Schlagwort: BildungAberSicher

  • Bedingungslose Bildung

    Bedingungslose Bildung

    +++ bundesweit einheitliches Recht auf bedingungslose Bildung +++ digitale Bildungplattformen besser nutzen +++ Schüler:innen mehr zutrauen +++

    Der aktuelle Ausschluss von Schülerinnen und Schülern in der 5. Welle der Pandemie aufgrund von Quarantäne, Erkrankung, ihres Impfstatus oder durch die Verweigerung des Schnelltestes auf Sars-CoV-2 führt zu erheblicher Unruhe in der Schülerschaft. Der Fall der Hagener Schülerin [1], die den Unterricht von draußen verfolgte, hat hier aufgeschreckt. Auch die Tatsache, dass Jugendämter und Ordnungsbehörden immer häufiger aktiv werden, ist zu beobachten.

    Sven Bechen, Listenkandidat der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Bildung, sieht die Notwendigkeit und Möglichkeit gegeben, die Präsenzpflicht in der Schule auszusetzen:

    „Nach 2 Jahren Pandemie gibt es immer noch kein Konzept den Präsenzunterricht auszusetzen. Bildungsminister:innen beharren vehement auch weiter auf den Präsenzunterricht, obwohl die Erfahrungen des digitalen Unterrichts aus der ersten und zweiten Coronawelle noch umsetzbar wären. So ist Bildung aktuell mit der Bedingung der körperlichen Anwesenheit verbunden und das lehnen wir ab.“

    In der aktuellen Omikronwelle sind in einigen Bereichen Norddeutschlands die Inzidenzen extrem hoch, Spitzenreiter ist hier das Land Bremen mit einer Inzidenz von über 2.500 bei Kindern und Jugendlichen [2]. Das bedeutet, dass im Land Bremen über 1.000 Kinder aktuell aktiv erkrankt sind und hier auch noch die Dunkelziffer recht hoch sein wird. Verbunden mit der Befürchtung, dass das Post- oder Long-Covid Syndrom auch bei der Omikronvariante mit ca. 5 % zu befürchten ist [3] und somit wöchentlich rund 50 Kinder über einen langen Zeitraum weiter behandelt werden müssen. Pro Monat wären somit 200 Kinder über einen langen Zeitraum erkrankt und könnten eben nicht wieder in den Präsenzunterricht.

    Immer mehr Lernende in ganz Deutschland sind nach 2 Jahren Pandemie nicht mehr dazu bereit, dieses Risiko mitzutragen. Daher solidarisieren sich junge Menschen unter dem Hashtag #NichtMitUns in den Sozialen Medien, um für ihr Recht auf physische und psychische Gesundheit einzustehen.

    Für Wilk Spieker, erster Vorsitzender der Piratenpartei Nordrhein-Westfalen und Koordinator der Arbeitsgemeinschaft Bildung, ist es an der Zeit, der Stimme der Jugendlichen mehr Gehör zu schenken:

    „Wir sollten unseren Kindern mehr zutrauen und sie auch freier agieren lassen. In der aktuellen Situation ist es absolut unverantwortlich, die Last der Coronapandemie sowie auch der Klimakrise auf die kommende Generation auszulagern. Dass wir während der Pandemie selbstbestimmtes Lernen und somit moderne Schulform verhindern, zeugt von den aktuellen Fehlern des statischen Schulsystems. Das Jugendamt einzuschalten bei einer 13-jährigen Schülerin ist erschreckend und zeigt das fehlende Fingerspitzengefühl in der Pandemie. Es darf daher die Verantwortlichen nicht wundern, dass die Montagsspaziergänge weiterhin regen Zulauf finden.

    Die Lernplattformen Scobees als auch Schoolfox sind Beispiele, wie man digitales und somit auch selbstbestimmteres Lernen gestalten kann. Hierbei legen wir Wert darauf, dass alle eine bedingungslose Möglichkeit haben, sich weiterzubilden. Hierzu hat die Bundesregierung auch schon Gelder in Form des Teilhabepaketes bereitgestellt. Diese Methode wird aktuell nur von einer uns bekannten Schule verwendet [4]. 

    Die Rechte auf Gesundheit und Bildung schließen sich nicht gegenseitig aus. Daher unterstützen wir die jungen Menschen dabei, für ihre Rechte einzustehen. Dabei liegt es in der Verantwortung der Kultusminister:innen der Bundesregierung, die bitter nötigen Hebel, wie die Aussetzung der Präsenzpflicht und die Einführung einer Bildungspflicht, wie die Piratenpartei sie bereits seit 2011 fordert, in Bewegung zu setzen.

