüchtling ? Warum sucht ihr ? Gibt es nicht genug Wohnungen in Augsburg ? Gibt es Arbeitslose in der EU die auch arbeiten wollen ? Die sind nicht so wichtig ? Die haben, wenn Du / ihr erfolgreich wart eben Pech gehabt ? Kann man das so sagen ?
    Seine Familie ist noch in Libanon ? Heißt das, das dieser nette Mensch seine Frau, seine Kinder evtl wie so viele andere allein in einem Bürgerkriegsland wie Syrien zurücklässt ? Oh, oh. Und wie ist er hergekommen ? Per Linienflug aus Damaskus ? Oder hat er mehrere sichere Länder durchquert ? Warum ? Weil wir die nettesten Menschen sind ? Echt ?
    Du und die Piraten würdet also keine anderen hilfsbedürftigen Menschen benachteiligen….ah ja. Warum gibt es dann noch hilfsbedürftige Menschen ?
    Warum sind nicht alle, zumindest in D, wohlhabend, sozialabgesichert…usw. ? Altersarmut ? Kinderarmut ? Beseitigen die Piraten das durch Parteitagsbeschluss ? und keiner hat weniger ? Das scheinen euch nicht viele zu glauben…hüstel…
    „…Italien und Griechenland…leisten am meisten..“ Wie meinst Du das ?
    Die sollen Flüchtlinge, egal wie viele, bitte als Bereicherung verstehen. Erkläre ihnen das mal und den Libanesen auch, wo ist denn da das Problem ?hüstel..
    Warum töten Menschen, Menschen usw….weil das die Natur des Menschen ist ?
    „Der Mensch an sich, ist keiner“ ist glaube ich von Brecht. Das ist es was uns die Geschichte lehrt von Ötzi bis Assad und Ausbeutung ? Das Gleiche. Assyrer , Perser, Römer, Maya, usw. usw. wer die Macht hat, hat ausgebeutet. Jesus, Buddha, Mao, PolPot und viele andere haben schon versucht die Menschheit zu verändern. Den Erfolg kennst Du, willst Dich damit aber nicht abfinden und probierst es jetzt mit Gleichgesinnten noch einmal…
    “ Wie es funktionieren kann…“ Ich bin ein friedlicher Mensch, mir musst Du das nicht erzählen, erzähl es Serben / Kroaten/ Albanern/Türken/Kurden usw.usw. usw. und den schwarzen und weißen Amis, den Franzosen in den Vorstädten, den…ach denk Dir den Rest. Also : Warum erklärst Du es nicht den Menschen in Nahost ? Dann könnte Dein Flüchtling zurück. Mach, der Friedensnobelpreis ist Dir sicher.
    “ Du wärst überrascht wie viele Muslime…“ Nee, bin ich nicht. Ich kenne 3 „Muslime“ näher. Das sind aber keine Muslime, die wollen keine Kopftücher, die wollen keine Masseneinwanderung von Werten die sie ablehnen. Am „schlimmsten“ ist der Iraner. Seine Frau engagiert sich für Menschenrechte im Iran, wenn die morgens verheult am Küchentisch sitzt, dann weiß er, das trotz Petitionen z.B. ein Schwuler gehenkt wurde. Der hasst die Islamisten, den Islam, der will solche Leute hier nicht haben. Bei den anderen ist es ähnlich. Die wollen, alle drei, vernünftige Leute, alle „wohlhabend“ gebildet, selbständig keine ungeregelte Einwanderung.
    Aufhebung von Grenzen….erklär das mal den Israelis….Demokratie / frei Wahlen ..erklär das mal den Tutsi in Ruanda….ach Andreas, wenn die Welt so einfach wäre…Und wenn es schon mit Berlinern und Bayern nicht funktioniert versuchen wir es jetzt mit ach denkt euch selbst was aus…guckt in die Zeitung, findet ihr genug….
    „…gefühlte Unsicherheit…“ Köln ? Hamburg ? usw. …geh mal in ein Gefängnis, da findest Du ganz, ganz viel schlechtausgebildete, frustriert junge Männer….und jetzt geh mal in ein Flüchtlings heim… da findest Du….Na ? Genau. Wenn der Frust wächst, und er wird wachsen, wird auch die Kriminalität wachsen….Meinst Du nicht ? Okay, wir müssen halt dafür sorgen das sie nicht frustriert sind….Herr Macron kann das in F ja mal vormachen, Vorgänger haben es nicht geschafft und Obama….na ja….im Grunde weißt Du es doch….das wir zu Beginn von Industrie 4.0 und rasantem Bevölkerungswachstum nicht alle glücklich machen können, wir machen, schon jetzt und schon lange, eigentlich schon immer nicht einmal alle satt. Alle 10 Sekunden verhungert ein Kind.
    MfG

    • Hallo Derfla, ich fasse das Ganze jetzt mal zusammen, damit wir hier nicht auf zwei getrennten Schienen schreiben müssen.

      Als erstes: Du verwechselst hier etwas, und zwar die Globalisierung mit der staatlichen Fürsorge. Die globalisierte Wirtschaft betrifft den Waren- und Arbeitsmarkt. Dies ist innerhalb von Europa durch die Freizügigkeitsregel definiert – jeder Europäer kann in einem anderen Mitgliedsland eine Arbeit annehmen oder ein Unternehmen gründen. Und ja, es bestehen somit auch Leistungsansprüche bei Arbeitslosigkeit. Für die hieraus entstehenden Kosten gibt es meines Wissens nach auf europäischer Ebene auch entsprechende Ausgleichsregelungen zwischen den Mitgliedsstaaten. Über die Höhe und Wirksamkeit kann man ja durchaus geteilter Meinung sein.
      Das steht meines Erachtens nach aber nicht der Einführung eines BGE entgegen, denn dieses ist eben unabhängig von der Arbeitsleistung. Einer Regelung, welche die Zahlung an die deutsche Staatsangehörigkeit bindet, steht somit eigendlich nichts im Wege. Damit würde ein deutsches BGE auch nur deutsche Staatsbürger betreffen, ein Anstieg der Kosten durch „Fremdarbeiter“ ist somit begrenzt. Und somit sind wir wieder bei dem Kostenrahmen, den wir ohnehin bereits über ALG II bzw. Harz-IV bestreiten, nur ohne Gängelung der betroffenen Menschen.

      Jetzt zu Deinem Spenden-Beispiel, und ich kehre wieder zurück zu dem Asylprinzip, dem sich auch die Bundesrepublik durch Ratifizierung der Genver Konvention verpflichtet hat: Schutzbedürftigen, die in unserem Land um Hilfe bitten, ist Schutz zu gewähren. Punkt.
      Das alles hat erstmal nix mit Hungernöten in Afrika zu tun, mal abgesehen von dem Punkt dass sowohl unsere Wirtschafts- wie auch unsere Entwicklungshilfepoitik hier nicht ganz unbeteiligt und unschuldig sind. Diesen Ländern wäre am besten zu helfen durch Unterstützung bei der Etablierung einer effektiven Geburtenkontrolle in Verbindung mit einem fairen Wirtschafts- und Handelsgebaren. Derzeit fahren wir einen Kurs zur Ausbeutung von Arbeits- und Bodenrecourcen dieser Staaten und brüsten uns damit, dort Trinkwasserleitungen zu installieren, während sich die korrupten Staatsoberhäupter an den gesammelten Spendengeldern bedienen.
      Für mich bedeutet das: Helfen kann man am besten dort, wo die Hilfe auch ankommt. Deswegen spende ich nicht an Hilfsorganisationen, sondern unterstütze direkt – auch durch finanzielle Transfers direkt an die Leute vor Ort. Und um den Vergleich zu unserem Haus „Deutschland“ zu ziehen – da sehe ich noch eine Menge Potential. Ich will Dir weder Deinen Porsche noch Deinen Urlaub wegnehmen – aber das Geld, was in den schrottigen Airbus Transporter 400 oder in das Peinlichkeitsprojekt Flughafen-Berlin geflossen ist, dass wäre sicherlich anderswo besser angelegt gewesen. Ich gehe davon aus, dass Du mir hier zustimmst?

      Die DDR hat sowohl Menschen ein- wie auch ausgesperrt. Du solltest hier erinnern wie es damals war. Eine Mauer soll nicht nur Leute drinnen, sondern eben auch unliebsame Einflüsse draussen halten, sonst macht sie keinen Sinn. Und ja, ich kenne die Bilder aus Brasilien und sehe die Proteste in Venezuela. Und genau deswegen will ich keine Grenze zwischen Superreichen und der Unterschicht, zwischen Religionen und Ethnien hier bei uns haben.
      Eine Grenze zu ziehen – bedeutet nicht gerade das, vollendete Tatsachen zu schaffen? Meinem Sohn durch Trennung und Abschottung die Möglichkeit nehmen, eigene Kontakte zu knüpfen und Erfahrungen zu sammeln? Er spielt mit Kindern aller Nationen die uns begegnen, und zwar nicht weil ich ihm den Kontakt mit „deutschen“ Kindern verbiete, sondern weil er es so will. Und ich unterstütze das.
      Ich werde jetzt aber nicht wegen Dir umziehen oder meinen Sohn in eine andere Schule schicken (BTW: auch in seine Gesamtschule gehen Kinder aus unterschiedlichen Ländern, Religionen und Kulturen). Ich gehöre nicht zur Oberschicht also lebt mein Sohn auch nicht in einem goldenen Käfig, im Gegenteil ich finde es wichtig ihn dadurch zur Selbstständigkeit zur erziehen dass er sich selbst die Dinge, die er möchte, erarbeiten muss. Wenn Du nun aber besorgt bist um Deine Enkelkinder würde mich interessieren, wie sich Dein Ansatz der Trennung auf Ihre Entwicklung auswirken würde. Aber das möchte ich nur Dich bzw. ihre Eltern beurteilen lassen.

