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Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) startet in Deutschland.

PIRATEN fordern HIV-Prophylaxe PrEP auf Rezept

Bild: CC0 von KlausHausmann auf Pixabay

Wie die Deutsche AIDS-Hilfe berichtet, beabsichtigt der Apotheker Erik Tenberken noch diesen September mit dem Vertrieb der Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) für gerade mal rund 50 Euro pro Monat in sieben deutschen Großstädten zu starten. Damit wird PrEP erschwinglich. Dies habe er auf der Jahrestagung der niedergelassenen HIV-Schwerpunktärzte in Deutschland (dagnä) am Samstag, dem 09.09.2017  in Köln bekannt gegeben.

Robert Lutz, Spitzenkandidat der sächsischen PIRATEN für die Bundestagwahl, betont: „PrEP ist eine großartige, zukunftsweisende Sache. Sie schützt nicht vor anderen sexuell übertragbaren Krankheiten, jedoch ist die PrEP ein Schutz vor bisher zwar behandelbaren aber immer noch unheilbaren HIV-Infektionen. Dennoch: Für viele Menschen ist die HIV-Prophylaxe nicht bezahlbar. Darum fordern wir PIRATEN die HIV-Prophylaxe PrEP auf Rezept. Nur so kann langfristig sichergestellt werden, dass Neuinfektionen zurückgehen und dass die Diskriminierung gegenüber HIV-Positiven abgebaut wird.“

Roman Schmitt, Bundestagskandidat der PIRATEN Rheinland-Pfalz und Koordinator der AG Queeraten, ergänzt: „Wir finden es gut, dass nicht nur im Bereich der Nachsorge und Symptombekämpfung, sondern bereits bei der Vorsorge neue Wege beschritten und Menschen neue Möglichkeiten zum Schutz geboten werden. Bei manchen Menschen können medizinische oder körperlicher Aspekte, wie etwa eine Latexallergie mit Kondomen bereits zu Problemen führen, beziehungsweise eine sehr einschränkende Alternative darstellen. Daher freuen wir uns, mit PrEP womöglich eine weitere Methode zum Schutz vor HIV zu haben. Die Ergebnisse der Kosteneffizienz-Studie klingen sehr vielversprechend. Zwar haben wir zu der noch recht neuen Therapie bisher keinen Programmbeschluss, halten diese aber für unterstützenswert und würden uns im Falle eines Einzugs in den Bundestag dafür einsetzen, dass die Kosten künftig durch die Krankenkassen getragen werden.“

Zum Hintergrund:

Bei der PrEP handelt es sich sinngemäß um eine SaferSex-Praktik, bei der HIV-Negative Menschen HIV-Medikamente einnehmen, um einer Infektion vorzubeugen. Vor allem für Menschen, für die Kondome keine praktikable Möglichkeit zum Schutz vor HIV sind, wäre die PrEP-Therapie geeignet. Dazu soll ein Generikum (kostengünstige Variante eines Markenpräparates) des Medikamentes Truvada zum Einsatz kommen. Mit Kosten von bisher 800 bzw. 600 Euro, welche nicht von den Krankenkassen übernommen werden, ist dies für die Mehrzahl der Menschen jedoch unerschwinglich. Da diese Prophylaxe-Therapie nur für HIV-Negative Menschen ist, ist ein HIV-Test vor Erteilung eines Rezeptes erforderlich.

Auf der Tagung wurde ebenfalls eine Studie zur Kosteneffizienz vorgestellt, nach der durch PrEP bis 2030 ca. 9000 Neuinfektionen und damit anfallende Therapiekosten verhindert werden könnten. Bei Senkung der jährlichen Kosten unter 500 Euro würde diese Methode sogar Kosten sparen.

 

7 Kommentare zu “PIRATEN fordern HIV-Prophylaxe PrEP auf Rezept

  1. Klasse! Ein Thema was niemand sonst besetzt! So Klasse, das auch niemand darauf kommt! Damit gelingt der Einzug ins Parlament! 110%!

  2. Mit Nischenpolitik für kleine und kleinste Minderheiten und Spezial-Problemstellungen bekommt man winzige, kaum noch messbare Wahlergebnisse.

