Schlagwort: Coronaimpfung

  • Wenn der ‚Run‘ auf den ‚monovalenten XBB-Booster‘ zum Spießrutenlauf wird – und man für individuellen Schutz auch noch angefeindet wird

    Wenn der ‚Run‘ auf den ‚monovalenten XBB-Booster‘ zum Spießrutenlauf wird – und man für individuellen Schutz auch noch angefeindet wird

    Ist das aktuelle Geschehen in der Ärzteschaft ein Resultat der seit Ende 2021 medial verbreiteten Desinformation? Es fehlt an einer Impf-Kampagne 2023 und Aufklärungsarbeit. Gleichzeitig ist der Zugang zum diesjährlichen monovalenten XBB-Booster durch 6er-Vialen (Verpackung mit 6 Dosen pro Ampulle) erschwert. Ist der neue Plan B, die Impfung über Apotheken zu erhalten und Adresstausch via Soziale Medien?

    Ein Gastbeitrag von Jeanine, Mitglied der Arbeitsgruppe Gesundheit und Pflege der Piratenpartei Deutschland

    Ich beobachte ja stets interessiert und mit voller Aufmerksamkeit, was sich in der Wissenschaft und Forschung rund um Corona SARS-CoV-2 und die dazugehörigen Corona-Schutzimpfungen, ergibt. Neue Studien bringen neue Erkenntnisse. Diese ’neuen‘ Erkenntnisse erhärten aber oftmals die vorangegangene Studienlage und aufgestellte Hypothesen bestätigen sich. Aktuell nehme ich immer häufiger wahr, dass es zunehmend schwieriger geworden ist, eine SARS-CoV-2-Schutzimpfung mit dem neuen, monovalenten XBB-Booster zu bekommen. Das hat wie so oft verschiedene Gründe und Ursachen. In diesem Beitrag möchte ich diese kurz erläutern und ja, auch hier und da Kritik äußern.

    Fangen wir einmal damit an, was mir nicht mehr aus dem Kopf geht:

    Impfwilligen Patient:innen wird von ihren Hausärzti:innen mitgeteilt, wegen des gestiegenen Verwaltungsaufwands nicht impfen zu wollen.[1] Also wenn sich das bewahrheitet, dann kann man manche Ärzt:innen schon ein Stück weit verstehen. Wenn hier nur zum Beispiel zwei oder drei Impfwillige anfragen, dann müssen 20 Seiten für eine 6er Viale ausgefüllt werden. Dieser Zeitaufwand ist nicht in Relation zu setzen. Zumal, war da nicht etwas, dass die Bürokratie abgebaut und der Impfvorgang vereinfacht werden soll? Aber gut, dass wäre ein anderes Thema. Kommen wir zurück auf das komplizierte Ergattern der Impftermine. Dazu erinnern wir uns erst einmal an 2020. 27.01.2020 war der Tag, als seitens der Politik offiziell bekannt gegeben wurde, dass wir in einer Pandemie sind. Und es verging kein ganzes Quartal, da wünschten sich die Ersten schon mehr Schutz, zum Beispiel auch durch Impfung.

    Am 30.12.2020 war es dann endlich soweit. Die ersten mRNA-Impfstoffe wurden verimpft. Hier allerdings verteilt auf Prioritätengruppen. Zuerst die Hochbetagten und jene mit Vorerkrankungen, usw. Ergänzend dazu gab es große Impf-Kampagnen. Aber schon zu dieser Zeit wurden Desinformation, Falschinformation und False Balance über gewisse Gruppierungen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens betrieben. Ja, auch 2021 gab es bereits Propaganda gegen präventive Maßnahmen. Immer und immer wieder. Und immer und immer wieder kamen und kommen die ‚mühseligen‘ aber zeitgleich ‚müßigen‘ Diskussionen um Luftfilter, Masken, Selbsttests, u.s.w.

    Es wurden und es werden aktuell Desinformationen gestreut, die, gelinde gesagt, hanebüchen waren und sind. Ihre Quellen: Dr. Telegram und Prof. YouTube; um es mal so salopp zu formulieren. Aber kommen wir zurück zum eigentlichen Thema: Impfungen.