      Zu meinem syrischen Freund: wir suchen eine Wohnung weil er sich eine suchen muss. Nach seiner Anerkennung muss er aus der Unterkunft ausziehen. Ich habe angeboten ihn bei mir aufzunehmen aber im Zuge der Integration ist er angehalten eine eigene Wohnung zu beziehen, und ich kann diesen Ansatz auch verstehen.
      Wohnungen gibt es einige auf dem Markt, ich telefoniere pro Woche an die zehn Mal mit Vermietern allein in unserem Landkreis. Die Standardreaktion ist meistens, dass man nicht an Asylbewerber vermieten möchte – die Wunschvorstellung ist übrigens oft eine junge, alleinstehende Dame (ohne Scherz jetzt). Sie lehnen es ab einen Termin zu vereinbaren, ohne den Mann gesehen oder kennengelernt zu haben. Ich habe angeboten als Mietbürge mit zu unterschreiben und das Jobcenter sichert die Zahlung von Miete und Heiznebenkosten bis zum Antritt einer Arbeitsstelle zu, auf Wunsch wird das Geld direkt an den Vermieter überwiesen, als zusätzliche Sicherheit. Aber da scheinen andere Präferenzen zu bestehen.
      Mein Freund hat alle Integrationskurse abgelegt und kennt unser politisches System besser als mancher Deutscher, mit dem ich an Infoständen diskutiert habe. Er hat in nur zwei Jahren das Sprachniveau B2 erreicht (fortgeschrittenes Alltagsdeutsch) und wird jetzt auch noch den Kurs C1 machen. Alle, die ihn kennengelernt haben, halten von sich aus Kontakt zu ihm.
      Tja, warum will ihm keiner eine Wohnung geben? Er ist Nichtraucher, freundlich, fast ein wenig schüchtern. Vielleicht weißt Du ja etwas für ihn?
      Ähnliches gilt für Arbeitsstellen. Aber er ist nicht wählerisch und mittlerweile haben wir sogar zwei Angebote, bei denen wir uns durchaus Chancen ausrechnen. Ihm selber ist es nämlich sehr unangenehm, anderen auf der Tasche zu liegen. Er will für das, was andere ihm gegeben haben, etwas zurückgeben können.
      Was andere EU-Bürger betrifft – stimmt, da gibt es auch welche die Arbeit suchen. Also warum habe ich mir einen Asylbewerber „ausgesucht“? Weil ich auf dem Standpunkt stehe erstmal dort zu helfen, wo es am dringendsten ist und (wie ich oben ausgeführt habe) wo meine Hilfe direkt ankommt. Ich habe mich für denjehnigen entschieden, für den keine Option einer sicheren Rückkehr in sein Heimatland möglich ist, wenn er hier in Deutschland keine Anstellung finden kann. Und außerdem: wenn ich einem Flüchtling helfe, dann bleibt doch ein EU-Ausländer für Dich übrig, den Du unterstützen und dem Du helfen kannst. Das tust Du doch… oder nicht?

      Zu seiner Familie solltest Du die Hintergründe kennen, ehe Du über sein Handeln urteilst: seine Frau war hoch schwanger, als er mit ihr aus Syrien geflüchtet ist. Deswegen hat er sie im Libanon zurückgelassen, zusammen mit ihrer Schwester – vor allem wegen der Weiterreise nach Europa. Seine Überfahrt über das Mittelmeer verlief genauso wie Du sie im Fernsehen immer siehst – das Schlauchboot ist, von den Schleppern im Stich gelassen, abgesoffen und sie haben ihn und die anderen noch rechtzeitig aus dem Wasser gefischt. Hättest Du auf einen solchen Trip Deine schwangere Frau mitgenommen? Frag Dich jetzt selber, ich will da gar keine Antwort drauf haben…
      Sein Sohn ist im Flüchtlingslager im Libanon geboren, mein Freund kennt ihn nur von Bildern was für ihn schwer zu ertragen ist. Aber in seiner Situation: ich hätte genauso gehandelt. Und genauso wie er würde ich jetzt versuchen sie beide so schnell wie möglich auf sicherem Wege nachzuholen, ohne von Soldaten in Ungarn verprügelt zu werden oder im Mittelmeer dem Tod durch Ertrinken entgehen zu müssen.
      Und falls Du jetzt meinst warum sie nicht im Libanon geblieben sind und dort auf Assads Ende warten: informiere Dich ein wenig über die Situation der Lager dort und die politische Situation im Libanon, dann hat sich die Frage vielleicht schon erübrigt.

      Was Spanien, Italien und Griechenland betrifft: diese Länder gehören zu den wirtschaftsschwächsten Staaten der EU. Dank dem Dublin-Abkommen werden sie aber als Flüchtlingsauffanglager für die reicheren Kernländer missbraucht. Und oben drauf kommt noch der Vorwurf, endlich den eigenen Haushalt in Ordnung zu bringen. Für mich ist das Zynismus pur – so habe ich das gemeint.

      Ich will den Menschen nicht als „Wolf“ für seinesgleichen sehen. Das ist kein Ansatz für eine Gesellschaft, erst recht keine Zukunftsperspektive für ein friedliches Zusammenleben der Völker. Es ist mir egal wer irgendwann wen ausgebeutet, überfallen und erschlagen hat – mein Ziel ist es, dass wir damit aufhören. Und das schaffen wir nur wenn wir mit dieser Einstellung an das Problem herangehen und es versuchen. Egal wieviele Heilige vor mir gescheitert sind – wenn ich in den Spiegel blicke kann ich mir in die Augen sehen und sagen, dass ich mein möglichstes getan habe. Nur so kann man ein Ziel nämlich auch erreichen. Bist Du schon mal einen Marathon gelaufen? Ungefähr zur Hälfte bist Du kurz davor aufzugeben – alles erscheint Dir sinnlos. Ins Ziel wirst Du aber nur kommen, wenn Du trotzdem weiterläufst. Das gleiche Prinzip gilt auch hier.

      Dann zum nächsten Punkt, und ich beginne den mit einer Klarstellung: ein Muslim ist nicht gleich ein Islamist. Ich gehe davon aus dass Du auch den Unterschied kennst. Deine Bekannten verabscheuen den Islamismus? Dann scheinen sie ja ganz vernünftige Leute zu sein. Ganz normale Menschen eben, so etwas findest Du unabhängig der Religionszugehörigkeit. Falls sie aber auch keine anderen Muslime in Deutschland haben wollen – dann würde ich mal fragen warum.

      Dann mal auf zur gefühlten Unsicherheit. Du führst zwei Beispiele an, die wie wir mittlerweile wissen erstens keinen kulturellen sondern einen kriminellen Hintergrund haben. Umgekehrt könnte ich sagen: begieb Dich auf die Reeperbahn und schau mer mal was Dir da so passiert. Aber Du willst auf etwas anderes heraus: dass von den Flüchtlingen eine Gefahr für die „deutschen“ Frauen ausgeht?
      Also: wie ich geschrieben habe gehe ich in Flüchtlingsheimen regelmässig ein und aus. Und wenn wir dort frustrierte Männer vorfinden (die Du irgendwie mit verurteilten Verbrechern vergleichst, wenn ich das richtig verstanden habe?) dann resultiert diese Frustration meiner Erfahrung nach aus einer Wartezeit von bis zu zwei Jahren, ohne Perspektive wie es weitergeht. Versetz Dich einfach mal in die Lage eines Asylbewerbers in Deutschland – wie wäre das für Dich?
      Aber zum Thema: wenn die Flüchtlinge alle auf unsere Frauen aus sind, dann sollte Trump am besten seine Atomraketen schleunigst auf Deutschland abfeuern. Schließlich sind wir hier alle Nazis, nicht wahr? Oder doch nicht? Ich habe von meinem Freund ein arabsiches Sprichwort gehört: Du hast zehn Finger, aber keiner von ihnen ist gleich. Ich finde das sehr aussagekräftig. Genausowenig wie jeder Deutsche ein Nazi ist, so wenig ist jeder Asylbewerber ein Vergewaltiger. Und genauso wenig wird jeder Ausländer kriminell.
      Durch Stigmatisierung jedoch treibt man Menschen in die Isolation, durch Ausgrenzung stellt man sie selbst neben das System. Das gilt für Deutsche wie für „Ausländer“. Wenn diese Menschen nun aber kein Teil des Systems sind oder glauben es irgendwann mal sein zu können – was machen sie dann? Genau…

      So, ich glaube ich habe meinen Standpunkt ausführlich genug erklärt und hoffe, Deine Fragen beantwortet zu haben. Ich wäre froh wenn Du nun auch meine Fragen eingehen würdest:
      Mich würde interessieren welche Alternative Du zur Lösung der Probleme der Globalisierung siehst – bitte Deine eigene Meinung, keine Links zu Interviews anderer Leute. Ich würde gerne erfahren was Deiner Meinung nach detailliert getan werden müsste um die negativen Auswirkungen zu negieren und welche Folgen sich aus der Umsetzung dieser Maßnahmen ergeben würden.
      Mich würde interessieren was Du persönlich tust um Millionen verhungernder Kinder zu retten oder arbeitslosen EU-Mitbürgern zu helfen – also das machst was wir Piraten ja Deiner Meinung nach versäumen?
      Mich würde interessieren ob wir jetzt die Grenzen schließen und Asylsuchende im Mittelmeer einfach ertrinken lassen sollen. Ich würde gerne wissen ob bzw. wie oft Du bzw. Deine nächsten Familienangehörigen selbst Opfer von durch Ausländern ausgeübte Kriminalität geworden bist. Und mich würde interessieren welche persönlichen Nachteile Du in den letzten zwei Jahren erfahren hast durch die nach Deutschland gekommenen Asylbewerber.

