Es ist Equal Pay Day – und die Herren der Schöpfung flippen mal wieder aus. Sicher ist ihre Argumentation aus wirtschaftlicher Sicht folgerichtig und logisch; wenn man aber die gesellschaftlichen Realitäten in Betracht zieht, sieht die Sache schon wieder anders aus. Ich denke heute darüber nach, wo das Problem eigentlich liegt.

Equal Pay Day ist das rote Tuch für viele Männer, die arbeiten gehen müssen, obwohl sie eine Familie zuhause haben (oder sich vorstellen können, in Zukunft eine zu haben). Die Argumentation, die an diesen Tagen kommt, ist eigentlich immer dieselbe:

  • Männer arbeiten durch, während Frauen üblicherweise die Erziehungszeiten in Anspruch nehmen
  • Frauen haben deswegen generell weniger Berufserfahrung
  • Deswegen leisten sie auch weniger
  • Frauen arbeiten öfter in Teilzeit, dafür erhalten sie natürlich weniger Entgelt
  • Frauen haben also mehr Freizeit und leisten insgesamt weniger

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber das ist das, was mir vorwiegend vor die Nase tanzt. Ich finde den Denkansatz grundfalsch, wenn auch nachvollziehbar.

Wir leben immer noch in einer Gesellschaft, der ein Rollenbild zugrunde liegt, das mit den Realitäten nichts zu tun hat. Es sieht von meinem Standpunkt aus gesehen folgendermaßen aus:

  • Die Gesellschaft schützt Ehe und Familie (siehe Grundgesetz)
  • Ehe ist ein Lebensentwurf, der Bestand hat
  • Männer sind vorwiegend die Haupternährer einer Familie, Frauen verdienen maximal dazu
  • Frauen kümmern sich um die Kinder und den Haushalt, solange es notwendig ist
    • Deswegen bekommen die Männer Steuererleichterungen (das mit dem Ehegattensplitting)
    • Deswegen haben die Frauen einen Anspruch auf Versorgung durch die Ehemänner
    • Damit werden sozusagen die Frauen von ihren Ehemännern für ihre Leistung entlohnt (in Naturalien, was dann nicht auffällt)

Dieses Gesellschaftskonzept hatte nach dem 2. Weltkrieg seine Berechtigung, heute ist es einfach eine Illusion. Es fängt mit dem Konzept der Ehe und der „ewigen Haltbarkeit“ derselben an. Heutzutage ist es für niemanden mehr eine Schande, geschieden zu sein; dieses Stigma hat unsere Gesellschaft gottseidank überwunden. Es ist nicht mehr erheblich, wer nun die Schuld am Zerbrechen der Lebensgemeinschaft trägt und es werden vernünftige Versorgungsausgleiche geschaffen.

Trotzdem bedeutet eine Scheidung immer noch einen sozialen Abstieg. Das haben wir einerseits dem Gesetzgeber zu verdanken, der dafür sorgt, dass geschiedene Paare aufs Ganze gesehen mehr Steuern zahlen, andererseits ist es natürlich auch der Tatsache geschuldet, dass zwei kleine Wohnungen mehr kosten als eine große Wohnung, dass eventuell statt eines Autos zwei da sein müssen und dergleichen. Das macht das Leben für geschiedene (und auch für unverheiratete) Paare deutlich teurer. Allein das betrachte ich als massive Ungerechtigkeit – das Steuerrecht muss hier endlich den Realitäten angepasst werden. Darüber, dass meistens die Frauen diejenigen sind, bei denen die Kinder bleiben und die dann berufliche Nachteile erleiden, weil die Kinder bei ihnen leben, lasse ich mich jetzt nicht ausführlich aus – das setze ich als bekannt voraus.

Außerdem führt dieses Konzept zu gesamtgesellschaftlichen Denkfehlern; Frauen, die Kinder haben und eben nicht oder nur in Teilzeit einer Erwerbsarbeit nachgehen, haben nicht mehr Freizeit. Im Gegenteil: Sie sind üblicherweise 24 Stunden am Tag und sieben Tage pro Woche „im Dienst“. Und das sowohl zuhause als auch im Urlaub. Gesellschaftlich wird die Zeit, in der sie zwar durchaus arbeiten, aber nicht dafür bezahlt werden (obwohl sie hier einen wirklich gewaltigen Dienst an der Gesellschaft leisten), als „Freizeit“ angesehen. Sie sind sozusagen Hobbymütter, Hobbyhaushälterinnen, Hobbyköchinnen, Hobbyverwalterinnen und so weiter und so fort.

