Autor: Borys

  • Terrorstofftier gegen Überwachung – Patrick Breyer live BPT161 PIRATEN

    +++ Terrorstofftier gegen Überwachung – Rede von Patrick Breyer auf dem Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland +++

    Liebe PIRATEN!

    Mark Twain sagte einmal: „Das Gehirn ist ein Körperorgan, das im Augenblick der Geburt zu arbeiten beginnt und damit erst aufhört, wenn man aufsteht, um eine Rede zu halten.“. Ich versuche trotzdem, euch ein paar Worte zur Bedeutung des Datenschutzes zu sagen.

    „Wir müssen aufpassen, dass der Datenschutz nicht die Oberhand über die wirtschaftliche Verarbeitung der Daten gewinnt.“ – so unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel.

    Führende Politiker wie die Bundeskanzlerin und internationale Internetkonzerne wie Google oder Facebook haben einen Plan: Sie arbeiten unermüdlich daran, dass alles, was wir tun und sagen, aufgezeichnet und dadurch einsehbar wird. Die Politik tut das z.B.

    mit verdachtsloser und flächendeckender Vorratsspeicherung aller unserer Kontakte und Bewegungsdaten

    mit dem geplanten Scannen des Autoverkehrs nach dem Pkw-Mautgesetz

    mit der Videoüberwachung immer weiterer Teile des öffentlichen Lebens, künftig gekoppelt mit automatisierten Verhaltenserkennungssystemen

    mit einer stellenweise verwässerten EU-Datenschutzverordnung ohne Schutz vor Surfprotokollierung im Netz

    mit der geplanten Erfassung aller unserer Flugreisen

    und jüngst mit der geplanten Einschränkung anonymer Barzahlung.

    Viele Menschen meinen: Solange ich mir nichts zuschulden kommen lasse, habe ich nichts zu befürchten – schließlich leben wir in einer Demokratie. Liebe PIRATEN, diese Einstellung ist nicht nur naiv, sie gefährdet Grundrechte und Demokratie!

    Immer wieder nutzen demokratische Staaten ihre Überwachungsinstrumente, um friedlichen politischen Protest auszuspionieren. Da wird der Bürgerrechtler und stellvertretende Verfassungsrichter Dr. Rolf Gössner jahrzehntelang vom Verfassungsschutz überwacht. Der Bundesnachrichtendienst überwachte u.a. den Internationalen Gerichtshof, die Weltgesundheitsorganisation und das Kinderhilfswerk Unicef. In Großbritannien werden Umweltschutzaktivisten von der Polizei gegängelt und drangsaliert. In den USA werden Menschen bei der Einreise aus den abenteuerlichsten Gründen, oft auch ganz ohne Begründung, stundenlang verhört, in Gewahrsam genommen und abgewiesen – auch die EU will solche „intelligenten Grenzen“ einführen.

    Die USA töten aufgrund von Metadaten.

    Aber auch in Deutschland verfolgt der Generalbundesanwalt Whistleblower, die Überwachungspläne an das Licht der Öffentlichkeit bringen.

    Auch in Deutschland gibt es keine Daten, die sicher wären vor Missbrauch. Alleine in Schleswig-Holstein gab es in einem Jahr sieben Verfahren gegen Polizeibeamte wegen Missbrauchs dienstlicher Daten zu privaten Zwecken. Da wurden Informationen über Bekannte und Verwandte eingesehen, über den Freund der Tochter, über einen Nachbarn, um sie vor Gericht gegen einen missliebigen Mieter zu verwenden, um sie an Rockergruppen weiterzugeben. Wer dem Staat und der Polizei blind vertraut, wer glaubt, da seien Übermenschen oder Heilige beschäftigt, der kennt die Realität nicht.

    Von Missbrauchsfällen abgesehen: Unter ständiger Beobachtung verändert sich unser Verhalten, sind wir nicht mehr frei, machen immer weniger Menschen in unserer Gesellschaft noch den Mund auf und engagieren sich politisch. Es darf nicht sein, dass nur noch bei der geheimen Wahl Protest geäußert und das Kreuz bei Rattenfängern wie der AfD gemacht wird.