    Quellen:

    [1] www.wp.de/staedte/hagen/unterricht-auf-schulhof-jugendamt-hagen-will-eingreifen-id234299333.html

    [2] www.tagesschau.de/inland/coronavirus-karte-deutschland-101.html Stand: 18.01.22

    [3] www.aerzteblatt.de/nachrichten/126121/Studie-Long-COVID-bei-Kindern-und-Jugendlichen-eher-selten

    [4] www.richtsbergschule.de/schule/scobees/

  • Bildung aber sicher! – Ein Bericht vom World Health Network

    Bildung aber sicher! – Ein Bericht vom World Health Network

    [grey_box]Ein Beitrag von Sandra Leurs und Jonas Wessel der AG Gesundheit+Pflege[/grey_box]

    Am Mittwoch, dem 1.9.2021, und am Sonntag, dem 5.9.2021, fand das erste große deutsche Panel innerhalb des #Worldhealthnetworks statt. Der Ablauf der Veranstaltungen war wie folgt: Erst sprachen diverse Fachleute wie Prof. Dr. Matthias F. Schneider [1a,1b], Prof. Dr. Menno Baumann [2], Prof. Dr. Christian J. Kähler [3], Dr. Vera Leininger [4], Dr. Jana Schroeder [5], Dr. Markus Beier [6], Dr. Roshan Mamarvar [7], Dr. Cornelius Fischer [8] & Dipl.jur. Martin Becker [9] über Sichere Bildung & sichere Schulen [10]. Dabei wiesen alle mit ihren Kernthemen auf die Gefahr hin, dass eine Coronainfektion bei Kindern und Erwachsenen Spuren hinterlässt und was sie verursacht, und wie Lernende und Lehrende vor der Infektion mit der Delta Variante geschützt werden können. 

    Am 5.9. folgte eine Fragerunde, bei der man sich in verschiedene Bereiche aufteilen konnte. Jonas, Mitglied der AG Gesundheit+Pflege sowie der AG Bildung der Piratenpartei Deutschland, nahm an dem Bereich der testungbezogenen Fragen teil und gewann dort Informationen über Savespaces und deren Notwendigkeit gerade im Bereich der Bildung und Kitas:

    „Klar senken Impfungen und das Genesensein das Infektionsgeschehen sehr stark. Dennoch besteht weiterhin ein Restrisiko, sich zu infizieren, und wir dürfen die sozialen Lasten nicht auf die Jüngeren, welche sich auf Grund ihres Alters nicht impfen lassen dürfen, abwälzen. Alle haben ein Recht auf Unversehrtheit und wie Dr. Cornelius Fischer erklärte [11] brauchen wir bundesweit eine einheitliche und flächendeckende Testinfrastruktur [12], welche im Infektionsfall ein schnelles Handeln in Form von Quarantäne und Contact Tracing ermöglicht. Dazu sollte es den Wirkenden an öffentlichen Einrichtungen und Verkehr wie z.B. Bildungsstätten und Bahnhöfen möglich sein, sich spätestens alle 3 Tage mit PCR-Tests testen zu lassen.“

    Dazu ergänzt Sandra Leurs, Themenbeauftragte der AG Gesundheit+Pflege, welche an dem Fragebereich „Sichere Bildung“ teilnahm: 

    „Es ist möglich, die Kinder vor Infektion zu schützen. Wir PIRATEN fordern das auch schon seit Pandemiebeginn, doch die jetzige Politik ist nicht Willens. Viele Eltern und Wählende wünschen sich eine Aussetzung der Präsenzpflicht bei hohen Inzidenzen unter Kindern und Jugendlichen, die jetzt immer mehr steigen. Die Sommerferien in ganz Deutschland neigen sich dem Ende zu, aber Prävention wie Luftfilter oder Testungen wurden nicht angeschafft, bzw. werden je nach Bundesland gekürzt. Die Kinder in Deutschland werden der Gefahr des Virus ausgesetzt. Hier wird auch schon öfter der Begriff Durchseuchung genutzt. Eine Durchseuchung ist natürlich der falsche Weg im Hinblick auf LongCovid bei Kindern, denn 6% der Kinder [12] z.B. in Kanada leiden darunter. Außerdem wünschen sich viele Eltern, dass ihre Kinder selbst wenn sie jünger  als 12 Jahre sind eine Impfung bekommen. Dies entscheidet meist der Kinderarzt, auf Verantwortung der Eltern, denn im Off Label [14] wäre es möglich. Aber die Kinderärzte und die Kinder- und Jugendarztverbände in Deutschland sind sich bei der Empfehlung uneinig.“