Diese „Hobbyarbeiten“ bewegen sich beim ganz überwiegenden Teil der Frauen, die sie erledigen, sehr weit von ihren Ausbildungsberufen entfernt. Damit machen sie zwar durchaus neue Erfahrungen, ihr Blick wird auch erweitert – aber für den Beruf nützt ihnen das herzlich wenig. Sie verlieren an Berufserfahrung, sie sind von Weiterbildung praktisch abgeschnitten und wenn sie tatsächlich über einen längeren Zeitraum „zuhause geblieben“ sind, benötigen sie Wiedereingliederungsmaßnahmen. Selbstverständlich (vom ökonomischen Standpunkt aus) wird das zu einem „Karriereknick“ führen – oder eben zu keiner Karriere. Gerade gebildete Frauen mit einer wirklich guten Ausbildung überlegen deshalb mehrfach, ob sie wirklich Kinder haben möchten – darin liegt übrigens der Misserfolg der „Herdprämie“.

Entscheidet sich eine Frau, das mit den Kindern sein zu lassen und sich lieber beruflich zu entwickeln, sieht sie sich zwei Problemen gegenüber: Einerseits wird ihr in der Erwerbsarbeitswelt mit großer Vorsicht und großem Mißtrauen begegnet werden, solange sie in einem Alter ist, in dem sie Kinder bekommen kann. Das hat viel mit Gesetzen zu tun und damit, dass niemand seinem Arbeitgeber Rechenschaft schuldig ist über die persönliche Lebensplanung. Andererseits wird sie gesellschaftlich viele Diskussionen führen müssen, denn es sind immer noch sehr viele Menschen der Ansicht verhaftet, dass eine Frau Kinder bekommen müsse, weil sie Kinder bekommen kann.

Sehr viele Frauen stehen also vor einer Wahl, vor die Männer sich nicht wirklich gestellt sehen: Sie müssen sich zwischen einem erfüllten Berufsleben und dem Wunsch nach Familie mit Kindern entscheiden. Es sind sicher nicht alle Frauen – aber doch ausreichend viele, dass da eine kritische Masse überschritten ist.

Statt also nun vermittels aller dieser Argumente (die für sich genommen sicherlich verständlich und valide sind) Männer und Frauen gegeneinander zu stellen, fehlt es an Überlegungen, wie wir das Familienleben und das Erwerbsleben für alle Menschen gut unter einen Hut bringen.

Wie erhalten wir denjenigen, die durchgehend Erwerbsarbeit leisten (das sind – noch – meistens die Männer) die durchaus verdiente Anerkennung für ihren Beitrag zum ökonomischen Erfolg dieser Gesellschaft und sorgen gleichzeitig dafür, dass diejenigen, die die Betreuungsarbeit leisten (das sind – noch – meistens die Frauen), endlich die verdiente Ankerkennung dafür bekommen?

Wie können wir als Gesellschaft alleinerziehende Frauen unterstützen, die einer (ihrer Ausbildung entsprechenden) Erwerbsarbeit nachgehen möchten, das aber nicht oder nur teilweise können, weil sie sich eben um ihre Kinder kümmern wollen?

Wie können wir als Gesellschaft den „Erwerbsdruck“ von den Männern nehmen und so dafür sorgen, dass sie ihre Familien nicht nur „versorgen“, sondern auch am Familienleben teilnehmen können, ohne dabei berufliche Nachteile fürchten zu müssen?

Wie sollten wir unsere Gesellschaft umgestalten, um den Anforderungen gerecht zu werden? Wer ist hier in der Pflicht? Wie viel dürfen und müssen wir von der Politik erwarten, wie viel von der Wirtschaft?

Das alles sind Fragen, die mich umtreiben. Sicher, es gibt Ansätze. Wir von der Piratenpartei vertreten die Ansicht, dass ein Grundeinkommen für alle hier durchaus einen Lösungsansatz bieten kann. Daneben gibt es auf wirtschaftlicher Seite auch sehr interessante Modelle, wie zum Beispiel den Ansatz von Ricardo Semler, einem brasilianischen Unternehmer, der sein Unternehmen radikal umgestaltet hat.