    Eine wissenschaftliche Studie hat ergeben, dass eine Kontrolle der Arbeitszeit zwar einige Faulenzer länger am Arbeitsplatz hält, dass aber die Gesamtleistung der Gruppe absackt, weil die vielen Motivierten auf dieses Misstrauen mit Dienst nach Vorschrift reagieren. Und so droht auch eine überwachte Gesellschaft das Eintreten für unsere Rechte und eine gerechte Gesellschaft zu ersticken.

    Wir haben eine Verantwortung dafür, das historische, von unseren Vorfahren blutig erkämpfte Erbe unserer Freiheitsrechte, unserer Grundrechte zu verteidigen. Das sind wir uns schuldig, das sind wir unseren Mitmenschen schuldig, das sind wir unseren Kindern schuldig. Wir wollen nicht in einer Welt leben, in der alles, was wir tun und sagen, aufgezeichnet wird!

    Schon im Grundgesetz ist festgelegt, dass die unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechte die Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt sind. Deswegen sind wir PIRATEN der politische Arm der Bürgerrechtsbewegung, die sich gegen den grassierenden Überwachungswahn gebildet hat. Für uns PIRATEN ist der Schutz der Privatsphäre nicht verhandelbar – auch nicht in Koalitionsverhandlungen. Für uns PIRATEN sind die Freiheitsrechte Kernthema und laufen nicht nur mit. Bei uns PIRATEN sind die führenden Köpfe leidenschaftliche Datenschützer – und nicht nur die „Netzpolitiker“.

    Welchen Unterschied das macht, kann ich aus Schleswig-Holstein konkret berichten: Die Grünen im Landtag wettern gegen die Einführung der Vorratsdatenspeicherung auf Bundesebene, doch die Nutzung der Vorratsdaten durch Landesbehörden, die wollen sie nicht ausschließen. Und unser FDP-Kubicki zieht medienwirksam vor das Bundesverfassungsgericht, will gleichzeitig aber den Verfassungsschutz aufrüsten und einen Klarnamenszwang im Netz einführen.

    Solange wir PIRATEN die Grundrechtspartei sind, solange ist die Piratenpartei meine Partei, ist sie unsere Partei. Da lasse ich mich weder von Wahlergebnissen beirren noch vom schwankenden Medieninteresse. In ganz Europa, in der ganzen Welt stehen die PIRATEN für den Schutz von Freiheit und Privatsphäre.

    In diesem Sinne möchte ich zum Schluss drei Ankündigungen machen, die euch Mut machen könnten:

    Erstens bin ich nächsten Donnerstag in Luxemburg vor dem Europäischen Gerichtshof, um der Bundesregierung den Zahn zu ziehen, dass unser Surfverhalten im Internet nicht dem Datenschutz unterliege und total protokolliert werden dürfe. Wenn wir diesen Grundsatzprozess um IP-Adressen gewinnen, wird der Europäische Gerichtshof erstmals ein Recht auf anonyme und nicht rückverfolgbare Internetnutzung anerkennen. Als Generation Internet haben wir das Recht, uns im Netz ebenso unbeobachtet und unbefangen informieren zu können, wie es unsere Eltern aus Zeitung, Radio oder Büchern konnten!

    Zweitens: In diesem Jahr ist wieder eine Großdemonstration „Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungsplan“ geplant. Die Stadt wird noch bekannt gegeben, aber ich möchte euch schon heute einladen, euch anzuschließen und gemeinsam auf die Straße zu gehen für Freiheit statt Angst.

    Drittens habe ich euch einen ganz besonderen Gast mitgebracht. Einen, der Wolfgang Kubicki Angst macht. Einen, der das Kopf-in-den-Sand-Stecken der herrschenden Politik anprangert. Der personifizierte Angriff auf die Würde des Parlaments – unser Terrorstofftier!

