Schlagwort: Amnestie

  • PIRATEN fordern Amnestie: Drogengebrauchende gehören nicht hinter Gitter

    PIRATEN fordern Amnestie: Drogengebrauchende gehören nicht hinter Gitter

    Das BtmG hingegen gehört in die Tonne!

    Das Thema Drogenpolitik – die Stigmatisierung der Drogengebrauchenden, die durch Verbote ins Elend getrieben werden und als Folge verurteilt in den Haftanstalten landen – all das existiert schon seit Jahrzehnten. Menschen, die Substanzen gebrauchen, die von der Allgemeinheit politisch motiviert geächtet sind, werden kriminalisiert und gesellschaftlich ausgeschlossen.

    Expert:innen haben wieder und wieder eine Abkehr von dieser menschenfeindlichen Politik gefordert, denn mit dieser schreienden Ungerechtigkeit der Strafverfolgung von drogengebrauchenden Menschen setzt sich der Staat über das Grundgesetz (Artikel 2, Absatz 1) hinweg.

    Wir PIRATEN haben die kontrollierte Legalisierung und Entkriminalisierung seit Jahren im Grundsatzprogramm und setzen uns für eine Änderung dieser menschenfeindlichen Politik ein. Deshalb fanden wir, das wäre ein Thema für den Petitionsausschuss des Bundestages und starteten unsere Petition zunächst hier. Nach monatelangem Warten bekamen wir vom Ausschussdienst eine Antwort mit der Aussage: „Wegen mangelnder Erfolgsaussicht abgelehnt!“

    Sabin Schumacher, Einreicherin der Petition und Themenbeauftragte für Sucht-und Drogenpolitik der Piratenpartei Baden-Württemberg, fragt sich:

    „Wie kann das sein? Wie können Mitarbeitende und Fachausschüsse Petitionen bearbeiten und ohne dass Unterschriften gesammelt wurdenvon vornherein nach eigenem Ermessen bestimmen, was „Erfolg“ haben wird und was nicht? Das wirkt wie ein Filter, der nicht genehme Petitionen bereits im Vorfeld blockieren soll.“

    Christine Zander, Miteinreicherin und Vorstandsmitglied der Piratenpartei Hamburg zeigt sich erzürnt:

    „Für uns bedeutet die Antwort: Das interessiert die Politik nicht. Die vielen Menschen, die wegen Drogengebrauchs hinter Gittern sind, sind der Regierung egal!“

    Friedhelm Michina, ebenfalls Miteinreicher von der Piratenpartei-Altona sieht darin ein systematisches Problem:

    „Eine derartige Vorauswahl von Petitionen erstickt jegliche demokratische Mitsprache im Keim, wenn nur politisch erwünschte Petitionen an den Petitionsausschuss gehen. Welche Möglichkeiten der Teilhabe bleibt Menschen hier überhaupt? Wie können Menschen politisch mitreden, wenn die Politik nicht gewillt ist, ihnen zuzuhören?“

    Deshalb gehen wir mit unserer Petition nun den Weg über die Plattform Campact. Wir werden versuchen, Eure Unterschriften Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu übergeben, dessen Fachausschuss unsere Petition von vornherein nicht zulassen wollte. Zeigen wir gemeinsam, dass der Ausschuss mit seiner Ablehnung nicht recht hatte!

    Damit Drogengebrauchende, die aktuell inhaftiert sind, endlich ihre Freiheit zurückerhalten und nicht noch mehr Menschen im Kontext ihres Drogengebrauchs ins Gefängnis müssen, benötigen wir zur Erreichung des Quorums von 50.000 Unterschriften noch jede Menge tatkräftige Unterstützung. Deutschland muss sich von der Prohibition abwenden und seine Drogenpolitik unter Achtung und Wahrung der Grund- und Menschenrechte in allen Bereichen umsetzen. In dieser Hinsicht ist seitens der Regierung unter der Federführung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach bisher nichts in Planung. Drogengebrauchende anderer Substanzen sollen und werden weiterhin unter dem Damoklesschwert der Strafverfolgung in Angst und Schrecken leben. Weiterhin werden Nutzerinnen und Nutzer von Substanzen hinter Gitter landen. Weiterhin werden Leben durch eine Gesetzgebung zerstört.