    Bereits 2022 konnte man dann feststellen, dass die Stimmung von pro-Impfung auf anti-Impfung gekippt war. Resultat der gestreuten Desinformationen und Falschinformationen, die bei vielen, insbesondere auch bei Eltern, Verunsicherung erzeugte? Davon kann man ausgehen. Denn wenn wir eines beobachten konnten, dann, dass Querdenker sehr ‚hartnäckig‘, wenn nicht gar ‚aggressiv‘ auftreten. Aber immerhin war es 2022 noch möglich, ohne große Diskussion bei seinen Hausärzten und Hausärztinnen eine Auffrischungsimpfung zu bekommen.

    Und nun, im Jahr 2023, ist selbst das kaum noch möglich. Fehlende Impf-Kampagne, Desinformation, False Balance und das Framing (schlecht machen) der Corona-SARS-CoV-2-mRNA-Schutzimpfung sind höchstwahrscheinlich alles Faktoren für die Impfskepsis.

    Daher ist es mir ein besonderes Anliegen mit diesem Blogeintrag aufzuzeigen, wie schwer es ist, durch seinen Hausarzt oder seine Hausärztin eine monovalente XBB-Booster-Impfung zu erhalten. Wo und wie ihr aber doch zu eurer Corona SARS-CoV-2 Schutzimpfung kommt, hänge ich weiter unten dran!

    Hier fassen wir ein paar Aussagen von Menschen zusammen, die sich gerne mittels Schutzimpfung schützen möchten, aber Steine in den Weg gelegt bekommen:

    Hausärzt:innen sagen zum wiederholten Mal, eine Impfung sei nicht nötig[2] oder brächte mit den aktuell verfügbaren Impfstoffen keinerlei Vorteil[3]. Familien telefonieren sich die Finger auf der Suche nach impfwilligen Ärzt:innen wund, die ihre Kinder impfen würden. Dabei sei gar kein Impfstoff bestellt worden, man mache „diesmal nicht mit bei der COVID-Impfung“[4]. Dabei ist durch Untersuchungen belegt, dass die auf XBB1.5 angepassten Impfstoffe gegen die aktuell grassierenden (EG.5 („Eris“) und FL 1.5.1 („Fornax“)) und die am wahrscheinlichsten im Winter kommende (BA.2.86) Variante(n) ausreichend neutralisierende Antikörper erzeugen.[5] Wobei es zahlreiche Informationen und Belege, etwa seit dem 13.12.2021 auf Twitter bzw. X, gibt, die das eindeutig aufzeigen.

    Ich denke nicht, dass sich hieran etwas geändert hat. Zumal der wissenschaftliche Stand zeigt:

    • Geimpfte Personen verteilen weniger infektiöse Aerosole
    • Corona-SARS-CoV-2-Schutzimpfungen verhindern schwere Verläufe und Tod
    • Corona-SARS-CoV-2-Schutzimpfungen verhindern Organschäden und Autoimmunerkrankungen oder das Auftreten von Autoimmunerkrankungen wie Diabetes Typ 1 u.v.m.
    • Corona-SARS-CoV-2-Schutzimpfungen reduzieren die Ansteckungswahrscheinlichkeit, auch wenn diese nicht mehr auf nahezu 0% gesenkt wird wie noch in der ersten Jahreshälfte von 2021.

    Zusätzlich verweise ich auf das Statement der EMA (European Medicines Agency) vom Juni 2023, die in Zusammenarbeit mit der ICMRA (International Coalition of Medicines Regulatory Authorities) sowie dem PEI (Paul-Ehrlich-Institut) zu folgendem Schluss kommen:
    „38 globale Aufsichtsbehörden haben eine Erklärung veröffentlicht, in der sie das gute Sicherheitsprofil von #COVID19vaccines bestätigen, auch bei Kindern und Menschen mit Grunderkrankungen, immungeschwächten Patienten und schwangeren Frauen.“
    [6]

    Impfskeptiker und Corona-Kleinredner führen trotzdem gerne die angeblich ‚tausenden Betroffenen von Impfschäden‘ an. Das Faszinierende daran ist, dass dieses so genannte PostVac aber fast ausschließlich in Deutschland vorkommt, insbesondere in den Bundesländern mit den geringsten Impfquoten. Und wenn wir uns jetzt die Zahlen genauer anschauen, sehen wir, dass es lt. Paul-Ehrlich-Institut 523 bestätigte Fälle von Impfkomplikationen gibt. Verimpft wurden 200 Mio. mRNA-Impfdosen gegen Corona SARS-CoV-2. Damit liegt der Anteil von Komplikationen in Deutschland bei 0,00026 %. Daran ändern auch zahlreiche Verdachtsfälle nichts. Viel wahrscheinlicher ist, dass es sich bei den teilweise an das Post-Covid-Syndrom erinnernde Zustände um Folgen unbemerkter Infektionen mit dem tatsächliche Erreger handelt.

