Autor: Borys

  • Solidarität mit jüdischen Gemeinden – gegen Terror, Hass und autoritäre Narrative

    Berlin, 02.10.2025
    Wir Piraten in Deutschland sind erschüttert über den brutalen Angriff auf die Synagoge in Manchester am jüdischen Feiertag Jom Kippur. Mehrere Menschen wurden verletzt, 2 sind gestorben. Der mutmaßliche Täter wurde von der Polizei gestoppt.
    „Wir trauern mit den Betroffenen und sprechen ihnen unser tiefes Mitgefühl aus. Antisemitismus bedroht nicht nur unsere jüdischen Mitmenschen, er bedroht die Demokratie als Ganzes. Ob in offener Gewalt, in codierten Verschwörungserzählungen oder in der Bagatellisierung rassistischer oder islamistischer Ideologien – Antisemitismus darf niemals relativiert oder geduldet werden!“, äußert sich Babak Tubis, Mitgliedes des Bundesvorstandes und des Vorstands der Europäischen Piratenparteien.

    Wir Piraten bekräftigen hiermit:
    Wir stehen an der Seite der jüdischen Gemeinschaften.
    Wer Synagogen angreift, greift unsere freiheitliche Gesellschaft insgesamt an.
    Wir erkennen die Pflicht des Staates an, Menschenleben zu schützen ohne Freiheitsrechte abzubauen.

    • Wir lehnen anlasslose Überwachung, Zensur oder Netzsperren ab.
    • Aufklärung in der Unsicherheit bedeutet: Resilienz durch Bildung, Medienkompetenz und transparente Informationsstrukturen stärken ohne pauschale Überwachung.
    • Jede Maßnahme muss verhältnismäßig, zweckgebunden und rechtsstaatlich kontrolliert sein.

    Gerade im digitalen Raum gilt: Hass und Gewalt sollen bekämpft werden, ohne dass Grundrechte im Netz ausgehöhlt werden. Ein freies, pluralistisches Internet ist selbst ein Bollwerk gegen Extremismus.
    Der Angriff zeigt: unsere offene Gesellschaft steht im Fadenkreuz. Demokratische Staaten müssen gemeinsam antworten – technologisch, strategisch und wertebasiert.

    • Wir fordern eine europäische Zusammenarbeit in der Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
    • Wir treten ein für epistemische Souveränität: Schulen, Medien und Zivilgesellschaft brauchen Werkzeuge, um Desinformation zu erkennen und zu entkräften.
    • Demokratie darf nicht durch „autoritäre Einfachheit“ ersetzt werden. Wir setzen auf Mündigkeit und kritisches Denken, statt auf dogmatische Antworten.
    1. Konsequenter Schutz jüdischer Einrichtungen
      • durch gezielte Prävention, nicht durch pauschale Massenüberwachung.
    2. Gezielte Ermittlungen gegen Hassnetzwerke
      • mit rechtsstaatlichen Mitteln, ohne Grundrechtsabriss.
    3. Stärkung von Medien- und Digitalkompetenz
      • damit Bürgerinnen und Bürger Desinformation und Hetze eigenständig durchschauen können.
    4. Europäische Resilienzpolitik
      • gemeinsame Infrastruktur, digitale Verteidigungskapazitäten und klare Prinzipien: kein Nachgeben gegenüber Aggressoren, keine Normalisierung autoritärer Narrative.

    Gewalt gegen Gemeinden, egal welcher Glaubensrichtung, ist ein Angriff auf unser aller Freiheit. Wir Piraten rufen alle Demokratinnen und Demokraten auf, solidarisch einzustehen: gegen Hass, gegen Terror – und zugleich für eine starke, offene, digitale und mündige Demokratie.

