Autor: Borys

  • Digital- und Medienkompentenz muss an den Schulen beginnen

    +++ Digital- und Medienkompentenz muss an den Schulen beginnen +++

    Die PIRATEN wollen die Medienkompetenz schulpflichtiger Kinder bundesweit stärken. Dazu gehören nach Auffassung der Partei neben einem eigenen Schulfach, einer modernen IT- und Softwareausstattung mit Computern und Tablets an den Schulen.

    Jörg Arweiler, politischer Geschäftsführer der PIRATEN des Landesverbandes Saarland, will die Qualität der IT-Infrastruktur an Schulen insgesamt verbessern, für alle Schulen verbindliche bundesweit gültige Mindeststandards einführen und fordert hierfür auch mehr Engagement vom Land:

    „Nur mit hohen Standards und eine aktueller IT-Ausstattung haben Schülerinnen und Schüler die gleichen Lernbedingen und Ausbildungs-Chancen. Daneben ist es wichtig, die Digital- und Medienkompentz einheitlich in den Schulen zu vermitteln. Eine Umfrage des Digitalverbands Bitkom, des Lehrerverbands Bildung und Erziehung (VBE) und der LEARNTEC (internationale Fachmesse und Kongress für das Lernen mit IT) ergab, dass die überwiegende Mehrzahl der Schüler und Lehrer gerne öfter digitale Medien im Unterricht nutzen würde und ein stärkeres Engagement der Bundesregierung bei der Entwicklung und Umsetzung einer Digitalen Strategie für Schule fordert.

    Leider sieht die Realität ganz anders aus. Wenn man mit Soft- und Hardware aus der Steinzeit und unterschiedlichen Standards unterrichtet wird, werden unsere Schüler erheblich benachteiligt und verlieren den Anschluss in einer digital-globalen Welt. Hinzu kommt, dass immer mehr Lehrer private Geräte für die Verwaltung datenschutzrelevanter Informationen wie Noten- und Bewertungslisten oder Schulerdatenbanken nutzen.

    Länder und Schulträger erwarten von Lehrern, dass sie Unterrichtsvor- und Nachbereitung, aber auch die Pflege von Notenlisten mit Privatgeräten er- und bearbeiten, sodass dadurch das volle Risiko, die hochsensiblen Daten zu schützen, bei ihnen liegt. Auch hier muss dringend Abhilfe geschaffen werden. Es ist daher dringend nötig, die IT-Ausstattung länderübergreifend zu verbessern, verbindlich festzuschreiben und diese Ziele zügig umzusetzen.“

  • Feiertagszensur von Filmen: Piratenpartei stellt Schwarze Liste ins Netz

    Die Piratenpartei veröffentlicht erstmals eine FSK-Liste der Filme, die nicht zur Vorführung an „stillen Feiertagen“ wie Karfreitag oder Volkstrauertag freigegeben sind. Seit 1980 wurden über 700 Filme auf diesen Feiertags-Index gesetzt, darunter überraschend Kinderfilme (z.B. Max und Moritz, Nick Knatterton’s Abenteuer), Komödien (z.B. von Hallervorden, Juhnke, Mel Brooks, Monty Python), Klassiker (Der zerbrochene Krug, Feuerzangenbowle, Ghostbusters) und politische oder religiöse Kritik (Barschel – Mord in Genf?, Leben des Brian, Der letzte Jude von Drohobytsch, Animal Farm). Die FSK-Entscheidung „nicht feiertagsfrei“ ist für Kinos und Filmverleiher unbefristet verbindlich und wird nur auf kostenpflichtigen Antrag überprüft.