      Ich denke dann würde es mir leichter Fallen, Deinen Standpunkt besser zu verstehen.
      Danke schonmal im voraus!

      • Lieber Andreas, so wird das nichts, wir schreiben aneinander vorbei.
        Ich fahre übrigens einen Bully, Bj 83, als Wohnmobil und bin von der Lebenseinstellung und vom Lebensstil her eher alternativ, ich bin Jahrgang 1950, Bin seit 1973 mit der gleichen Frau verheiratet, habe 2 Kinder ( hochqualifiziert mit tollen Ehepartnern ( ein EU Bürger) 4 süße Enkelkinder) habe an einer „roten Kaderschmiede“ studiert und lange im Management eines internationalen Konzerns gearbeitet. Mir musst Du nicht mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus etc. kommen, da vergeudest Du unsere Zeit. Ich habe aber einen „eigenen Kopf“ und kann ziemlich logisch denken.
        Ich fasse jetzt mal Deine / die Piraten Positionen zusammen wie ich sie hier von Dir und aus anderen Äußerungen verstanden habe, mit ihren, für mich, erstaunlichen Logikbrüchen. Ich schreib mal so darauf los :
        1. Deutschland kann unbegrenzt Migranten aufnehmen.
        2. Dadurch entstehen keine Kosten / materielle Nachteile
        3. Andere Länder können das nicht ( Libanon / Griechenland / Kanada, Australien usw.)
        4. Die höhe eines bedingungslosen Grundeinkommens (und anderer Sozialtransfers ?) ist von der Finanzierbarkeit abhängig. (Siehe 1 und 2 ???)
        5. Die unbegrenzte Steigerung des Angebotes an Arbeitskräften wirkt sich nicht negativ auf die Arbeitsbedingungen der hier bereits lebenden aus (Wohnungsmarkt dito)
        6. Wir werden, dauerhaft, mit allen Migranten, problemfrei zusammenleben.
        7. Fast alle anderen Gesellschaften können das nicht. (Deshalb müssen die Menschen zu uns.)
        8. Die zugewanderten perspektivlosen jungen Männer werden die Zahl der Opfer von Straftaten in unserem Land nicht erhöhen.
        9. Grenzen kann man nicht sichern, sollte man gar nicht erst versuchen.
        10. „Wir“ sind schuld an der Armut, den Verhältnissen, kurz an den Fluchtgründen und müssen daher (Menschenrecht) alle aufnehmen.
        11. Egal wie viel Muslime zuwandern, es wird unsere Gesellschaft nicht bzw. wenn dann nur positiv verändern.
        12. Weitere Terroranschläge wird es nicht geben.
        13. Trotz Industrie 4.0 können wir alle (egal wie viel) Migranten aufnehmen.
        14. Das rasante Bevölkerungswachstum in Afrika und Nahost, Verdoppelung in den nächsten ca. 25 Jahren, und der daraus resultierende Zuwanderungsdruck ändern an den anderen Punkten nichts.

        Reicht das fürs erste ? Schreibe bitte wo ich Dich falsch interpretiere / verstehe .
        Alternativen ? Ach Andreas…Australien ? Israel ? Wie jetzt weiter ? Unsere Regierung hat schon umgesteuert, Sarah Wagenknecht, Oskar, Sigmar, sie haben begriffen das es nicht geht….bzw. “ Die Getriebenen“ sie haben es immer gewusst, haben nur ihren eigenen Vorteil über das Gemeinwohl gestellt.
        MfG

  11. Visionär! @QuerFreigedacht

    @Andreas @derfla

    Zunächst muss ich derfla im großen und ganzen zustimmen.

    Andreas, wenn Du sagst, dass die Piraten zurück zu den Ursprungsthemen gefunden hätten, weshalb wird/ wurde das in der Wahlwerbung nicht deutlich?
    Wo sind die Proteste gegen Maas, gegen verschärfte Zensur? Eine echte Demokratie hält auch widerliche Meinungen aus sollte das Leitbild sein.
    Das BGE leicht erklärt für den Wähler inkl Machbarkeitsstudie.
    Dies könnte ich weiter fortführen… das, was ich von den Piraten lese und höre, ist überwiegend kindisches Zeugs, Streit mit anderen, unrealistische Forderungen.

    Und schön, dass Du Dich für einen Syrer engagierst. Da ich selbst im sozialen Bereich arbeite und sehe wie sowohl die Angestellten, als auch die Ehrenamtlichen benutzt und ausgenutzt werden, bis sie aussteigen/ keine Kraft mehr haben, habe ich keine Lust mich zu engagieren.
    Weisst das einige (viele) Politiker durch großzügig gestaltete und überteuerte MietVerträge an den Flüchtlingen eine Menge verdienen?
    Sind deswegen alle auf „Wir schaffen das“ eingeschworen worden? Wer ist „Wir“? So wie ich das sehe, meint die Politik „Ihr“. Aber ich schweife ab… Der eigentliche Punkt ist, dass es keine Partei gibt, die das kritisch beleuchtet und hinterfragt, die die ganze Asyl- und Flüchtlingspolitik hinterfragt.
    Wieso wird nach Herkunft abgeschoben? Weshalb nicht nach bemühen und Leistung?

    Dass Du Baklava bekommst ist nett und schön. Aber wieso lassen wir es zu, dass die Verfolgten hier auf ihre Verfolger treffen? Schwule, Frauen,Lehrerinnen, Polizisten, Jesiden, Christen… die wollen Schutz, sind vor Krieg geflohen und wir lassen die Krieger und Kriegspropaganda zu.
    Da ich gelegentlich Flüchtlinge am Arbeitsplatz habe, weiß ich aus unterschiedlichen Blickwinkeln (auch Herkunft & Religion), was Flüchtlinge hertreibt, wo der Mangel in Betreuung, Unterkunft liegt und so weiter. Uns lässt aber keiner zu Wort kommen bzw äußern sich Menschen wie ich nicht, da wir dann gleich als Rassisten würden. Auch hier sehe ich durchaus Piratenaufgaben.

    Waffen, Panzer, Krieg… Das waren nicht wir, dass ist nicht „unsere“ Zivilisation, sondern die ihre (Lobbyisten, Börsianer, Banker, Politiker, Rüstungsindustrie…). Ich war Zivi und habe 2001 nach 9/11 aktiv gegen Krieg gekämpft… nutzlos. Seitdem habe ich nie wieder an einer großen Demo teilgenommen, weil selbst die Friedensuntetstützer Ja zum Krieg gesagt haben.
    Ich habe nichts von einem gestürzten Saddam, Gaddafi, Assad… Flüchtlinge aus diesen Ländern empfanden im Übrigen das Leben unter diesen 3 „bösen“ Menschen/ Diktaturen angenehm. Der Iraker lebte neben Christen, ging mit in die Kirche, dann kam Daesh, der Körper des Vaters lag vor der Haustür, der Kopf nicht. Strafe für „Multikulti“.
    Das Haus der afghanischen Lehrerin wurde angegriffen, weil… sie Lehrerin war. Mann und 1 Kind tot.
    Die afghanische Familie musste fliehen… Weil der Vater Polizist war.
    Der irakische Polizist wurde hingerichtet, überlebte die Kugel im Kopf allerdings, seine Frau wurde vergewaltigt, weil… Er Polizist war.
    Das könnte ich weiter aus- und fortführen, begründet aber letztlich, weshalb wir Kontrollen benötigen, wissen müssen wer wann, warum und woher kommt. Wir müssen o.g. Menschen schützen und nicht rückständige Religioten. Und mir ist es egal, ob der IS Sympathisant woanders sterben könnte. Ich höre, lese und sehe, was die anrichten, da hab ich kein Mitleid. Ich sprach vor einiger Zeit mit einer Person aus der UN und was hier an durch Daesh & Co. verübten Gräueltaten ankommt, ist das Spitzchen eines gigantischen Eisberges. Wer Daesh, Taliban und Co. also so toll findet, hat hier nichts verloren.

    Ich lebe noch (glücklicherweise nicht mehr lange) in einem Stadtteil mit einem größeren Anteil an Migranten, als Deutsche. Ansich kein Problem, wir leb (t)en gerne hier, wenn sich dieser nicht in den letzten 1,5 Jahren negativ verändert hätte. Der jüdische Friedhof – beschmiert, Natodraht auf der Mauer (nein, keine Nazis als Täter), die grauen Wölfe in der Moschee, Männergruppen im Bus und am Supermarkt belästigen Frauen (verbal). Meine Frau musste letztens den Einkauf abbrechen. Es war den Herren wohl ein Dorn im Auge, dass eine Frau alleine einkaufen geht. Deutsche Schlampe, deutsche Hure… soviel Deutsch konnten sie. In der Schule werden deutsche Kinder bedroht/ gemobbt. Mädchen werden bedrängt, bis sie Kopftuch tragen. Das bin ich nicht bereit zu akzeptieren. Diese Menschen möchte ich hier nicht haben. Ich möchte ein freies Land, wo jeder glauben kann, was er will, lieben kann, wenn er will, werden kann was, vor allem, sie will.

