Autor: Borys

  • Umfrage zum Digitale-Dienste-Gesetz: EU-Bürger:innen wünschen sich Recht auf Anonymität im Netz

    Umfrage zum Digitale-Dienste-Gesetz: EU-Bürger:innen wünschen sich Recht auf Anonymität im Netz

    Internetnutzer:innen sollen ein Recht darauf bekommen, digitale Dienste nach Möglichkeit anonym, d. h. ohne Erfassung ihrer persönlichen Daten, zu nutzen. Nach einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov [1] in neun EU-Staaten befürworten dies 64% der befragten Bürger:innen (21% dagegen).

    Nächste Woche stimmen die Abgeordneten des Europäischen Parlaments final über ihre Position zum Digitale- Dienste-Gesetz ab. Auf Antrag des Ausschusses für bürgerliche Freiheiten (LIBE) wird auch über die Einführung eines Rechts auf anonyme Internetnutzung abgestimmt. Das bereits 2020 vom Parlament geforderte [2] Recht auf anonyme Internetnutzung, das ständigen Datenleaks und Datenmissbrauch im Netz vorbeugen soll, ist in der Abstimmungsvorlage des federführenden Ausschusses IMCO noch nicht enthalten.

    Im Zuge der repräsentativen Meinungsumfrage wurden Bürger:innen aus den Niederlanden, Deutschland, Italien, Frankreich, Österreich, Tschechien, Spanien, Schweden und Belgien gefragt, ob sie der Meinung sind, dass Internetnutzer:innen das Recht haben sollten, digitale Dienste anonym, d. h. möglichst ohne Erfassung ihrer persönlichen Daten, zu nutzen oder nicht. Auch unter den deutschen Umfrageteilnehmer:innen besteht große Nachfrage nach einem Recht auf anonyme Internetnutzung (59% dafür, 25% dagegen).

    In Auftrag gegeben wurde die Umfrage von dem Europaabgeordneten der Piratenpartei Dr. Patrick Breyer, der die Verhandlungen als Berichterstatter des Ausschusses für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE) begleitet. Finanziert wurde sie von seiner Fraktion Grüne/Europäische Freie Allianz.

    Zum Umfrageergebnis erklärt Breyer:

    „Auf die ständigen Datenskandale und Datenkriminalität im Netz muss das Europäische Parlament eine Antwort geben und die Bürger:innen besser schützen. Daten sind nur dann sicher, wenn sie gar nicht erst auf Servern von Unternehmen gesammelt und gespeichert werden! Das hat zuletzt das Leak unnötig gesammelter Handynummern von 500 Millionen Facebooknutzern wieder gezeigt. Ein Recht auf Anonymität schützt außerdem verletzliche Personengruppen vor Diskriminierung. Nächste Woche sollte das Europäische Parlament die Chance nutzen, den Bürgerwunsch nach einem besseren Schutz ihrer digitalen Privatsphäre zu erfüllen.“

    Sebastian Alscher, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland, führt aus:

    „Ohne die Möglichkeit einer anonymen Nutzung wird sich das Internet verändern. Es verliert seinen Charakter als Zufluchtsort von Gleichgesinnten im Schutze der Anonymität. Als den Ort für Menschen, die in der Öffentlichkeit unter Repression oder strukutreller Ungleichbehandlung leiden, oder die einfach nur stigmatisiert werden, und im Internet ihre Erfahrungen und Leidensgeschichten teilen, dort Gehör finden. Doch nicht nur das, es entstehen neue Gefahren für die Demokratie. Denn mit der Kenntlichmachung werden Menschen erpressbar. Beispielsweise weil Dritte, die sich rechtmäßig oder unrechtmäßig Zugang zu den Daten verschafft haben, von unüblichen Vorlieben wissen oder dem regelmäßigen Online-Besuch bei Selbsthilfegruppen. Daher ist das Recht auf Anonymität im Netz ein wichtiges und schützenswertes Gut.“ 

    Hintergrund:

    Mit dem Digitale-Dienste-Gesetz hat Europa die Chance, globale Standards zum digitalen Schutz der Bürgerrechte zu setzen. 

