Schlagwort: Jonas Wessel

  • Unvergessene Lehrende!

    Unvergessene Lehrende!

    Zum Weltlehrertag erinnern PIRATEN an die „Charta zum Status der Lehrerinnen und Lehrer“. 1964 wurde der Beruf weltweit von UNESCO und der Internationalen Arbeitsorganisation anerkannt und 1966 folgende Punkte als wichtig definiert:

    • Professionalität
    • Zusammenarbeit in politischen Fragen
    • Lehrpersonal-Ausbildung (Lehramtsstudium)
    • Berufliche Freiheit
    • Verantwortlichkeiten
    • Rechte
    • Arbeitszeiten
    • Gehälter
    • Lehrpersonalmangel

    „Bildung brennt und gerade am Weltlehrendentag sollten wir uns auf die o.a. ursprünglichen Punkte berufen und sie wieder hervorheben. Wir haben immer mehr Quereinsteigende und manche Bundesländer lassen mittlerweile auch schon Erzieher*innen als Grundschullehrpersonal zu. Dies sorgt nicht nur für eine Deprofessionalisierung und Kitapersonalmangel, sondern legt auch verschärft Fokus auf Themen, anstatt das Lernen und Lehren an sich in den Vordergrund zu rücken. Beim Studium ist es dasselbe Problem, da Lehramtsstudierende i.d.R. thematisch in einem Kurs wie 1-Fach Studiengänge studieren müssen. Dies führt dazu, dass die wichtigen Aspekte der didaktischen und pädagogischen Kompetenz oft vernachlässigt werden. Ebenso wurde im letzten Haushalt die politische Bildung auf 3 Mio. Euro kaputtgespart und ist somit kaum mehr wert, als das mit 2 Mio. völlig unnötig geförderte E-Fuel. Desweiteren werden berufliche Freiheiten beschnitten, indem Lehrende in den Sommerferien in manchen Schulen immer noch entlassen werden. Auch bei den Themen Digitalisierung, Inklusion und Integration wird falsch gehaushaltet. So werden notwenige Tablets nicht mehr als Lernmittel gefördert und unterstützende Fachpersonen vergessen. Dies trägt nicht nur zu einem Personalmangel bei, sondern zieht die Lehrenden in Mitleidenschaft, da sie in einen Konflikt zwischen rechtlicher Verantwortlichkeit und angemessenem Arbeitsschutz kommen. Hier müssen wir ansetzen, denn am Fundament der Gesellschaft sollte nicht gespart werden.“

    erklärt Jonas Wessel, Koordinator der Arbeitsgruppe Bildung der Piratenpartei Deutschland.

    Wir Bildungspiraten kritisieren aufs schärfste, dass sich am vergangenen Freitag nicht auf ein Sondervermögen Bildung geeinigt werden konnte und fordern wiederholt:

    • eine Ausbildungsoffensive
    • multiprofessionelle Teams
    • angemessene Weiterbildungsmöglichkeiten
    • sichere Bildung
    • ein Sondervermögen Bildung

    Abschließend bedanken PIRATEN sich bei den verbliebenden Lehrenden für ihr Durchhaltevermögen und Engagement in dieser schweren Zeit.

  • Piraten stehen für eine inklusive Bildung

    Piraten stehen für eine inklusive Bildung

    Die Piratenpartei Deutschland hat mit Erschrecken die menschenverachtenden Äußerungen von AfD-Politiker Björn Höcke im Sommerinterview des MDR [1,2] zur Kenntnis genommen. Der Thüringer Landeschef hat sich in dem Interview u.a. gegen inklusive Beschulung ausgesprochen.

    Die Piratenpartei setzt sich im Gegensatz dazu für eine würdevolle Teilhabe für Menschen mit Behinderungen ein, wie beispielsweise eine Sensibilisierung der Lehrenden im Bereich Migration und Inklusion. [3]

    „Wie bereits am 24. April 2023 [4] von mir erwähnt, hat sich gezeigt, dass im Zuge des Rückbaus von Förderschulen die Aspekte der Inklusion aufgrund unzureichender Planung vernachlässigt wurden. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass angemessenes Fachpersonal, wie beispielsweise multiprofessionelle Teams, bereitgestellt wird. Diese Teams bestehen aus verschiedenem Fachpersonal, darunter Klassen- und Fachlehrer:*innen, Förderlehrpersonal, Sonder- und Sozialpädagog:*innen, Schulpsycholog:*innen, externe Therapeut:*innen, Verwaltungspersonal und Diversitätsbeauftragte. Diese Vielfalt an Expertise trägt dazu bei, die Bildung zu unterstützen und zu entlasten.