    Bitte unterzeichne und verbreite unsere Amnestie-Petition!

    https://weact.campact.de/petitions/grundgesetz-artikel-2-absatz-1-achten-drogengebrauchende-menschen-gehoren-nicht-hinter-gitter?share=ef55edd6-49d8-48a3-a452-48d778d4dcd2&source=copy_email&utm_medium=recommendation&utm_source=copy_email

  • Kritik der Piratenpartei am Eckpunktepapier zur Cannabis-Legalisierung

    Kritik der Piratenpartei am Eckpunktepapier zur Cannabis-Legalisierung

    Die Piratenpartei Deutschland fordert erhebliche Verbesserungen am Eckpunktepapier der Bundesregierung zur Cannabis-Legalisierung. Da das Gefahrenpotential von Cannabis niedrig ist, braucht es neben Regelungen zum Jugend- und Verbraucherschutz sowie zur Besteuerung keine weiteren Regularien. Eine Begrenzung der mitzuführenden Menge auf 20-30 g oder 3 weibliche Pflanzen im Eigenanbau lehnen wir ab.

    Anne Herpertz, Bundesvorsitzende der Piratenpartei Deutschland, fordert darüber hinaus:

    „Der Jugendschutz (Abgabe und Verkauf erst ab 18 Jahren) soll durch Zugangskontrollen zu den Verkaufsräumen und ein Werbeverbot erreicht werden. Gerade das Werbeverbot sollte entgegen den Plänen der Bundesregierung auch für Alkohol und Tabakverkaufsstellen gelten. Der Verbraucherschutz muss durch Qualitätsangaben sowie Angaben zu Inhaltsstoffen und Herstellern der angebotenen Ware sichergestellt werden. Zusätzlich müssen Suchtberatung und Jugendarbeit viel stärker finanziert werden, um eine bessere Prävention zu gewährleisten. Auch hier sehen wir erheblichen Nachbesserungsbedarf bei den Plänen der Bundesregierung.“

    Für weitergehende bürokratische Hürden, wie Prüfung der Zuverlässigkeit der Händler und des Verkaufspersonals fordern wir eine Gleichstellung zu Alkohol- und Tabakverkaufsstellen. Eigenanbau und Anbau im Verein soll wie im Gewerbe- bzw. Steuerrecht entsprechend zum gewerblichen Handel abgegrenzt werden. Weitere Begrenzungen im Gegensatz zu den Plänen der Bundesregierung sind nicht erforderlich. Die Besteuerung von Cannabis darf außerdem nicht zu hoch ausfallen, um dem Schwarzmarkt keinen Raum zu geben.

    Im Straßenverkehr muss eine wissenschaftsbasierte Regelung gelten, die auf reine Fahruntüchtigkeit abzielt. Die Pläne der Bundesregierung stellen keine echte Gleichbehandlung zum Fahren unter Alkoholeinfluss dar.

    Andreas Grätsch, Koordinator der AG Drogen- und Suchtpolitik der Piratenpartei, fordert ausdrücklich:

    „Es ist dringend erforderlich, eine Amnestie für alle im Zusammenhang mit Cannabis verurteilten Menschen zu veranlassen und Maßnahmen der Führerscheinstellen aufzuheben. Darüber hinaus ist eine Amnestie für alle Haftstrafen, welche im Zusammenhang mit konsumnahen Delikten psychoaktiver Substanzen stehen, notwendig. Im Entwurf der Bundesregierung ist dagegen von Amnestie keine Rede, es wird lediglich auf die Einstellung der laufenden Verfahren verwiesen.“