    Der Landtagsabgeordnete Patrick Breyer von der Piratenpartei Schleswig-Holstein fordert die Abschaffung der FSK-Feiertagszensur: „Dass Kinderfilme, Klassiker, Satire und Kritik im Jahr 2015 auf einem Feiertagsindex stehen, verschlägt mir den Atem. Teilweise entscheidet die FSK sogar ohne jede Prüfung. Die Feiertagszensur von Filmvorführungen ist im Zeitalter von Video und Internet völlig wirklichkeitsfremd und gehört dringend abgeschafft. Solange die Feiertagsruhe nicht öffentlich wahrnehmbar gestört wird, haben Staat und Kirche kein Recht, uns bei der Gestaltung arbeitsfreier Sonn- und Feiertage durch Filmvorführungs-, Tanz- oder Veranstaltungsverbote zu bevormunden.“

    Nach Angaben der FSK erhalten Filme den Vermerk „Keine Feiertagsfreigabe“ ohne inhaltliche Prüfung, es sei denn, eine Prüfung der „Feiertagstauglichkeit“ wird kostenpflichtig beantragt. In Bochum wurde wegen einer Vorführung von „Das Leben des Brian“ am Karfreitag zuletzt ein Bußgeld verhängt.
    Für ältere Filme siehe https://startpage.com/do/search?q=site%3Afilmportal.de+%22nicht+feiertagsfrei%22&lui=deutsch&l=deutsch

  • PIRATEN fordern die Umsetzung der EU-Richtlinie „Konto für Jedermann“

    PIRATEN fordern die Umsetzung der EU-Richtlinie „Konto für Jedermann“

    Die heutige Beratung im Deutschen Bundestag zur gesetzlichen Umsetzung der EU-Zahlungskontenrichtlinie zum „Konto für Jedermann“, zeigte die derzeitige negative Haltung der Deutschen Bankinstitute. Die Piratenpartei fordert den Deutschen Bundestag dazu auf, die Richtlinie schnellstmöglich umzusetzen und appelliert an die Banken, proaktiv tätig zu werden.

    Stefan Körner, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland:dazu: „Die Parlamentarier in den Ausschüssen haben jetzt die Aufgabe, die EU-Zahlungskontenrichtlinie diskriminierungs-, und kostenfrei auch für geduldete Flüchtlinge und Menschen ohne festen Wohnsitz umzusetzen. Es kann nicht angehen, das 58 Millionen Menschen in Europa von der Teilhabe ausgeschlossen sind, da sie kein Bankkonto haben. Ob analog oder digital, die Politik muss diese Menschen integrieren und für Chancengleichheit sorgen. Wir PIRATEN werden die Abstimmung im April 2016 sehr aufmerksam begleiten.“

  • PIRATEN warnen vor deutschem Minority Report – kein „Predictive Policing“

    +++ PIRATEN warnen vor deutschem Minority Report – kein „Predictive Policing“ +++

    Die PIRATEN sehen den Einsatz von Software, die personenbezogene Daten auf Verhaltensmuster für polizeiliche Zwecke auswertet, dem sogenannten IT-gestützten „Predictive Policing“, mit großer Sorge. So kommt aktuell in Fresno im US-amerikanischen Bundesstaat Kalifornien eine neue Software mit dem Namen „Beware“ zum Einsatz.

    Stefan Körner, Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland: „Dieser Trend ist allerdings nicht neu: Polizei-Personal wird durch Software immer mehr beraten und ersetzt. Prognostizierende Software für die Polizei gilt als Weg in die polizeiliche Zukunft.

    Welche Algorithmen nach welchen Kriterien in dem Softwareprodukt arbeiten, weiß nur der Entwickler. Als wahrscheinlich gilt aber, dass Daten aus Social-Media Bereichen systematisch ausgewertet werden.

    Auch in Deutschland laufen Versuche mit sogenannter Prognosesoftware, die allerdings noch nicht das US-Ausmaß erreicht haben, da hier der Aspekt der Durchleuchtung und des Scoring von Menschen (noch) fehlt.

    Neben datenschutzrechtlichen Bedenken besteht die Möglichkeit, dass Probleme sich durch den Einsatz einer solchen Auswertungs- und Vorhersagesoftware sogar noch verschärfen, statt Verbrechen aufzuklären oder zu verhinden.Das Programm nutzt nur Daten, wie etwa Tatort und Tatzeit, die sich schon im polizeilichen System und den dort geführten Datenbanken befinden und durch Algorithmen zusammengeführt und ausgewertet werden. Daraus errechnet das System mittels eines bestimmten Algorithmus eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Unter Umständen engt die Software dadurch die von den Polizeibeamten in den Blick genommenen möglichen Tatorte sogar zusätzlich ein.