    Ihr Ansprechpartner:

    Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Piratenpartei Deutschland
    Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

    E-Mail: presse@piratenpartei.de
    Web: www.piratenpartei.de/presse

    Telefon: 030 / 60 98 97 510

    Alle Pressemitteilungen finden Sie online unter: https://redesign.piratenpartei.de/category/pm/

  • Ablösung von Katherina Reiche als Bundeswirtschaftsministerin

    Ablösung von Katherina Reiche als Bundeswirtschaftsministerin

    Auf dem Bundesparteitag am 27./28. September stellte die Piratenpartei Deutschland fest, dass Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche mit ihren Aussagen und Handlungen gegen die Interessen der deutschen Wirtschaft und der Bürger agiert und deshalb sofort ausgetauscht werden muss.
    Katherina Reiche blickt auf eine lange Karriere als Interessenvertreterin der fossilen Energiewirtschaft zurück: Sie war von 2015 bis 2019 Hauptgeschäftsführerin des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), einer Schlüsselorganisation für Stadtwerke und Gasversorger, und ist seit 2020 Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG, einem der größten deutschen Gasnetzbetreiber und Energiekonzerne. Die enge Verflechtung Reiches mit fossilen Energieunternehmen ist aus Sicht der Piratenpartei ein Hauptgrund, warum jetzt vor allem die Interessen alter Strukturen vertreten werden.
    Die aktuellen Pläne der Ministerin, den Bau dutzender neuer Gaskraftwerke zu fördern und so teure fossile Infrastruktur weiter auszubauen, verschärfen die Problematik: Sie treiben die Strompreise nach oben, machen Deutschland wieder abhängig von instabilen Lieferländern und stehen im Gegensatz zu den Zielen einer Energiewende. Besonders schwer wiegt, dass Frau Reiche die Ergebnisse der von ihr selbst beauftragten Studie zum Status der Energiewende ignoriert und die berechtigten Warnungen von Wissenschaft und Zivilgesellschaft gezielt ausblendet.

    „Frau Reiche ist über Jahre hinweg als Lobbyistin und Interessenvertreterin fossiler Energiekonzerne in Erscheinung getreten und setzt diese Politik nun als Wirtschaftsministerin fort. Ihre fachliche und politische Inkompetenz, gepaart mit offener Missachtung wissenschaftlicher Fakten, macht sie für das Amt ungeeignet. Wer mutwillig die Energiewende blockiert und die Zukunft der nächsten Generation aufs Spiel setzt, darf dieses Ressort nicht verantworten“, erklärt Guido Körber Themenbeauftrager für Energiepolitik der Piratenpartei Deutschland.

    Die Piratenpartei fordert eine konsequente, mutige und beschleunigte Energiewende ohne fossile Altlasten und warnt vor der Verschwendung weiterer Milliarden für überflüssige Gaskraftwerke.

    Quellen:
    Bundesparteitagsbeschluss:
    Antrag zum Bundesparteitag 2025.3 – Altparteien schweigen zu milliarden Steuerraub Piraten liefern Lösungen

  • 19. Bundesvorstand der Piratenpartei Deutschland gewählt

    19. Bundesvorstand der Piratenpartei Deutschland gewählt

    Dudweiler, 29. September 2025 – Auf dem Bundesparteitag #2025.3 am 27. und 28. September im Bürgerhaus Dudweiler wurde der 19. Bundesvorstand der Piratenpartei Deutschland gewählt. Ein Zeichen für Erneuerung und Generationenwechsel: Mit Lilia Kayra Kuyumcu übernimmt die jüngste Vorsitzende in der Geschichte der Piratenpartei das Amt.

    Ihr zur Seite stehen Dennis Klüver als stellvertretender Vorsitzender sowie Jutta Dietrich als Schatzmeisterin. Der neue Vorstand wird komplettiert durch die Beisitzer Babak Tubis, Wolf Vincent Lübcke, Nick Neumann und Karsten Wehner.

    Im Fokus der neuen Amtsperiode steht der Einsatz für digitale Bürgerrechte, gegen den Ausbau staatlicher Überwachung und Datenanalyse und die globalen Herausforderungen unserer Zeit, die Kriegsschauplätze in unsere Nähe gebracht haben.