    Es hat ihm jetzt die Sprache verschlagen vor dieser Welle der Begeisterung, aber er möchte euch gerne alle einzeln kennen lernen. Wir bauen draußen einen Fanstand auf, vor dem ihr euer Foto mit dem Terrorstofftier machen lassen könnt. Autogramme gibt es, glaube ich, auch.

    Lasst mich nur soviel zu unserem Vogelstrauß-Preis sagen: Ich bin stolz, in einer Partei zu sein, mit der man solche Aktionen durchziehen kann! Wir haben das nicht zum ersten Mal getan, und wir werden auch nicht aufhören damit. Denn unser Kampf um die Zukunft von Freiheit und Demokratie ist nicht zu ende, solange wir ihn nicht selbst aufgeben.

    Fotos:

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  • „Sozial – Digital – Punkt!“ – Bundesparteitag der PIRATEN eröffnet

    Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei Deutschland, Stefan Körner, hat auf dem Parteitag in Lampertheim seine mit Spannung erwartete programmatische Eröffnungsrede gehalten. Zuvor hatte die Versammlung ihm zur gestrigen Geburt seines Kindes gratuliert.

    Die PIRATEN befassen sich an diesem Wochenende mit über sechzig Anträgen aus den unterschiedlichsten Politikbereichen.[1] [2]

    Stefan Körner erklärte: „Das Motto zeigt, wofür die PIRATEN stehen. Dass wir am Ende den Wählern im Detail sagen können, was sie bekommen, wenn sie die PIRATEN wählen. Wir sind die Partei, die die soziale Gerechtigkeit wieder herstellen will. Wir sind die Partei, die sich in der digitalen Welt auskennt und für die das digitale Leben kein Neuland ist. Wir sind die Partei des digitalen Wandels.“

    Der Parteitag ist der erste einer Reihe von Programmparteitagen in Vorbereitung auf die Bundestagswahl 2017 . Die PIRATEN als die „Partei des digitalen Wandels“ setzen mit der Kampagne „Sozial – Digital – PUNKT!“ ein „klares Zeichen für die Zukunft“.

    Asyl – Recht – Punkt!
    Bar – Geld – Punkt!
    B – G – E – Punkt!
    Buerger – Rechte – Punkt!
    Daten – Schutz – Punkt!
    Demo – Kratie – Punkt!
    Frieden – Schaffen – Punkt!
    Inter – National- – Punkt!
    Kinder – Recht – Punkt!
    Klima – Schutz – Punkt!
    Meinungs – Freiheit – Punkt
    Open – Data – Punkt!
    Rede – Freiheit – Punkt!
    Schmerz – Frei – Punkt!
    Stop – VDS – Punkt!
    Tier – Schutz – Punkt!

    Quellen:
    [1] Antragsportal:
    http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2016.1/Antragsportal/Wahlprogrammanträge
    [2] Positionspapier:
    http://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2016.1/Antragsportal/Positionspapiere

    Fotos: https://redesign.piratenpartei.de/wp-content/uploads/2016/02/PIRATEN-BPT161-PRESSEKONFERENZ-STEFAN-KOERNER-OLAF-KRUEGER-FOTO-be-him-CC-BY-NC-ND-IMG_0361-BLOG.jpg

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    https://redesign.piratenpartei.de/wp-content/uploads/2016/02/PIRATEN-BPT161-PRESSEKONFERENZ-JOURNALIST-FOTO-be-him-CC-BY-NC-ND-BLOG.jpg

  • PIRATEN – Kfz-Massenabgleich in Dänemark: Massenüberwachung des deutsch-dänischen Reiseverkehrs stoppen!

    +++ PIRATEN – Kfz-Massenabgleich in Dänemark: Massenüberwachung des deutsch-dänischen Reiseverkehrs stoppen! +++

    Seit Jahresbeginn fotografiert Dänemark hinter der deutsch-dänischen Grenze sowie landesweit sämtliche Kraftfahrzeuge, um ihre Nummernschilder mit Polizeidateien abzugleichen und die Bewegungen der Autofahrer zu speichern. Selbst wenn ein Kfz-Kennzeichen nicht polizeilich gesucht ist, wird die Aufnahme bis zu 30 Tage auf Vorrat gespeichert – im Trefferfall sogar bis zu zwei Jahre. Die Daten können ohne richterliche Anordnung genutzt und auch nach Deutschland weitergegeben werden. Die betroffenen Autofahrer haben kein Recht auf Benachrichtigung oder Auskunft über die gespeicherten Daten.