    Wir bauen auf eine sichere Zukunft und wollen es den Kindern so gut wie möglich vormachen. Denn Kinderschutz ist unsere Zukunft. Und wenn wir das sagen, meinen wir das auch. Warum jetzt, wo die Zulassung eines Impfstoffes auch für unter 12-jährige greifbar nahe ist [15], noch das Risiko einer Infektion von Seiten der Politik eingegangen wird, ist mit deren Pflicht zum Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger nicht vereinbar. Hierbei loben Piraten explizit das Engagement von Bürgerinnen und Bürgern, welche sich in der Gruppe safecircles [16] regelmäßig vernetzen.

    Quellen Mixed Text:

    [1a] med-bio.physik.tu-dortmund.de/cms/en/Home/members/PI/Matthias-F_-Schneider.html

    [1b] www.youtube.com/watch?v=hdOeNX6n7fo

    [2] www.fliedner-fachhochschule.de/staff/menno-baumann/

    [3] www.unibw.de/lrt7/team/christian-kaehler

    [4 ] www.juedische-studien.hhu.de/ueber-uns/mitarbeiterinnen/dr-vera-leininger

    [5] www.mathias-stiftung.de/zent-abt/hyg-inst/

    [6] www.hausaerzte-bayern.de/index.php/ueber-uns/organisation/landesvorstand/124-ueber-uns/vorsitzende/557-dr-markus-beierus Beier 

    [7] www.youtube.com/watch?v=g1KRWfnrPt8

    [8] www.hzdr.de/db/!ContMan.Visi.Card?pUser=124707&pNid=0

    [9] anwaltauskunft.de/anwaltssuche/extern/single/dipl-jur-martin-becker-gd8d1

    [10] www.youtube.com/watch?v=-Bn6Re3i00M&t=0s

    [11] youtu.be/wGst0sOeaQQ

    [12] www.bfarm.de/SharedDocs/Downloads/DE/Medizinprodukte/Antigent-Tests_EpiBull_17-2021.pdf?__blob=publicationFile&v=3

    [13] www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/kanadische-studie-etwa-6-der-infizierten-kinder-entwickeln-long-covid/

    [14] www.kanzlei-schuld.de/corona-impfung-auch-fuer-kinder-zu-den-moeglichkeiten-einer-off-label-impfung/

    [15] www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/moderna-biontech-kinder-impfungen-zulassung-fda-ema-101.html

    [16] Safecircles.de

  • AG Gesundheit und Pflege: Bericht von der internationalen Versammlung des World Health Networks

    AG Gesundheit und Pflege: Bericht von der internationalen Versammlung des World Health Networks

    Viele sehen die zunehmende Aufhebung der Pandemiemaßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus mit Sorge. In dem World Health Network [1] haben sich daher Wissenschaftler und weitere Stakeholder aus aller Welt zusammengeschlossen, um für ein Aufrechterhalten effektiver Maßnahmen einzutreten, sodass die Coronavirus-Inzidenz weiter niedrig gehalten wird. Am 14.-15. Juli fand ein globales Symposium des Netzwerks statt.

    Die AG Gesundheit und Pflege nahm als eingeladener Gast an dem Online-Treffen teil. Das in Englisch abgehaltene Symposium zeichnete sich durch einen respektvollen Umgang aus, und brachte eine große Gemeinschaft zusammen für ein gemeinsames Ziel: Die Coronapandemie weltweit effektiv zu bekämpfen, mit dem Wohl des Menschen im Mittelpunkt. Ganz im Sinne des Bereichs Gesundheitspolitik im Grundsatzprogramm der Piratenpartei [2]. 

