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Reaktion der Piratenpartei Deutschland auf das Ergebnis der Bundestagswahl

Abblendbild vom Wahlwerbespot 2017

Deutschland hat am 24. September einen neuen Deutschen Bundestag gewählt. Die PIRATEN konnten im bundesweiten Durchschnitt etwa 0,4 Prozent der Zweitstimmen erlangen. Zahlreiche Direktkandidaten haben deutlich besser abgeschnitten. Zu erwähnen ist jedoch, dass die Piratenpartei nicht in allen Bundesländern angetreten ist und nicht überall Direktkandidaten aufgestellt wurden. Mit dem Wahlergebnis steht dennoch fest, dass im 19. Deutschen Bundestag keine Mitglieder der Piratenpartei vertreten sein werden.

Patrick Schiffer, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland, zeigt sich betrübt beim Blick auf das Ergebnis der Piratenpartei Deutschland: „Ich möchte mich an erster Stelle bei allen Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfern bedanken, die vor allem in den vergangenen Wochen unermüdlich alles gegeben haben! Das, was wir mit einem kleinen Team auf die Beine gestellt haben, hat mich tief beeindruckt. Dennoch: Das Wahlergebnis lässt uns schockiert zurück. Wir haben jetzt eine rechtsnationale Kraft im Bundestag. Sie gilt es mit allen politischen Mitteln zu bekämpfen. Wir sollten aus diesem Wahlergebnis lernen. Das Auftreten unserer Partei wurde bei dieser Wahl als sehr professionell wahrgenommen. Hieran gilt es aufzubauen. Wir haben auf Bundesebene zusammengehalten. Das war gut und lässt hoffen für die nächsten Wahlkämpfe. Es kann nur bergauf gehen. Wir werden weitermachen, denn PIRATEN sind in dieser Zeit wichtiger und notweniger denn je!“

„Allen Wählern, die uns Piraten ihre Stimme gegeben haben, herzlich DANKE. Wir machen weiter – aufgeben ist keine Option. Nun heißt es zunächst die nächste Landtagswahl in Niedersachsen, bevor wir uns beim Bundesparteitag im Oktober hoffentlich persönlich wiedersehen. Danach können wir uns daranmachen, einige interne Arbeiten zu leisten und auch ein wenig zu verschnaufen“, sagt Anja Hirschel, Spitzenkandidatin zur Bundestagswahl 2017 und Sprecherin für Digitalisierung.

„Das ist ein trauriges Ergebnis, denn ich denke, dass das Ergebnis nicht die Zufriedenheit mit unserer Arbeit wiedergibt. Trotz allem muss man sagen, dass wir nach wie vor eine Organisation sind, die sich mit ihrer regelmäßigen Teilnahme an Wahlen im politischen Alltag etabliert hat.  Dies sollten wir aufnehmen und mit solider politischer Arbeit dafür sorgen, den Menschen unsere Positionen näher zu bringen. Ich möchte mich bei allen Unterstützern innerhalb und außerhalb der Piratenpartei bedanken, die ihren Teil dazu beigetragen haben, dass Wähler in Deutschland mehr Parteien als nur den üblichen Verdächtigen, ihre Stimme geben können“, erklärt Sebastian Alscher, Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2017 und Sprecher für Finanzen der Piratenpartei Deutschland.

„Wir hatten sicherlich kein Wunder erwartet; dieses Ergebnis schockiert uns aber zutiefst. Wir konnten unsere wirklich guten Inhalte nicht zum Wähler transportieren. Daran müssen wir in Zukunft hart arbeiten und genau das werden wir ab sofort in Angriff nehmen“, formuliert Kristos Thingilouthis, Politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland.

„Natürlich bin ich enttäuscht. Allerdings hat die Piratenpartei jetzt die Chance sich wieder auf den Kern von Aktivisten zu konzentrieren, der bereit ist ohne finanzielle Unterstützung außerparlamentarische politischer Arbeit zu machen. Ich danke allen Piraten, die in den letzten Wochen und Monaten so fleißig gekämpft haben“, betont René Pickhardt, Spitzenkandidat zur Bundestagswahl 2017 und Sprecher für Netzpolitik der Piratenpartei Deutschland.