  12. Hallo Visionär,

    (1) Die Wahlwerbung wird für die Bundestagswahl meiens Wissens nach neu aufgesetzt. Ich bin allerdings nicht im Team vertreten, kann Dir deswegen keine Einzelheiten mitteilen. Wofür wir stehen machen wir allerdings auf jedem Infostand und auch in den Pressemitteilungen deutlich und werden das für den Wahlkampf sicherlich auch nochmal intensivieren.

    (2) Die Piratenpartei protestiert gegen die Zensurbestrebungen ebenso wie gegen die Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung und alle anderen Überwachungsfantasien der Sicherheitsminister. Die Pressemitteilungen sind alle über die Seiten der Gliederungen einsehbar, ob sie abgedruckt werden liegt außerhalb unserer Einflussmöglichkeiten. Wenn Du Demonstrationen meinst, so beteiligen wir uns an Mahnwachen genauso wie bei der jährlichen Freiheit-statt-Angst. Eigene Demonstrationen haben meistens keinen nennenswerten Effekt weil zu wenig Leute kommen – viele akzeptieren die Pauschalausrede der Terrorbekämpfung (darunter fällt ja jetzt auch schon die Vorratsdatenspeicherung bei Wohnungseinbrüchen) oder glauben sich von den Auswirkungen nicht betroffen. Ich selbst halte jährlich Seminare und Workshops zu diesen Themen.

    (3) Das BGE leicht verständlich erklärt ist eine gute Idee, aber es gibt noch kein endgültiges Konzept über die Ausgestaltung. Wie Du sicher mitbekommen hast existieren verschiedene Ansätze. Wir Piraten unterstützen sowohl die Diskussion wie auch die Prüfung und Einführung eines am Ende feststehenden, schlüssigen Konzeptes.

    (4) Ich weiss, die Presse über die Piraten ist seit Jahren wenig schmeichelhaft. Seit wir unsere Querelen in den Griff gekriegt haben sind wir auch nicht mehr so Interessant und Schlagzeilenträchtig. Auf die Berichterstattung haben wir keinen direkten Einfluss. Wir können nur weiter für unsere Ziele arbeiten, aber wir können die Presse nicht zwingen darüber zu berichten. Aber meistens ist Arbeit nicht so aufregend, dass die Zeitungen sie drucken wollen. Ein Beispiel: wir haben bei uns im KV wirkungsvoll gegen die Einführung funkfähiger Wasserzähler protestiert und erreicht, dass die Wasserabgabeverordnungen bayernweit überarbeitet werden müssen um den betroffenen Haushalten mehr Rechte einzuräumen. Die Pressemitteilung ging raus – abgedruckt wurde nichts davon.

    (5) Die Abschiebepraktiken sind willkürlich und rein politisch. Ich selbst habe bei Kundgebungen gegen die seit einiger Zeit vermehrt durchgeführten Rückführungen afghanischer Flüchtlinge in angeblich „sichere Gebiete“ ihrer Heimatländer teilgenommen. Soweit ich weiß gibt es auch hierzu eine Stellungnahme der Piraten.

    (6) Dass die Verfolgten hier auf ihre Verfolger treffen können ist die Kehrseite eines Asylwesens, dass eine individuelle Prüfung verlangt. Das hier Fehler gemacht werden und wurden haben wir ja jetzt erst wieder mit dem deutschen Oberleutnant erlebt. Wie ich Derfla auch versucht habe zu vermitteln liegt ein Großteil der Probleme der betreffenden Länder in den destabilisierenden Maßnahmen unserer eigenen Außen- und Wirtschaftspolitik begründet.

    (7) Und ja, ich stimme Dir vollkommen zu dass Übergriffe oder Beleidigungen anderer nicht zu tolerieren sind – egal von welcher Seite, egal aus welchem Grund. Es gilt in Deutschland deutsches Recht, das auch durchzusetzen ist. Die Rechtsprechung und Verurteilung von Straftätern ist ohne ausnahme durchzusetzen.

    Und noch ehe hier ein falscher Eindruck aufkommt: ich bin nicht der Pressesprecher der Piratenpartei, sondern äußere meine Meinung als Mitglied. Aber all die von mir angeführten Punkte sind meines Erachtens nach sowohl durch unser geltendes Recht wie auch durch unser eigenes Grundsatzprogramm gedeckt.

    • Andreas…neue Fragen
      16 (?) Abschiebepraxis….in angeblich sichere Gebiete…
      Piraten sind dafür die Afghanen, Syrer, Iraker usw. per Luftbrücke zu evakuieren, natürlich nur auf Wunsch.
      17. Piraten wollen eine Fährverbindung nach Nordafrika einrichten um….
      18. Um Flüchtlingen die Durchquerung der Sahara zu ersparen wollen Piraten eine Luftbrücke einrichten um….
      19. Piraten wollen Schwule, nicht nur aus Tschetschenien, nein auch aus…
      20. Das gleiche gilt für alle unterdrückten Frauen z.B. aus Indien, Pakistan und…..

      Für diese „Forderungen “ bin ich übrigens vor einiger Zeit bei ZON gesperrt worden. Die Ironie, der Sarkasmus, war wohl zu offensichtlich, auch für Befürworter der unbegrenzten Zuwanderung.
      MfG

  13. Andreas / Visionär
    Noch was zum Thema Islam ? Schaut mal was ihr bei Wiki unter
    Dar al Harb
    Harbi / Koran
    Az Zubair al Awwam
    Raihana bint Amr
    findet. Bitte lesen. Dann sollte Andreas mal seine syrischen muslimischen Freunde fragen
    1. Ist Europa Dar al Harb ?
    2. Bin ich (Andreas) und meine Familie Harbi ?
    3. Hat der gesandte Gottes, der Prophet, mit Raihana und ihren Stammesangehörigen recht gehandelt ?
    4. Wartet Az Zubair… im Paradies ?
    Frag mal Andreas. Trau Dich, ihr seid doch vertraut miteinander.
    Und dann erzähle deinen Freunden das Du nicht Christ bist, also nicht zu den Leuten des Buches gehörst, sondern Gottlos. Was erwartet Gottlose im Islam ? Ganz real ? In Saudi Arabien ? Iran ? Pakistan ? usw.
    Wenn Deine Freunde die „richtigen“ Antworten geben….sind sie dann noch Muslime ? Frag andere Muslime. Nur zu, mach mal…
    MfG

    • Hallo Derfla, in der Tat scheinen wir aneinander vorbeizureden, denn leider packst Du in Deinen Eintrag wieder viele Punkte die wir Piraten fordern oder fordern würden, aber Du bleibst mir die Antwort auf meine eigenen Fragen schuldig. Ich möchte Dich deswegen nochmals bitten, mir meine Fragen zu beantworten. Wenn die Logik der Piraten derartige Widersprüche aufweist sollte es ein leichtes sein, die Fehler gezielt zu benennen und auszuführen, wie Deiner persönlichen Meinung nach die Lösung des Problems möglich wäre.
      Ob Du jetzt einen Bully oder was auch immer für ein Auto fährst ist mir relativ egal. Den Porsche habe ich nur aus Deinem Eintrag vom 9. Mai übernommen. Auch Dein persönlicher Lebensstil ist ganz Deine Privatsache, das hat glaube ich jetzt auch nichts mit unserer Diskussion zu tun. Es liegt mir auch fern Dir Fremdenfeindlichkeit zu unterstellen und ich kann beim erneuten Durchlesen meiner Einträge nichts finden, wo ich Dir solche vorgeworfen hätte. Ich habe Dich lediglich nach Deinem persönlichen Engagement gefragt – da Du mir bzw. den Piraten hier zumindest subtil mangelnde Aktivitäten unterstellt hattest schien es mir nur Recht und Billig zu sein, nach Deinen eigenen Aktivitäten zu fragen.