    Jonas Wessel, Mitglied der Piratenpartei-AGs Gesundheit und Pflege sowie Bildung , und Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege, nahmen an beiden Tagen teil. Unter den Teilnehmenden der Konferenz waren Wissenschaftler verschiedenster Länder, mit Fachkompetenz in Virologie, Epidemiologie, Medizin und Molekularbiologie, sowie der Systemwissenschaftler und Niedriginzidenz-Advokat Yaneer Bar-Yam [3,4]. Aber auch gesellschaftliche Stakeholder wie Anwälte, Eltern und Lehrer, sowie weltweite Initiativen gegen die Pandemie nahmen teil [5]. Ein zentrales Thema war, wie die neuen, ansteckenderen Mutanten des Coronavirus in Schach gehalten werden können. Insbesondere waren sich viele einig, dass die Verbreitung des Coronavirus bei hoher Inzidenz die Wahrscheinlichkeit neuer Mutanten erhöht. Darüber hinaus wurde debattiert, welche strategischen Konzepte benötigt werden, um möglichen zukünftigen Ausbrüchen infektiöser Krankheiten global zu begegnen. Beispielhaft wurden hierbei die konsequenten Maßnahmen von Neuseeland, Taiwan und Australien genannt.

    Ein weiteres Thema von Interesse war die Öffentlichkeitsarbeit. Kritisiert wurde, dass viel Miss- und Desinformation stattfindet. Ein krasses Beispiel war Brasilien, wo im Ringen um die Deutungshoheit auch von Regierungsseite Informationen nach Belieben dargestellt werden [6,7], aber auch in anderen Ländern wurden Defizite in der medialen Aufarbeitung festgehalten. An Wissenschaftler wurde appelliert, eine klare und unmissverständliche Kommunikation anzustreben. Denn Menschen aus der Wissenschaft reden oft sehr wissenschaftlich, detailliert, abwägend – und das wird häufig in der allgemeinen Wahrnehmung als unsichere Faktenlage fehlinterpretiert, und die Kernaussage geht verloren. Wenn wir aber an die Eigenverantwortung appellieren, dann müssen wir auch dafür sorgen, dass konkret, verbindlich und sinngemäß in einfacher Sprache kommuniziert wird. 

    Die Gespräche auf der World Health Network Versammlung bestärken uns, auch weiterhin eine Niedriginzidenzstrategie wie NoCovid [8] anzustreben und unter anderem die allgemeine Maskenpflicht aufrechtzuerhalten. Zudem ist eine hohe Impfquote erstrebenswert [9]. Diese Pandemie kennt keine Ländergrenzen und sollte daher auch global behandelt werden. 

    Quellen:

    [1] www.worldhealthnetwork.global

    [2] wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Gesundheitspolitik_2

    [3] necsi.edu/yaneer-bar-yam

    [4] twitter.com/yaneerbaryam 

    [5] www.worldhealthnetwork.global/home/#super-teams

    [6] www.aerzteblatt.de/nachrichten/122271/Pandemie-in-Brasilien-geraet-ausser-Kontrolle

    [7] brasil.diplo.de/br-de/aktuelles

    [8] nocovid-europe.eu/

    [9] www.piratenpartei.de/2021/07/16/coronavirus-impfung-bei-kindern-empfehlungen-der-stiko-muessen-ernst-genommen-werden

  • Bildung verträgt auch eine Bundes-Präsenz-Notbremse

    Bildung verträgt auch eine Bundes-Präsenz-Notbremse

    +++ Präsenzschule nur mit Niedriginzidenz +++ Digitales Distanzlernen vorantreiben +++ Studie bestätigt Ansteckungsgefahr unter Kindern und Jugendlichen +++ Bisherige Erfolge nicht verspielen +++

    Bereits im Herbst 2020 forderte die AG Bildung der Piratenpartei, die Coronavirus-Situation als Ansporn zu nehmen, um das Bildungssystem zu reformieren. Wie begleitetes digitales Lernen aussehen kann, zeigt uns das PerLenWerk (Personalisierte Lernumgebung mit Werkstätten) eindrucksvoll.

    Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege und Spitzenkandidatin der NRW PIRATEN zur Bundestagswahl warnt:

    „Bei Inzidenzen von über 100 sollten die Schulen nicht in den Präsenzunterricht gehen. Die Ansteckungsgefahr unter Kindern und Jugendlichen ist nicht zu unterschätzen. Sie sind öfter asymptomatisch, können aber ihre Eltern und Geschwister anstecken.“

    Nach seiner kürzlich im „Science“ veröffentlichte Studie sieht Prof. Christian Drosten seine Einschätzung, dass die Ansteckungsgefahr bei Kindern und Jungendlichen etwa gleich groß ist, wie bei Erwachsenen, bestätigt.