    Die düstere Zukunftsvision von Steven Spielberg im Film Minority Report, in dem Menschen noch vor der eigentlichen Tat verurteilt werden, nimmt also immer mehr Gestalt an.
    Das ist nicht die Zukunft, die PIRATEN wollen! Kein ,Predictive Policing’“.

  • PIRATEN fordern fahrscheinlosen ÖPNV – jetzt Testgebiete einrichten

    +++ PIRATEN fordern fahrscheinlosen ÖPNV – jetzt Testgebiete einrichten +++

    Die Piratenpartei setzt sich für eine grundlegende Neuausrichtung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und für ein neues, gemeinschaftliches Finanzierungskonzept ein. Durch zusätzliche Einnahmen aus einer Nahverkehrsabgabe können ein nachhaltiger Ausbau des vorhandenen Busnetzes vorangetrieben, mehr Busse und Bahnen eingesetzt und Taktzeiten verkürzt, sowie das Serviceangebot im ÖPNV etwa durch Ausstattung mit kostenlosen WLAN-Zugängen verbessert werden.

    Jörg Arweiler, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Saarland, möchte daß Bus- und Bahnfahren zu einer echten Alternative zur privaten PKW-Nutzung entwickeln:

    „Eine nachhaltige Lösung der Verkehrsprobleme und eine Verbesserung der Akzeptanz von Bussen und Bahn sowie die Bereitschaft, den eigenen Pkw auch einmal stehen zu lassen, sehen wir PIRATEN nur in Verbindung mit einem massiven Ausbau des Liniennetzes und der Bereitstellung von Nachtbussen. Durch die Einführung eines fahrscheinlosen Nahverkehrs leisten alle Bürgerinnen und Bürger ihren Beitrag zu dieser Verbesserung.

    Der Ausbau ist durch eine monatliche Nahverkehrsabgabe von weniger als 20 Euro für alle Bürgerinnen und Bürger über 18 Jahren finanziell auf eine breite Basis gestellt und Menschen mit weniger Geld werden zugleich weniger stark belastet. Insbesondere, wenn man bedenkt, welche Kosten für den Einzelnen durch die Nutzung seines Fahrzeugs für Anschaffung, Benzin, Reparaturen, Verschleiß, bloße Nichtnutzung, Steuern und Kfz-Versicherung entstehen.

    Die dadurch generierten Mehreinnahmen müssen zweckgebunden in den Ausbau des ÖPNV investiert werden und dürfen nicht für andere Ausgaben der öffentlichen Hand verwendet werden. Langsam findet anscheinend ein Umdenken in der Debatte um die Einführung eines fahrscheinlosen ÖPNV statt; das reicht aber noch nicht. Jetzt gilt es, mutig den ersten Schritt zu machen und mit der Umsetzung zu beginnen. Wir PIRATEN wollen endlich den Praxistest in Deutschland und fordern die Bundesländer auf, Testgebiete einzurichten. Ich bin fest davon überzeugt, dass viele ihr Auto auch mal stehen lassen und den Bus nehmen würden, wenn er fahrscheinlos, überall mit guter Taktung und unkompliziert nutzbar wäre.“ so Arweiler abschließend.

  • „Herr Minister, treten Sie zurück!“

    Rede von Michele Marsching, Vorsitzender der Piratenfraktion im Landtag Nordrhein-Westfalen. Es gilt das gesproche Wort.

     

    „Die Vorkommnisse in Köln waren der extreme Auswuchs eines „sex-rape-mobs“, der durch nichts zu entschuldigen ist und ich möchte zuvorderst meine persönliche Betroffenheit in Richtung aller Frauen richten, die zum Jahreswechsel am Kölner Hauptbahnhof Opfer von Gewalt wurden. Die späte Reaktion der Polizei ist ein Skandal! Ich wünsche Ihnen jede Hilfe, die Sie brauchen und jede Unterstützung, die Ihnen als Opfer zusteht.