      Zu Deinen Punkten:
      (1) Weder ich noch die Piraten haben von einer unbegrenzten Aufnahme von Migranten gesprochen, bitte sag mir wo Du das genau her hast. Wir haben jedoch als Bundesrepublik durch Ratifizierung des Genver Abkommens sowie anderen Verträgen die Pflicht zur Hilfeleistung, vgl. hierzu bitte auch meine vorangegangenen Einträge.
      (2) Die Einhaltung von Verpflichtungen bringen unweigerlich Kosten / Arbeitsaufwand mit sich. Ich persönlich halte die Aufwendungen für möglich und vertretbar.
      (3) Andere Länder sind in der Lage Flüchtlinge aufzunehmen und tun dies auch, ungeachtet vertraglicher Verpflichtungen. Informiere Dich bitte z.B. wie hoch der Anteil aufgenommener Kriegsflüchtlinge im Libanon im Vergleich zu der Einwohnerzahl und der Wirtschaftsleistung dieses Landes sind und vergleiche das dann mit den Anstrengungen, die unsere Bundesrepublik in den Augen vieler besorgter Bürger anscheinend bereits überfordert. Mir persönlich ist es ziemlich peinlich, wenn ich auf diesen nicht so kleinen Unterschied angesprochen werde.
      (4) Die Höhe des BGE ist eine abzustimmende Größe, welche allerdings den Menschen ein Mindestmaß an sozialer Teilnahme ermöglichen muss.
      (5) Von den Arbeitsbedingungen habe ich kein Wort geschrieben – Du meinst vermutlich das Arbeitsangebot? Bitte lies meine vorangegangenen Beiträge: ich habe auf die Reduzierung durch die zunehmende Automatisierung verwiesen, welche zu einer steigenden Anzahl von Arbeitslosen führt und weiter führen wird – unabhängig von einem Zuzug von Migranten. Was die daraus entstehenden Folgen betrifft halte ich auf lange Sicht die Einführung eines BGE für unausweichlich, ansonsten werden wir die von Dir angeführten südamerikanischen Zustände ebenfalls in nächster Zeit bei uns in Deutschland und in Europa erleben.
      (6) Es ist meiner Meinung nach möglich mit Menschen unterschiedlicher Religionen, Herkunft und Kulturen zusammen zu leben. Grundlage hierfür ist unser Grundgesetz, welches eben dieses Zusammenleben meiner Meinung nach sehr gut und vollkommen ausreichend regelt.
      (7) Mit ist schleierhaft wo Du dies aus meinen Beiträgen herausliest. Bitte sag mir, wie Du zu dieser Interpretation meiner Worte kommst?
      (8) Der Zuzug von Migranten beeinträchtigt meiner Meinung nach die Sicherheit in unserem Land nicht in einem messbarem Umfang. Kriminalität ist nicht abhängig von Kultur, ethnischer Herkunft und Glaubensrichtung – ich dachte diese Ansichtsweise wäre von uns bereits vor 70 Jahren aufgegeben worden.
      (9) Solange wir Deutschland nicht komplett mit einer Mauer umgeben und die Küsten verminen sehe ich keine Möglichkeit, eine 100% wirksame Grenzsicherung zu errichten. Ich möchte Dich in diesem Zusammenhang bitten mir zu erklären, wie Du hier vorgehen würdest. Schießbefehle a la Storch stehen für mich außerhalb jeder Diskussion.
      (10) Die Politik der westlichen Staaten des vergangenen Jahrhunderts hat maßgeblich zur Errichtung von Diktaturen sowie zur wirtschaftlichen Ausbeutung der Staaten beigetragen, deren Bewohner sich nun zu uns in Sicherheit zu flüchten versuchen. Insofern bin ich der Meinung dass hier eine moralische Verpflichtung besteht, diese Probleme lösen zu helfen – auch durch Aufnahme von Flüchtlingen, langfristig jedoch durch einen kompletten Wandel unserer Wirtschafts- und Außenpolitik. Dies hatte ich in meinem vorangegangenen Eintrag bereits erklärt. Bitte sag mir wieder wo Du den Passus herhast, nachdem ich oder Piraten fordern dass wir in Deutschland allein alle Flüchtlinge aufzunehmen hätten…?
      (11) Eine Veränderung durch den Zuzug von Menschen anderer Kulturen und Glaubensrichtungen sehe ich nicht als ein Hindernis. Wie Du diese Veränderung wahrnimmst und was Du daraus machst liegt in Deiner Hand – aufhalten wirst Du sie nicht können. Denn diese kulturelle Veränderung erfolgt schon seit Jahrhunderten. Oder isst Du keine Pizza, Döner, Bami Goreng? Du willst aber speziell auf die Muslime hinaus, deswegen gehe ich am Schluss weiter unten noch explizit auf Deine anderen Fragen und Verweise ein.
      (12) Wo hab ich das gesagt? Hatten wir in den 1970er-Jahren keinen Terrorismus? Daran müsstest Du Dich noch erinnern können. Auch heute brauchen wir dazu keine Hilfe – ein Oberleutnant der Bundeswehr reicht aus. Oder rechtsnationale Extremisten, die haben wir auch in unserem Land, schon seit vielen Jahrzehnten. Aber Du willst eher auf die terroristische Bedrohung durch Islamisten hinaus? Auch hierzu weiter unten mehr…
      (13) sh. meine Ausführungen zu den Punkten 1, 5 und 9
      (14) Den Anstieg der Bevölkerung in diesen Ländern und eine mögliche Lösung habe ich in meinem letzten Eintrag ausführlich angesprochen. Hast Du ihn nicht gelesen oder willst Du ihn nicht lesen? Der Rest dieses Punktes ist meiner Meinung nach in den Punkten 1 bis 12 erklärt – muss ich dass jetzt alles nochmal eintippen?

      Da Du Deinen Beitrag wieder aufgesplittet hast ist Dir wohl der Punkt 15 abhandengekommen. Bezüglich der Alternativen: Wenn so viele Leute es begriffen haben, dann bestimmt auch Du. Deswegen nochmal meine Bitte: Erklär es mir in Deinen eigenen Worten, ohne Allgemeinplätze und Stoßseufzer. Tu einfach so als wäre ich so Dumm wie manche Leute glauben dass ich es bin.

      Inzwischen mache ich mal weiter mit den restlichen Punkten:

      (16) Bitte gib mir an woher Du diese Information mit der Luftbrücke hast…?
      (17) Bitte gib mir an woher Du diese Information mit der Fährverbindung hast…?
      (18) Bitte gib mir an woher Du diese Information mit der Luftbrücke hast…?
      Zu Deiner Information: Ich wende mich grundsätzlich dagegen Quotenabschiebungen von Asylbewerbern in Länder durchzuführen, die per Dekret als „sicher“ deklariert werden ohne dass dies tatsächlich der Fall ist. Wer die Rückführung von Menschen nach Afghanistan befürwortet, den fordere ich auf dort vorab ein Jahr zu verbringen – ohne Schutzmaßnahmen, also unter den gleichen Bedingungen wie die Zivilbevölkerung. Danach können wir darüber reden dass diese Gebiete „sicher“ sind. Diese Aufforderung habe ich bereits an Herrn de Maiziere sowie auch Herrn Söder gestellt, beide große Anhänger dieser Maßnahme. Allerdings kenne ich von Herrn de Maiziere nur Bilder mit kugelsicherer Weste, umgeben von Bundeswehrsoldaten innerhalb des afghanischen Camps. Dort wäre allerdings kein Platz für all die „rückzuführenden“ Asylsuchenden.

      (19) Bitte gib mir an woher Du diese Information hast…?
      (20) Bitte gib mir an woher Du diese Information hast…?
      Derfla, diskutieren wir hier jetzt oder willst Du nur Deinen Zynismus zur Schau stellen? Wenn ja, dann verschone mich damit, dafür ist mir meine Zeit zu schade. Wir reden über diese Punkte weiter, wenn Du mit Informationen anstatt mit Unterstellungen kommst. Einverstanden?

      Und jetzt zu Deinem Thema „Islam“:
      Mein Freund weiß dass ich Atheist bin, genauso wie er weiß dass meine Frau Christin ist. Wenn das einen Unterschied macht dann vielleicht für Dich, aber nicht für ihn. Auch nicht für die anderen Muslime die ich kenne und mit denen ich schon seit längerem Rede – wie Du wissen würdest, wenn Du meine verherigen Einträge wirklich gelesen hättest.
      Muss ich Dir also jetzt doch den Unterschied zwischen Islamist und Muslim erklären? Oder warum kommst Du mit Fragen zu „Dar al-Harb“ oder „Harbi“, umstrittene und vergangene Auslegungen ohne direkte Belegung durch den Koran, der die eigendliche Grundlage für die muslimischen Gläubigen ist? Begriffe, die von terroristischen Gruppen zweckentfremdet und zur Rechtfertigung der eigenen Gräueltaten benutzt werden, wofür sie die Muslime genauso verabscheuen, weshalb sie den IS (eigendlich ISIS) auch „Daesch“ nennen, was übersetzt soviel wie „Zwietracht sähen“ bedeutet?
      Seit wann ist die Auslegung von Mördern wie Abu Bakr al-Baghdadi maßgeblich für Millionen friedlicher Glaubensanhänger? Soll ich im umgedrehten Fall jetzt den christlichen Glauben auf die Kreuzzüge reduzieren und alle Katholiken, Evangelisten und andere christliche Glaubensgemeinschaften als Mörder darstellen? „Erschlagt sie alle, Gott wird die seinen erkennen“ (Zitat: Arnold Amalrich) – etwas in der Art?
      Also, was bezweckst Du genau mit diesen Fragen? Hast Du den Koran gelesen – ich meine jetzt ganz, nicht nur einzelne zitierte Suren irgendwo auf einer Internetseite? Hast Du den Kontext des Koran verstanden? Hast Du das gleiche mit der Bibel gemacht? Wieviele Christen ich schon kennengelernt habe, die außer dem Vater-Unser kaum etwas über das alte oder neue Testament wussten, geschweige denn die Bibel selbst ganz gelesen hatten… sie wären erstaunt was in ihrer eigenen heiligen Schrift für Schweinereien stehen, für Rechtfertigungen von Gräueltaten und Massakern an „Andergläubigen“…
      Aber ich schweife ab: Beide Glaubensrichtungen stellen nur für die eigenen rechtschaffenen Gläubigen das Paradis in Aussicht, der Rest kommt in die Hölle. Was ziemlich ironisch ist, da sowohl Christen wie auch Muslime an den gleichen Gott glauben, aber das kann mir als Atheist egal sein. Der Koran jedenfalls stellt klar das nur Allah das Recht hat, diese Entscheidung zu treffen und das auch für Muslime, welche diese Entscheidung eigenmächtig (durch Terroranschläge) vorwegnehmen das Gericht und die Hölle wartet.
      Du wirst sicherlich als jemand mit eigenem Kopf auch wissen, dass die Auslegung von Glaubensrichtungen durch Staatsregierungen oder terroristische Regimes (sh. oben) nicht unbedingt im Einklang mit deren grundlegenden Lehre steht. Und deswegen ist das, was in Saudi-Arabien, im Iran, etc. mit ungläubigen passiert genauso falsch und verabscheuungswürdig wie das, was man mit „feindlichen Kämpfern“ im Camp X-Ray in Guantanamo Bay oder die amerikanischen Truppen in Abu Ghraib mit Kriegsgefangenen gemacht haben.
      Die selbstgenannten Gotteskrieger und Diktatoren glauben also entweder nicht an die Lehre des Korans oder haben sich gegen ihn versündigt. Und das ist nicht meine Position, sondern die Sicht verschiedener Muslime, die ich getroffen habe oder mit denen ich befreundet bin. Glaubst Du, angesichts der Anschläge von 9/11 hätte ich noch nie solche Diskussionen geführt und mich deswegen mit dem Thema nie äher befasst? Kann natürlich auch sein dass ich einfach die „falschen“ Leute kennengelernt habe… Aber dann sind vielleicht doch nicht so viele Terroristen nach Deutschland gekommen wie in der allgemeinen Panikmache immer behauptet wird.