    Die Piratenpartei vertritt Niedriginzidenz-Strategien wie NoCovid und fordert die Einführung einer Notbremse für die Öffnung von Bildungseinrichtungen. Präsenzunterricht erst ab einem Inzidenzwert von unter 35. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion sprechen sich zwar 65 % der Befragten für eine Öffnung beziehungsweise für eine Rückkehr in den Präsenzunterricht ‚unter Einhaltung von Test- und Hygienekonzepten‘ aus, aber, kritisiert Jonas Wessel, Mitglied der AG Bildung:

    “Wie diese Studie zustande gekommen ist, wissen wir nicht, aber die Rückmeldung der Eltern zeigt ein gegenteiliges Bild. Die Aktion der FDP kann daher nur als Wahlkampfgetöse betrachtet werden. Kinder bei einem Inzidenzwert um die 100 in den Präsenzunterricht zu schicken ist unverantwortlich.”

    Der DEW Thüringen ist ebenso für sichere Bildung und warnt, dass hier Erfolge nicht leichtfertig aufgegeben werden sollten. Gerade unter dem Aspekt, dass eine Impfung noch nicht flächendeckend für 12+ Kinder möglich sei, und von der Ständigen Impfkommission (STIKO) aktuell auch nicht empfohlen wird.

  • PIRATEN präsentieren Modell zum Umgang mit Schulen in der Pandemie

    PIRATEN präsentieren Modell zum Umgang mit Schulen in der Pandemie

    Um die Eindämmung der Pandemie zu gewährleisten, ist die Schulschließung und der damit einhergehende Distanzunterricht für alle ein wirksames Mittel. Doch was dann?
    Die AG Bildung der Piratenpartei zu weiteren Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten für Bildung in Coronazeiten.

    Bildung entsteht nicht durch Anwesenheit in einem Gebäude. Sie entsteht durch Kommunikation und dem Gedanken über das überlieferte Wissen. Daher ist es wichtig, die Kommunikation zu gewährleisten, ohne dabei Menschen einem erhöhtem Risiko auszusetzen. Denn was bringt uns Bildung, wenn wir wegen ruinierter Gesundheit Erlerntes nicht anwenden können? Corona Nachwirkungen greifen unter anderem auch die menschliche „Festplatte“ an und das aktuell beste Antivirusprogramm ist das Homeschooling bzw Distanzlernen. Geschlossene Bildungseinrichtungen haben sich in Form sinkender Prävalenz bereits als vorteilhaft erwiesen.

    Wir PIRATEN empfehlen im Einklang mit #zerocovid Unterricht in Wechselphasen: Vor allem in Grundschulen sollte es Präsenz und Distanz im Wechsel geben. Abschlussklassen sind bei der Öffnung zu bevorzugen.

    Um den Druck von Abschlussklassen zu nehmen, kann den Schüler*innen ein Nachteilsausgleich von 0,3 auf ihre Abschlussnote gewährt werden. Weitere Optionen wie eine Durschnittsabschlussnote und das optionale Ablegen einer Abschlussprüfung sind zu bedenken. Und dies schnell, da die Abschlussprüfungen immer näher rücken!

    Nach unserem Modell folgt der Rest des Bildungssystems im Wechselmodell in Abhängigkeit der Inzidenz. Das Wechselmodell kann je nach Bedarf der Schule auch im zweiwöchigen oder wöchentlichen Turnus laufen und soll nach Möglichkeit eine bestmögliche Versorgung mit gutem Online-Lernen (Ausbau von Cloud – Kommunikationssystemen), Endgeräten und schnellem Internet (Blended Learning/ Hybridunterricht) bereitstellen. Auch das verstärkte Angebot von Schulsozialarbeit stellt eine Herausforderung dar, der wir uns stellen müssen, wie es ebenfalls von der Bundesschülerkonferenz gefordert wird.

    Hierzu sollen folgende Quellen als Anregung dienen, um einen guten Wechselunterricht anbieten zu können:

    Weiterhin können Schulen, Gemeinden, Religionsgemeinschaften und Universitäten eine Betreuung in Kleingruppen mit bis zu fünf Haushalten für diejenigen Kinder und Jugendlichen bereitstellen, die sich in einer Distanzlernphase befinden. Dies dient zum einen der Entlastung der Elternhäuser, zum anderen der Chancengleichheit. Die jeweiligen Insititutionen können hierzu die Räumlichkeiten, das Personal und die Koordination bereit stellen. Hier ist die Allgemeinheit zur gegenseitigen Hilfe und zum Schaffen von Angeboten aufgerufen.