    Wir alle in diesem Raum tragen die Verantwortung, dass ihnen so etwas passieren konnte. Ja, gerade und auch wir als PIRATEN haben nicht genug politischen Druck aufbauen können, um zu verhindern, dass ihnen so etwas passieren konnte. Wir haben nicht genug Druck aufgebaut, dieses Versagen des Ministers zu verhindern.

    Herr Minister Jäger, Ihr Totalversagen erreicht zum dritten Mal diese internationale Tragweite! Ihre Bilanz ist vernichtend!

    Auf der Loveparade sterben durch Polizeifehler Menschen, in Burbach werden unter Ihrer Aufsicht Menschen gefoltert und jetzt die sexuellen Übergriffe am Kölner Hauptbahnhof…

    …und wie erklären Sie die aus dem Ruder gelaufenen HoGeSa-Krawalle, die Prügel-Orgie von Garzweiler oder die sexuellen Übergriffe bei der Kölner Polizei-Hundestaffel, bei der Sie auch damals schon geschwiegen haben?
    Können Sie das überhaupt erklären? Ja klar können Sie das erklären – immer sind die Anderen schuld!

    Wer sogar seine eigene Polizei öffentlich an den Pranger stellt – und damit meine ich nicht das „ob“, sondern das „wie“ – , wer die eigenen Leute ans Messer liefert, der klammert sich an den letzten Strohhalm!

    Herr Minister, inzwischen haben Sie alle Bauern geopfert! – Sie gehören nicht mehr auf diese Ministerbank! Es wird Zeit, dass Sie die Größe haben, selbst die politische Verantwortung zu übernehmen!

    Ich fordere Sie hiermit klipp und klar auf: Treten Sie zurück!

    Herr Kollege Jäger, natürlich wollen Sie nicht zurücktreten, natürlich muss ich auf Ihre Ausreden und Ihre Inszenierung im Innenausschuss eingehen, natürlich muss ich noch mehr sagen, zu den Themen Täter, Opfer, sekundäre Opfer, zu Ihrem Organisations- und Ihrem Kommunikationsversagen. Die Aufmerksamkeit ist enorm: die ganze Republik redet von sexualisierter Gewalt. Dabei ist dieses Problem bei Weitem nicht neu!

    ARD – Tagesschau – Redakteurin Anna Mareike Krause @mlle_krawall Die „neue Qualität“ an den Übergriffen in Köln besteht vor allem darin, dass den Opfern geglaubt wird.

    Dass sich junge Männer in einem „sex-rape-mob“ zusammenschließen, um sexualisierte Gewalt zu praktizieren und sich in der Masse zu schützen, ist vielleicht in Deutschland eine bisher unbekannte Praktik. Leider ist es aber nur eine von vielen Praktiken im Kontext sexualisierter Gewalt.

    Sexualisierte Gewalt ist in Deutschland seit Jahrzehnten ein Problem, sie ist nicht aus dem Ausland importiert! 25% der Frauen in Deutschland haben Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt aus dem eigenen häuslichen Umfeld und eben nicht von vermeintlich Fremden.

    Sie tun aber so, als wäre das alles unglaublich neu, als hätte es den #Aufschrei nicht gegeben.

    Sollte ihnen das nicht bekannt sein, kann ihnen das der Arbeitskreis sozialdemokratischer Frauen bestimmt noch einmal erläutern. Dieser weist seit Jahren auf das Problem hin und fordert auch entsprechende Konsequenzen!

    Bahnhöfe, zum Beispiel, sind für Frauen schon seit langem ein bekannter Angstraum. Das Innenministerium ist für polizeiliche Präventionskonzepte im gesamten Bundesland zuständig. Ich frage Sie: Wird bereits an einem solchen Konzept gearbeitet?

    Und vor allem: Machen sie das alleine oder über die Grenzen der Ministerien hinweg zum Beispiel mit der zuständigen Ministerin für die Gleichstellung von Frauen? Frau Ministerin Steffens? Sind sie angesprochen worden? Passiert da etwas?

    Und ganz konkret: Gab es für die Silvesternacht mit ihrer Terrorwarnung und ihrer erhöhten Gefährdungslage ein Präventionskonzept? Ich gebe einfach mal Ihre Antwort aus dem Innenausschuss von Montag weiter: Sie hatten kein Konzept! Sie hatten gar kein Konzept!