      Du bist besorgt über einen Anstieg muslimischer Gläubiger in unserem Land? Wir haben es mit christlichem Hintergrund geschafft, den Ruf unseres Landes vor knapp einem Jahrhundert gründlichst zu ruinieren, wir haben seit Bestehen der Bundesrepublik die abscheulichsten Verbrechen gesehen, verübt durch christliche Bundesbürger und jetzt auf einmal müssen wir Angst haben, nur weil Leute kommen die einen anderen Glauben haben als wir? Sind wir so armselige Wichte mit einem so minderwertigen Selbstbewusstsein in Deutschland? Ich denke nicht.
      Derfla, meiner Meinung nach urteilst Du vorschnell über Menschen und das auf der Grundlage von nicht ausreichendem Wissenshintergrund. Was bringen uns die arabischen Flüchtlinge, abgesehen von Falavel, Baklava oder Schwarwamma? Sie kommen nicht, wie immer behauptet wird, um uns mit dem Schwert (sorry: Krummsäbel) den Islam aufzuzwingen. Deine Bekannten sind, wie Du selber beschreibst, sozial sehr engagiert – würdest Du sie als eine Bedrohung bezeichnen? Warum sollen es dann die anderen Flüchtlinge sein? Die Terroranschläge der vergangenen Monate in Europa wurden durch hier lebende bzw. hier geborene Leute verübt – aus der gleichen Motivation heraus, aus der andere Menschen einen Amoklauf wie z.B. in München starten. Auch hier bitte ich Dich notfalls selbst zu recherchieren, denn der Eintrag hier ist schon lang genug geworden.
      Was suchen die Flüchtlinge hier bei uns in Deutschland? Frieden und Sicherheit. Ja, es besteht die Gefahr dass sich darunter ein getarnter Terrorist befinden könnte. Aber erstens ist es für den IS wesentlich leichter entsprechende Idioten vor Ort über das Internet zu rekrutieren und zweitens brauchen wir derartige Hilfe – wie ich oben bereits geschrieben habe – eigendlich gar nicht, um unseren eigenen Terrorismus heranzuzüchten. Und deswegen begreife ich die Migration von Menschen anderer Länder und Kulturen als Chance, auch für uns selbst, und nicht als eine Bedrohung.

      Ich glaube das wäre es im wesentlichen. Zu deinem nachgeschobenen Kommentar bzgl. des Eintrags von Visionär lies bitte meine Antwort darauf, dann muss ich Dir nicht wieder alles extra schreiben.

      Ehe wir jetzt diese fruchtlose Aneinanderreihung von Standardpositionen weiterführen möchte ich Dich bitten mir jetzt erstmal meine Fragen aus diesem sowie meinem vorangegangenen Beitrag zu beantworten. Ausführlich und in eigenen Worten. Ach: und nimm Dir bitte mehr als nur fünf Minuten Zeit dafür: ich würde gerne mal substantielle Dinge von Dir lesen. Vielen Dank im voraus!

      • Hallo Andreas, dank für Deine Ausführungen. Du hast recht, wir werden nicht zueinanderkommen. Stimmt, es ist für diese Diskussion nicht wichtig wie ich lebe, ob ich Spende, mich engagiere, es ist auch nicht wichtig wie ich mir bestimmte Problemlösungen vorstelle, völlig unwichtig, denn ich will nicht gewählt werden und werbe für keine Partei. Das ist bei Dir und den Piraten anders. Ihr (darf ich das schreiben ? )stellt Forderungen auf und trefft annahmen darauf beziehe ich mich kritisch. Vieles von dem was wir hier diskutieren hat sich in der politischen Realität schon längst überholt z.B. die Politik der offenen Grenzen befürwortet in Europa kaum noch jemand.
        Darum nur kurz und hoffentlich verständlich :
        Wenn Du anerkennst das „diese Zuwanderung“ „unweigerlich Kosten“ mit sich bringt dann musst Du auch zwangsläufig anerkennen
        das damit automatisch (wo auch immer) Grenzen entstehen und diese Grenzen können, nein müssen diskutiert, definiert und entschieden werden.
        Diese „unweigerlichen Kosten“ wirken sich zwangsläufig auch auf andere Bereiche aus denn sie stehen ja nicht im luftleeren Raum.
        Auch dies muss diskutiert/ definiert und entschieden werden.
        Die Entscheidung darüber hat in einer lebendigen Demokratie der Bürger zu treffen. Ist das Piratenmeinung ? Sehe ich nicht.
        Ob die Bürger unseres Landes überhaupt bereit sind Belastungen
        für Flüchtlinge in materieller Hinsicht oder in Bezug auf ihre Sicherheit hinzunehmen haben auch die Bürger, zumindest das Parlament zu entscheiden. Ob Visionär und viel andere Betroffene und Menschen die mit Visionär und anderen Betroffenen fühlen, derartigen Einschränkungen, Tätlichkeiten , Beleidigungen als zwangsläufige Folge „Deiner Politik“ hinzunehmen haben sehe ich nicht. Die Behauptung die Sicherheitslage hätte sich nicht gravierend geändert und in wie weit und ob überhaupt ich bereit bin Einschränkungen zu akzeptieren möchte ich gern, wie viele andere mündige Bürger auch, selbst entscheiden, denn ich trage auch die Folgen (siehe z.B. Visionär). Ich bin übrigens Agnostiker und am Islam, wie auch an anderen Religionen, interessiert mich im wesentlichen wie sie in der Realität gelebt werden. Die Christliche Religion mit ihren z.T. weltfremden Moralansprüchen haben wir hier schon, damit, das sie mit Bezug auf göttliche Offenbarungen und Heilsversprechen, Einfluss auf unsere Politik (Tagespolitik) nehmen, muss ich offensichtlich leben. Wie der Islam gelebt wird, wo er entsprechende Macht besitzt ist mir bekannt. Das möchte ich hier nicht haben. Das es auch andere Muslime gibt ist mir selbstverständlich auch bekannt. Ich kann aber bei Zuwanderern nicht erkennen wer zu welcher Gruppe gehört, und die Informationen/ Umfragen unter den hier bereits länger hier lebenden Muslimen sagen mir, wie vielen anderen auch : ich möchte nicht unnötig mehr davon. Ob der Islam reformierbar ist kann ich nicht beurteilen, da streiten sich die Gelehrten. Man soll es bitte versuchen, aber bitte vor Ort.
        Kurz die Punkte auf die Frage ob ich die Position der Piraten richtig interpretiere.

        1. Jein ?
        2. Nein
        3. Ja
        4. …abzustimmende Größe…Jein ?
        5. …unabhängig von einem Zuzug von Migranten = Ja ?
        6. Nein. Du gehst jetzt offensichtlich von Problemen aus.
        7. Wie ich darauf komme ? Nun, wenn das was Du gern bei uns möchtest, in anderen Gesellschaften funktionieren würde, müssten die Menschen nicht flüchten. Ganz einfach. Wir können was andere nicht können . Oder ? Können wir auch nicht ? Ich sehe da so Anzeichen….Du willst aber offensichtlich trotzdem.
        8. Ja
        9. Ja
        10.Ja. Wenn andere nicht aufnehmen, nehmen wir die doch auch auf ? Oder nicht ?
        11.Ja
        12.Jein?
        13.Ja (?)
        14.Ja
        Na ist doch prima, da haben wir doch einiges geklärt, auch für andere die hier lesen. Super. Ich würde mich freuen wenn das viele Wähler lesen. Wäre Klasse.
        16 bis 20 sind lediglich logische, konsequente Weiterentwicklungen von Piratenforderungen. Willst Du z.B keine Flüchtlinge aus Libyen abholen ? Sollen sie weiter in die Boote ? Das kann ich nicht glauben…Ihr Piraten solltet diese Forderungen diskutieren…
        Auf das Thema Islam(bin beeindruckt, hast offensichtlich mehr Ahnung als viel Experten) bin ich oben deutlich eingegangen. Kurz : Sollen die Angehörigen der Umma selbst regeln. Die können das. Oder ? Meinst Du die brauchen uns ? Nöh…bestimmt nicht, das machen die schon…auf ihre weise…
        MfG