Letzlich finde ich, wir sollten aufhören, uns gegenseitig zu beweisen, dass der Gender Pay Gap nicht oder doch existiert und damit anfangen, unsere Gesellschaft endlich neu zu denken.

18 Kommentare zu “Equal Pay Day

  1. „Es ist Equal Pay Day – und die Herren der Schöpfung flippen mal wieder aus..“, das liegt vielleicht daran das sie fake-news nicht einfach hinnehmen wollen.
    Warum fake-news?

    Hält man/frau ‚gleichen Lohn für gleiche Arbeit‘ für gerecht kommt das das statistische Bundesamt, auf eine „bereinigte“ Lohnlücke zwischen Männern und Frauen von sechs Prozent. Oder nur 2 Prozent.

    Quelle: https://www.heise.de/tp/features/Ten-Years-Gender-Pay-Gap-Mistake-Ein-Irrtum-wird-zehn-Jahre-alt-3652060.html

    Damit delegitimiert sich dieser Gastbeitrag bereits in den ersten Sätzen und ‚es gibt keine Wahrheit mitten in der Lüge‘.

    In dem Heise Artikel heißt es treffend:
    „… wirklich interessant wäre ein „sozialer“ „Equal-Pay-Day“. Wie lange müssen die meisten Menschen in Deutschland arbeiten, um auf das Einkommen der Wohlhabenden und Reichen zu kommen? Um sozial gleich zu stehen. Kalendarisch lässt sich das gar nicht mehr abbilden. Dazwischen liegen Jahre, wenn nicht Jahrzehnte. Und mitunter reicht nicht einmal ein ganzes Arbeitsleben aus.“

  2. Merkwürdiger Beitrag.
    ….die Herren der Schöpfung flippen mal wieder aus……
    Nöh. Wir erleben mal wieder Fake News vom feinsten. Ein Fall für Heiko.
    Seit Jahren werden wir von den Volkspädagogischen Tendenzmedien in Einheit mit den bekannten Parteien darüber „informiert“, das pöse Arbeitgeber, ihre Mitarbeiter in den Personalabteilungen (darunter viele Frauen) und Betriebsräte (Mitbestimmung), männlichen Kollegen / Mitarbeitern freiwillig ( übertariflich ?) im Durchschnitt 21 % (also einige hundert Euro im Monat)für die gleiche Tätigkeit, bei gleicher Leistung, mehr bezahlen, nur um Frauen zu diskriminieren. Mit diesem Quatsch machen Parteien einen „Gerechtigkeitswahlkampf“ . Da laufen also unbedarfte Bürger zu den Urnen und wählen Gerechtigkeit auf Grund eines ideologischen Lügengespinstes. Darum geht es.
    Zum übrigen Text kann ich nur sagen, das mündige Bürger selbst entscheiden sollen ob sie Kinder haben wollen und wenn ja, wie sie die Betreuung regeln wollen, dabei sollten Eltern, die sich selbst um ihre Kleinkinder kümmern wollen genauso gefördert werden wie Eltern die ihre Kinder in eine Kita geben wollen oder müssen.
    Ein wesentlicher Grund für die Gehaltsunterschiede sind, bekanntermaßen, die Unterschiedlichen beruflichen Präferenzen von Männern und Frauen. Ich würde es sehr begrüßen wenn Menschen in pflegerischen Berufen besser bezahlt würden. Warum macht man es nicht schon längst ? Fragt die Parteien.
    Kein Geld ? Nöh. Dafür kein Geld.
    MfG

  3. Ich finde diese Diskussion zur Gleichbezahlung so dermassen zum Kotzen, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Das Einzige was man daran sehr schön sehen kann ist, das unsere Politiker allesamt nichts mehr mit uns Normalbürgern zu tun haben. Als könnten wir uns aussuchen wer wann wie lange bei dem Kindern bleibt: wir müssen beide arbeiten im Leben zu können!