    Oder… wie erklären Sie sonst, dass nur eine einzige Beamtin als Ansprechpartnerin zur Verfügung stand in der Silvesternacht, um bei ihr Übergriffe anzuzeigen?

    Wie erklären Sie, dass den Frauen keine Betreuung zum Thema Traumabegleitung zur Verfügung gestanden hat?

    Wie erklären Sie, dass sich die Frauen komplett von der Polizei im Stich gelassen fühlen? Von Ihnen im Stich gelassen fühlen?

    Stattdessen hat die Politik gute Ratschläge: Frauen sollen von fremden Männern möglichst eine Armlänge Abstand halten. Wie abstrus das ist, wenn Opfer zu Verantwortlichen gemacht werden für ihr Leid, zeigt die Diskussion in den sozialen Medien, die unter dem Hashtag #einearmlaenge nachgelesen werden kann.

    Jetzt werden plötzlich alle Politiker zu den großen Verteidigern der Frauen, jetzt wollen sich alle mehr um die Opferbelange kümmern… wie sehr sie sich um die Belange der Opfer sexualisierter Gewalt kümmern, zeigt die aktuelle Finanzierung in relevanten Bereichen:

    • Die Finanzierung für Frauenhäuser stellen Sie seit Jahren nicht auf ein sicheres und dauerhaftes Fundament,
    • Opferberatungsstellen sind chronisch unterfinanziert,
    • die Sensibilisierung von Polizeikräften für sexualisierte Gewalt – wieder ein Problem im Wirkungsbereich des Innenversagers – ist kaum bis gar nicht vorhanden und ein Fortbildungskonzept gibt es nicht, trotz grüner Genderregierung!

    „Haben wir doch? Machen wir doch?“ – Die Straftaten von Köln werden zunächst eben nicht als sexualisierte Gewalt erkannt, Opfer bekommen stattdessen einen Handzettel zugesteckt, auf dem ihnen erklärt wird, wie sie ihr geklautes Handy sperren können. Das ist ein unmöglicher Zustand, den eine neue Ministerin oder ein neuer Minister sofort ändern muss!

    Sie sind Teil des Problems und nicht der Lösung! Jetzt brauchen wir eine Person auf dem Ministersessel, die Lösungen anbietet. Einen Scharfmacher, der Öl ins Feuer gießt kann NRW als Minister nicht gebrauchen.

    Sie – Herr Minister – schaden aktiv den Integrationsbemühungen des Landes Nordrhein-Westfalen.

    Ich zitiere Sie (aus dem Kölner Stadt-Anzeiger vom 04.01.2016): „Wir nehmen es nicht hin, dass sich nordafrikanische Männergruppen organisieren, um wehrlose Frauen mit dreisten sexuellen Attacken zu erniedrigen.“ – Wer mit solchen markigen Sprüchen die Debatte um sexualisierte Gewalt ethnisch konnotiert, ist sicherheitspolitisch der schlimmste Gefährder in diesem Land.

    Unter uns wissenden weißen Männern: Kennen Sie die Stellungnahmen unter dem Hashtag #ausnahmslos? Zur Aufklärung: Netzfrauen prangern in den sozialen Medien an, dass Sie sich nicht instrumentalisieren lassen zu so einer plumpen Ausländerhetze! Ich zitiere von der Webseite des Aufrufs: „Sexualisierte Gewalt darf nicht nur dann thematisiert werden, wenn die Täter die vermeintlich ‚Anderen‘ sind!“ Egal wer der Angreifer ist oder woher er kommt – JEDER Übergriff einer zu viel! Für sexualisierte Übergriffe ist in unserem Land genauso wenig Platz wie für Rassismus.

    Wenn wir nicht wollen, dass diese Diskussion den Rassisten in die Hände spielt, müssen wir in jedem Einzelfall – und ohne falsch verstandene politische Korrektheit – über die konkrete Tat und die konkreten Tatumstände reden.