        • Also Derfla, ein bisschen enttäuscht bin ich jetzt schon, denn wenn ich jemanden kritisiere oder kritisch hinterfrage, dann habe ich mir vorher selbst Gedanken gemacht und kann ggf. mit einem Gegenkonzept aufwarten. Ich setze deshalb das Gleiche auch bei meinen Gesprächspartnern voraus. So funktioniert ja eine kritische Auseinandersetzung mit einem Thema und so etwas müsste eigendlich Voraussetzung sein wenn in einer lebendigen Demokratie der Bürger mitentscheiden und mitbestimmen soll.
          Das ist meiner Meinung auch eines der Hauptprobleme das wir heute haben: jeder wartet dass irgendjemandem (in diesem Fall einer Partei) etwas einfällt dem er mehr oder weniger bedingungslos Zustimmen kann. Wenn dem nicht so ist wird zwar gemeckert, aber es fehlt auch an eigenen Gegenansätzen. Und das müsste ja möglich sein wenn Du sagst dass vieles von dem, was wir hier jetzt diskutiert haben, von der Realität bereits überholt sei.
          Probleme zu erkennen und zu benennen, wie Du es tust, ist nur der erste Schritt. Der zweite Schritt ist das Arbeiten an einer Lösung, nicht das Warten darauf dass irgendwer die Lösung präsentiert. Wenn Du also unzufrieden bist – löse das Problem. Engagier Dich politisch oder in NGOs. Du hast die freie Wahl, wie Du Dich im Rahmen Deiner Möglichkeiten einbringen willst. Aber tu es doch und bring das Land, in dem Du so viele Probleme siehst, dadurch voran! Nichts anderes ist es, was ich versuche.

          Wenn wir Piraten Forderungen aufstellen (wie z.B. offene Grenzen) die angeblich kaum noch einer unterstützt dann sind unsere Forderungen deswegen nicht automatisch falsch. War es nicht gerade das Ziel von Europa sich zu öffnen? Wenn niemand mehr Europa will, dann steht es dem Bürger frei seine Stimme entsprechend zu vergeben – aber vorher sollte er die Folgen einer solchen Forderung abzuschätzen, wie die Briten gerade feststellen. Deswegen setze ich mich aber weiterhin dafür ein, weil ich es eben richtig finde. Das Asylrecht soll zur Disposition stehen? Wählt Parteien die es abschaffen wollen (hoffentlich werden wir es nicht selber irgendwann mal brauchen) aber die Piraten stehen dazu die eingegangenen Verpflichtungen zu erfüllen. Für mich gilt Artikel 1 Grundgesetz nicht nur für Deutsche und deswegen bin ich der Meinung dass Menschen, die Hilfe brauchen, auch Hilfe gegeben werden soll.

          Die Punkte, die Du jetzt wieder verkürzt angibst habe ich Dir ausführlich beantwortet. Tut mir leid, aber das werde ich jetzt nicht wiederholen. Du willst einfache JA/NEIN Antworten? Die wirst Du von mir bei komplexen Themen nicht kriegen. Ich sehe mehr als nur Schwarz-Weiß.

          Wenn Du bei Zuwanderern nicht erkennen kannst in welche Schublade Du sie stecken sollst dann rate ich Dir: sprich mit ihnen. Selbst und Höchstpersönlich. Ansonsten stufst Du diese Menschen nämlich einfach auf der Grundlage von Vorurteilen ein. Ich bin kein Islam-Experte, aber ich habe mich selbst mit dem Thema befasst um mir eine Meinung zu bilden. Und das steht jedem Menschen in unserem Land frei.

          Aber wir haben ja Angst vor Terroristen. Fragen wir uns doch mal: wie sehr gefährdet sind wir denn in Wirklichkeit, und durch was? Jedes Jahr sterben 10.000 Menschen an Krankenhauskeimen, 6.000 Leute im Strassenverkehr – ja, selbst die Wahrscheinlichkeit vom Blitz erschlagen zu werden liegt in Deutschland höher als durch einen islamistischen Anschlag, und das trotz einem polizeibekannten Mistkerl der mit einem LKW letztes Jahr in einen Weihnachtsmarkt gefahren ist. Wir opfern jedes Jahr für die Bequemlichkeit der Gesellschaft Menschenleben, lassen die Leute sich zu Tode saufen und rauchen. Wir tun das alles selber mit sehendem Auge ohne mit der Wimper zu zucken – ist doch ganz normal.
          Aber bei „Ausländern“ machen wir uns plötzlich ins Hemd und werfen jede Spur von Rechtsstaatlichkeit zusammen mit den Grundsätzen der Menschenwürde prophylaktisch in den Müll, spielen dadurch auch noch den Terroristen in die Hände denen genau diese Vorzüge unserer Gesellschaft ein Dorn im Auge sind? Sorry, der Sinn entgeht mir.

          Tätlichkeiten, Beleidigungen, Kriminalität sind also primär Folgen unserer Asylpolitik? Bitte belegt mir einer das doch endlich. Ob sich eine Sicherheitslage ändert entscheidet nicht der Bürger, sondern die Analyse der Rechtsprechung anhand tatsächlicher Fallzahlen – oder sind wir jetzt schon kein Rechtsstaat mehr?
          Ich wurde in der Vergangenheit wegen allerhand Sachen beschimpft und werde heute unter anderem auch für meine politischen Ansichten verbal angegriffen, Leute haben bei Infoständen auf mein Auto gerotzt, meine Sachen beschädigt – aber mit Ausnahme einer Schulprügelei vor 25 Jahren war keiner davon ein Mensch mit Migrationshintergrund. Was mich zu dem Schluss geführt hat: es gibt überall Arschlöcher und diese sind entsprechend unserer Rechtslage zu belangen – und nicht anhand Herkunft, Hautfarbe oder anderen Kriterien (vor) zu verurteilen. Wenn Friedhöfe geschändet werden, Diebstähle begangen werden, Frauen vergewaltigt werden – dann fasst die Täter und verurteilt sie. Dafür haben wir Polizei, Justiz und Gesetze.

          Gut, ich denke wir haben beide unsere Punkte und Ansichten dargelegt, so gut wir das eben können. Ich würde deswegen vorschlagen wir beenden diese Diskussion weil sie, wie Du richtig bemerkt hast, zu nichts mehr führt.

          So oder so wünsche ich Dir viel Glück bei Deiner Wahlentscheidung in diesem Jahr und alles Gute für Dich und Deine Familie.

          • Also Andreas, wenn wir uns in Augsburg über den Weg laufen und ich marschiere in Richtung Alpen, will aber nach Hause (Hamburg) dann musst Du nicht unbedingt den Weg kennen, es wäre aber recht nett von Dir wenn Du mir einen Hinweis gibtst, das ich auf dem falschen Weg bin, mich getäuscht habe oder so…findest Du nicht ?
            ..Gegenkonzept…ehrlich gesagt seheich bei Dir und Deinen Freunden kein Konzept….wenn ich das meinen Freunden zeige…nun ja..soll ich es schreiben ? Okay, sie würden es naiv, kindisch oder albern finden. Einigen wäre es zu dumm darüber auch nur einen Moment nachzudenken…Ist leider so und es sind nicht wenige, es sind gebildete Menschen mit Lebenserfahrung, wie auch die „3 Muslime“.
            Einige, wie z.B. Kamran (der Iraner) finden Leute wie Dich sogar gefährlich, naja als gefährliche Spinner….wenn ich an Visionär denke…und ich so davon betroffen wäre…und Du würdest mir im Straßenwahlkampf Piratenpolitik erklären wollen…..das würde nicht gut ausgehen…für Dich….die Zuhörer hätten was zu lachen…Blanca Spott und Rainer Hohn auch…ich habe hier viele Argumente gebracht, auch in Diskussionen mit Seepferdchen, oder mal als Alfred (z.B. zur Asyldebatte / offene Grenzen mit comp / the bug / Otla) kannst Du alles nachlesen. Euer Problem ( hat schon kessfried erkannt da waren die Piraten noch jung) das ihr, oder viele von euch mit einer z.T. unglaublichen Naivität glaubt einen Plan (kessfried wurde mal nach seinem Masterplan gefragt) habt wie man die Welt verbessern kann. Seit wie viel tausend Jahren gibt es die Menschheit und ihr / Du habt jetzt entdeckt wie…? Und das wollt ihr unbedingt umsetzen …das hat schon fast was religiöses, die Kirchen haben ja jetzt ähnliche Vorstellungen….als Eroberer / Ausbeuter/ Folterer waren sie über viel Jahrhunderte erfolgreicher als als „Weltverbesserer“.
            So genug, sei ein guter Familienvater, Freund, Nachbar….wenn wir das alle versuchen zu beherzigen, mit unseren Nachbarn weiter in Frieden leben, fairen Handel treiben, mal helfen und uns ansonsten wo möglich raushalten. Wir müssen den Muslimen nicht den Islam und den Ungarn nicht die Menschenrechte erklären und die Zukunft unserer Kinder nicht mit naiven Gesellschaftsexperimenten (siehe Visionär / Rotherham usw. usw.) gefährden. Nix gegen Zuwanderer (Australien / Kanada), die Menge und die Auswahl macht es.
            So. Genug geschwätzt lass es Dir und Deiner Familie gut gehen (und sei nicht ganz so gut).
            Mfg