  4. Nur mal so zur Info: Ich gehe genau auf diesen Punkt nicht ein, weil es eben Unfug ist, das überhaupt zu tun.

    Seit 10 Jahren werden die falschen Fragen gestellt, falsche Ansätze gefördert und letztlich Frauen gegen Männer ausgespielt. Das, was ich hier wollte, war: Die Argumentationslinien aus meiner Sicht zusammenfassen, so, wie sie von diesen „fake news“ erzeugt werden, dann versuchen, die Situation zu skizzieren, die aus Sicht einer Frau tatsächlich da ist (und das muss bei dem Umfang, den ein Blogartikel üblicherweise hat, unvollständig bleiben), und dann die Fragen zu stellen, die sich daraus ergeben.

    Der Intro ist so geschrieben, weil es mir auf die Nerven geht, dass jedes verfluchte Jahr wieder genau darauf lang, breit und ausführlich eingegangen wird, dass die 21% vollkommen unrealistisch sind, wenn man nicht vom absoluten Einkommen ausgeht, sondern vom relativen. Warum muss das unbedingt jedes Jahr wieder sein? Warum können wir uns nicht einfach mal ansehen, wie der tatsächliche Stand ist, ob und wo es Probleme gibt und uns damit beschäftigen, diese Probleme zu lösen? Warum muss jedes Jahr wieder ein Problem auseinanderklamüsert werden, das eigentlich nicht existiert, weil es einfach eine faustdicke Lüge ist, wenn wir das sowieso schon wissen?

    Und jetzt würde ich mich gerne mal darüber auseinandersetzen, wie

    – man den Leuten, die Kinder haben, das Leben leichter machen kann, vor allem wenn alleinerziehend
    – man dafür sorgen kann, dass jeder (also jeder Mann und jede Frau) seinen Lebensentwurf tatsächlich verwirklichen kann
    – man dafür sorgen kann, dass Kinder auch mal Geschenke bekommen können, ohne dass dem alleinerziehenden Elternteil was vom Geld abgezogen wird
    – man dafür sorgen kann, dass auch unbezahlte Arbeit Anerkennung findet
    – man dafür sorgen kann, dass wir wieder eine Gesellschaft werden, in der man sich umeinander kümmert.

    Zum Kuckuck, das muss doch möglich sein!

    • Einen Teil der Fragen kann man mit einem Wort beantworten : Geld.
      Man muss Geld in die Hand nehmen um Familien / Alleinerziehende zu Unterstützen. Ganz einfach. Warum hat man das nicht schon längst gemacht ? Fragt nach. In den Kommunen, in den Ländern. Fragt warum man nicht Geld für Familien, Alleinerziehende, Menschen in Pflegenden Berufen, Erzieher etc. in die Hand genommen hat. Warum nicht ? Geld scheint genug vorhanden zu sein.
      Mit Geld kann man allerdings nicht erreichen, das jedermann seinen „Lebensentwurf verwirklichen kann.“ Das ist Illusion. Wenn man Kinder hat muss man bereit sein auf andere Dinge zu verzichten. Ich kann nicht / kaum als Elternteil jederzeit für mein Kind da sein und jederzeit im Beruf, in Konkurrenz zu Kollegen die keine /ältere Kinder haben,
      Einsatzbereit Karriere machen. Das klappt nur sehr selten. Da muss man sich eben freuen das man Kinder hat und die Zeit mit ihnen bewusst genießen. Und….Karriere machen auch nicht alle, die keine Kinder haben….es gibt viele, die wegen Karriere / Selbstverwirklichung auf Kinder verzichten und irgendwann feststellen, das sie beides nicht haben, bzw. das Karriere / Geld auch nicht immer glücklich machen.
      Klingt wie das Wort zum Sonntag.
      MfG

      • Seepferdchen

        “ Wenn man Kinder hat muss man bereit sein auf andere Dinge zu verzichten.“
        Wie meinst du das Alfred? Doch nicht etwa auch MATERIELL?
        Die finanziellen Nachteile, die Leute mit Kindern gegenüber Kinderlosen haben, könnte man nämlich z.B. durch ein konsequentes Familiensplitting beim Steuereintreiben sehr wohl heilen. Stattdessen gibt es Kindergeld als Almosen und dummerweise auch für die Leute mit Kindern, die dieser Almosen gar nicht bedürftig wären. Die Dinkis (Double Income No Kids) wären durch ein solches Familiensplitting allerdings deutlich schlechter gestellt.