  • Sonderweihnachtsferien sofort für Null Inzidenz und Zeit zum Aufbau von Wechselunterricht

    Sonderweihnachtsferien sofort für Null Inzidenz und Zeit zum Aufbau von Wechselunterricht

    Zur Entscheidung der Piratenpartei für einen harten Lockdown ab dem 10. Dezember erklärt der politische Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland Daniel Mönch:

    „Das Coronavirus ist verantwortlich für hunderttausende Tote weltweit. Mit harten Einschnitten in das persönliche und öffentliche Leben konnte das Virus teilweise eingedämmt werden. Insbesondere ist hier den tausenden Pflegekräften und Ärzten zu danken, die unter Einsatz ihrer Gesundheit und der Gesundheit ihrer Familien dem Virus die Stirn geboten und damit unzählige Leben gerettet haben. Leider erreicht auch unser gut ausgebautes Gesundheitssystem in Deutschland langsam seine Grenzen. Es häufen sich Berichte, dass Menschen mit positiven Befunden weiter in den Dienst geschickt werden, was zu einer weiteren Verbreitung des Virus führt. Der seit Wochen andauernde Trend steigender Fallzahlen ist deutliches Indiz dafür, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichend waren. Daher unterstützen wir PIRATEN die Forderung nach dem sofortigen harten Lockdown.

    Als Partei sind uns die Grundrechte sehr wichtig und daher fällt uns diese Entscheidung nicht leicht. Wir sehen im Lockdown leider momentan die einzige Chance, einen Kollaps des Gesundheitssystems und die damit verbundenen tragischen Folgen noch zu verhindern.“

    Sandra Leurs, gesundheitspolitische Sprecherin der Piratenpartei Deutschland, führt aus:

    „Als Wissenschaftspartei haben wir die Corona Maßnahmen von Anfang an unterstützt. Die Bundesregierung hat im Frühjahr schnell und konsequent reagiert und ist bei Maßnahmen den Empfehlungen von Virologen gefolgt. Sogar Bonuszahlungen für Pflegekräfte waren in Diskussion, ein willkommenes Angebot aus der Politik für einen Bereich, der seit Jahren kaputtgespart wird. AltenpflegerInnen bekamen den Bonus, die KrankenpflegerInnen im Krankenhaus erstmal nicht. Ein Bonus steht allen zu, die hier gegen die Pandemie den größten Einsatz zeigen. Dazu gehören auch RettungssanitäterInnen oder die Pflegekräfte aus der häuslichen Pflege. Stattdessen bekommen die MitarbeiterInnen der AbgeordnetInnen im Bundestag einen Corona Bonus. Das ist mehr als ein Schlag ins Gesicht für die Menschen, die sich aufopfern und ihre Gesundheit tagtäglich für das Gemeinwohl aufs Spiel setzten.

    Menschen, die sich in der Pflege engagieren, tun das nicht, um dabei reich zu werden, sondern weil sie anderen helfen wollen. Zahllose Überstunden, Nachtdienste und harten Arbeitsbedingungen bei geringem Verdienst sind auch ohne tödliches Virus kein Zuckerschlecken. Während der Pandemie stellen Pflegekräfte unsere letzte Verteidigungslinie dar; sobald sie ausfallen, sterben Menschen. Diese Verteidigungslinie bröckelt zurzeit. Es stehen zwar Intensivpflegebetten und Beatmungsgeräte bereit, aber keine ausreichend ausgebildeten Pflegeintensivfachkräfte. Das könnte auch Menschenleben kosten, in Zukunft.

    Daher fordern wir PIRATEN zusätzliches Monatsgehalt für das Jahr 2020 für alle, die sich in systemrelevanten Berufsgruppen weiter dem Risiko einer Infektion aussetzen müssen, sowie einen Risikozuschlag für das Jahr 2021, solange die Pandemie anhält.
    Mittelfristig muss das Gesundheitssystem robuster aufgestellt werden. Das Coronavirus hat die Schwachstellen eines Systems, das auf Effizienz und niedrige Kosten getrimmt wurde, aufgezeigt. Daher muss neben mehr Bezahlung auch in Ausbildung und weitere Qualifikation für Pflegekräfte investiert werden. „

    Die Pandemie führt auch dazu, dass in der ganzen Bevölkerung psychische Belastungen entstehen. Auch hier bekommen wir, wie unter einem Brennglas, die Versäumnisse zu sehen. Beratungsstellen wie Elternberatungen wurden die finanziellen Mittel gekürzt. Das ist seit Jahren gängige Praxis. SozialarbeiterInnen, Psycho- und PhysiotherapeutInnen und viele andere Berufe, die für eine physisch wie psychisch gesunde Gesellschaft sorgen, werden an der Pandemiefront benötigt.

