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Piratenpartei: Morgen Tanzdemo aus Protest gegen religiöse Bevormundung

Am morgigen Karfreitag wird die Piratenpartei gemeinsam mit anderen Vereinigungen in Stuttgart eine Tanzdemonstration ausrichten, um für eine echte Trennung von Staat und Religion zu demonstrieren. Der Grund: An diesem Tag sind bis heute die öffentliche Aufführung bestimmter Filme, Sportveranstaltungen und auch Tanzveranstaltungen verboten, selbst wenn sie in geschlossenen Räumen stattfinden.

„In einem offenen und vielfältigen Europa ist kein Platz für staatliche Verbote, mit denen die Einhaltung kirchlicher Moralvorstellungen allgemein erzwungen werden soll“,

erklärt Dr. Patrick Breyer, Spitzenkandidat der Piratenpartei zur Europawahl.

„Die deutschen Gesetze sollten dringend an die heutige Lebenswirklichkeit angepasst werden. Die Feiertagszensur von Filmvorführungen ist im Zeitalter von Video und Internet besonders wirklichkeitsfremd und gehört dringend abgeschafft. Solange keine Gottesdienste gestört werden, haben weder Kirchen noch der Staat das Recht, uns vorzuschreiben, wann und wie wir zu trauern haben.“

Hintergrund: An „stillen Feiertagen“ wie dem Karfreitag sind in Deutschland die öffentliche Aufführungen bestimmter Filme und nicht ernste Veranstaltungen verboten, selbst wenn sie in geschlossenen Räumen stattfinden.

Zu den über 700 Filmen auf dem Feiertags-Index gehören Kinderfilme (z.B. Max und Moritz, Nick Knatterton’s Abenteuer), Komödien (z.B. von Hallervorden, Juhnke, Mel Brooks, Monty Python), Klassiker (Der zerbrochene Krug, Feuerzangenbowle, Ghostbusters) und politische oder religiöse Kritik (Barschel – Mord in Genf?, Leben des Brian, Der letzte Jude von Drohobytsch, Animal Farm). Nach Angaben der FSK erhalten Filme den Vermerk „Keine Feiertagsfreigabe“ ohne inhaltliche Prüfung, es sei denn, eine Prüfung der „Feiertagstauglichkeit“ wird kostenpflichtig beantragt.

Das Verbot nicht ernster Veranstaltungen, selbst wenn sie in geschlossenen Räumen stattfinden, erfasst nicht nur Diskotheken und Tanzlokale, sondern auch Spielveranstaltungen für Kinder, Kinos, Theater, Opern, Kabarett, Literaturlesungen, Poetry Slams und Musikkonzerte. Eingeführt wurde das Verbot erstmals mit Verordnung vom 16. März 1934. In vielen anderen europäischen Ländern einschließlich Italien gilt kein Veranstaltungsverbot an stillen Feiertagen.

Die Tanzdemonstration in Stuttgart beginnt morgen um 17:00 Uhr am Karlsplatz. Zur Teilnahme rufen neben der Piratenpartei die Humanisten, die Jungen Sozialisten, die Giordano-Bruno-Stiftung und die Climax Institutes auf.

12 Kommentare zu “Piratenpartei: Morgen Tanzdemo aus Protest gegen religiöse Bevormundung

  1. Diese Tanzdemo kann ich nur unterstützen, wir leben im Jahr 2019, wer gläubig ist der soll’s bleiben lassen. Alle anderen sollen feiern wie sie Lust und Laune haben. Weg mit so einem Schwachsinnigen Gesetz.

    • Dann auch weg mit dem arbeitsfreien Feiertag. Ihr vergesst alle den eigentlichen Grund dieses Feiertages. Darum macht das dann auch keinen Sinn mehr.

  2. Hallo Piraten, wenn schon dann aber richtig. Der Karfreitag sollte als Feiertag einfach abgeschafft werden. Dann kann ihn tatsächlich jeder begehen, wie er es möchte. Und die „Piratenpartei“ könnte sich mal so einen tollen Erfolg auf die Fahne schreiben.

  3. wie gottlos ist diese Partei ! diese werte zu erhalten und pflegen ist sehr wichtig , wenn die verloren gehen ist die Welt verloren ! nicht einen tag kann mal ruhen ohne Musik und tanz wie traurig ist das !

