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PIRATEN fordern bundesweit einheitliche Coronatests auf freiwilliger Basis

Bundesweite Testungen auf das Coronavirus wären eine Hilfe für die Epidemiologen und Virologen. Auch für die Menschen in unserem Land wären die Testungen auf das Virus wichtig. Dass jetzt in den Hotspots mehr getestet wird, ist gut und richtig, um die Pandemie an diesen Orten einzudämmen.

Die AG Gesundheit und Pflege der Piratenpartei Deutschland fordert ein bundesweit einheitliches Vorgehen bei den Coronatestungen, damit nicht jedes Bundesland seinen eigenen Weg geht, wie das in letzter Zeit der Fall war; Ministerpräsident Söder will alle Menschen in Bayern freiwillig testen lassen, Ministerpräsident Laschet in NRW will das nicht.

Seit Beginn der Testungen in Deutschland wurden bis einschließlich KW 25/2020 5.412.655 Labortests erfasst, davon waren 225.640 positiv auf SARS-CoV-2. Zur Erfassung der SARS-CoV-2-Testzahlen werden deutschlandweit Daten von Universitätskliniken, Forschungseinrichtungen sowie klinischen und ambulanten Laboren wöchentlich am RKI zusammengeführt. Zur Zeit testen 227 registrierte Labore für das RKI. Zusätzlich meldeten noch mehr Labore Kapazitäten für insgesamt 169.473 Tests pro Tag an. In vier bis sieben Arbeitstagen lag, daraus resultierend, eine Testkapazität von 1.112.075 durchführbaren PCR-Tests zum Nachweis von SARS-CoV-2 in KW 26 vor.

Bei ca. 83 Millionen Einwohnern wird es noch einige Zeit dauern, bis die Bevölkerung Deutschlands durchgetestet ist. Es fehlen also Testkapazitäten sowie Labore und deren Personal.

Die nächste zu nehmende Hürde ist die Testwilligkeit der Menschen in Deutschland. Solange es auf Freiwilligkeit beruht, hat die AG Gesundheit und Pflege der Piratenpartei Deutschland keine Bedenken.

Ein negatives PCR-Ergebnis schließt allerdings die Möglichkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 nicht aus. Hier laufen wir Gefahr, falsche Ergebnisse zu erzielen. Deshalb sollten die Antikörpertests bei Menschen mit überstandener Erkrankung mit Covid-19 so schnell wie möglich erfolgen. Nicht um eine Immunität festzustellen, sondern um den Epidemiologen sowie den Virologen Daten zu liefern, sodass die Forschung im Bereich Viruserkrankungen schneller anlaufen kann

Denn eins steht fest: Überwunden oder gar ausgemerzt haben wir das Corornavirus in Deutschland noch lange nicht.

„#krankenhaus #potsdam testet nicht auf Corona obwohl mein Mann mit Symptomen und hohen Fieber vorbei kommt, dann können unsere Kinder ja unbesorgt wieder in die Kita und ich auf Arbeit #läuft #Corona“ – Tweet von @LeoMonia

4 Kommentare zu “PIRATEN fordern bundesweit einheitliche Coronatests auf freiwilliger Basis

  1. Reinhard Schaffert

    Hallo, ich stehe den Piraten nach wie vor wohlwollend gegenüber, aber vielleicht solltet ihr manchmal einfach nichts sagen, anstatt Unsinn zu verbreiten.

    Eine Durchtestung der Bevölkerung, wie es euer Text impliziert, ist weder Ziel noch sinnvoll. Ein Test ist nur sinnvoll und indiziert, wenn überhaupt die Möglichkeit besteht, dass das Virus nachweisbar ist. Ein Test bei jedem, der es einfach Mal will, ist rausgeschmissenes Geld und Verschwendung von Ressourcen (die für die indizierten Tests voll ausreichen). Eher wäre Söder mit seiner indikationlosen Massentestung Veruntreuung vorzuwerfen.

    Auch Antikörper-Tests sind nicht unbedingt flächendeckend nötig und sinnvoll, ganz abgesehen von der problematischen Spezifität.

    Ich bin auch erstaunt über die Forderung nach einem bundeseinheitlichen Vorgehen. Bisher habe ich die Piraten als eine Partei wahrgenommen, die dem Föderalismus positiv gegenübersteht. Ich jedenfalls möchte gerade im Infektionsschutz mit seinen freheitsbeschränkenden Möglichkeiten keinen Zentralismus!

    Schöne Grüße, Reinhard

    • Sandra Leurs

      Letzter Absatz im Artikel. „Ein negatives PCR-Ergebnis schließt allerdings die Möglichkeit einer Infektion mit SARS-CoV-2 nicht aus. Hier laufen wir Gefahr, falsche Ergebnisse zu erzielen. Deshalb sollten die Antikörpertests bei Menschen mit überstandener Erkrankung mit Covid-19 so schnell wie möglich erfolgen. Nicht um eine Immunität festzustellen, sondern um den Epidemiologen sowie den Virologen Daten zu liefern, sodass die Forschung im Bereich Viruserkrankungen schneller anlaufen kann

      Denn eins steht fest: Überwunden oder gar ausgemerzt haben wir das Corornavirus in Deutschland noch lange nicht.“
      Wir brauchen die Ergebnisse für die Forschung. Reinhard, du als Mediziner müsstest es auch wissen. Die Wissenschaft muss alles heraus finden über Sars-Cov2. Richtig? Es gibt nun schon eine Mutation, berichtete gestern Karl Lauterbach. Also ist Wissenschaft und Forschung in erster Linie maßgebend. Das ist das was ich bis jetzt gelernt habe, auch wenn ich in Anführungsstrichen nur exam. Pflegekraft der Altenpflege bin. Danke für deinen konstruktiven Kommentar. Liebe Grüße Sandra

    • Das mit dem „Durchtesten“ ist natürlich Quatsch und ob bundeseinheitliches Vorgehen die Situation irgendwie verbessern könnte, sei dahingestellt. Selbst den Aspekt der Freiwilligkeit sehe ich kritisch. Wenn Gefahr im Verzug ist (Beispiel Tönnies) sollten die zuständigen Behörden definitiv nicht erst die Frage „Wollen Sie sich vielleicht nicht doch vorsichtshalber testen lassen?“ stellen müssen. Dort sind Tests zur Beherrschung der Epidemie einfach anzuordnen und ggf. auch zwangsweise durchzuführen. Hier geht es m.E. schlicht um Bevölkerungsschutz. So läuft das ja wohl auch ab und das ist mMn auch genau richtig so.
      Was der Artikel leider nicht thematisiert, ist die Kostenübernahme für die Tests. Die Krankenkassen zahlen dafür meines Wissens nur, wenn der Mediziner die Person als Verdachtsfall einstuft. Ich würde es deutlich besser finden, wenn Leute, die sich freiwillig testen lassen WOLLEN, weil sie nach einem Ausflug, einem Besuch eines Kulturevents usw. SELBST ein flaues Gefühl im Magen haben, nicht zur Kasse gebeten werden. Natürlich geht dieser Ansatz zunächst erst einmal stärker zu Lasten der Versichertengemeinde. Die Tests aller notorischen Angsthasen und unverbesserlichen Optimisten (einmal negativ getestet = für immer gesund) müssten schließlich mit bezahlt werden. Andererseits würde man damit die Eigenverantwortung des Einzelnen stärken, was sich unter dem Strich durchaus (sogar sehr) positiv auf die Kosten auswirken könnte.

  2. Manuel Feldmann

    Solange das freiwillig ist, habe ich nix dagegen.

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