    Wir müssen über die Massenunterkünfte für Flüchtlinge reden, über die Situation der Frauen dort: Die fehlende Privatsphäre, die beengte Situation, die viel zu lange Unterbringung. Oder über das fehlende obligatorische Screening, dass besondere Bedarfe der Frauen wie psychische Erkrankungen oder Traumata aufdeckt – und die Weitergabe dieser Ergebnisse bei Zuweisung der Asylsuchenden an die Kommunen.

    In der Vorlage 1641 beispielsweise teilt die Verwaltung schon Ende Mai 2015 auf Anfrage der Piratengruppe im Rat der Stadt Köln mit, dass die Landesregierung keinerlei Angaben bei der Übergabe der Menschen macht.

    Vermutlich aber reden wir nicht nur über Flüchtlingsfrauen, wahrscheinlich reden wir hier eben auch über Männer aus anderen Ländern, die hier Schutz gesucht haben – und die sich jetzt an Frauen schuldig gemacht haben. Die sich gleichzeitig an anständigen Flüchtlingen schuldig gemacht haben.

    Jetzt alle Flüchtlinge über einen Kamm zu scheren – auch rhetorisch durch die Diskussion über schnellere Ausweisung wie sie auch gestern im Bundestag geführt wurde – befördert die rassistische Spaltung in unserem Land.

    Um es noch einmal ganz klar zu sagen: Wir unterstützen die Forderung der Feministinnen im Netz unter dem Hashtag #ausnahmslos! Die Opfer von Köln dürfen – bei allem Verständnis für ihr Leiden – nicht für rassistische Hetze oder Forderungen nach einer Verschärfung des Asylrechts mißbraucht werden.

    Stattdessen zeigen die Vorfälle von Köln, dass wir stärkere Anstrengungen in der Integrationspolitik brauchen, wir brauchen Lösungen und keine Stigmatisierungen á la „nordafrikanische Männer begrabschen unsere deutschen Frauen“, Herr Kollege Jäger.

    Perspektivlose Männer, die am gesellschaftlichen Rand stehen, zusammengepfercht in Massenunterkünften, versammeln sich auf der Domplatte, Geduldete, die keine Arbeitserlaubnis haben, die nichts zu verlieren haben. Sie werfen mit Feuerwerkskörpern in die Menge und – vermutlich – bedrängen sie Frauen bis hin zur Vergewaltigung.

    Natürlich sind die Umstände keine Entschuldigung für sexualisierte Gewalt, aber wir als Politiker stehen in der Verantwortung, Rahmenbedingungen zu setzen die, Chancen schaffen statt gesellschaftliche Teilhabe zu verhindern.

    Wir stehen in der Verantwortung, Menschen die Möglichkeit zu eröffnen zu arbeiten, sich einzubringen – stattdessen verweigern viele Ausländerbehörden den Flüchtlingen Arbeitserlaubnisse.

    Wir stehen in der Verantwortung, Menschen die Möglichkeit zu geben, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen – mit Sprachkursen, Lernorten, Literatur, der Teilhabe am kulturellen Leben. Nochmal und damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich will hier nichts schönreden und nichts verschweigen! Täter sind Täter und Opfer sind Opfer.

    Wir stehen auch in der Verantwortung, dass die Taten umfassend aufgeklärt und die Täter bestraft werden. Ohne Ansehen der Herkunft, des Status oder des Alters. Aber durch die Taten von Köln und die vorschnelle, populistische, falsche Reaktion und katastrophale Kommunikation der Politik wurde eben eine weitere Opfergruppe geschaffen: Die der rechtschaffenden, der Wartenden, der integrationswilligen Flüchtlinge, die sich plötzlich wiederfinden in der Gruppe des bösen „Ausländers an sich“, der deutsche Frauen vergewaltigt und gegen den sich auf der Straße jetzt Bürgerwehren, Stadtschützer, Nachbarschaftswächter und der Mob formieren.

    Wir brauchen Lösungen für diese Menschen und kein parteipolitisches Geplänkel, bis hin zu Untersuchungsausschüssen, nur um den Wahlkampf am köcheln zu halten, liebe CDU, liebe FDP

    Wer sich jetzt auch noch hinstellt und die Angriffe von Köln ausnutzen will, um parteipolitische Geländegewinne zu erzielen, wer eine „Kampf der Kulturen“-Rhetorik anwendet, der spielt damit den Idioten von AfD und Pegida in die Hände.