 

14 Kommentare zu “Reaktion der Piratenpartei Deutschland auf das Ergebnis der Bundestagswahl

  1. Gute Reaktionen, weil selbstkritischer Umgang mit Defiziten sowie Blick für Dinge, die gut waren. Darüber hinaus (hoffnungsvoll) nach vorne schauende und entschlossene Reaktionen.

    In welchen bzw. wie vielen Bundesländern waren die Piraten denn nicht wählbar?

    • Stefan Urbat

      Wir haben die nötigen Zulassungsunterschriften nicht zusammen bekommen in: Schleswig-Holstein, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Brandenburg.

      • Vielen Dank für die Antwort!

        Sehr schade, wenn man bedenkt, dass zusätzlich mit diesen 5 Bundesländern vermutlich die 0,5% und somit auch die Parteienfinanzierung erreicht worden wären.

        • Es gibt doch fortschrittliche Lösungen……
          Parteienfinanzierung : Mitgliederbeiträge erhöhen, besonders für die Reichen……
          Neue Wähler : Gleiche Rechte für Piraten und nicht Piraten ………
          So klappt das bestimmt……in der Partei, im Staat…….
          MfG

  2. Der Vorsitzende : “ Wahlkämpferinnen und Wahlkämpfer…..unermüdlich .alles gegeben…“ „Auftreten professionell….“
    „…auf Bundesebene zusammengehalten…“ Daran lag es also nicht……
    Und in Zukunft, schockiert, gemeinsam mit CDU, SPD, FDP, Linken, Grünen gegen „rechtsnationale Kräfte“…..für….z.B.
    Schäuble als Bundestagspräsidenten ? Klingt nach Erfolgsrezept.
    MfG

  3. Die Ursache des schlechten Wahlergebnisses ist meiner Meinung nach nicht im aktuellen Wahlkampf zu suchen. Die Direktkandidaten hatten durchschnittlich etwa doppelt so viele Erststimmen wie Zweitstimmen in ihrem Wahlkreis; das zeigt, dass der Wahlkampf gewirkt hat.
    Und es zeigt, dass die Piratenpartei ein schlechtes Image hat. Das habe ich auch beim Sammeln der Unterstützer-Unterschriften oft gehört:
    1. Gibt es die noch?
    2. Das sind doch diese Chaoten, die sich ständig streiten.
    3. Wofür stehen die eigentlich? Internet, Raubkopien, BGE, Antifa?

    Die öfftenlichen Streitereien sind jetzt kein Problem mehr. Welche 1-2 Themen wir in den Mittelpunkt stellen, wird hoffentlich beim Bundesparteitag geklärt. Und das muss dann in der Öffentlichkeit gut kommuniziert werden.

  4. Wie geht es denn nun weiter?

    • Juergen Wischert

      So wie immer, Jens…. Nur das nun keine Steuergelder mehr verbraten werden. Gott sei es gedankt!

  5. Einer der es SEHR früh so vorhergesehen hat

    Ihr müsst endlich auch strategisch denken. Ihr müsst z.B. auch die Misserfolge anderer Parteien analysieren und nachdenken, wie ihr sie nutzen könnt. Ihr müsst euch auch von außen betrachten können. Ihr müsst erkennen wo man euch vielleicht Kompetenz zutraut und wo sicher nicht. Ich müsst überdenken ob sich durch Veränderungen der politischen Lage evtl. andere Wege zu Ziel nötig sind. Ich müsst nach besseren Ideen suchen als die anderen Partei anbieten. Ihr müsst nach Wählergruppen suchen, die Probleme mit anderen Parteien haben. Bei diesem Ergebnis ist auch sicher nicht zu erwarten, dass ihr von jemanden bestochen werdet, damit ihr in einer Regierung sein Wünsche umsetzt. Darum wären jetzt auch weniger öffentliche und transparente Gespräche dazu nicht verwerflich. Vielleicht geht es dann leichter.
    Auch über eine Neugründung unter anderem Namen – der nicht an Spaßpartei und unschöne Geschichten aus der Vergangenheit denken lässt – solltet ihr nachdenken.