    Dr. Patrick Breyer, Themenbeauftragter für Datenschutz der Piratenpartei, warnt: „Die von der Europäischen Menschenrechtskonvention garantierte Handlungsfreiheit droht verloren zu gehen, wenn unschuldige Autofahrer permanent aufgezeichnet und abgeglichen werden („chilling effect“). Die Technologie des Kfz-Massenscannings ist derart fehleranfällig, dass etwa in Bayern 99 % der Treffermeldungen falsch sind. Eine derart unverhältnismäßige Massenüberwachung widerspricht nicht nur der Errungenschaft offener Grenzen in Europa, sie verstößt auch gegen die Europäische Menschenrechtskonvention, zu deren Einhaltung sich Dänemark verpflichtet hat.
    Die Bundesregierung ist erstens aufgefordert, deutschen Behörden nun unverzüglich die Nutzung der menschenrechtswidrig gesammelten Daten zu untersagen. Zweitens sollte Bundesjustizminister Maas beim Europäischen Menschenrechtsgerichtshof Klage gegen den dänischen Kfz-Massenabgleich einreichen.
    Nachdem ein PIRAT im Jahre 2008 den Kfz-Massenabgleich in Schleswig-Holstein vor dem Bundesverfassungsgericht gestoppt hat, dürfen wir nicht zulassen, dass auf der anderen Seite der Grenze ein noch schlimmeres ‚Überwachungsmonster‘ geschaffen wird. Ich habe bereits Kontakt mit dänischen Bürgerrechtlern aufgenommen, um unseren Widerstand zu koordinieren.“

    Hintergrund: Auf die Beschwerde eines PIRATEN hat das Bundesverfassungsgericht 2008 entschieden, dass eine automatisierte Erfassung von Kraftfahrzeugkennzeichen „nicht anlasslos erfolgen oder flächendeckend durchgeführt werden“ darf. Aktuell liegen dem Bundesverfassungsgericht Beschwerden gegen den Kfz-Massenabgleich in Bayern, Baden-Württemberg und Hessen vor.

    Englische Maschinenübersetzung der dänischen Verordnung zum Kfz-Massenabgleich: https://translate.google.de/translate?hl=de&sl=da&tl=en&u=https%3A%2F%2Fwww.retsinformation.dk%2FForms%2FR0710.aspx%3Fid%3D176415&sandbox=1

  • PIRATEN fordern: Keine NATO-Hilfe für den Kampf der Türkei gegen die Kurden

    Nach dem Autobombenanschlag von Ankara, das 28 Todesopfer forderte, hat die türkische Regierung kurdische Kämpfer der syrischen Miliz YPG für den Anschlag verantwortlich gemacht.

    Ministerpräsident Ahmet Davutoğlu spricht von klaren Beweisen, die den Attentäter der syrischen Kurdenmiliz YPG, einem Verbündeten der USA, zuordnen. Er erwartet nun NATO-Hilfe.

    Die Piratenpartei kritisiert die Forderung der Türkei gegen kurdische Gruppen in Syrien mit Hilfe der NATO vorzugehen.

    Kristos Thingilouthis, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland:

    »Unsere Gedanken sind bei den Überlebenden und den Angehörigen der Opfer der Anschläge in der Türkei. Wir wünschen ihnen viel Kraft in dieser schweren Zeit.

    Die Forderung der türkischen Regierung nach einer militärischen Intervention mit Unterstützung der NATO halten wir allerdings für kontraproduktiv.

