Schlagwort: Bundesbildung

  • Bildung ist Staatspflicht

    Bildung ist Staatspflicht

    Die Arbeitsgemeinschaft Bildung der Piratenpartei Deutschland drängt auf eine schnelle Einführung von Distanzunterricht, da die vom Verfassungsgericht [1] geforderten milderen Maßnahmen – wie Digitalisierung und die Anschaffung von Luftfiltern – ein weiteres Jahr lang nicht implementiert wurden.

    Nicht nur Lernende sollten ihren Willen auf Bildung äußern, auch der Staat hat eine Bringschuld. Bildungseinrichtungen benötigen sowohl einen an ihre Bedürfnisse angepassten Kurs, als auch einheitliche Distanzlernkonzepte sowie auch bundesweit einheitliche Lösungen für technischen Support.

    Dazu ergänzt Wilk Spieker, Co-Koordinator der Arbeitsgemeinschaft:

    „Digitalisierung und Modernisierung von Schulen fordern wir Piraten schon lange und jene stehen nun endlich auch im Entwurf des Koalitionsvertrages der SPD, Grüne und FDP [2]. Diese Punkte müssen in der Pandemie eine hohe Priorität haben, um das Wohl der ungeimpften Kinder zu schützen. Wir können die Bildungseinrichtungen nicht den fehlerhaften Kurs wiederholen lassen und die hohen Inzidenzen von bis zu 3.000 pro 100.000 bei Jüngeren vernachlässigen. Lüften hätte früher funktioniert, doch mit der neueren Omikron-Variante ist uns auch diese Methode nur eingeschränkt praktikabel [3], zumal auch die Winterzeit begonnen hat und die sonstige Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in Betracht gezogen werden muss.“

    Leider wurde der Gerichtsbeschluss auch teilweise missinterpretiert als Forderung nach Präsenzunterricht. So ließ die designierte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) verlauten, dass mildere Maßnahmen wie Impfungen, Masken und Testungen zur Verfügung stünden, und damit Schulschließungen bereits hinreichend zu vermeiden seien.[4] In Anbetracht einer grassierenden Pandemie ist das für uns äußert praxisfern. 

    Quellen:

    [1] www.bundesverfassungsgericht.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2021/bvg21-100.html

    [2] S.5 ff www.wiwo.de/politik/deutschland/pdf-zum-download-koalitionsvertrag-2021-2025/27830022.html

    [3] www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/aerosole-bei-corona-superspreadern-bringen-lueften-und-masken-nichts-17654439.html

    [4] www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-stark-watzinger-schulschliessungen-muessen-absolut-letztes-mittel-sein/27849022.html

  • PIRATEN feiern Tag des Rechts auf Wissen

    PIRATEN feiern Tag des Rechts auf Wissen

    Weltweit gibt es eine bewundernswerte Erinnerungskultur, die Erinnerungstage! So ist am 28. September der Tag des Rechts auf Wissen, den PIRATEN für besonders wichtig erachten.

    Wissen, also Bildung und Forschung, ist wie Gesundheit Teil unserer Zukunftsversicherung und soll von Geburt bis Tod ein Grundrecht sein. Ohne Diskriminierung müssen alle Menschen ein Recht auf Teilhabe an Bildung haben, wie es bei den Piraten im Grundsatzprogramm [1] steht. Dies beinhaltet, dass Wissen allen kostenfrei und bedingungslos zur Verfügung gestellt wird. Wir PIRATEN halten daher es für besonders wichtig, dass Wissensweitergabe an lebenslanges Lernen anknüpft. Ebenso müssen öffentlich beauftragte, beziehungsweise finanzierte Studien transparent für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und weitergegeben werden [2].