    Die Kosten-Nutzen-Rechnung der Impfstoffe geht also weiterhin auf. Wissenschaft und Forschung rund um die mRNA-Impfstoffe zeigen dies klar auf und bestätigen, dass mittels mRNA geimpfte Covid-19 Patienten ein geringeres Risiko für Langzeitschäden und Spätfolgen haben, wie unter anderem Diabetes Typ 1. Hier wird geschätzt, dass die mRNA-Schutzimpfung 50 Mio neue Diabetes-Typ-1-Fälle verhindert hat, alle Altersgruppen eingeschlossen.

    Wer dennoch auf der Suche nach der Corona SARS-CoV-2 XBB-Auffrischungsimpfung ist, wird hier fündig:

    • Tipp 1: Apotheken. Ja, auch Apotheken verimpfen wieder. Ruft bei den Apotheken eures Vertrauens an. Vielleicht habt ihr ja Glück.
    • Tipp 2: Versucht es über den Account U12Schutz – Impfen für Kinder (ja, auch für Impfungen Ü18) [7]
    • Tipp 3: Alternativ gibt es da noch den Account #BildungAberSicher (Impfungen aller Altersgruppen können vermittelt werden) [8]
    • Tipp 4: Über die App Doctolib können ebenfalls entsprechende Impfungen gebucht werden (auch hier findet man Ärzte, die alle Altersgruppen impfen).[9]

    Ergänzend dazu, da auch dies immer und immer wieder thematisiert wurde, ob ‚Geimpfte genau so ansteckend seien und Corona SARS-CoV-2 verteilen“ gibt es neue Erkenntnisse:
    „Die Ergebnisse zeigen: Ohne Impfung stecken sich drei von zehn Personen, die mit #SARSCoV2 in Kontakt kommen, mit dem Virus an. Bei der Omicron-Variante sind es sogar vier von zehn. Anders, wenn alle Personen geimpft sind: Hier kommt es zu deutlich [10] weniger Ansteckungen. Gerade mal eine von zehn Personen steckt sich an. Diese Beobachtung ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Impfung vor einer Ansteckung schützt.

    Sind Geimpfte weniger ansteckend?

    Der Erstautor der Studie, Denis Mongin, zieht Fazit: «Unsere Daten [11] zeigen: Geimpfte sind weniger ansteckend.» Das Genfer Forschungsteam beobachtet Folgendes: Im Vergleich zu Ungeimpften übertragen Geimpfte das Virus weniger häufig. Der Effekt ist laut Mongin «zwar klein, aber ziemlich klar». In Zahlen: Falls zwar die Infizierte, aber nicht deren [12] Kontaktpersonen, geimpft ist, stecken sich zwei von zehn Personen an. Zum Vergleich: Wären alle Personen ungeimpft, würden sich je nach Virusvariante drei bis vier Personen anstecken. «Unsere Zahlen zeigen einmal mehr, dass eine Impfung vor Ansteckung schützt» [13]“

    Den hierin zitierten Artikel [14] sowie die Studie [15] füge ich unten in den Quellenangaben an.

    Und da ich den Satz „It’s good to know your rights“ lebe, hier noch mal ein juristischer Aspekt, der vielleicht doch für den Ein oder Anderen ‚relevant sein könnte‘: Dr. Christian Kroener weist darauf hin, dass das Abraten von der Impfung entgegen wissenschaftlichem Stand einen groben Behandlungsfehler darstellen kann. Dort ende die Behandlungsfreiheit und die Haftung bei Schaden begänne.[16]

    Ich hoffe, dass ich euch mit diesem Blogeintrag ein paar hilfreiche Tipps geben konnte und Anregungen, nun doch an die jährliche Auffrischungsimpfung zu kommen. Wenn ihr weitere Informationen benötigt oder Hilfe bezüglich Impfterminen, euch mit der Arbeitsgruppe Gesundheit + Pflege in Kontakt setzen wollt für weitere Informationen und Erkenntnisse, dann besucht uns über unseren X-(Twitter-)Account AG Gesundheit+Pflege (@Pflegestimme [17]) oder über meinen X (Twitter) Account @piratinJB [18].