    Valentin Ott, bildungspolitischer Sprecher der Piratenpartei Deutschland ergänzt:

    „Auch die Situation an den Schulen spitzt sich immer weiter zu. In der AG Bildung der Piratenpartei sind viele von uns selbst Lehrende, daher konnten wir sehr gut den Flickenteppich an Maßnahmen für den Schulbetrieb während der Pandemie verfolgen. Unsere Forderung nach möglichst viel Freiraum für Schulen, individuell Digital- oder Hybridunterricht anzubieten, wurde leider von den Kultusministerien nicht gehört. Viele Schulen haben den Hybridunterricht leider nicht oder nur schlecht umgesetzt. In der Folge wurden inzwischen bundesweit Schulen geschlossen und Klassenstufen in Quarantäne geschickt. Daher plädieren wir analog zum Lockdown für verlängerte Winterferien ab sofort bis zum fünfzehnten Januar.

    Die gewonnene Zeit muss genutzt werden, um im nächsten Jahr ein besseres digitaleres Bildungsangebot machen zu können und einen guten Wechselunterricht vorzubereiten. Daher müssen so schnell wie möglich Fortbildungen für Lehrkräfte organisiert werden, die auch während dem laufenden Schulbetrieb weitergeführt werden. Viele Lehrer sind bei der Erstellung von digitalen Lehrangeboten und Konzepten allein gelassen und überfordert. Hier sollte es ein Rahmenangebot geben, an dem sich Lehrkräfte für den Unterricht orientieren können.

    Was bei der Einführung von Digital- und Hybridunterricht nicht vergessen werden darf, ist, dass die Voraussetzungen für junge Menschen, von digitaler Bildung zu profitieren, sehr unterschiedlich sind. Daher besteht die Gefahr, dass einige SchülerInnen abgehängt werden. Im Sinne der Bildungsgerechtigkeit muss hier unbedingt gegengesteuert werden. Denkbar sind zusätzliche Betreuung und Lehrangebot sowie die Ausstattung mit Laptops. Insbesondere für zusätzliches Personal und Ausstattung muss es einfacher werden, Mittel aus dem Bildungsfonds zu bekommen. „

    Bildungsferne Familien brauchen Unterstützung von den Sozialeinrichtungen, allein erziehende Mütter und Väter benötigen ein soziales Netz.
    Auszubildende, Studenten und auch Menschen, die auf dem zweiten Bildungsweg ihre berufliche Situation stärken wollen, dürfen wir nicht aus dem Fokus verlieren. Denn sie sind unsere Zukunft. Die Piratenpartei Deutschland setzt sich dafür ein, dass diese Menschen ein zeitlich begrenztes bedingungsloses Grundeinkommen beziehen können.
    Auch die Menschen, die auf die Bezüge vom Jobcenter angewiesen sind, dürfen nicht verloren gehen in unserem System.
    Der soziale Frieden ist wichtiger denn je. Unsere Gesellschaft muss lernen, dass der Eine ohne den Anderen nicht existieren kann.

  • PIRATEN streiten für angemessene Lebensbedingungen

    PIRATEN streiten für angemessene Lebensbedingungen

    Jeder Mensch verdient eine angemessene Lebensgrundlage und Chancen, sich weiterzuentwickeln. In Deutschland garantiert dies Art. 1 des Grundgesetzes, der die Würde des Menschen als unantastbar erklärt. Für die Piratenpartei ist es dabei ein fundamentaler Bestandteil der menschlichen Würde, finanziell ein Mindestmaß an Unabhängigkeit zu haben, genauso wie durch Teilhabe an Bildung Chancengleichheit herzustellen. Zum Internationalen Tag der Menschenrechte [1] fordern die PIRATEN, dass Deutschland seinen Einfluss nutzt, um die Menschenwürde national und international zu befördern.

    Auch in Deutschland ist diese finanzielle Unabhängigkeit nicht jedem gegeben, was sich unter anderem in einer merklichen Armutsquote ausdrückt [2-4]. Daher ist es Zeit für ein Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), das jeder und jedem eine wirtschaftliche Partizipation ermöglicht. Dies ist keine Alimentierung nicht-arbeitender MitbürgerInnen, sondern vielmehr eine Grundlage, die die individuelle Entwicklung des Einzelnen befördert. Während sich die Arbeitswelt durch Digitalisierung und Globalisierung umwälzt, erlaubt das BGE, zu lernen und sich im Beruf weiterzuentwickeln.