    Max Tischberger, Mitglied der AG Bildung der Piratenpartei, hält fest:

    „Als Mitglied der Schülervertretung bin ich viel in Kontakt mit Lernenden und Lehrenden, und kann aus meiner Erfahrung nur bestätigen, dass Wissen und Bildung essenziell für das ganze Leben sind. Gerade in Pandemiezeiten ist es wichtig, Wissen zu vermitteln und Bildung zu fördern. Damit ist nicht nur die Vermittlung von Wissen von Grundschule bis Universität gemeint, sondern das Lehren und Lernen über das ganze Leben.“

    Dazu fordern wir auch eine Aufhebung der Präsenzpflicht, damit sich unsere Kinder auf das Lernen konzentrieren können, sowie bundesweite einheitliche Lernkonzepte, um das Lehren wie Lernen herkunftsunabhängig zu gestalten.

    Quellen:

    [1] wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Bildung

    [2] wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Freier_Zugang_zu_allen_aus_Steuermitteln_finanzierten_Forschungsergebnissen_.28Open_Access.29

  • Piratenpartei warnt vor Digitalisierungsbremse in der Bildung

    Piratenpartei warnt vor Digitalisierungsbremse in der Bildung

    Die Piratenpartei schließt sich den Forderungen der Enquête-Kommission  „Berufliche Bildung in der digitalen Arbeitswelt“ an [1]: Sie fordert mehr Geld für Ausstattung, Anerkennung für die Leistung von Lehrkräften und mutige Ministerien, die einen fortschrittlichen Unterrichts- und Bildungsansatz fördern, statt zu erschweren und zu bremsen.

    Bundesweit haben wir während der Pandemie großen sozialen Zusammenhalt erlebt, um Kindern Endgeräte und digitales Lernen zu ermöglichen:    

    WLAN für das Nachbarskind freigeben, den alten Laptop frisch machen, Geld unter Verwandten zusammenlegen für das Tablet. Lehrende haben mit viel Eigeninitiative schulinterne Fortbildungen, Onlineplattformen und Videokonferenzsysteme erschlossen, teilweise sogar privat finanziert, weil das staatliche Bildungssystem auf allen Ebenen versagte. Das Angebot an digitalen Lehrerfortbildungen ist explodiert, dennoch wurden die Veranstaltungen überrannt: Vieles, was vorher kaum genutzt wurde, war „ausgebucht“ [2]. 

    Die Piratenpartei sieht in diesem Digitalisierungsschub einen der positiven Aspekte in der Coronapandemie. Aber das zarte Pflänzchen des Fortschritts ist gefährdet: Wieder sind es die Landesregierungen und Kultusministerien, die den Digitalisierungsschwung ausbremsen. Digitalpaktgeld für WLAN: Ja. Bürokratiearme, schnelle Geldmittel für Geräte, damit alle das WLAN nutzen: Nein. Schulgesetzanpassungen, um Hybridunterricht, alternative Prüfungsformate und innovative Unterrichtskonzepte dauerhaft zu etablieren [3] und nicht nur in der Pandemieausnahme zu dulden: Fehlanzeige. Was erschwerend in Deutschland hinzukommt: Vieles wird schlecht geredet. Zum Beispiel eine leicht missverständliche Studie, [4] in der es heißt, Distanzlernen sei so wenig effizient wie Sommerferien.

    Thomas Masztalerz, Mitglied der AG Bildung und selbst Lehrer, erklärt:

    „Ohne das große persönliche Engagement von vielen wäre die Studie vermutlich noch schlechter ausgefallen. Das deutsche Bildungssystem auch in seiner herkömmlichen Präsenzform ist seit Jahren in der Kritik. Der digitale Neustart böte auch die Möglichkeit, Chancengleichheit für alle gesellschaftlichen Gruppen zu schaffen.“

    Ebenso kritisieren die PIRATEN die aktuelle infrastrukturelle Lage der Lehrenden stark. Kultusministerien kokettieren schon mit den Beschlüssen für Dienst-Laptops. Sie erwähnen aber nicht, dass die Umsetzung von den Kommunen kaum bis gar nicht flächendeckend stattfinden kann – aufgrund mangelnder Finanzierbarkeit und technischer IT-Supportmöglichkeiten [5]. Die Kommunen kaufen Hardware und Lizenzen, aber es mangelt an Manpower im Support und an Weiterbildungsmöglichkeiten. Es wäre förderlich, wenn Länder oder Bund auch Gelder für Bildung bürokratiearm ausgeben könnten. 