        Ich hatte da vor ein paar Monaten eine Idee für ein Wahlplakat: „Poppen muss ich wieder lohnen.“
        ‚N bisserl derb, aber in der Aussage steh‘ ich dazu, obwohl ich nach dem Ausflug meiner beiden Vögelchen vermutlich selbst mehr Steuern zahlen müsste.

        • Hallo Seepferdchen,
          doch, doch, ich meine es durchaus „Materiell“. Das lässt sich auch nicht verändern. Wenn Du / Deine Frau Gärtner, Kassierer bei Aldi, oder z.B. Postzusteller seit könnt ihr eine Zeitlang kürzer treten ohne auf „Karriere“ zu verzichten, denn es steht euch kaum eine Karriere offen. Dann habt ihr zeitweilig weniger Geld. Wenn ihr aber z.B. hochqualifizierte Ingenieure oder z.B. Juristen seid, steht ihr in Konkurrenz zu anderen hochqualifizierten……Und wenn ihr euch Zeit für eure Kinder nehmt, sie um 16 Uhr von der Kita abholt, bei Krankheit kurzfristig zu Hause bleibt, bei Veranstaltungen, Sport / Kultur etc. dabei sein wollt (ich habe kaum ein Fußballspiel meines Sohnes verpasst, was machst Du wenn Deine Tochter eine verletzte Taube findet ? usw. usw…..) und Eure Kollegen ? Konkurrenten ? Die arbeiten bis 20 Uhr, gehen kurzfristig auf Dienstreisen, können Verantwortung für ein Projekt übernehmen usw. usw. die werden dann Teamleiter, Abteilungsleiter usw. und verdienen dann im Ergebnis, aus betrieblicher Sicht völlig zu recht, deutlich mehr. Das kannst Du nicht ausgleichen. Das man steuerlich für mehr Gerechtigkeit sorgen kann glaube ich auch. Ich bin da eher für eine Vereinfachung des Steuersystems. Wie viel Steuern man zahlen muss sollte nicht von der Manöveriermasse und dem Steuerberater abhängen. Im übrigen setzt man eher auf andere Schwerpunkte, Stichwort : Ehe für alle.
          MfG

          • Seepferdchen

            OK – so gesehen kann man die materiellen Unterschiede vermutlich durch entsprechende Steuerpolitik doch nicht ganz HEILEN, aber sehr wohl LINDERN. Leider findet diese Politik aber nicht statt und wird auch von den Piraten zu wenig thematisiert. Wirtschaft und Geld – zu weit weg von den Kernthemen.
            Anders gesehen, unter dem Blickwinkel vielleicht, dass uns Kinder wichtiger sein sollten als die möglichst hohe Zahl an PS unseres fahrbaren Untersatzes, kämen wir wieder ganz leicht zum HEILEN.
            Aber mit dieser Sichtweise legt man vermutlich die Axt an das bewährteste und beste Gesellschaftssystem aller Zeiten. Wenn aber dieses BESTE System sich in der Zukunft als NICHT GUT GENUG erweist, die Gattung Mensch als solche zu erhalten? Machst du dir keine Sorgen um deine Enkel?
            Wir müssen endlich wenigstens tröpfchenweise begreifen, dass unser allseits gelobtes DeutschLAND nicht die Lösung für alle Probleme dieser Welt ist, sondern vielmehr TEIL dieser Probleme.
            Au weia – jetzt hab‘ ich selber gealfredet, sprich Statements abgegeben, die nicht zum Thema gehören. Moderatoren vergebt mir.