    Zudem setzen wir uns dafür ein, dass der Studiengang der Inklusionspädagogik sowie das allgemeine Lehramtsstudium gezielt gefördert werden, um die entstandenen Lücken in diesem Bereich zu schließen. Es ist von großer Bedeutung, dass wir hier gezielt in die Ausbildung investieren, um die nötigen Kompetenzen für inklusiven Unterricht sicherzustellen. Dabei spielt auch die Möglichkeit einer Weiterbildung eine große Rolle.

    Darüber hinaus besteht bereits seit einiger Zeit die Forderung nach einer bundeseinheitlichen Bildung und Zertifizierung, um eine Chancengleichheit bei der Digitalisierung länderübergreifend zu gewährleisten. Dieser Schritt ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Lernenden in Deutschland gleichermaßen von den Potenzialen der digitalen Bildung profitieren können,“

    erklärt Jonas Wessel, Koordinator der Arbeitsgruppe Bildung.

    Dies sehen auch die Piraten Thüringen so und fordern im Landeswahlprogramm kleinere Klassenstärken sowie einen besseren Verteilungsschlüssel, um Inklusion zu ermöglichen. [5]

    „Inklusive Beschulung ist ein Menschenrecht nach der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN-BRK) und dieses Recht darf unter keinen Umständen rückständig werden. Inklusion in der Bildung bewirkt mehr Individualität und mehr Differenzierung – nicht weniger. Das Recht auf freie Schulwahl für Kinder mit und ohne Förderbedarf soll dazu führen, dass diese zu selbstbestimmten, eigenverantwortlichen und sozial kompetenten Mitgliedern der Gesellschaft werden. Schlüssel dazu ist, dass wir z.B. die Anzahl der Lernenden auf das Lehrpersonal reduzieren, damit leistungsschwächere mit leistungsstärkeren Kindern langfristig inklusiv zusammen lernen können. Ebenso ist es unerlässlich, mehr sonderpädagogisches Fachpersonal in die Schulen zu integrieren. Auch Ausbildung muss neu gedacht werden, so fordere ich schon seit langem, dass Werkstätten, so wie sie aktuell exkludierend gestaltet sind, ebenso wie Förderschulen abgeschafft werden. ‚Bis dahin darf man aber die Förderschulen keineswegs abschaffen, da sonst Lernende mit Förderbedarf in der inklusiv gestalteten Bildung untergehen würden. Hier gibt es einen dringenden Nachholbedarf, damit den Menschen mit Behinderung eine Aussicht auf eine Ausbildung zum Fachpersonal gewährt wird,“

    ergänzt Antonia-M.Hörster, Themenbeauftragte für Inklusion der Piratenpartei Deutschland.

    Die Piratenpartei fordert daher:

    • Sensibilisierung der Lehrenden
    • Multiprofessionelle Teams
    • Inklusionspädagogik in das Lehramtsstudium aufnehmen und Lehramtsstudium fördern
    • Bundeseinheitliche Chancengleichheit durch Digitalisierung
    • angemessene Klassengrößen und einen besseren Verteilungschlüssel zwischen Lehrpersonal und Lernenden
    • Umsetzung der Forderungen nach UN-BRK
    • Ausbildung mit Perspektiven statt Werkstätten
    • langfristige Planung statt unvorbereitetes Wegfallen von Förderschulen

    Quellen:
    [1] https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-bjoern-hoecke-entsetzt-mit-aeusserungen-zu-schuelern-mit-behinderungen-a-3f3f98b3-59f5-4e73-97af-67104fe24f9d
    [2] https://www.youtube.com/watch?v=3xRbkDBPNsI
    [3] https://cryptpad.piratenpartei.de/code/#/2/code/edit/haYs7-fy2xFtpHFpMRyYPNQo/ https://wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Lehrkr.C3.A4fte_f.C3.B6rdern_und_sensibilisieren
    [4] https://landesportal.piratenpartei-sh.de/2023/04/piraten-sh-kritisieren-vernachlaessigten-arbeitsschutz-in-bildungsstaetten/
    [5] https://piraten-thueringen.de/wahlen/wahlprogramm-unsere-leitlinien/

  • PIRATEN sagen: Danke liebe Lehrende!

    PIRATEN sagen: Danke liebe Lehrende!

    Zum Weltlehrertag sagen PIRATEN Dankeschön. Wie das Motto „The transformation of education begins with teachers„(„Die Transformation der Bildung beginnt mit den Lehrern“) schon zeigt, kann die Weiterentwicklung der Bildung nicht ohne das Lehrpersonal gedacht werden. Die aktuellen Probleme sind – wie seit Jahren –  Personalmangel, festgefahrene Lernstrukturen und veraltete Lehrpläne.