    Quellen:

    [1] www.dgb.de/themen/++co++563ba9b8-d28d-11eb-894b-001a4a160123

    [2] www.news4teachers.de/2021/03/lehrer-tagung-mobile-schule-die-pandemie-war-eben-auch-ein-beschleuniger/

    [3] www.gew.de/fileadmin/media/sonstige_downloads/hv/Service/Presse/2021/Digitalisierung-im-Schulsystem—Studie.pdf

    [4] psyarxiv.com/mcnvk/

    [5] www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Niedersachsens-Lehrer-muessen-auf-Laptops-noch-Monate-warten

  • PIRATEN fordern unbefristete Arbeitsverträge in der Forschung

    PIRATEN fordern unbefristete Arbeitsverträge in der Forschung

    Deutschland verliert den Anschluss. In der Bildung. In der Wirtschaft. In der Digitalisierung. In der Wissenschaft [1]. Hier lässt der Hashtag #IchBinHanna in die Abgründe unserer Hochschulpolitik blicken:

    „Dieses veraltete Gesetz bringt hohe Fluktuation; etabliertes Wissen und Techniken in den Forschungsgruppen gehen verloren. Viele gut Forschende gehen in die Industrie oder zu ausländischen Forschungsstandorten“,

    weiß Dr. Anna Müllner, Mitglied der PIRATEN.

    Undenkbares ist Alltag im universitären Arbeitsumfeld: Das Wissenschafts-Zeitvertrags-Gesetz[2] (WissZeitVG) begrenzt die maximale Anzahl und Dauer der Arbeitsverträge, so dass in der Regel befristete Arbeitsverhältnisse vorherrschen. Die Folge: Existenzängste[3], viele Personalwechsel, ständige neue Einarbeitungen – dadurch gehen Fortschritte in der Forschung verloren.

    Während jeder Arbeitgeber seine erfahrenen Mitarbeiter schätzt und besser entlohnt, während jeder Beamte mit längerer Dauer in Erfahrungsstufen steigt, werden erfahrene Jungwissenschaftler an den Universitäten per Gesetz entlassen. Ein Wahnsinn, den wir PIRATEN uns doch eher bei den Amtsträgern in der Politik wünschen würden: Innovation durch Fluktuation[4] sollte bei Ministern gelten, aber nicht bei Wissenschaftlern!

    „Insbesondere Frauen werden von der momentanen Gesetzeslage diskriminiert: Die befristeten Verträge erlauben keine angemessene Elternzeit“,

    betont Dr. Annette Schaper-Herget, Mitglied der AG Bildung.

    Forschung wird aktuell in jedem Bundesland anders entlohnt [5]. Der einfachste Weg für eine Forschungschancengleichheit zu sorgen und viele der Probleme in der Forschung zu lösen, sind bundesweit einheitlich angepasste Gehälter für Forscher*innen. Natürlich sollte dies allen Forschenden zur Verfügung stehen und ein Mindestmaß erfüllen, welches z.B. auch Elternzeiten sowie kostenfreien Zugang zu ÖPNV und Bildungsmaterialien (OER)[6] mit einbindet.

    Ebenso sprechen wir PIRATEN uns bereits in unserem Wahlprogramm von 2017 [7] dafür aus, § 2 Absatz 1 des WissZeitVG zu streichen. Das WissZeitVG ist so zu überarbeiten, dass befristete Verträge mit nach oben offener Laufzeit für Wissenschaftler*innen auf Haushalts- und Drittmittelstellen vergeben werden können, ohne eine Maximalbeschäftigungsgrenze zu benennen.