    Die Piratenpartei bedankt sich bei allen ehemaligen Vorstandsmitgliedern für ihr Engagement und blickt mit neuer Motivation in die Zukunft.

    Für Rückfragen und Presseanfragen steht der neue Bundesvorstand gern zur Verfügung.

    Ihr Ansprechpartner:

    Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Piratenpartei Deutschland
    Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

    E-Mail: presse@piratenpartei.de
    Web: www.piratenpartei.de/presse

    Telefon: 030 / 60 98 97 510

    Alle Pressemitteilungen finden Sie online unter: https://redesign.piratenpartei.de/category/pm/

  • Altparteien schweigen zu Milliarden-Steuerraub – Piraten liefern Lösungen

    Altparteien schweigen zu Milliarden-Steuerraub – Piraten liefern Lösungen

    Während die sogenannten Altparteien – von SPD, Union, FDP bis zur AfD – ihre immer gleichen Parolen in öden Talkshows wiederholen, haben sie gemeinsam eins bewiesen: Wer im Bundestag sitzt, hat bis heute keine ernsthafte Strategie gegen den größten Steuerraub der Geschichte, die Cum-Ex-Geschäfte, entwickelt. Über 60 Milliarden Euro sind aus den Taschen der Steuerzahler verschwunden.

    Statt nach vorne zu schauen, verharren gerade SPD, CDU/CSU und FDP in Stillstand und Parteitaktik. Und die AfD, die sich gern als „Opposition“ inszeniert, präsentiert außer platten Slogans und Schlagwörtern keine einzige konstruktive steuerpolitische Idee.
    Das Versagen zieht sich wie ein roter Faden durch alle ihre Parteiprogramme: Mehr Blah Blah, weniger Handeln, und für die Konsequenzen dürfen die Bürger zahlen.
    Die Fakten liegen längst auf dem Tisch!
    Mit einer „mutigen“ Steuerreform könnten alle Arbeitnehmer bis zu 1.900 Euro mehr Netto pro Jahr haben.
    Hier werden Spitzenverdiener weiter bevorzugt.
    So etwas fordern die Parteien im Bundestag.
    Fragt man statt dessen, ob die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel gesenkt werden könne, folgt Schweigen und Lobbygeflüster.

    Die Altparteien betonen gerne, es gäbe „kein Geld“ für Entlastungen. Das ist nichts als eine Ausrede. Wer die milliardenschweren Cum-Ex-Verluste ignoriert und stattdessen den Mittelstand belasten will, zeigt klar, wem er dient: den Lobbyisten und Superreichen, nicht den Menschen!

    Piraten-Vorstandsmitglied Babak Tubis bringt es auf den Punkt:
    „Während die im Bundestag vertretenen Parteien aus Gewohnheit nur Nebelkerzen werfen, arbeiten wir Piraten konstant an durchdachten Lösungen. Bei uns wird nicht gedeckt und geleugnet – sondern gefragt: Wie kann Steuergeld endlich wieder dem Bürger zugute kommen?”

    Die Piratenpartei fordert:

    • Lückenlose juristische Aufklärung der Cum-Ex- und sonstigen Steuerraubzüge
    • Konsequente Rückforderung der entwendeten Milliarden
    • Eine transparente, sozial gerechte und verständliche Steuerreform, die Entlastungen für die breite Mitte schafft
    • Schluss mit privilegierten Beitragsgrenzen und Steuerschlupflöchern

    Während andere Parteien sich in Dauerschleifen drehen, erarbeiten die Piraten sachliche und moderne Konzepte für Steuergerechtigkeit, Transparenz und faire Sozialbeiträge – im Dialog mit Bürgern. Ideen statt Ausreden. Lösungen statt Machtspielchen.