          • Hallo Seepferdchen,
            Ich mache mir selbstverständlich Sorgen um meine Enkelkinder. Wie sollte ich nicht ? Ein Mann wie Schulz (Freund von Oasen Junker) wird Kanzler oder Vizekanzler. Die Spitzen der Groko finden Orbans Flüchtlingspolitik richtig, machen aber aus Angst vor der öffentlichen Meinung das Gegenteil, einflussreiche Gesellschaftliche Kräfte wollen in Gesellschaftlichen Experimenten ausprobieren wie viel Neubürger wir aufnehmen, versorgen, integrieren können, glauben wir können bei rasantem Bevölkerungswachstum mal eben die Welt retten……usw. usw. Das ist unser Spitzenpersonal. Sollen wir jetzt konsumieren, damit Arbeitsplätze entstehen ? Auf Konsum verzichten, damit die Billiglöhner
            in Asien nicht mehr wissen wovon sie leben sollen ? Soll ich meinen Enkeln von Epikur und Tom Hodgkinson vorschwärmen ? Sie auf Walldorfschulen schicken ? Oder sollen sie in Schulen in sozialen Schwerpunkten (das werden mehr und mehr) Sozialisationsarbeit leisten ? Und inzwischen gehen hunderte von Millionen asiatischen Schülern auf Drillanstalten ? Andere besuchen Eliteschulen ? Und wir sollen so tun als ob man mit Kreisligatraining Bundesliga spielen kann ?
            Folgen von Industrie 4.0, Bevölkerungswachstum, Klimawandel, wer diskutiert das ernsthaft im Zusammenhang ? Liest Du darüber was in den Leitmedien ? Im Fernsehen ? Parteien ?
            Islamisierung ? Was für Werte „importieren“ wir ?
            Bin ich Islamophob wenn ich mich für den Islam interessiere (schon seit den Siebzigern.) und zu keinem positiven Ergebnis komme ? Leben wir im „Dar al Harb“ ? Sind wir „Harbis“ ? Hat das große Vorbild richtig gehandelt als er Raihana bint Amr (oder so ähnlich) versklavte ? Wartet Az Zubair al Awwam wie versprochen im Paradies ? Schau was Du / Ihr bei Wiki findet und dann fragt, gebt die Fragen weiter. Was werden Gläubige sagen ?
            Ja Seepferdchen, ich mache mir Sorgen…
            MfG

  5. Astrid Semm

    Stimmt. Kleine Anmerkung: Mit „können“ meine ich die Möglichkeit zu haben. Ob das dann auch passiert, liegt in den Händen derer, die einen Lebensentwurf verwirklichen möchten.

  6. Warum um Gottes willen sollten denn sogenannte „Alleinerziehende“ staatlich gefördert werden?!?

    Wer unbedingt allein erziehen will, soll das tun, aber bitte ohne Steuergelder abzuzocken.

    • Weil die Kinder unsere Renten zahlen werden. Weil wir gebildete Menschen brauchen. Weil Kinder Zeit mit ihren Eltern brauchen. Und weil diese staatliche Förderung Leuten zuteil wird, die heiraten, egal, ob sie Kinder haben (wollen) oder die Förderung eigentlich nötig haben. Deswegen Steuererleichterungen für Leute (ob nun verheiratet, in einem „g’schlamperten Verhältnis“ lebend oder eben solo), die Kinder großziehen und für die, die das nicht tun, eben nicht.

      Wenn wir uns allerdings entscheiden möchten, gut 80 Millionen Einzelkämpfer im Human Ressources Department zu sein, braucht es das alles nicht. Aber dann würde uns auch eine Überwachungssozialabbaueinheitspartei ausreichen.

  7. Liebe Frau Semm,
    Gesellschaft neu denken klingt gut, jedoch beruht ein Gesellschaftssystem auf Glauben und jeder System-Glauben kann nicht die Grundlage für Denken überhaupt sein. Ein Glaubenssystem gegen ein anderes Glaubenssystem auszutauschen ist nur eine scheinbare Lösung, die das ureigene systemische Problem des Glaubens an sich selbst nicht einmal erkennt. Das ist wohl der Dunning-Kruger-Effekt des Systemgläubigen.

    Gedanklich kann nur das ’sich als Partei selbst überflüssig machen‘ eine Grundlage darstellen, ansonsten bleibt alles wie es ist. Dazu bedürfte es innerhalb der Piratenpartei viel mehr Kreativität, den, zumindest ich, nicht einmal mehr im Ansatz sehe.

    Das beginnt beim leeren Begriff der Bildung, der irrtümlich mit Wissen gleichgesetzt wird und endet mit dem Anspruch dies als Partei systemisch umsetzen zu wollen.

    Beginnen könntet ihr, wenn ihr aufhört Menschen auf was auch immer zu reduzieren, denn ein Mensch ist weder seine Hautfarbe, noch sein Geschlechtsteil. Dieser bescheuerte Reduktionismus ist Bestandteil jedes Systems. Alles bleibt so schön in schwarz-weiß, männlich-weiblich, Neid-Gier, ergo die Guten und die Bösen.