  6. Bitte ein Auge auf die Bundesländer werfen, wo Landesverbände quasi in Auflösung begriffen sind. Nicht, dass es da Ungereimtheiten gibt.

  7. Die gescheiterte Auseinandersetzung mit und um die Antideutschen war der Anfang vom Untergang. Dass jede politische Kraft hätte integriert werden müssen, hätte eigentlich von Anfang an klar gewesen sein müssen. Mir scheint, dass mensch auch vergaß, dass ohne Menschenrechte digitale Freiheit zuweilen obsolet ist.
    Diese Piratenpartei hat Stück für Stück ihre Ausstrahlung (über die politische Notwendigkeit von Inhalten hinaus) eingebüßt. Man muss sich keine Gedanken um professionelles Auftreten machen, wenn man im politischen Sinne überzeugt ist und mit beiden Beinen im Leben steht. Dass sich bestimmte vorstandsdominierte Strukturen manifestiert hatten,war immer ein Zeichen von Krise, egal ob aus der Situation entstanden (gescheiterte Diskussion um LQFB) oder auch vorher geplant.
    Basisdemokratische Strukturen waren von jeher problematisch, und die Piratenpartei hat gezeigt, dass sie nur in einem auf eine gewisse Art qualifizierten Umfeld funktionieren. Man muss sich schon was einfallen lassen um diese basisdemokratischen Strukturen angesichts der Natur des Menschen zu befördern im Sinne einer zukunftorientierten Gesellschaft. Leider ist genau das (vorerst) nicht gelungen.

  8. Schade das Ihr nicht mehr Stimmen bekommen habt.
    Erst kurz vor der Wahl habe ich von eurer Webseite erfahren, das z.B. in Wikipedia sich ein unerlaubtes Netzwerk von Moderatoren gebildet hat. Vieler meiner Freunde und Bekannten wussten das nicht, und ich bis dato auch nicht.
    Ich verstehe eher wenig von Politik, jedoch wurde nach dem letzten guten Wahlergebnis, auch gleich ein teures Büro hier in meiner Stadt eröffnet, das aus Kostengründen wieder geschlossen werden musste. Das trägt auch nicht gerade dazu bei gute Politik zu machen. An dieser Stelle sehe ich noch Nachholbedarf.
    Bei anderen Parteien sehe ich ähnliche Entwicklungen. So bald ein bisschen Geld da ist, wird es zum Teil nicht Sinnvoll eingesetzt.
    Aber auch positives soll genannt werden. Setzt ihr euch sehr gut für Sauberkeit in meiner Stadt ein. Ein dickes Lob an euch!
    liebe Grüße.

  9. Einen Schwerpunkt der Piraten sehe ich beim Thema Digitalisierung.
    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob die Piraten im Bereich der Sicherheit den Bürger oder den Kriminellen schützen wollen.

    Positiv finde ich, dass die Piraten für den bundesweiten Volksentscheid sind.
    Direkte Demokratie könnte auch ein Schwerpunktthema für die Piraten sein.

    Als Protestpartei sind die Piraten zu weit „abgestürzt“ und nicht mehr präsent. Das hat die AfD übernommen.
    Wenn der Protest einmal in Richung direkte Demokratie gehen sollte, könnten die Piraten hier einsteigen.

    Ansonsten kann ich mit den Piraten wenig anfangen.
    Viel „Blabla“ darüber, wie es im Paradies aussieht.

  10. Seepferdchen

    Ja – wäre eine Option.
    Aber neben der ÖdP gibt es noch ein paar andere, die als Kandidaten für ein breiteres Bündnis zur Stärkung der im Zerbröseln begriffenen Demokratie infrage kommen.
    Ob auf der Verpackung dieses Bündnisses immer noch PIRATEN `draufsteht, ist mir persönlich völlig egal. Schließlich kommt es auf die Inhalte an.

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