    Quellen:
    [1] https://x.com/broeselkater/status/1704156462967378359?s=20
    [2] https://x.com/PraventionI/status/1704369241103728719?s=20
    [3] https://x.com/Berater_1/status/1704523617319682500?s=20
    [4] https://x.com/einfach_machen3/status/1704747417990525218?s=20
    [5] https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.08.18.23293746v1, auf deutsch zusammengefasst vom Virologen Jan Hartmann im Thread ab https://twitter.com/pelagicbird/status/1700236289004474713
    [6] https://www.ema.europa.eu/en/news/global-regulators-confirm-good-safety-profile-covid-19-vaccines
    [7] https://twitter.com/U12Schutz
    [8] https://twitter.com/BildungSicher
    [9] https://www.doctolib.de/impfung-covid-19-corona
    [10] https://x.com/RWittenbrink/status/1702705061879509199?s=20
    [11] https://x.com/RWittenbrink/status/1702705090094604411?s=20
    [12] https://x.com/RWittenbrink/status/1702705128795480520?s=20
    [13] https://x.com/RWittenbrink/status/1702705179001286951?s=20
    [14] https://www.srf.ch/wissen/gesundheit/neue-studie-zur-covid-impfung-wie-gut-schuetzt-die-impfung-vor-ansteckung-und-uebertragung
    [15] https://www.nature.com/articles/s41467-023-41109-9
    [16] https://x.com/Chrissip81/status/1470446567199059970?s=20
    [17] https://twitter.com/Pflegestimme
    [18] https://twitter.com/piratinJB

  • PIRATEN fordern vorübergehende Freigabe von Patenten für Corona­impf­stoffe

    PIRATEN fordern vorübergehende Freigabe von Patenten für Corona­impf­stoffe

    +++ Leurs: Eine Pandemie ist nur global zu bewältigen +++ gesellschaftliche Notlage erlaubt Aussetzung des Patentschutzes +++ Allgemeinheit hat Anspruch auf steuerfinanzierte Forschung

    Das Patentwesen bremst mit seinen breiten Monopolansprüchen heute in vielen Bereichen die Innovation mehr, als es sie fördert. Das Patentsystem ist in seinern Regeln und Traditionen festgefahren und schwer zu reformieren. Möglicherweise lässt sich nur durch kreative Zerstörung Raum für zukunfstaugliche Alternativen schaffen.

    Die USA haben nun eine weltweite Debatte angestoßen, damit genügend Impfstoff gegen COVID-19 produziert werden kann, um auch ärmere Länder schnellstmöglich zu versorgen.

    Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege und Spitzenkandidatin in Nordrhein-Westfalen für die Bundestagswahl 2021 erläutert:

    „Die Piratenpartei fordert schon lange eine grundlegende Reform des Patentwesens, auch um in Situationen, wie einer Pandemie schnellstmöglich reagieren zu können. Die Pandemie wird erst ganz vorbei sein, wenn das Virus global eingedämmt wurde. Hier ist Solidarität gefragt. Um weltweit Produktionstätten aufbauen zu können und Exporte von Impfstoffen in die schwer betroffenen Länder anzukurbeln, müssen wir die Möglichkeit der Patentaussetzung in Betracht ziehen.“

    Die Aussetzung des Patentschutzes für Coronaimpfstoffe trifft in der deutschen Politik auf wenig Zustimmung. Es wird argumentiert, der Patentschutz sei der Schutz von geistigem Eigentum und Quelle der Innovation.
    Allerdings wurde die Entwicklung der Impfstoffe vor allem mit Steuergeldern vorangetrieben. Schon deshalb sollte die Allgemeinheit einen Anspruch auf diese Impfstoffe haben, unabhängig von den Firmen, die die Patente halten.

    Für solche Fälle erlaubten bereits die Verfasser des Patentgesetzes in §13, die Benutzung einer Erfindung auch gegen den Willen des Patentinhabers „im Interesse der öffentlichen Wohlfahrt“.
    Auch das kürzlich mehrfach geänderte Infektionsschutzgesetz behält in §5 explizit die Möglichkeit des Gesundheitsministeriums, Patente in einer gesellschaftlichen Notlage per ‚Benutzungsanordnug‘ zu übergehen, vor.