    Eine Lösung des Konflikts mit den Kurden muss auf dem Verhandlungsweg gefunden werden, so wie es mit der kurdischen Regionalregierung im Nordirak bereits geschafft wurde.
    Die Bundesregierung fordern wir auf, vermittelnd tätig zu werden und die guten Beziehungen zu allen beteiligten Parteien zu nutzen; nicht zuletzt auch im Interesse der türkischen und kurdischen Minderheiten hier in Deutschland. Keine NATO-Hilfe für den Krieg gegen die Kurden.«

     

     

  • SOZIAL – DIGITAL – PUNKT! – Pressemappe BPT161 – Bundesparteitag in Lampertheim

    Sehr geehrte Medienvertreter,

    die Piratenpartei Deutschland lädt ihre Parteimitglieder, Gäste und Medienvertreter zum ersten Bundesparteitag des Jahres 2016 am Wochenende des 20. – 21. Februar 2016 in die Städtische Mehrzweckhalle am Weidweg 4 in 68623 Lampertheim ein.

    Auf dem Parteitag unter dem Motto „Neue Horizonte – Sozial – Digital – Punkt!“ werden die PIRATEN an ihrem Programm für die nächsten Wahlen arbeiten.

    Gastredner werden unter anderem der Themenbeauftragte für Datenschutz, Dr. Patrick Breyer von der Landtagsfraktion in Schleswig-Holstein, und Dr. Joachim Paul von der Landtagsfraktion der PIRATEN NRW sein.

    Die Details zum Bundesparteitag können Sie ab sofort in unserer Pressemappe nachschlagen.

    Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung über den 17. Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland. PUNKT!

    Live-Stream:

    https://www.youtube.com/watch?v=aQN21Jb6O5I

  • PIRATEN fordern Rücknahme der W-LAN-Sperren für Router

    PIRATEN fordern Rücknahme der W-LAN-Sperren für Router

    Router-Hersteller TP-Link sperrt ab sofort W-LAN-Firmware auf seinen Geräten und nimmt den Nutzern die Möglichkeit, ihre Geräte zu warten und damit auch ihre funktionale Selbstbestimmung.

    Grundlage ist eine von der EU-Kommission beschlossene Beschränkung aus dem Jahr 2014, die die Einhaltung von Frequenznutzung, Sendeleistung und Modulationen sicherstellen soll. Die jetzt praktizierte totale Sperrung der Firmware bedeutet gleichzeitig auch das Ende, Router für Freifunk nutzen zu können, da das Aufspielen einer alternativen Freifunksoftware anstelle der Hersteller-Firmware fortan nicht mehr möglich sein wird.

    Hierzu Kristos Thingilouthis, der politische Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland: »Wir fordern die EU auf, diese Richtlinie unverzüglich zurückzunehmen und einer Überprüfung zuzuführen. Ein Nutzer muss auch weiterhin das volle Zugriffsrecht auf seine Geräte haben. Die jetzige Regelung schränkt Hersteller ein, die ihre Systeme für den Einsatz alternativer Software offen halten möchten. Dadurch haben Kunden nicht mehr die Möglichkeit, offene Software auf den Geräten zu installieren, wie es bislang möglich war.

    Die Intention der Einhaltung von Frequenznutzung, Sendeleistung und Modulationen mit der neuen Richtlinie 2014/53/EU schießt weit über das Ziel hinaus.

    Bislang konnte die Freifunkinitiative mittels alternativer, regelkonformer Software die bestehende Software ersetzen und so auch den Aufbau freier Bürgernetze ermöglichen. Dies wird fortan nicht mehr möglich sein. Wir beobachten die neue Entwicklung mit Sorge. Solange diese Regelung in Kraft ist und Hersteller ihre Router einschränken, müssen Freifunker auf aufwendigere und teurere Alternativen ausweichen. So können sie beispielsweise Mini-Computer wie Raspberry Pis einsetzen, die unkonfiguriert verkauft nicht den Einschränkungen der Richtlinie unterliegen. Dort können Kunden dann auch weiterhin die Freifunk-Software im Nachhinein aufspielen.