    In den letzten Jahren haben zahlreiche Datenskandale dazu geführt, dass die persönlichen Daten von Nutzern, wie z. B. Privatnummern und Standortdaten, an Kriminelle weitergegeben wurden. Im Jahr 2021 wurden beispielsweise die privaten Telefonnummern von 533 Millionen Facebook-Nutzern in einem Hackerforum veröffentlicht. Facebook hat diese Nummern unnötigerweise gesammelt. Die Daten ermöglichen Straftaten und setzen die Nutzer etwa der Gefahr von SIM-Tausch- und Phishing-Angriffen sowie Stalking aus.

    Solche Datenskandale könnten vermieden werden, wenn Nutzerdaten nicht unnötig gesammelt würden. Der LIBE-Ausschuss will im Digitale-Dienste-Gesetz das Recht einführen, digitale Dienste anonym nutzen und bezahlen zu können, wo immer dies vernünftigerweise möglich ist. Die aktuellen Umfrageergebnisse zeigen nun breite Unterstützung für diese Forderung.

     

    Quellen:

    [1] www.patrick-breyer.de/wp-content/uploads/2022/01/20220111_Presentation_YouGov_DSA_Poll.pdf 

    [2] Entschließungen des Europäischen Parlaments vom 20. Oktober 2020, www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2020-0273_DE.html, Abs. 18, und www.europarl.europa.eu/doceo/document/TA-9-2020-0272_DE.html, Abs. 37.

     

    Überblicksseite zum Digitale-Dienste-Gesetz: www.patrick-breyer.de/dsa/

  • Greenwashing verhindern durch Greenwashing: Der absurde EU-Taxonomiestreit der Ampel.

    Greenwashing verhindern durch Greenwashing: Der absurde EU-Taxonomiestreit der Ampel.

    Die EU-Taxonomie, unter anderem relevant für Investoren und Finanzmärkte, legt fest, welche Investitionen in Europa als nachhaltig eingestuft werden dürfen [1]. Die Intention der EU-Kommission ist es dabei eigentlich, Greenwashing zu unterbinden. Im aktuellen Entwurf indes sollen Atomkraft und Gaskraftwerke als nachhaltig eingestuft werden.  

    Die AG Energiepolitik der Piratenpartei Deutschland bewertet den Vorschlag zur EU Taxonomie als kontraproduktiv. Greenwashing nicht nachhaltiger Energieerzeugung wird so nicht verhindert, sondern sogar befördert.

    Atomkraft als nachhaltig einzustufen erwägt nicht einmal die Bundesregierung. Im Detail haben wir alle Argumente hierzu bereits vor der Bundestagswahl zusammengefasst [2].

    Offenbar ist man sich in der Ampel-Koalition aber uneinig über die Bewertung der Gaskraftwerke. Bundeskanzler Olaf Scholz fordert schon länger neue Gaskraftwerke [3], Bündnis’90/Die Grünen ducken sich zum Thema weg und laut FDP-Finanzminister Lindner benötigt Deutschland „realistischerweise moderne Gaskraftwerke als Übergangstechnologie, weil wir auf Kohle und Kernkraft verzichten“ [4].

    Selbst falls sogenannte Brückentechnologien wegen der anhaltenden Verschleppung des Ausbaus Erneuerbarer Energien (EE) tatsächlich nötig werden sollten, sind Gaskraftwerke keineswegs nachhaltig. Da helfen auch keine Träume einer späteren Nutzung als Wasserstoff-Kraftwerke.