    Steuergerechtigkeit ist kein Zauberwort, sondern der Kern einer demokratischen Gesellschaft. Die Piratenpartei bleibt an der Sache – damit unser Steuergeld und unsere Zukunft nicht weiter verspielt werden.

    Weitere Informationen was die Milliarden bringen könnten auf www.cumex-shredder.de

    Pressekontakt:
    Piratenpartei Deutschland
    presse@piratenpartei.de

    Quellen:
    Focus Online – setzt-die-politik-diese-drei-reformen-um-haben-sie-bis-zu-1900-euro-mehr
    Tagesschau.de – Kingbeil will Steuererhöhungen
    Süddeutsche – Klingbeils Finanzen-Haushalt
    Der Cumex-Shredder – Holen Sie uns unsere Milliarden zurück!

    Ihr Ansprechpartner:

    Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Piratenpartei Deutschland
    Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

    E-Mail: presse@piratenpartei.de
    Web: www.piratenpartei.de/presse

    Telefon: 030 / 60 98 97 510

  • Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland am 27/28 September 2025 in Saarbrücken-Dudweiler

    Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland am 27/28 September 2025 in Saarbrücken-Dudweiler

    Liebe Mitglieder, Unterstützende, Interessierte, Gäste und Presse,

    die Piratenpartei Deutschland lädt herzlich zum Bundesparteitag 2025 ein, der am 27. und 28. September im Bürgerhaus Dudweiler in Saarbrücken stattfindet. Gemeinsam feiern wir das 18-jährige Bestehen der Partei und richten den Blick nach vorn: Wir Piraten stehen für eine Politik, die konstruktive Lösungen sucht und bietet – für digitale Grundrechte, soziale Gerechtigkeit und transparente, demokratische Teilhabe. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Herausforderungen lokaler und globaler Art und pragmatische Antworten zur Gestaltung einer freien, zukunftsfesten Gesellschaft.

    Veranstaltungsdaten

    • Datum: SaSo, 27 / 28. September 2025
    • Ort: Bürgerhaus Dudweiler, Am Markt 115, 66125 Saarbrücken
    • Beginn: jeweils 10:00 Uhr
    • Ende: ca. 18:00 Uhr

    Alle Mitglieder und Interessierten sind herzlich eingeladen, mit uns über kommende Weichenstellungen und innovative politische Ansätze zu debattieren und den Parteitag aktiv mitzugestalten.

    Vertreterinnen und Vertreter der Presse sind ausdrücklich willkommen. Für sie besteht vor Ort die Gelegenheit zu Gesprächen und Interviews mit dem Bundesvorstand und den Sprecherinnen und Sprechern der Partei. Die Piratenpartei freut sich über eine vielfältige Berichterstattung und einen offenen Austausch mit den Medien.

    Wir freuen uns auf ein inspirierendes Jubiläumswochenende und ein starkes Zeichen für lösungsorientierte Politik in Saarbrücken-Dudweiler!

    Ihr Ansprechpartner:

    Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Piratenpartei Deutschland
    Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

    E-Mail: presse@piratenpartei.de
    Web: www.piratenpartei.de/presse

    Telefon: 030 / 60 98 97 510

    Alle Pressemitteilungen finden Sie online unter: https://redesign.piratenpartei.de/category/pm/

  • Ex-Europaabgeordneter Breyer entlarvt Desinformationskampagne zur Durchsetzung der Chatkontrolle

    Ex-Europaabgeordneter Breyer entlarvt Desinformationskampagne zur Durchsetzung der Chatkontrolle

    Digitalrechtsaktivist Patrick Breyer deckt Desinformationskampagne auf, um den Widerstand gegen die Chatkontrolle zu brechen: Der EU-Ratsvorsitz nutzt nachweislich falsche Behauptungen, um zögerliche EU-Innenminister zu erpressen. Und das Hauptargument des Bundesinnenministeriums für einen Koalitionskompromiss – der drohende Ablauf einer Übergangsregelung – erweist sich als haltlos.