    Ihr steht 5 Tage vor der Wahl. 5 Tage!

    Es toben die Themen Rechtspopulismus, Migrationskrise, soziale Gerechtigkeit (what about BGE?), öffentliche Sicherheit (Überwachungsstaat? VDS? Maasregelnde die freie Diskussion abwürgende Internetzensur?), Umwelt und Zukunft unseres Landes in den öffentlichen Medien.

    Da springt man auf, oder läßt es. Piraten sind viel zu klein, um jetzt noch aus eigener Kraft eigene Agenda zu setzen.

    Wenn ihr wirklich Nischenthemen oder neue Themen besetzen wollt, macht das Monate vor der Wahl, um zu testen ob sie ankommen.

    Jetzt ist es zu spät, definitiv.

    Piraten BTW17 <0,5% und damit auch finanziell erledigt, zumindest steht das zu befürchten 🙁

    • Seepferdchen

      Nun – all‘ die von dir genannten „wichtigeren“ Themen werden und wurden ja auch beackert. Der Output bei diesen Themen ist auch gar nicht so schlecht. Er könnte natürlich besser sein – d.i. richtig.

      Andererseits – was sollte das Bundespresseteam davon abhalten, interessante, gut formulierte Texte zu veröffentlichen? Der Fakt, dass gerade Wahl ist? Mag sein, dass dieser Artikel i.S. des Kampfes um Stimmen wenig Punkte bringt. Ist er deshalb aber gleich „schädlich“? Neben der -1 und der +1 die Null zu sehen, kann manchmal hilfreich sein, auch für die eigenen Nerven.

      Was die Frage „aufspringen oder es lassen angeht“: Persönlich neige ich oft dazu, es zu lassen. Man muss sich wirklich nicht ständig in das z.T. kreuzblöde Geplapper der anderen einmischen. Dafür haben wir schließlich unsere „Leitmedien“. Piraten sollten mehr durch eigene Meinungen, durch eigene Vorschläge in Erscheinung treten. Bei der ganzen Diesel-Diskussion ist das m.E. ganz gut gelungen.

      • Andererseits – was sollte das Bundespresseteam davon abhalten, interessante, gut formulierte Texte zu veröffentlichen? Der Fakt, dass gerade Wahl ist?

        Ja.

        Das stellt man dann einfach 1 Woche zurück, und bespielt 5 Tage vor der Wahl NUR und AUSSCHLIESSLICH die hoffentlich 2-3 Monate vor der Wahl von der Piratenpartei identifizierten 3-5 relevantesten, wichtigsten Themen. Nennt sich Campagning, nennt sich aber auch Ressourcenökonomie.

        Mini-Nischenthemen kurz vor der Wahl zu spielen signalisiert nach außen „Wir haben schon aufgegeben, für uns ist diese Wahl bereits gelaufen. Ihr könnt zu Hause bleiben.“

  3. ……Piraten BTW17 <0,5% und damit auch finanziell erledigt, zumindest steht das zu befürchten …….

    Der Bundesvorsitzende (so aus gut informierten Kreisen) tritt wenn weniger als 2% noch am Wahlabend zurück. Mann könnte auch sagen: sein Rücktritt ist zu 150% sicher!

  4. Die Piraten haben sich zu (fast ?) allen relevanten Themen geäußert……einiges wurde hier auch kontrovers diskutiert…..das Ergebnis kennen wir……
    Natürlich fehlt den Piraten die Mediale Aufmerksamkeit…ein großer Nachteil…….Blanca (ich meine Blanca Spott) weiß aus sicherer Quelle, das ARD und ZDF noch eine gemeinsame Sondersendung vor der Wahl planen….Thema : Die miesen Tricks von……. ( um welche Partei es gehen soll ist noch unklar / Putin soll wohl auch eine Rolle spielen.) als Moderator ist angeblich Claus Clever (hat euch eigentlich schon mal ein Flüchtling den Parkplatz weggenommen ?) vorgesehen……die Fakten werden u.A. von der Bertelsmannstiftung, SPON, ZON und TAZ zur Verfügung gestellt….Das gibt noch mal ordentlich Stimmen……
    MfG

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