    Guido Körber, Themenbeauftragter für Energiepolitik der Piratenpartei Deutschland, erklärt:

    Die Bundesregierung hat keinen konkreten Zeitplan zum Ziel 100% Erneuerbarer Energien und offensichtlich auch keine Vorstellung, wie das gehen soll. Das sieht man hier wieder ganz deutlich, denn der Bau von neuen Gaskraftwerken inklusive der notwendigen Planung und Genehmigung dauert viel zu lange, um als Brücke dienen zu können. Großbritannien zeigt auch klar, dass durch den dortigen Ausstieg aus der Kohle die Stromerzeugung mittels Gas nicht angestiegen ist.

    Mit diesem Vorstoß zum Greenwashing von Gas wird nur wieder versucht, die dezentrale Energiewende zu behindern. Diese würde viele Chancen für den Mittelstand, Genossenschaften und die Bürger bieten, statt nur große Investoren zu bedienen.“

    Quellen:

    [1] de.wikipedia.org/wiki/Verordnung_(EU)_2020/852_Taxonomie-Verordnung

    [2] energiepolitik.piratenpartei.de/atomkraft/

    [3] www.n-tv.de/politik/Scholz-fordert-neue-Gaskraftwerke-article22890704.html

    [4] www.tagesschau.de/wirtschaft/technologie/eu-atomenergie-gas-107.html

  • PIRATEN rufen zur Unterzeichnung der Europäischen Bürgerinitiative für ein BGE auf

    PIRATEN rufen zur Unterzeichnung der Europäischen Bürgerinitiative für ein BGE auf

    Brüssel, Berlin. Die Piratenpartei ruft anlässlich des Internationalen Tages der menschlichen Solidarität am 20. Dezember [1] zur Unterzeichnung der Europäischen Bürgerinitiative für ein Bedingungsloses Grundeinkommen auf [2]. 

    „Eine der größten Herausforderungen der Weltgemeinschaft ist die ungleichmäßige Verteilung von Vermögen [3] und Einkommen in der Welt [4]. Hier gilt es, zumindest erst einmal auf europäischer Ebene Abhilfe zu schaffen. Dafür ist das Ziel der Unterschriftenaktion zur Verpflichtung der EU-Kommission, einen Vorschlag für bedingungslose Grundeinkommen in der gesamten Union vorzulegen, mit denen regionale Unterschiede verringert werden, um den wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalt in der Union zu stärken, ein erster Schritt. Von daher war es vor dem Hintergrund unserer bundespolitischen Forderung, Wege zum Bedingungslosen Grundeinkommen zu erkunden [5] selbstverständlich auch dem Aufruf zur Unterstützung dieser Initiative zu folgen [6]. Denn dies ist auch unsere Forderung für Europa [7] und die Welt [8],“

    erklärt Markus Barenhoff, stellvertretender Vorsitzender der PIRATEN Deutschland.

    Verschiedene Landesverbände erheben ähnliche Forderungen. So setzen sich die PIRATEN Niedersachsen seit Jahren für die Erprobung von Modellprojekten ein [9].

    „Das Bedingungslose Grundeinkommen hat das Zeug dazu, unser ohnehin marodes Sozialsystem umzukrempeln. Die hilflosen Versuche mittels einer Umbenennung von Hartz4 in Bürgergeld [10] oder Stellschrauben an den Renten [11] werden langfristig herzlich wenig daran ändern, dass es nicht mehr von den im Erwerbsleben stehenden ausreichend finanziert werden kann. Da bietet sich die Erprobung in Modellprojekten an, um Wirkungen und Akzeptanz unter den hiesigen Rahmenbedingungen zu ermitteln. Denn nur mit einem grundlegenden Paradigmenwechsel lässt sich soziale Gerechtigkeit herstellen und soziale Unruhe vermeiden. Das müssen zentrale Ziele der Sozialpolitik sein,“

    ergänzt Thomas Ganskow [12], Vorsitzender der PIRATEN Niedersachsen und Spitzenkandidat [13] zur Landtagswahl 2022. „

    Quellen:

    [1] www.kleiner-kalender.de/event/tag-der-menschlichen-solidaritaet/99305.html

    [2] eci.ec.europa.eu/014/public/#/screen/home

    [3] de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6gensverteilung

    [4] de.wikipedia.org/wiki/Einkommensverteilung

    [5] wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Wege_zum_Bedingungslosen_Grundeinkommen

    [6] redmine.piratenpartei.de/issues/56889

    [7] wiki.piratenpartei.de/Wahlen/Europa/2019/Positionen#Europ.C3.A4isches_Bedingungsloses_Grundeinkommen

    [8] wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Bedingungsloses_Grundeinkommen_global

    [9] wiki.piratenpartei.de/NDS:Wahlprogramm_LTW_2017#Testgebiete_f.C3.BCr_Bedingungsloses_Grundeinkommen

    [10] www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/buergergeld-ampel-koalition-hartz-iv-plaene-100.html

    [11] www.spiegel.de/wirtschaft/verdi-chef-stemmt-sich-gegen-rentenplaene-der-ampel-a-2750d5f8-c56f-4d8b-9e23-5580844ef47f

    [12] wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Thomas_Ganskow

    [13] wiki.piratenpartei.de/NDS:Mitgliederversammlungen/AVNDS22/Ergebnisse#Unsere_gew.C3.A4hlte_Landesliste_.28Niedersachsen.29

  • Tschechien: PIRATEN in Regierungsverantwortung

    Tschechien: PIRATEN in Regierungsverantwortung

    Bei den Parlamentswahlen in Tschechien konnte die Piratenpartei einen Sieg verbuchen und ist nun Teil der neuen Regierungskoalition. Am Freitag ernannte Staatspräsident Miloš Zeman drei PIRATEN  zu Ministern: 

    • Der Informatiker und Parteivorsitzende Ivan Bartoš ist Minister für regionale Entwicklung und Digitalisierung;
    • Der Copyright-Rechtsexperte Michal Šalomoun ist Minister für Gesetzgebung; 
    • Der Analyst Jan Lipavský ist Außenminister. 

    Staatspräsident Zeman hatte vergeblich versucht, die Ernennung Lipavskýs zu verhindern, da jener u. a. die neue Botschaft in Jerusalem und Atomkraftwerke mit russischer und chinesischer Beteiligung kritisiert hatte. Er hatte auch einen der engsten Berater des Staatspräsidenten für seine undurchsichtigen russischen Geschäfte kritisiert und gefordert, dass ihm sein Diplomatenpass entzogen wird. 

    Sebastian Alscher, Bundesvorsitzender der Piratenpartei Deutschland, beglückwünscht die tschechischen PIRATEN:

    „Ich gratuliere Ivan, Michal und Jan zu ihren ministerialen Ämtern in der neuen tschechischen Regierung. Sie zeigen, dass in Europa Piratenparteien sowohl hervorragende parlamentarische Arbeit leisten, als auch bereit sind, Regierungsverantwortung zu übernehmen und aktiv zu gestalten. Besonders freut mich, dass durch das Amt des Außenministers die Piratenbewegung auf internationaler Bühne vertreten sein wird. Ich wünsche den Kollegen eine erfolgreiche und zukunftsweisende Amtszeit.“

    Dr. Patrick Breyer, Mitglied des Europaparlaments für die Piratenpartei Deutschland, schließt sich Alschers Glückwünschen an:

    „Im Zeitalter der digitalen Revolution profitieren alle, wenn unbestechliche Digitalexperten das Ruder übernehmen, die die Chancen und Risiken von Informationstechnologien verstehen. Ich erwarte, dass in Tschechien mit der Ablösung des in die eigene Tasche wirtschaftenden Populisten Andrej Babiš nun ein sachlicher, vernünftiger Politikstil einkehren wird.“

  • Ende der Prohibition: Menschen- und Bürgerrechte wiederherstellen

    Ende der Prohibition: Menschen- und Bürgerrechte wiederherstellen

    Viele Millionen Menschen sind sich einig, dass das Hanfverbot verfassungswidrig, unverhältnismäßig und gesellschaftlich äußerst schädlich ist.