    Mit nachweislich falschen Behauptungen versucht der dänische Ratsvorsitz, am 14. Oktober die umstrittene „Chatkontrolle 2.0“ (offiziell: CSAR-Verordnung) gegen den Widerstand mehrerer EU-Staaten durchzudrücken. Davor warnt der Jurist und ehemalige Europaabgeordnete Dr. Patrick Breyer, der die kritische Position des EU-Parlaments zu dem Vorhaben mitverhandelt hat.

    Konkret behauptet der dänische Ratsvorsitz, das EU-Parlament werde die bis April 2026 geltende, für Anbieter freiwillige Ermächtigung zur Chatkontrolle nicht verlängern, wenn der Rat nicht jetzt der viel weiter reichenden, für alle Anbieter verpflichtenden Chatkontrolle 2.0 zustimmt. „Eine dreiste Lüge“, so Breyer. „Es gibt keine solche Entscheidung oder Übereinkunft des Europäischen Parlaments. Die Frage wurde nicht einmal beraten. Es existiert schon kein Gesetzentwurf zur Verlängerung der bisherigen Regelung, mit dem sich das EU-Parlament hätte befassen können. Hier wird eine Krisensituation erfunden, um eine in der freien Welt einzigartige Überwachungsinfrastruktur durchzudrücken.“

    Scheinargument Zeitdruck: Dobrindts Kompromissdruck basiert auf einer Falschinformation

    Besonders brisant für Deutschland: Die Bundesregierung aus Union und SPD steht vor einer Zerreißprobe. Während die SPD-Justizministerin Stefanie Hubig die Pläne zur Chatkontrolle 2.0 als Grundrechtsverletzung ablehnt, drängt das CSU-geführte Bundesinnenministerium unter Alexander Dobrindt auf einen Koalitionskompromiss, um bei der anstehenden EU-Ratsabstimmung am 14. Oktober den Weg für massenhafte verdachtslose Chatkontrollen frei machen zu können.

    Die offizielle Begründung des Innenministeriums: Man müsse verhindern, dass die aktuelle, für Anbieter freiwillige Ermächtigung zum Scannen im April 2026 auslaufe. „Das ist eine bewusste Täuschung, um einen grundrechtswidrigen Deal zu erzwingen“, hält Breyer dem entgegen. „Fakt ist: Selbst bei einer Mehrheit im Rat am 14. Oktober für die radikale Chatkontrolle 2.0 könnte das Gesetz aufgrund der üblichen Verhandlungen mit dem Parlament und der nötigen technischen Umsetzung realistischerweise nicht vor April 2026 in Kraft treten – vielmehr erst lange nachdem die jetzige Übergangsregelung ausläuft. Der angebliche Zeitdruck ist ein reines Druckmittel, um die Chatkontrolle durchzusetzen und das digitale Briefgeheimnis zu zerstören.“

    Im Koalitionsvertrag haben Union und SPD vereinbart, die Vertraulichkeit privater Kommunikation solle „grundsätzlich gesichert“ bleiben.

    Fakten statt Fiktion

    Befürworter der Pläne zur Chatkontrolle 2.0 beschwichtigen, das verpflichtende Scannen privater Kommunikation sei nur als „letztes Mittel“ vorgesehen. Die Realität sieht anders aus:
    Nicht nur „letztes Mittel“: Scan-Anordnungen unterliegen so geringen Voraussetzungen, dass praktisch alle großen Kommunikationsdienste flächendeckend die private Kommunikation aller Nutzer scannen müssten.

    Nicht „nur verdächtige**s Bildmaterial“: Schlägt ein Geheimalgorithmus an, wird potenziell der gesamte Chatverlauf an eine neue EU-Behörde und die Polizei übermittelt, nicht nur das vom Algorithmus verdächtigte Bildmaterial.