  14. Rüdiger

    Wenn die Piraten nicht dauerhaft vollständig in der Bedeutungslosigkeit versinken wollen, sollten sie ENDLICH das tun worüber sie schon lange hätten mal ernsthaft nachdenken müssen: Wo sie sich positionieren, damit es für genügend Wähler einen Grund gibt sie und keine andere Partei zu wählen und sie die Parteimitglieder wohlfühlen. Im Moment sind die Piraten in vielen Positionen zu nah an der Linkspartei und den Grünen dran. Ja es gibt Unterschiede, aber die meisten Wähler sehen sie nicht oder sie sind ihnen nicht wichtig. Dann wählen sie lieber die Grünen oder die Linken, weil die eher über die 5% kommen. Und um die 1% für die Piraten werden bei mancher Wahl auch der Grund sein, warum Grüne oder Linke es nicht über die 5% schaffen. Ob sich die Piraten dabei gut fühlen?
    Anregungen: Die Grünen wollen jetzt die Dieselabgasproblematik durch Fahrverbote lösen. Die Piraten könnten fordern eine Abgabe beim Kauf(!) eines Diesel-PKWs zu erheben. Denn da trifft es die Neuwagenkäufer, die finazielle normalerweise besser dastehen als die Gebrauchtwagenkäufer und die Kunden haben die Wahl. Und man könnte darauf hinweisen, dass der Diesel LANGFRISTIG keine Zukunft auf den Märkten in Asien und USA hat und es so auch für die Autoindustrie besser ist, wenn sie sich stattdessen mehr neuer Technologien zuwenden würden. Langfristig statt kurzfristig gedachte Wirtschaftspolitik wäre auch etwas, womit man den einen oder anderen Wähler überzeugen könnte der sich als Konservativ sieht.
    Bei den Linken (und auch bei der SPD) haben die Gewerkschaften eine großen Einfluss. Die Gewerkschaften hatten sich auch mal gegen den Mindestlohn gestemmt und waren später auch dafür. D.h. man muss nicht zwingend arbeitnehmerfeindlich sein, nur weil man als Partei eine andere Meinung hat, als die Gewerkschaften sie gerade haben. Z.B. könnten die Piraten sich dafür einsetzen ein Recht auch Home-Office zu ermöglichen, ohne dass die Arbeitgeber die Arbeitnehmer zuhause vollständig überwachen dürfen. Denn mehr Home-Office wäre ein Beitrag um die Probleme auf dem Wohnungsmarkt, im Berufsverkehr und in der Familienpolitik entschärfen. Auch Arbeitgeber könnten eher ihre Wunsch-Mitarbeiter finden, weil es dann mehr Arbeitnehmer gibt, die nicht umziehen oder eine Fernbeziehung führen müssten, wenn sie sich auf die Stelle bewerben würden.
    Die meisten Wähler haben aus Erfahrung gelernt, dass „Reformen“ Sozialabbau bedeuten. Daher vergrault ein BGE das so finanziert werden soll indem man die Reste des jetzigen Sozialssystems zerschlägt viele Wähler (nicht so sehr in der gesamten Wählerschaft, aber bei denen die sich vorstellen könnten die Piraten zu wählen.) Das BGE muss langfristig vorbereitet werden indem man darauf hinweist, dass bald viele Arbeitsstellen wegautomatisiert werden können. Das ist das beste Argument für das BGE. Wenn man das BGE will, muss man das auch dann bringen wenn man wegen der Flüchtlingslage Gefahr läuft als rechtsexrem bezeichnet zu werden. Früher hatte die Piraten für ihre Ziele auch riskiert als Pädophile angesehen zu werden.
    Man kann dem ja auch vorbeugen indem man den Vorschlag macht, da es immer weniger Arbeit geben wird, mehr Feiertage einzuführen und von denen auch ein paar muslimische.
    Aber das waren nur Vorschläge.
    Auf jeden Fall müsst ihr mehr anders sein, sonst wird das nichts mehr.
    Falls das zu wenige Mitglieder mitmachen wollen, sollten die die das eingesehen haben mal darüber nachdenken, viele Ideen der Piraten dadurch zu retten indem sie eine neue Partei gründen. Dabei wären sie schon mal den Parteinamen los, der die Piraten für viele Wähler gleich wie eine Spaßpartei aussehen lassen hat. Man wäre auch die Parteifahnen usw. los. Dann erst mal nicht jedes Parteimitglied durch Teilnahme an irgend einer dummen Aktion die Partei schlecht aussehen lassen. Man könnte auch Ideen wie das BGE loswerden, falls man der Meinung ist, dass es in der heutigen Zeit zwar das richtige Problem adressiert aber nicht die passende Lösung ist.
    So eine neue Partei hätte zwar erst mal weniger Mitglieder, aber es gibt auch viele ehemaligen Piraten. Wenn man wirklich viele gute Piratenziele in eine neue Partei übernimmt, gingen da vermutlich einige von denen zu dieser Partei.

  15. Ach Andreas ?
    Wenn Du den letzten Absatz des Beitrages von Visionär noch einmal liest….tut er Dir eigentlich leid ? Seine Frau ? Die Kinder die dort leiden ? Und fühlst Du eine moralische Mitverantwortung ? Welche folgen ziehst Du daraus ? Nicht zu tolerieren heißt was ? Weiter so ? Noch mehr Leid ? Noch mehr Probleme ? Oder retten was zu retten ist ?
    Falls Du Probleme hast meine oben aufgeführten Punkte zu bestätigen oder zu korrigieren ….vielleicht hilft ein anderer Pirat ? Ist 5 Minuten Sache…kann doch kein Problem sein….
    Danke im Voraus

    • Derfla, leider haben nicht alle soviel Zeit zum Schreiben und ich bevorzuge die Beiträge meiner Gesprächspartner zu lesen und ggf. Details nachzurecherchieren ehe ich antworte. Ich mache das hier auch nciht hauptberuflich. Bitte deswegen um Verzeihung für die lange Wartedauer. Meine Antwort findest Du oben an Deinem Beitrag, wo sie hingehört. Ich würde mich freuen wenn Du der Beantwortung meiner Fragen an Dich ähnlich viel Aufwand einräumen könntest wie ich es bei Deinen 20 Punkten gemacht habe. Vielen Dank!

      • …Ich habe nicht soviel Zeit….verstehe ich…
        Ich habe noch eine kurze, klärende Frage bei …“Goldenshit“ untergebracht…bisher konnte kein Pirat helfen…könntest Du …?
        Nicht neidisch werden, aber ich setze mich jetzt in die Sonne an meinen Gartenteich.
        MfG

  16. Das ist so schade, aber wirklich die eigene Schuld, bzw. Schuld der Frontleute. der Niedergang begann schon am Wahlabend nach dem Einzug in das berliner Abgeordnetenhaus vor sechs Jahren. Damals haben die Piraten nicht kapiert, dass die Menschen nicht politikverdrossen, sondern politikerverdrossen sind.

    • Hallo Anja, ganz klar da sind Fehler gemacht worden die uns heute noch nachhängen. Wichtig ist aber meiner Meinung nach dass wir deswegen jetzt trotzdem weitermachen anstatt den Kram hinzuschmeissen. Berlin ist und war schon immer ein „besonderes“ Pflaster und der schnelle Anstieg der Umfragewerte hat Leute zu den Piraten gelockt, die nicht unbedingt das gemeinsame Programm sondern die eigenen Vorstellungen umgesetzt sehen wollten. Diese Leute sind bereits vor zwei, drei Jahren wieder aus der Piratenpartei verschwunden, die Hypothek werden wir noch einige Zeit abtragen müssen. Unsere Abgeordneten im Saarland, in Schleswig-Holstein und auch in NRW haben gute Arbeit geleistet und die nach dem aBPT 2014 in Halle bei den Piraten verbliebenen Mitglieder werden auch weiterhin für die gemeinsamen Ziele eintreten.
      Ich halte die Menschen in Deutschland weder für politik- noch für politikerverdrossen, sondern mittlerweile großteils für apolitisch. Es mangelt vielleicht an Zeit, Kraft, Willen oder Mut sich selbst zu engagieren und einzusetzen. Wir haben uns daran gewöhnt das irgendwer schon irgendwas tun wird, und wenn es das falsche war dann können wir uns zurücklehnen und auf diesen Deppen schimpfen. So funktioniert aber eine Demokratie nicht, die lebt von der Beteiligung der Bevölkerung und zwar über einen Wahltag alle vier Jahre hinaus. Es ist mit auch unsere Aufgabe trotz schlechter Umfragewerte, Verlust von Parlamentssitzen etc. weiterzumachen und versuchen, dadurch auch andere für mehr politisches Engagement zu motivieren.

  17. Benjamin Pawlowsky

    Bitte sehr geehrte mitglieder der Piraten,

    bitte macht (noch) mehr mediale Präsenz.
    Bringt euch ins gespräch.
    Wir brauchen euch!
    Wir brauchen mehr Demokratie!
    Hamburg hat gerade durch den beschluss g20 hier zu veranstalten über alle verhälnissmässigkeit gelitten. Grundrechte werden eingedampft und die leute wissen sich nicht mehr worten zu wehren.
    Polizisten die für gerechtigkeit sorgen sollten (und es auch teilweise auch wollen) werden für publicity stunts misbraucht, Agent Provocateurs sorgen für den Rest, mit schusswaffen gerüstete Polizisten in zivil sorgen für angst und schrecken. Anwohner auf dem heimweg werden gewaltsam festgenommen. Das kann nicht so weiter gehen.

    Bitte kommt wieder in die Parlamente und werden hörbarer und lauter.

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