  4. Joachim S.

    Ich habe großen Respekt vor allen, die ihre Überzeugung auch wirklich leben. Dazu gehören ganz sicher auch diejenigen Christen, die mit dem Karfreitag viel verbinden. Christ sein heißt für mich aber auch, Toleranz gegenüber anderen zu üben, solange sie nicht die Rechte anderer verhindern oder unterdrücken. Es ist jedoch heute alleine schon aufgrund demokratischer und pluralistischer Grundsätze, die unsere Verfassung garantiert, keinesfalls mehr akzeptabel, dass auf „staatliches Kommando“ hin alle ein Verhalten zeigen müssen, das eigentlich nur einer ganz bestimmten Bevölkerungsgruppe zu eigen ist. Ein Pazifist wird sicherlich dem Tag der Bundeswehr nichts abgewinnen können. Veganer sind sicherlich keine Treibjagdfans usw… Aber da wird auch tatsächlich gegenseitige Toleranz geübt. Das funktioniert ja! Warum also nicht auch im Falle althergebrachter christlicher Rituale, die der gesamten Bevölkerung zwangsweise übergestülpt wurden? Daher also: Weg mit dem „alten Hut“ des allgemeinen Tanz- und Vergnügungsverbots am Karfreitag! Toleranz auch gegenüber den Anders- und Nichtgläubigen!

  5. sigmantig

    Also ich war da. Dr. Patrick Breyer aber nicht. Was war da los?

  6. Erwin Eigen

    Genau. Die Trennung von Staat und Kirche muss her. Darum sollten als erstes logischerweise alle kirchlichen Feiertage abgeschafft werden !! Ich kann meinen Glauben und das Gedenken an bestimmte Ereignisse auch ohne Feiertag leben. Das ist mir lieber als weiter die Sprüche der Nutzniesser zu hören, die sich über Gott und Glauben und Gläubige lustig machen, die Trennung fordern – aber die Feiertage gerne nutzen, aber dabei nicht bereit sind, diese zu achten.
    Heiligabend, Weihnachten, Drei Könige, Karfreitag, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Fronleichnam, Allerheiligen, … einfach streichen und so 8 – 10 Tage mehr arbeiten gehen … Dann darf man am Karfreitag auch wieder Tanzen gehen und Brian sehen.

    • Genau so ist es und so sollte es auch werden. Dem ist nichts hinzuzufügen.
      Ich wünsche allseits „Frohe Ostern“

    • Kein Problem
      Ersetzen wir die kirchlichen Feiertage einfach durch Feiertage wo wir Ereignisse feiern oder gedenken die eine Rolle für alle hatten
      Letzten Karfreitag hat sich beispielsweise der Einzug des Bundestags ins Berliner Reichstagsgebäude zum 20. mal gejährt

      Davon abgesehen ist das Argument geradezu beleidigend für alle die an Feiertagen arbeiten müssen denn auf Gas, Wasser, Strom oder gar Medizinische Versorgung, Feuerwehr und Polizei verzichtet ja auch niemand an den Feiertagen

  7. Ui, die „kath. Kirche“ schreibt hier ja fleißig, wollt ihr mit diesen tollen aber für mich völlig unbedeutenden Kommentaren vielleicht von was ablenken?

    Für jeden denkenden Menschen ist doch eins ganz klar:
    Kirchenaustritt jetzt
    CSU raus aus Bayern
    Piraten wählen
    Stop Überwachung

    Freiheit statt 2000 Jahre kath. Unterdrückung

    • Zensur?
      War meines Erachtens nicht unbedingt falsch.
      Dann halt ohne Scheibner: Schublade zu und fertg.
      Ich werde auch an Weihnachten nicht mehr vorbei schauen.

  8. Das mit dem Karfreitag hier nehme ich Euch dann ab, wenn die Piratenpartei im Dezember auch die Abschaffung von Weihnachten propagiert. Auch mit so Parolen wie oben “ Stop Überwachung. Freiheit statt 2000 Jahre kath. Unterdrückung“ (was nebenbei noch dämlich ist, weil Karfreitag ist der höchste Feieratg in der evangelischen Kirche, aber gut… )

    Ich werde wieder vorbeischauen, wenn Ihr Weihnachten abschaffen wollt.

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