    Es ist allgemein bekannt, dass der – inzwischen gescheiterte – „War on Drugs“ rassistischen Motiven zu Grunde liegt. Viele Hunderttausende wurden seit der Zeit des Hanfverbotes ihres Lebens beraubt. Eine Viertel-Million junger Menschen allein in Mexiko. 

    Viele Millionen Menschen wurden zu verfehlten Gefängnisstrafen verurteilt und aus der Gesellschaft ausgeschlossen, ohne, dass diese einem Dritten einen Schaden zugefügt hätten.

    Im Jahr 2021 werden auch in Deutschland noch immer Millionen Menschen kriminalisiert, in ihrer Würde verletzt und ihrer Rechte beraubt.

    Die Ächtung von Menschen, die Substanzen gebrauchen, hat gesellschaftlich flächendeckende Schäden verursacht. Und mehr Leid hervorgebracht, als Substanzen an sich dies je könnten.

    Millionen Menschen in Deutschland und weltweit fordern die umgehende Entkriminalisierung von Substanzgebrauchenden und eine Gesundheitspolitik, die sich an der Würde des Menschen orientiert.

    Verantwortungsvolle Regierungen haben die Prohibition beendet und sich bei ihren Bevölkerungen für das Unrecht, das ihnen durch die Prohibition angetan wurde, öffentlich entschuldigt. Manche leisten Wiedergutmachungen.

    PIRATEN stehen für eine repressionsfreie Drogenpolitik und fordern, dass die jetzige Regierung umsichtige Entscheidungen trifft und die alltäglichen, unsäglichen Menschen- und Bürgerrechtsverletzungen beendet. 

    Wie viele andere fordern auch wir eine Entkriminalisierung in den ersten 100 Tagen der neuen Regierung.

    Dazu gehören u. a. auch folgende Punkte:

    Wünschenswert:

    – Eine offizielle Erklärung der neuen Regierung, dass die Prohibition/Willkür beendet ist.

    Ansonsten und grundsätzlich:

    – Menschen- und Bürgerrechte für Millionen Menschen wiederherstellen 

    – Jegliche Verfolgung von Substanzgebrauchenden beenden

    – Besitz und Anbau von Hanf straffrei stellen, wie bei Hopfen, Reben und Tabak

    – Strafverfahren einstellen

    – Menschen, die verfehlt verurteilt wurden, sind aus den Gefängnissen zu entlassen

    – Grenzwertanpassung im Straßenverkehr

    – Kostenübernahme von verschriebenem medizinischem Cannabis durch die Krankenkassen für Menschen in medizinischer Behandlung

    Wir fordern die Abschaffung der Prohibition und dieser Verfassungswidrigkeit!

    Wir fordern ein Ende der politischen Verfolgung, der Stigmatisierung und der vielen Formen von Diskriminierungen!

    Wir fordern die sofortige Entkriminalisierung von Millionen Menschen auch endlich in Deutschland!

    In den ersten 100 Tagen.

  • Themenabend der AG Gesundheit, „Pflichten während einer Pandemie“

    Themenabend der AG Gesundheit, „Pflichten während einer Pandemie“

    Das Coronavirus hat nach wie vor einen massiven Einfluss auf unser Leben. Dazu gehören alle Lebensbereiche – Familie, Freizeit, Job, Schule und Studium.

    Was ist wichtig in der Arbeitswelt, z. B. für den Einzelhandel, die Freizeitgestaltung und allgemein für die in Deutschland lebenden Menschen?

    Wir wollen darüber sprechen. 

    Die AG Gesundheit und Pflege der Piratenpartei lädt am 17.12.2021 zum Themenabend über Rechte und Pflichten während einer Pandemie ein.