    Zum Thema Untersuchungsausschuss sage ich Ihnen: Das Innenministerium hat anscheinend keinen Zugriff auf die untergeordneten Polizeibehörden.

    In der Kommunikation zwischen Behördenaufsicht und Behördenleitungen herrscht Chaos. Das muss grundsätzlich aufgeklärt und untersucht werden. Die Polizei, das Innenministerium, ja die Landesregierung alleine werden dazu nicht fähig sein. Das waren sie in der Vergangenheit nicht.

    Das werden sie auch zukünftig nicht sein. Die Ereignisse in Köln sind somit eine weitere logische Folge des Versagens dieses Innenministers und damit der gesamten Regierung Kraft.

    Dieser Innenminister leitet nicht die Ordnungsbehörden in NRW, die Ordnungsbehörden und die Menschen in NRW leiden unter diesem Innenminister!

    Herr Minister Jäger, Kulturkampf-Sprüche sind eines Parlaments und vor allem eines Innenministers unwürdig! Sie, Herr Jäger, haben die Vorgänge und die Opfer instrumentalisiert – Sie haben gespalten, statt zu verbinden!

    Sie, Herr Minister, sind dafür verantwortlich, dass Menschen in Köln heute sagen, sie hätten das Vertrauen in den Staat verloren und dass bei ihnen kein Sicherheitsgefühl mehr vorhanden ist.

    Sie Herr Noch-Minister sind mit Ihren Äußerungen über „nordafrikanische Männergruppen“ mit dafür verantwortlich, das Volksgruppen pauschal als Straftäter angesehen werden.

    Sie Herr Immer-Noch-Minister sind dafür verantwortlich, dass die Menschen in den Flüchtlingsunterkünften neue Ängste haben. Ängste, pauschal diffamiert zu werden und hier nicht mehr willkommen zu sein.

    Sie, Herr Jäger, sind eine Fehlbesetzung auf diesem Stuhl. Treten sie endlich zurück und machen Sie Lösungen Platz. …und: Frau Ministerpräsidentin, wenn Herr Jäger nicht freiwillig geht: Die Bauern sind alle schon alle geopfert, bevor die Königin fällt, sollte sie ihren Springer vom Brett nehmen!“

  • Karsten Trauschke (1968 – 2016)

    Eine traurige, uns alle sprachlos machende Nachricht hat uns erreicht: In der Nacht vom 09. auf den 10. Januar 2016 verstarb unser Freund Karsten Trauschke nach kurzer, schwerer Krankheit. Sein Tod kam für uns plötzlich und vollkommen unerwartet.

    Es ist schwer in Worte zu fassen, wie groß der Schock, der Schmerz und die Trauer sind, die die politischen Freunde in diesen Stunden fühlen. Jeder, der Karsten Trauschke kannte, wusste, dass er sich immer aus vollem Herzen für die Ideen und Belange der Piratenpartei einsetzte. Er vertrat die Ideen und Werte unserer Partei wie nur wenige andere. Sein Ableben wird eine große Lücke hinterlassen.

    Noch letztes Jahr wurde er in den Vorstand des Kreisverbandes Meißen der Piratenpartei zum als Generalsekretär gewählt und stieg in den Landesvorstand als Beisitzer auf.

    Der Vorstand der Piratenpartei Sachsen und des Kreisverbands Meißen bekunden den Angehörigen und Freunden von Karsten ihr tiefstes Mitgefühl. Wir werden Karsten als einen so liebenswerten und tatkräftigen Menschen in Erinnerung behalten und gerne an die gemeinsame Zeit mit ihm zurückdenken.

    „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen.“
    Albert Schweitzer

  • Pirate Security Conference 2016

    Pirate Security Conference 2016

    Auch im Jahr 2016 findet wieder eine PIRATEN-Sicherheitskonferenz in München statt. Dabei werden wir tatkräftig von unserem Partner, der Münchner Sicherheitskonferenz, unterstützt.

    Die PSC wurde von dem 42 e.V. initiiert und wird nun von der Piratenpartei Deutschland organisiert und durchgeführt. Vom 11. bis 13. Februar werden viele hochkarätige Referenten an der Veranstaltung teilnehmen.