     

    Als PIRATEN sind wir wie keine andere Partei am Fortbestand und Aufbau von Freifunk-Netzen interessiert. Sollte die EU weiterhin auf ihrer strikten Regulierung beharren, werden wir eine entsprechende Klage in Erwägung ziehen.«

     

  • SOZIAL – DIGITAL – PUNKT! – Pressemappe BPT161 – Bundesparteitag in Lampertheim

    Die Piratenpartei Deutschland lädt ihre Parteimitglieder, Gäste und Medienvertreter zum ersten Bundesparteitag des Jahres 2016 am Wochenende des 20. – 21. Februar 2016 in die Städtische Mehrzweckhalle am Weidweg 4 in 68623 Lampertheim ein.

    Auf dem Parteitag unter dem Motto „Neue Horizonte – Sozial – Digital – Punkt!“ werden die PIRATEN an ihrem Programm für die nächsten Wahlen arbeiten.

    Sehr geehrte Medienvertreter, Details zum Bundesparteitag können Sie ab sofort in unserer Pressemappe nachschlagen.

    Wir freuen uns auf Ihr Kommen und Ihre Berichterstattung über den 17. Bundesparteitag der Piratenpartei Deutschland. PUNKT!

  • 30.000 stille SMS 2015 im Saarland

    30.000 stille SMS 2015 im Saarland

    Rund 30.000 sogenannter stiller SMS wurden 2015 im Saarland verschickt. Mit Hilfe dieser für den Anschlussinhaber unsichtbaren Nachrichten können Ortungen vorgenommen und so Bewegungsprofile von Personen erstellt werden. Die PIRATEN halten die Methode für datenschutzrechtlich kritisch, zumal die Verhältnismäßigkeit und Wirksamkeit des Einsatzes der Überwachungsmaßnahme nicht sichergestellt werde.

    Stille SMS sind nach Ansicht der Fraktion der PIRATEN im Landtag des Saarlandes eine Ermittlungsmethode mit einer erheblichen gesetzlichen Lücke. Fraktionschef Michael Hilberer kritisiert, dass nicht von Anfang an festgeschrieben wurde, welche Kontrollmöglichkeiten es gibt, um die Wirksamkeit und die Verhältnismäßigkeit sicherzustellen. So wurden circa 30.000 solcher Kurznachrichten 2015 in 800 Fällen zu Ermittlungszwecken eingesetzt. Die Zahl pro Fall hat sich damit im Vergleich zu 2012 verfünffacht. Damals wurden in rund 700 Fällen 5.000 Kurznachrichten versendet.

    Die Gesamtzahl der SMS könnte im Vergleich zum Vorjahr – damals wurden in der ersten Jahreshälfte rund 21.000 stille SMS versendet – erstmals seit Beginn der Statistik im Jahr 2012 leicht gesunken sein. Doch ob das ein abnehmender Trend ist, muss noch genauer erfragt werden. Eine reguläre Statistik über den Einsatz gibt es nicht, beklagt Hilberer:

    „Würde die Einsatzhäufigkeit abnehmen, könnte dies ein positives Indiz für eine verbesserte Verhältnismäßigkeit sein, allerdings sichert dies kein Controlling ab. Es darf keine Überwachungsmaßnahme ohne ausreichend Transparenz eingesetzt werden.“

    Konkret wollen die PIRATEN eine Aufschlüsselung der versendeten SMS nach Ort, Zeit, Anzahl der SMS pro Ermittlungsfall und Anschluss. Auch müssten die Betroffenen nach Abschluss der Ermittlungen über den Einsatz der Überwachungsmaßnahme auf ihrem Mobiltelefon aufgeklärt werden.

    Michael Hilberer: „Hier besteht eine Gesetzeslücke, die dringend geschlossen werden muss, nur so lässt sich der Einsatz der Überwachungsmaßnahme angreifen, wenn beispielsweise die Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden kann. Wird dieser Beweis nicht erbracht, beschneidet die Landesregierung die Grundrechte der Bürger. Denn das Recht auf informationelle Selbstbestimmung muss in unserer Welt ungeahnter technischer Überwachungsmöglichkeiten unbedingt geschützt bleiben.“