    Die Veranstaltung wird online via Big Blue Button stattfinden.

    BBB-Raum: bbb.piratensommer.de/b/msn-6py-gjw-vg5

    Beginn der Veranstaltung ist um 19.30 Uhr.

    Wir werden den Themenabend mit verschiedenen Impulsvorträgen aus Medizin, Pflege, Recht und Bildung beginnen und freuen uns auf eine nachfolgende Diskussionsrunde. 

    Vortragende werden sein:

    Jeremy Rossmann, Virologe, wird einen 10-minütigen Impulsvortrag (englisch) halten.
    (LinkedIn: www.linkedin.com/in/jeremyrossmann/)
    Jeremy lebt in  Palo Alto, Kalifornien, Vereinigte Staaten von Amerika. Tätig ist er am Massachusetts Institute of Technology. Er ist Mitglied im @the_WHN World Health Network. 

    Marcus Jogerst wird als Arbeitgeber in der Pflege einen Vortrag über die Pflichten, die nun auf seine Einrichtung sowie Mitarbeiter zukommen, berichten. Er betreibt 2 Senioreneinrichtungen in Baden-Württemberg.
    www.zeit.de/wissen/gesundheit/2016-08/pflegeheim-marcus-jogerst-renchen-senioren-wg
    (Twitter: @MarcusJogerst)
    Mitgründer der Initiative „Pflege in Bewegung“
    www.pflegeinbewegung.de/pflege-in-bewegung/

    Die Rechte und Pflichten in einer Pandemie aus der juristischen Perspektive werden von Jens Hänsch, Rechtsanwalt aus Dresden, beleuchtet.
    (Twitter: @JensHaensch)

    Die AG Bildung, vertreten durch Wilk Spieker, erster Vorsitzender der Piraten NRW,  wird einen Impulsvortrag zu Konsequenzen im Lehrbetrieb halten. 

    Markus Walloschek, er ist 1. Vorsitzender des KV Erfurt, wird aus der Sicht von Menschen mit Behinderungen sprechen. Für die AG Inklusion wird Florian Lancker sprechen. Heilerziehungspfleger aus Hamburg, über die Pandemie und Ihre Treiber, und das Leben in der Kita mit Corona. 

    Die AG Wirtschaft der Piratenpartei wird vertreten von Pawel Borodan.

    Auf die Impulsvorträge folgt eine offene Diskussionsrunde. 

    Im Anschluss soll ein Meinungsbild zur Impfpflicht erhoben werden. 

    Die Veranstaltung wird ca. 2 Std. in Anspruch nehmen.

    Durch die Sitzung wird leiten: Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege der Piratenpartei Deutschland.

  • Auslieferung Assanges ist ein Verstoß gegen die Pressefreiheit

    Auslieferung Assanges ist ein Verstoß gegen die Pressefreiheit

    Julian Assange droht die Auslieferung in die USA. Der Londoner High Court hat das Auslieferungsverbot aufgehoben und das Verfahren an die erste Instanz zurückverwiesen, mit der Weisung, die Entscheidung über die Auslieferung der Innenministerin zu überlassen. Dem Wikileaks-Gründer drohen in den USA bis zu 175 Jahre Haft.

    Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei Deutschland, Sebastian Alscher, kritisiert:

    „Die USA wollen an Julian Assange ein Exempel statuieren. Sie wollen erreichen, dass weitere Veröffentlichungen, die beispielsweise Kriegsunrecht aufdecken, unterbunden werden. Gerade die Veröffentlichung solcher Informationen unterliegt aber in besonderem Maße der Pressefreiheit. Es muss in unser aller Interesse sein, sie zu schützen. Das politische Kalkül der USA, welches die demokratischen Grundwerte gefährdet oder gar einschränkt, darf niemals aufgehen.“

    Dem gebürtigen Australier Assange wird vorgeworfen, der ebenfalls jahrelang dafür inhaftierten Chelsea Manning geholfen zu haben, geheimes Material von US-Militäreinsätzen zu veröffentlichen. Dieses Material deckte Kriegsverbrechen zuvor ungeahnten Ausmaßes im Irak und in Afghanistan auf.