    Quellen:

    [1] www.handelsblatt.com/politik/deutschland/globaler-vergleich-deutschland-verliert-den-anschluss-bei-innovationen/25553894.html?ticket=ST-13932528-pkpA5h2CkhXeoogwtZp4-ap3

    [2] www.gesetze-im-internet.de/wisszeitvg/__2.html

    [3] www.br.de/kultur/ichbinhanna-ausbeutung-akademiker-sicherheit-uni-jobs-befristet-prekariat100.html

    [4] www.bmbf.de/de/media-video-16944.html

    [5] www.academics.de/ratgeber/promotion-gehalt-doktorandengehalt

    [6] youtu.be/1WnZD7E8FKY

    [7] wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2017/Wahlprogramm#Unbegrenzte_Arbeitsm.C3.B6glichkeiten_f.C3.BCr_Akademiker_.E2.80.93_.C3.84nderung_des_Wissenschaftszeitvertragsgesetzes_.28WissZeitVG.29  

  • PIRATEN für Vergleichbarkeit in der bundesweiten Bildung

    PIRATEN für Vergleichbarkeit in der bundesweiten Bildung

    +++ Aufhebung des Kooperationsverbots +++ Handbremse im deutschen Schulsystem lösen +++ Bildungsföderalismus verhindert Bildungsgerechtigkeit +++

    Das Kooperationsverbot im Grundgesetz schreibt vor, dass Bund und Länder nur in Ausnahmefällen „bei der Förderung von Wissenschaft, Forschung und Lehre zusammenwirken“ dürfen [1,2].

    Im Grundsatzprogramm der Piratenpartei Deutschland ist schon seit 2013 beschrieben, dass „Bildungsprozesse bundesweit einheitlich sein sollten“, deswegen streben wir auch eine Aufhebung des Kooperationsverbotes an. Gerade die aktuelle pandemische Lage zeigt die weitreichenden Lücken des derzeitigen föderalistischen Systems, wie z.B. beim Aufbau von digitalen Strukturen (Digitalpakt) sowie der Verteilung von Geldern an hilfsbedürftige Haushalte [3].

    Schulen einheitlich für alle zu gestalten ist ein wichtiges Anliegen, um sowohl Generationengerechtigkeit, als auch Regionengerechtigkeit zu schaffen. Schon in Vorpandemiezeiten war das Abitur in Bayern nicht vergleichbar mit dem in Hamburg [4]. Ebenso werden z.B. Erzieher in der Ausbildung in Niedersachsen deutlich besser gestellt, als in Nordrhein-Westfalen [5].

    Dazu Wilk Spieker von der AG Bildung:

    „Alle Lernenden haben ein Recht auf Chancengleichheit in der Bildung, egal aus welchen finanziellen Verhältnissen oder aus welcher Region beziehungsweise welchem Bundesland sie kommen. Hierbei stellt die Aufspaltung der Bildungspolitik auf die Bundesländer mit jeweils eigenen Bildungssystemen und Abschlussprüfungen ein großes Hindernis dar. Ein bundesweit einheitliches Bildungs- und Schulsystem ist hier die einzige Lösung für mehr Gerechtigkeit in der Bildung, und damit mehr Chancengleichheit.“

     

    Quellen:

    [1] www.deutschlandfunk.de/das-kooperationsverbot.724.de.html?dram:article_id=207223

    [2] www.gesetze-im-internet.de/gg/art_91b.html

    [3] www.deutschlandfunk.de/streit-zwischen-bund-und-laendern-der-digitalpakt-als.724.de.html?dram:article_id=43966

    [4] www.weiterbildungsinitiative.de/themen/ausbildung-zur-erzieherin-und-zum-erzieher

    [5] taz.de/Ungleiche-Bildungschancen/!5546736/