    Die PSC richtet sich in erster Linie an alle europäischen Bürger, Parteien und Vereine (Tickets).
    Wir möchten mit der Veranstaltung auch den verantwortlichen Ministerien und Behörden, in Deutschland befindlichen Botschaften und Konsulaten sowie internationalen Unternehmen ein Forum bieten, um sich über sicherheitspolitische Themen auszutauschen.

    Eine besondere Einladung geht an alle Mitglieder der Landesparlamente sowie des Europaparlaments.

    Das Motto der Veranstaltung ist Neue Horizonte in der Sicherheitspolitik und wird folgende Themenfelder abdecken:

    • Cybersicherheit – Konflikte im zivilen, militärischen und diplomatischen Dreieck
    • Kritische Infrastruktur und wie wir diese schützen
    • Das Jahrhundert der Instabilität? – Der Dominoeffekt gescheiterter Staaten

    Tagungsort
    WE Tagungszentrum München
    Schwanthalerstraße 36
    80807 München

    Programm 2016

    Tag 1: Kritische Infrastruktur und wie wir diese schützen
    (Donnerstag, 11. Februar 2015, 10 bis 19 Uhr)

    10 bis 10:30 Uhr
    Eröffnung

    10:30 bis 13 Uhr
    Panel 1: Cybersicherheit? Digitale Kriegsführung? – Eine Einordnung der wichtigsten Begriffe

    13 bis 14 Uhr
    Mittagspause

    14 bis 16:30 Uhr
    Panel 2: Autonome Fahrzeuge – Fluch oder Segen?

    16:30 bis 17 Uhr
    Kaffeepause

    17 bis 19 Uhr
    Panel 3: Eine neue Dimension in der Sicherheitspolitik? Die Verwundbarkeit von digitaler Infrastruktur

    Tag 2: Cybersicherheit – Konflikte im zivilen, militärischen und diplomatischen Dreieck
    (Freitag, 12. Februar 2016, 10 bis 19 Uhr)

    10 bis 10:30 Uhr
    Eröffnung

    10:30 bis 13 Uhr
    Panel 4: Industrie 4.0 und die Gefahr von digitalen Waffen

    13 bis 14 Uhr
    Mittagspause

    14 bis 16:30 Uhr
    Panel 5: Chancen für eine internationale Regulierung von digitalen Waffen

    16:30 bis 17 Uhr
    Kaffeepause

    17 bis 19 Uhr
    Panel 6: Remotely piloted aircraft systems – Herausforderungen und Möglichkeiten

    Tag 3: Das Jahrhundert der Instabilität? Der Dominoeffekt gescheiterter Staaten
    (Samstag, 13. February 2016, 10 bis 18:30 Uhr)

    10 bis 10:30 Uhr
    Eröffnung

    10:30 bis 13:30 Uhr (mit einer 30-minütigen Kaffeepause dazwischen)
    Panel 7: Der Kampf gegen ISIL – Ein Situationsbericht aus Syrien und dem Irak

    13:30 bis 14:30 Uhr
    Mittagspause

    14:30 bis 18 Uhr (mit einer 30-minütigen Kaffeepause dazwischen)
    Panel 8: Fragile Staaten – Die Brutstätte des Terrorismus

    18 bis 18:30 Uhr
    Schlussworte

    Redner 2016
    Wir sind stolz, auch die diesjährige Konferenz wieder mit hochkarätigen Experten aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Militär besetzen zu können. Die nachfolgende Aufzählung ist noch nicht vollständig und wird die nächsten Tage ergänzt werden.

    Birgitta Jónsdóttir

    Richard Stiennon

    Angelika Beer

    Enno Lenze

    Christian Reidel

    Guillaume Saouli

    Dr. Marcel Dickow

    Milena Elsinger

    Prof. Gabi Dreo Rodosek

    Jens-Wolfhard ‚Drahflow‘ Schicke-Uffmann

    Nicole Britz

    Peter Finkelgruen

    Stefan Körner

    Wir würden uns freuen, Sie in München begrüßen zu dürfen!