    Dies erforderte von den Leuten Beschäftigung mit den Tatsachen und daran scheitert das Projekt.

    @Andena
    Weil dies eine Frage des Anstandes ist, denn ein Kind kann nichts für seine Eltern, auch wenn dies bei Dir vielleicht anders war…

  8. Ein Anfang wäre diese unsägliche Moderation einzustellen, die bereits die Mündigkeit von Menschen in Frage stellt. Aber das werden durchformalisierte Technokraten wohl nie begreifen.

  9. Herr Schulz ist nun Kanzlerkandidat. Man weiß in vielen Bereichen zwar noch nicht wofür er steht, aber die SPD steht hinter ihm. Zu 100 %.
    Er hat aber schon 2, 3 Punkte, also Schwerpunkte, genannt. Dazu gehörte gleicher Lohn für gleiche Arbeit, also den Stuss über den wir hier (einvernehmlich ?) geschrieben haben.
    Nehmt Euch mal die Zeit und schaut was im AGG ( auch Antidiskriminierungsgesetz genannt) steht.
    Und dann schaut mal was Ihr im Betriebsverfassungsgesetz § 99 findet.
    Gesetzlich ist das Problem also geregelt.
    Im Klartext werfen Herr Schulz, die SPD und andere Gläubige also Arbeitgebern, vom Handwerksmeister bis zum Konzernchef, Mitarbeitern im Personalwesen, betrieblichen Vorgesetzten, also hunderttausenden (Millionen ?) Menschen vor, gegen geltendes Recht zu verstoßen.
    Nochmal hunderttausende von Menschen, Betriebsräte, überwiegend links eingestellt, Gewerkschaftler, oft SPD Mitglieder kommen ihren Aufgaben nicht nach ? Sie dulden Diskriminierung ? Warum ? Weil sie unfähig sind ? Korrupt ? Oder Frauenfeindlich ? Oder warum ?
    Ist das nicht absurd ? Beleidigend ?
    Und Frauen ? Millionen von Frauen sind nicht in der Lage ihr Gehalt vernünftig zu verhandeln ? Sind zu ängstlich mal beim Betriebsrat nach zu fragen ? Ich finde, als Mann, diese Einstellung/ Meinung Frauenfeindlich und beleidigend.
    Millionen von Unternehmen zahlen, widerrechtlich, freiwillig Männern deutlich höhere Gehälter, nur um Frauen zu diskriminieren ?
    Und wenn Herr Schulz Kanzler wird bekommen erwerbstätige Frauen im Durchschnitt eine Gehaltserhöhung von 21 % ? Mit diesem absurden Quatsch kommt man durch ? Die Leitmedien merken nichts ?

    Ein anderer wichtiger Punkt von Herrn Chulz ist der Kampf gegen den Populismus……
    Es stehen übrigens Wahlen an….
    MfG

  10. KinderloserVater

    Wie wär es denn mal die Fragen zu ergänzen?

    Warum wird nicht dafür eingetreten, dass Kinder nach Trennung und Scheidung die Beziehung zu ihren Vätern erhalten bleibt?

    Warum wird die Mähr von den Alleinerziehenden hochgehalten, wenn der Vater i.d.R. keine Chance hat, sich an der Erziehung zu beteiligen?

    Nach dem Beschluss des Europarates zur Doppelresidenz und dem BGH Beschluss sollten sich die Piraten hier dringend positioniern und nicht darauf warten was FDP und AFD hier einbringen.

  11. Johannes

    „Es ist Equal Pay Day – und die Herren der Schöpfung flippen mal wieder aus.“

    Selten einen Artikel gesehen der im ersten Satz schon eine sexistische Konnotation gegenüber Männern äußert.

    Ich bin dafür Mitarbeiter nach Leistung zu bezahlen. Und Tatsache ist auch das viele Frauen in Gehaltsverhandlungen weniger verlangen oder soziale Berufe die weniger bezahlen wählen. Also immer schön selber an der eigenen Nase fassen.

    Richtig ist dass sich, wie beispielsweise in Frankreich, noch einiges bei der Kinderganztagsbetreuung tun muss.

    Schade wenn die Piratenpartei weiterhin solche unqualifizierten männerfeindlichen Ergüsse von sich gibt werde ich demnächst auch meinen Austrittschreiben einpacken und abschicken.

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