  • Neue Virusvariante aus Indien – PIRATEN vermissen globales Handeln

    Neue Virusvariante aus Indien – PIRATEN vermissen globales Handeln

    Mit mehr als 200.000 Fällen innerhalb von 24 Stunden bei ca. 1,4 Milliarden Einwohnern hat Indien einen neuen Corona-Höchststand. Die neue Variante #B.1.617 breitet sich rasant aus. Im indischen Bundesstaat Maharashtra zeigt sich bei 60% der infizierten Menschen die neue Virusvariante, berichtet der „Indian Express“. Diese Variante trägt zwei Mutationen in sich. Beide Mutationen wurden auch separat voneinander in anderen Corona-Varianten gefunden: zum Beispiel bei der britischen oder der südafrikanischen sowie der sich schnell ausbreitenden kalifornischen Variante.

    Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege der Piratenpartei und Spitzenkandidatin des Landesverbands NRW für den Deutschen Bundestag, warnt:

    „Was wir jetzt brauchen ist weltweite und gut finanzierte Forschung, um das Coronavirus und seine neuen Varianten engmaschig zu überwachen. Wir dürfen auch eine globale Lockdown-Perspektive nicht ausschließen.
    Das würde bedeuten, sämtliche interkontinentale Flüge zur Personenbeförderung, zu geschäftlichen wie privaten Zwecken, einzustellen, und uns ausschließlich auf den Lufttransport von Impfstoffen oder anderen benötigten medizinischen Gütern zu konzentrieren. Eine weltweite Koordination der Impfkampagne ist dringend erforderlich, denn auch in ärmeren Ländern muss so schnell wie möglich geimpft werden.
    Auch muss die Produktion von zugelassenen Impfstoffen beschleunigt werden. Hersteller müssen kooperieren. Und Patentschutz darf hierbei nicht über dem Schutz von Menschenleben stehen.“

    Die Europaabgeordneten der tschechischen PIRATEN haben bereits im März die EU aufgerufen, geistige Eigentumsrechte im Zusammenhang mit den COVID-19-Impfstoffen aufzuheben, sodass die Pharma-Industrie ihre Produktionsmöglichkeiten für Impfstoffe vollständig ausschöpfen kann. Eine globale Pandemie kann nur durch Solidarität gelöst werden.

  • Corona-Gipfel –  PIRATEN fordern Konzentration auf Impfungen

    Corona-Gipfel – PIRATEN fordern Konzentration auf Impfungen

    Die gestrigen Beschlüsse der MPK kommentiert Sandra Leurs, Themenbeauftragte der Piratenpartei für Gesundheitspolitik:

    „Die Ergebnisse der aktuellen Runde aus Ministerpräsidenten und Kanzlerin sind nichts anderes als erschreckend. Die Beliebigkeit, mit welcher in der MPK mit Inzidenzwerten umgegangen wird, ist nicht mehr nur fahrlässig, sondern fatal. Während einer globalen Pandemie bedeuten die geplanten Lockerungen, dass Menschen sterben werden, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass mutierte Virenstämme für einen immer größeren Anteil der neuen Infektionen verantwortlich sind, auch in Deutschland. Ohne hinreichenden Impfschutz für einen Großteil der Bevölkerung ist jede Form der Lockerung ein Experiment mit der Gesundheit von Millionen von Menschen.

    Die geänderte Teststrategie, Selbsttests über den Einzelhandel und Apotheken zu verteilen, ist zwar richtig, dabei soll aber lediglich ein Test 1 x wöchentlich kostenlos sein, unabhängig davon ob man ins Testzentrum geht oder sich selbst testet. Einmal wöchentlich ist nicht ausreichend, um wirkliche Sicherheit zu garantieren. Infektionen können sich zwischen den Tests verbreiten oder gar nicht erst gemeldet werden. Infektionsrisikos auf dem Arbeitsplatz, in der Schule oder dem Weg dahin, sind mit dieser Strategie nicht zu verhindern.“

    Daniel Mönch, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei ergänzt:

    „Die Liste der Projekte, die Jens Spahn und Andreas Scheuer bereits in den Sand gesetzt haben, ist lang. Gerade diesen beiden jetzt ein so wichtiges Thema wie die Corona Schnelltests zu übertragen, ist kein gutes Signal. Was machen die beiden eigentlich beruflich?