    Stefano Tuchscherer, stellvertretender politischer Geschäftsführer der PIRATEN, führt aus:

    „Eine Auslieferung von Julian Assange an die USA hat weitreichende Folgen für Journalisten, die Missstände oder staatliche Kriegsverbrechen aufdecken. Pressevertreter und Blogger stehen unter dem besonderen Schutz der Pressefreiheit, statt für ihre Arbeit wie Kriminelle verfolgt zu werden. Die Öffentlichkeit muss staatliche Verbrechen kennen, um sie unterbinden und die Verantwortlichen – statt die Enthüller – zur Rechenschaft zu ziehen.“

    Der UN-Sonderberichterstatter Nils Melzer kam im November 2019 nach einer eingehenden Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Julian Assange durch ein Komplott zwischen den USA, Großbritannien, Schweden und Ecuador über einen längeren Zeitraum psychologischer Folter ausgesetzt war und sich dadurch in akuter Lebensgefahr befindet. Er sieht darin einen Präzedenzfall für ein repressives Vorgehen gegen einen investigativen Journalisten, den man notfalls auch mit politischer Verfolgung und Folter zum Schweigen zu bringen versucht.

  • Bildung ist Staatspflicht

    Bildung ist Staatspflicht

    Die Arbeitsgemeinschaft Bildung der Piratenpartei Deutschland drängt auf eine schnelle Einführung von Distanzunterricht, da die vom Verfassungsgericht [1] geforderten milderen Maßnahmen – wie Digitalisierung und die Anschaffung von Luftfiltern – ein weiteres Jahr lang nicht implementiert wurden.

    Nicht nur Lernende sollten ihren Willen auf Bildung äußern, auch der Staat hat eine Bringschuld. Bildungseinrichtungen benötigen sowohl einen an ihre Bedürfnisse angepassten Kurs, als auch einheitliche Distanzlernkonzepte sowie auch bundesweit einheitliche Lösungen für technischen Support.

    Dazu ergänzt Wilk Spieker, Co-Koordinator der Arbeitsgemeinschaft:

    „Digitalisierung und Modernisierung von Schulen fordern wir Piraten schon lange und jene stehen nun endlich auch im Entwurf des Koalitionsvertrages der SPD, Grüne und FDP [2]. Diese Punkte müssen in der Pandemie eine hohe Priorität haben, um das Wohl der ungeimpften Kinder zu schützen. Wir können die Bildungseinrichtungen nicht den fehlerhaften Kurs wiederholen lassen und die hohen Inzidenzen von bis zu 3.000 pro 100.000 bei Jüngeren vernachlässigen. Lüften hätte früher funktioniert, doch mit der neueren Omikron-Variante ist uns auch diese Methode nur eingeschränkt praktikabel [3], zumal auch die Winterzeit begonnen hat und die sonstige Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in Betracht gezogen werden muss.“

    Leider wurde der Gerichtsbeschluss auch teilweise missinterpretiert als Forderung nach Präsenzunterricht. So ließ die designierte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) verlauten, dass mildere Maßnahmen wie Impfungen, Masken und Testungen zur Verfügung stünden, und damit Schulschließungen bereits hinreichend zu vermeiden seien.[4] In Anbetracht einer grassierenden Pandemie ist das für uns äußert praxisfern. 

    Quellen:

    [1] www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-100.html

    [2] S.5 ff www.wiwo.de/politik/deutschland/pdf-zum-download-koalitionsvertrag-2021-2025/27830022.html

    [3] www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/aerosole-bei-corona-superspreadern-bringen-lueften-und-masken-nichts-17654439.html

    [4] www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-stark-watzinger-schulschliessungen-muessen-absolut-letztes-mittel-sein/27849022.html