    Der Ausbruch des SARS-CoV-2 Coronavirus und die damit verbundenen Eindämmungsmaßnahmen haben zudem verstärkten Druck auf unser Bildungssystem ausgeübt. Um Chancengleichheit gerade unter Kindern zu bewahren, setzt die Piratenpartei dabei auf den Leitsatz #BildungAberSicher [5], um gleichzeitig das Coronavirus durch Distanz- und Hybridunterricht einzudämmen, und Kindern gemäß ihrer Bedürfnisse Zugang zu Bildung zu gewährleisten. Dies muss unabhängig vom Elterneinkommen oder der Verfügbarkeit elektronischer Geräte im Hybridunterricht möglich sein. Der deutsche Staat hat dabei die Aufgabe, den organisatorischen Rahmen und technische Lösungen zu identifizieren, befördern, und für Bildungseinrichtungen zur Verfügung zu stellen. Hier gibt es noch viel zu tun für die fernere Zukunft, sowie unmittelbar in der Coronavirussituation, die bereits seit über einem halben Jahr in Deutschland herrscht.

    Auch über Deutschland hinaus streitet die Piratenpartei für die Würde des Menschen. So stehen wir dafür, Menschen auf der Flucht angemessen zu versorgen. Die Versorgungssituation für Geflüchtete in der Europäischen Union ist stark verbesserungswürdig und wir treten insbesondere für die Schließung des Flüchtlingslagers Kara Tepe, dem Nachfolger des skandalösen Moria, ein [6].

    Auf internationaler Ebene muss Deutschland seinen diplomatischen Einfluss dafür einsetzen, dass Menschenrechte eingehalten werden und Menschenwürde befördert wird. Deutschland und seine Gesellschaft werden hiervon auch unmittelbar profitieren: Als Protagonist einer freiheitlichen, fairen, und fortschrittsorientierten Weltgemeinschaft wird Deutschland sich ein Ansehen als vertrauenswürdiger Partner erringen, das für eine Exportnation wesentlich ist.

    In unserer vernetzten modernen Welt ist ein Wegsehen inakzeptabel. Die Piratenpartei zeigt daher klar Initiative, unsere Gesellschaft fair und frei zu gestalten – im Rahmen der Menschenrechte, Menschenwürde, und wirtschaftlicher Partizipation jedes Individuums.

    Quellen/Fußnoten:

    [1] https://www.un.org/en/observances/human-rights-day
    [2] https://de.statista.com/themen/120/armut-in-deutschland/
    [3] https://www.der-paritaetische.de/presse/paritaetischer-armutsbericht-2020-armut-in-deutschland-auf-rekordhoch/
    [4] https://www.zdf.de/nachrichten/thema/armut-deutschland-102.html
    [5] Pressemitteilung vom 04.09.2020
    [6] Pressemitteilung vom 10.12.2020

  • Corona als Ansporn für digitale Bildung

    Corona als Ansporn für digitale Bildung

    Die Kultusministerkonferenz hat in dieser Woche einen ‚Vier-Stufen-Plan‘ für den Umgang der Schulen mit der Corona-Pandemie beschlossen. Die PIRATEN kritisieren, dass dieser nur auf Infektionsgeschehen reagiert und die Möglichkeiten des digitalen Lernens zur Infektionsprävention nicht hinreichend einbezieht.

    Um Infektionen in den Schulen vorzubeugen, schlagen wir alternative Unterrichtskonzepte vor:

    1) Teilen der Klasse. Gruppe A kommt eine Woche zur Schule und lernt in der kommenden Woche über E-Learning von zu Hause. Hilfsmittel für den digitalen Distanzunterricht finden Sie hier: https://redesign.piratenpartei.de/digitales-lernen/
    Gruppe A und B wechseln sich mit dem Kontakt-/Distanzlernen ab.

    2) Die Klasse kommt geschlossen in die Schule, jedoch im wöchentlichen Wechsel von Kontakt- und Distanzunterricht.

    Auch ein anderer Wochenturnus ist möglich, bspw: Zwei Wochen Kontaktlernen und eine Woche Distanzlernen. So kann ein reibungsloseres und mit weniger Infektionen verbundenes Lernen ermöglicht werden. Lehrerinnen und Lehrer müssen weiterhin im digitalen Distanzlernen geschult werden. Dies sollte schnellstmöglich mit vorangetrieben werden.