    Gesundheitsminister Spahn ist mitverantwortlich für den kopf- und ziellosen Umgang mit der Corona Pandemie in Deutschland. Eigentlich sollte er sich zunächst darum kümmern, sein Versprechen der Impfung für jeden im zweiten Quartal zu erfüllen. Wenn Lockerungen das Ziel sind, dann muss er sich dieser Aufgabe verpflichten. Scheuer ist als Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur zuständig. Während er im Bereich Verkehr zahllose Millionen versenkt hat, läßt die digitale Infrastruktur auch im Jahr 2021 zu wünschen übrig; ein Glasfaseranschluss in Deutschland bleibt eher die Ausnahme als die Regel. Dieses Versagen fällt uns jetzt in der Pandemie auf die Füße, da wir angewiesen sind auf funktionierende und schnelle Internetanbindungen, um digitalen Unterricht oder Homeoffice überhaupt möglich zu machen.“

  • PIRATEN warnen vor voreiligen Öffnungen

    PIRATEN warnen vor voreiligen Öffnungen

    Sandra Leurs gesundheitspolitische Beauftragte der Piratenpartei zu Öffnungsplänen in der Coronapandemie:

    „Der in Deutschland entwickelte Impfstoff ist überall in der Welt verfügbar, aber in Deutschland aufgrund der Fehlplanung auf nationaler und europäischer Ebene anscheinend nicht ausreichend erhältlich. Die Strukturen zum Verteilen des Impfstoffs sind offenbar auch gar nicht in der Lage, einen Impfstoff zu verteilen, selbst wenn er denn verfügbar wäre. Die Einzigen, die ohne Probleme an Impfdosen kommen sind so manche Politiker, was dem Vertrauen in die Politik einen gewaltigen Schlag versetzt.

    Wie die Verteilung funktionieren kann, führen Großbritannien und Israel eindrucksvoll vor. Anstatt dass die Bundesregierung die Situation ernst und sich ein Beispiel an deren Herangehensweise nimmt, wird hierzulande über schrittweise Öffnungen diskutiert. Insbesondere die neuen Mutationen haben deutlich gezeigt, dass sie sich noch aggressiver verbreiten als die ursprüngliche Variante. Dass die Mutationen auch in Deutschland immer öfter bei Tests auftreten, zeigt deutlich, dass auch diese Virusstämme angekommen sind. Wer unter diesen Bedingungen die Öffnung – insbesondere der Schulen – ohne vorhandenen Impfschutz vornimmt, riskiert diese gefährlicheren Viren in der gesamten Gesellschaft zu verbreiten.“

    Daniel Mönch, politischer Geschäftsführer der Piratenpartei Deutschland, ergänzt:

    „Die Corona-Pandemie hat zahlreiche Schwachstellen auf ganz unterschiedlichen Politikfeldern offenbart. Zu Beginn der Pandemie fiel uns sofort auf die Füße, dass es anscheinend keinen koordinierten Plan für den Umgang mit einem solchen Virus gab. Ausrüstung, Betten und Pflege- sowie medizinisches Personal waren knapp, was schnell zu Überlastungen führte. Heute, bald ein Jahr nach dem Auftauchen des Virus in Deutschland, sind wir in vielen Gebieten keinen Schritt weitergekommen. Viele derjenigen, die in erster Reihe gegen die Verbreitung des Virus kämpfen, fühlen sich von der Politik allein gelassen. Pflegefachkräfte, die bereits lange vor der Pandemie auf Missstände in der Pflege hingewiesen haben, sitzen immer noch alleine da. Lehrende müssen oft immer noch selbst Inhalte für digitales Lernen anpassen, ohne einen digitalen Lehrplan. Weiterbildungen im Umgang mit modernen Medien sind eher die Ausnahme als die Regel. Von einem ausreichenden Schutz in Schulen aber auch in Kitas ist man meilenweit entfernt. Zahlreiche Unternehmen haben aufgrund von fehlendem Know-how oder nicht vorhandener Bereitschaft, etwas zu ändern auch heute noch nicht auf Homeoffice umgestellt.