    Keine „zuverlässige Technologie“: Die Fehlerquote der Algorithmen liegt in der Praxis bei 50–75 %. Hunderttausende Unschuldige werden pro Jahr fälschlich verdächtigt. Hunderte von Wissenschaftlern warnen davor.

    Heuchlerische Ausnahme: Sicherheitsapparat nimmt sich selbst aus

    Ein besonders perfides Detail im aktuellen Vorschlag: Ausgerechnet die immer wieder problematischen Chatverläufe von Polizisten, Soldaten und Geheimdienstlern sowie der für sie zuständigen Minister sollen von der Chatkontrolle ausgenommen werden. „Das öffnet die Augen“, sagt Breyer. „Die Minister wissen genau, wie unzuverlässig und gefährlich die Schnüffelalgorithmen sind, die sie auf uns Bürger loslassen wollen. Wenn die Vertraulichkeit der Regierungskommunikation Schutz verdient, muss dasselbe für den Schutz der Wirtschaft und natürlich der Bürgerinnen und Bürger gelten, einschließlich der Räume, die Missbrauchsopfer für einen geschützten Austausch und Therapie brauchen. Es ist eine Unverschämtheit, dass die EU-Innenminister die Folgen der Zerstörung des digitalen Briefgeheimnisses und sicherer Verschlüsselung, die sie uns zumuten, selbst nicht ausbaden wollen.“

    Jetzt handeln: Digitales Briefgeheimnis retten

    „Das ist ein Big-Brother-Angriff auf unsere privaten Nachrichten und Fotos – als würde die Post jeden einzelnen Brief öffnen und durchschnüffeln“, warnt Breyer. „Die Chatkontrolle wird Sexualstraftäter nicht aufhalten, sondern die Polizei mit Falschmeldungen überfluten und junge Menschen für einvernehmliches Sexting kriminalisieren. Wenn die Chatkontrolle 2.0 kommt, wird Europa die erste liberale Demokratie der Welt sein, die massenhafte verdachtslose Chatkontrollen einführt – und jedes Smartphone zur Wanze macht.

    Jeder kann mithelfen, diesen Angriff auf unser digitales Briefgeheimnis und sichere Verschlüsselung abzuwenden: Rufen Sie das *Bundesinnenministerium (030 18681-0) und das Bundesjustizministerium (030 18580-0) an. Fordern Sie von Innenminister Dobrindt ein klares NEIN zur Chatkontrolle 2.0 und unterstützen Sie Justizministerin Hubig in ihrer ablehnenden Haltung!“
  • Vorschlag für datensparsame und dezentrale Altersverifikation im Internet ans W3C

    Vorschlag für datensparsame und dezentrale Altersverifikation im Internet ans W3C

    Die Piratenpartei Deutschland begrüßt den Vorstoß ihrer Schwesterpartei der Piratenpartei Schweiz, beim World Wide Web Consortium (W3C), – dem internationalen Gremium zur Standardisierung von Web-Technologien, einen international offenen Standard für datensparsame und dezentrale Altersverifikation im Internet einzuführen. Das Konzept ermöglicht die Alterssicherung direkt und lokal auf den Endgeräten der Nutzerinnen und Nutzer – ohne Übermittlung persönlicher Daten an Webseitenbetreiber oder zentrale Behörden. Damit werden sowohl Datenschutz als auch der Aufwand für Betreiber erheblich verbessert.

    „Unsere Lösung ist einfach, sicher und schützt die Privatsphäre. Für Webseitenbetreiber genügt eine einzelne Zeile Code, die künftig im Seiten-Header die Altersfreigabe kennzeichnet“, erklärt Babak Tubis, Mitglied des Bundesvorstands, „Es ist nicht nötig Datengeiern das Feld zu überlassen.“. Browser und Apps prüfen diese Information standardmäßig und vergleichen sie mit vom Nutzer festgelegten Einstufungen. Statt wie bisher auf elektronische Identität (E-ID) zu setzen, bleibt die Kontrolle vollständig bei den Menschen selbst.

