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Krankenhaussituation lässt keinen Spielraum für Lockerungen

In einer Pressemitteilung vom 08. Februar [1] sagt der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Professor Gernot Marx, dass es derzeit keine Alternative zum Lockdown gebe. Die Situation auf den Intensivstationen sei trotz eines Belegungsrückganges weiterhin sehr angespannt. Viele Krankenhäuser befänden sich bezüglich der Betriebssituation weiterhin im roten Bereich („eingeschränkter Betrieb“), und seien gerade erst dabei, von rot in Richtung gelb bzw. grün zu wechseln, was sich bei zu schnellen Lockerungen schnell wieder verschlechtern könnte. Zum Zeitpunkt der DIVI-Pressemitteilung befanden sich noch rund 4000 Covid-19-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung, was immer noch 1000 Patienten mehr waren, als am Höhepunkt der ersten Welle. [1,2] Laut DIVI würde es bei einem gleichbleibenden Tempo des Rückgangs von Covid-19-Patienten auf Intensivstationen noch bis April oder Mai dauern, bis man die Lage wieder entspannt nennen kann – niedrige Infektionszahlen vorausgesetzt.

Derweil aber droht ein neuer Anstieg ausgehend von Coronavirus-Mutationen, insbesondere jener aus Großbritannien (B.1.1.7), Südafrika (B.1.351) und Brasilien (P.1). Gerade bei der britischen Variante wird laut  aktuellen Forschungsergebnissen die Gefährlichkeit einer Ausbreitungswelle deutlich: Schätzungen gehen von einer 70% höheren Ansteckungsrate aus, oder einem Anstieg des sogenannten R-Wertes um 0,4-0,7 bei sonst gleichbleibenden Bedingungen. [3]

Abschließend formuliert DIVI-Präsident Marx folgende Ziele für das weitere Handeln: Kontakte reduzieren, Testen, Impfen. [1]

Hierzu bemerkt Sandra Leurs, Themenbeauftragte der Piratenpartei für Gesundheit und Pflege:    

„Wir plädieren für eine Inzidenz gegen null. Nur so können wir die Covid-19 Ausbreitung drücken, um die Krankenhäuser zu entlasten. Eine Verlängerung und Verschärfung der Maßnahmen ist erforderlich, denn nur bei niedriger Infektionsrate dämmen wir Coronavirus-Mutationen ein und verhindern, dass neue Mutationen auftreten. Die Britische und Südafrikanische Mutation wurden bereits in Deutschland nachgewiesen. [4]  Und die dritte Welle müssen wir vermeiden, denn es trifft gerade wieder die Krankenhäuser heftig.“

Lockerungen wären in der derzeitigen Situation kontraproduktiv; das Infektionsgeschehen muss mit Eindämmungsmaßnahme kontrolliert werden, bis wieder eine lückenlose Nachverfolgung in den Gesundheitsämtern gewährleiste ist.

Quellen:

[1]: www.divi.de/presse/pressemeldungen/pm-intensivmedizinisch-gibt-es-weiterhin-keine-alternative-zum-lockdown

[2]: www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/laendertabelle (Stand 08.02.2021)

[3]: www.mdr.de/brisant/corona-mutation-100.html

[4]: www.aerzteblatt.de/nachrichten/120353/Weitere-Mutationen-von-SARS-CoV-2-in-Deutschland-nachgewiesen

4 Kommentare zu “Krankenhaussituation lässt keinen Spielraum für Lockerungen

  1. Christine_Lauer

    Welche Qualifikation hat Frau Leurs? Ist sie Medizinerin? Oder was sonst? Für die Einordnung ihrer Aussagen ist das extrem wichtig.

    • Sandra Leurs

      Ich bin staatlich examinierte Altenpflegerin ausgebildet in Düsseldorf Kaiserstwerth, in den 90ern bis in die 2000 galt sie als Eliteschule für #Pflegeberufe. Ich beschäftige mich mit unserem Gesundheitssystem, mittlerweile auch mit den europäischen und auch mit den Gesundheitssystemen weltweit, seit 2012. Mein Steckenpferd ist natürlich die #Pflege in Krankenhäusern und in Senioreninrichtungen. Aber der politische Bereich Gesundheit beinhaltet noch viel mehr. Das nimmt viel Zeit in Anspruch alles im Blick zu halten. Jetzt gerade in der Pandemie, stehen für mich Online Informations- bzw. Diskussionforen und natürlich die Maßnahmen der Bundesregierung in meinem
      Fokus. Als Info zusätzlich, hier ein Artikel aus unserer Hauszeitung von 2013 : https://flaschenpost.redesign.piratenpartei.de/2013/04/18/ein-auge-auf-die-pflege/
      Und hier noch, die am Ende unvollständige Information über meine bisherige politische Arbeit.:
      https://wiki.redesign.piratenpartei.de/Benutzerin:Sandra_Leurs
      Liebe Grüße Sandra Leurs

      • Christine_Lauer

        Okay, danke. Nah dran an der Medizin ist das natürlich nicht. Also mehr ein Hobby. Machen Sie dann auch richtig praktisch etwas? Also so richtig in der Pflege? Da wird doch Personal dringend benötigt.

        • Sandra Leurs

          Ich war in der #pflege von 1996 bis 2010, da musste ich aus körperlich gesundheitlichen Gründen, meine Beruf an den Nagel hängen. Dann habe ich 2 Jahre als Pflegeaktivistin “ Pflege am Boden Deutschland“ unterstützt und einen Flashmob zu „Pflege am Boden in Krefeld“ organisiert. Ich habe mit der Piratenfraktion im Landtag NRW von 2012 bis 2017 eng zusammen gearbeitet. Um zum Thema, “ nicht nah an der Medizin“, muss ich sie enttäuschen. Professionelle Pflege arbeitet interdisziplinär zusammen mit der Medizin, Therapie, und vielen anderen Berufsgruppen mehr, in der Pflege. Unterrichtsfächer, wie Medikamentenkunde, Anatomie, Physiologie, Krankheitslehre, Psychiatrie, Psychologie, Soziologie, Rechtkunde und noch vieles mehr, waren Ausbildungsinhalte. Wir sind keine Arschabwischer ( dies kursiert in der Bevölkerung) mehr. Viele Jahre nach meiner beruflichen Karriere war ich pflegende Angehörige. Meine Mutter war Pflegebedürftig. Seit 2012 versuche ich politisch an der schlechten Situation in der Pflege etwas zu verändern. Den Rest entnehmen sie bitte den Artikeln, die ich extra für sie verlinkt habe. Mit freundlichen Grüßen Sandra Leurs

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