    So muss man feststellen, dass es in Deutschland auch nach einem Jahr mit Corona noch keinen Lockdown gab, der diesen Namen verdient. Dies führt zu bundesweit dauerhaft hohen Inzidenzen. Die Politik gestattet es dem Virus, sich langsam, aber sicher durch die Gesellschaft zu fressen.

    In dieser Situation über Öffnungen jeglicher Art zu diskutieren ist nicht nur fahrlässig, sondern zeigt, dass es keine Bereitschaft gibt, die Probleme tatsächlich anzupacken und zu lösen. Pläne mancher Ministerpräsidenten über weniger Einschränkungen für Geimpfte sind wenig hilfreich, solange nicht jedem Menschen ein Impfangebot gemacht wurde.“

  • Wie klappt es eigentlich in den Impfzentren?

    Wie klappt es eigentlich in den Impfzentren?

    Am Freitag, den 19. Februar lädt die AG Gesundheit und Pflege der Piratenpartei zu einem virtuellen Rundgang durch das Impfzentrum Husum ein. Im Rahmen eines Vortrages wird Dr. Klaus Schwab, Allgemeinmediziner aus Niebüll und Arzt vor Ort, folgende Themen ansprechen:

    • Wie läuft es mit den Impfungen allgemein?
    • Gibt es eventuell Impfreaktionen?
    • Welche Impfstoffe stehen zur Verfügung?
    • Kontroverse Berichte rund um das Impfen gegen Corona

    Im Anschluss steht Schwab für sämtliche Fragen zur Verfügung. Adrian Gerlings, Mitglied der AG und Listenkandidat zur Bundestagswahl in Schleswig-Holstein, ist ebenfalls vor Ort und wird dies mit weiteren Informationen begleiten.

    Das Ganze findet auf der Videoplattform BBB statt.
    Einladungslink: https://bbb.piratensommer.de/b/pas-fxv-4u4
    Beginn: 19:00 Uhr

    Wir freuen uns auf regen Austausch mit Interessierten und Gästen.

  • Gesundheits-Piraten begrüßen beschlossene Corona-Maßnahmen

    Gesundheits-Piraten begrüßen beschlossene Corona-Maßnahmen

    Nach intensiver Debatte begrüßt die AG Gesundheit und Pflege der Piratenpartei die neuen Corona-Maßnahmen des Bundes in Zusammenarbeit mit den Ländern.

    Sprecherin Sandra Leurs sieht die Maßnahmen der Bundesregierung insgesamt auf einem guten Weg,

    „weil sie dazu dienen, das Coronavirus aufzuhalten und zu stoppen. Die hohe Sterblichkeitsrate darf sich nicht fortsetzen. Auch im Hinblick auf die zunehmende Ausbreitung der mutierten Variante B.1.1.7.“

    Leurs weiter:

    „Die Überforderung des Gesundheitssystems muss aufgehalten werden. Deshalb war es unerlässlich, dass die „Lockdown Light“ Maßnahmen aus 2020 verstärkt werden. Insbesondere müssen die privaten Kontakte weiter reduziert werden, und die Einschränkung der Bewegungsfreiheit auf 15 Kilometer vom Heimatort bei hoher Infektionsinzidenz, sowie die weitere Schließung von Schulen und Kitas, werden einen positiven Beitrag leisten. Darüber hinaus ist es für Eltern zu begrüßen, dass bei Krankheit eines Kindes ihre Erziehungsberechtigten nun mehr als zehn Tage von einem Kinderkrankengeld profitieren können – während es bislang auf bis zu zehn Tage begrenzt war.“

    Allerdings ist die immer noch nicht bindende Aufforderung an Arbeitgeber, Homeoffice wo immer möglich zu erlauben, unzureichend.

    „Alles, was möglich ist, sollte hier auch gemacht werden, sodass auch bei der Arbeit Kontakte bestmöglich reduziert werden können.“

    merkt Leurs an.

    Der zweite kritische Punkt, der nach den Beratungen der Bundes- und Länderregierungen adressiert wurde, war die unzureichende Impfstoffbestellung. Leurs sieht ein klares Defizit, dass „dem Bundesgesundheitsministerium zu wenige finanzielle Mittel freigegeben wurden“, wobei die gemeinsame Bestellung in der EU aber ein richtiges und wichtiges Ziel war. Zumindest aber herrscht Klarheit bei der Impfreihenfolge gemäß der Prioritätenliste der Ständigen Impfkommission (STIKO).