    Ein einfaches Meta-Tag im HTML-Header erlaubt es, Seiten für jugendgefährdende Inhalte zu kennzeichnen und den Zugriff bei Bedarf zu sperren oder zu sichern. Die Piratenpartei zeigt damit erneut ihre führende digitale Expertise und ihr Engagement für einen modernen und datenschutzfreundlichen Jugendmedienschutz.

    Die Piratenpartei Deutschland fordert den Gesetzgeber auf, bei künftigen Jugendschutzvorschriften im Internet die Integration solcher Standards zu prüfen und von verpflichtenden zentralisierten Identitätsnachweisen Abstand zu nehmen.

    Quellen:
    [1] Piratenpartei Schweiz macht Vorschlag zur Altersverifikation
    [2] Netzwoche – 2025-09-18 piratenpartei-praesentiert-konzept-zur-datensparsamen-alterspruefung

    Ihr Ansprechpartner:

    Bundespressestelle Bundesgeschäftsstelle,
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Piratenpartei Deutschland
    Pflugstraße 9A | 10115 Berlin

    E-Mail: presse@piratenpartei.de
    Web: www.piratenpartei.de/presse

    Telefon: 030 / 60 98 97 510

    Alle Pressemitteilungen finden Sie online unter: https://redesign.piratenpartei.de/category/pm/

  • Gefahren der LEAG-Umstrukturierung

    Gefahren der LEAG-Umstrukturierung

    Warum wußten wir das schon?

    Die Piratenpartei Deutschland kritisiert den aktuellen Umbau des Lausitzer Energiekonzerns LEAG, durch den maßgebliche Risiken auf die Öffentlichkeit abgewälzt werden könnten. Laut Greenpeace schrumpft durch die Ausgliederung von profitablen Unternehmensteilen das Eigenkapital des Kohlekonzerns drastisch – um bis zu 80 Prozent – wodurch die Finanzierung der notwendigen Rekultivierung der Tagebaue nach dem Kohleausstieg akut gefährdet ist. „Es droht ein Milliardenrisiko für Steuerzahlende – ein klarer Bruch des Verursacherprinzips“, mahnt der Bundesvorstand der Piratenpartei.

    Die Piratenpartei schließt sich den Forderungen der Umweltverbände nach einer rechtlichen Absicherung der Rekultivierungskosten an und verlangt von der Bundesregierung sowie den Landesregierungen wirksame Maßnahmen gegen riskante Bilanz- und Umstrukturierungstricks. Solange keine unabhängige und ausreichende finanzielle Vorsorge nachgewiesen ist, darf es keine Zustimmung zu der Umstrukturierung geben.

    „Wir hatten 2016, als der Ausstieg von Vattenfall aus der Lausitzer Braunkohle genehmigt wurde, davor gewarnt, dass genau so ein Szenario droht: Die EPH-Tocher LEAG restrukturiert sich, so dass die Kosten der Allgemeinheit zur Last fallen.“, erklärt Guido Körber, Themenbeauftragter Energiepolitik der Piratenpartei Deutschland

    „Die Energiewende in der Lausitz darf nicht zu Lasten öffentlicher Kassen und der Umwelt gehen. Die Profiteure des Braunkohlegeschäfts müssen vollständig und rechtsverbindlich für die Folgekosten haften, denn ein funktionierender und nachhaltiger Strukturwandel in den Kohleregionen ist nur möglich, wenn finanzielle Verbindlichkeiten langfristig abgesichert und neue Geschäftsfelder – etwa im Bereich erneuerbare Energien – tatsächlich dem Gemeinwohl dienen!

    Quellen:
    [1] Wir haben es doch gesagt… (Piratenpartei Brandenburg, 2025)
    [2] Braunkohle – jetzt wird’s teuer für uns alle (Piratenpartei Brandenburg, 2016)