    Unsere Forderungen sind daher:

    Abbau des Personalmangels durch einen verbesserte Attraktivität des Lehrberufs. Dazu zählt unter anderem der Wegfall der Sommerarbeitslosigkeit in den betreffenden Bundesländern und auch Einführung des Beamtenstatus allgemein. Hierbei muss aber  dieser so verändert  werden, dass Lehrende auch ungestraft Kritik äußern können und der Status nicht nur als zu ertragende Fessel gesehen wird.  Auch das Demonstrationsrecht muss dahingehend angepasst werden.

    Auch der Arbeitsplatz ist entscheidend. Viele Schulgebäude sind nicht zum Lehren und Lernen im Klimawandel geeignet. Um eine verbesserte Lernmöglichkeit in der Pandemie zu schaffen, fordern PIRATEN schon seit über 2 Jahren Luftfilter. Die Sanierung  der Gebäude muss schnellstmöglich auf den Weg gebracht werden und Denkmalschutz an Bildungseinrichtungen darf dabei auch nicht einschränkend wirken. 

    Ebenso fordern wir,  eine selbst bestimmte Lehr- und Lernortswahl in Form von Bildungspflicht mit „Jokertagen“ zu etablieren. Dazu wären Co-Education-Spaces eine Möglichkeit des modernen Wechselunterrichts. Um eine Aufsichtspflicht bei freier Lehrortswahl nicht zu vernachlässigen, hilft das Einführen des 4-Tage-Woche-Modells, welches sowohl für Lehrende als auch Lernende den Alltag entlastet und damit Raum für Weiterbildung und auch Reflexion des Unterrichts bietet.

    Wir fordern weiterhin multiprofessionelle Teams. Ein Jahrgangsteam muss aus Klassen-/Fachlehrenden, Förderlehrpersonal, Sonder- und Sozialpädagogen, Schulpsychologen, externe Therapeuten, Verwaltungslotsen bestehen, um das Lehrpersonal zu unterstützen und zu entlasten.

    Und natürlich: Reduktion der Klassengrößen.

    Des Weiteren bilden wir Lernende noch immer dazu aus, auf den Arbeitsmarkt des vergangenen Millenniums vorbereitet zu sein, wie die 21st Centurystudie eindeutig beweist. 

    Das Thema des Weltlehrertags, die Weiterentwicklung von Bildung ist aktueller denn je. Lehrende und Wissenschaft müssen Hand in Hand Lehrinhalte, die sogenannten Curricula, regelmäßig aktualisieren. Dazu gehören moderne Bildungsketten wie im Pflichtfach Informatik genauso wie die Vorbereitung auf aktuelle und vergangene Krisen wie Gesundheits- und Klimawandelunterricht.

    „Danke liebes Lehrpersonal, dass ihr Teil der Entwicklung des modernen Unterrichts seid und eure Schützlinge auf kommende Lebenserfahrungen vorbereitet. Heute ist euer Ehrentag und wir wollen die Vermittlung von Bildung für euch so angenehm und modern wie möglich gestalten.“

    so Jonas Wessel, Koordinator der AG Bildung.
  • Bildung verträgt auch eine Bundes-Präsenz-Notbremse

    Bildung verträgt auch eine Bundes-Präsenz-Notbremse

    +++ Präsenzschule nur mit Niedriginzidenz +++ Digitales Distanzlernen vorantreiben +++ Studie bestätigt Ansteckungsgefahr unter Kindern und Jugendlichen +++ Bisherige Erfolge nicht verspielen +++

    Bereits im Herbst 2020 forderte die AG Bildung der Piratenpartei, die Coronavirus-Situation als Ansporn zu nehmen, um das Bildungssystem zu reformieren. Wie begleitetes digitales Lernen aussehen kann, zeigt uns das PerLenWerk (Personalisierte Lernumgebung mit Werkstätten) eindrucksvoll.

    Sandra Leurs, Themenbeauftragte für Gesundheit und Pflege und Spitzenkandidatin der NRW PIRATEN zur Bundestagswahl warnt:

    „Bei Inzidenzen von über 100 sollten die Schulen nicht in den Präsenzunterricht gehen. Die Ansteckungsgefahr unter Kindern und Jugendlichen ist nicht zu unterschätzen. Sie sind öfter asymptomatisch, können aber ihre Eltern und Geschwister anstecken.“

    Nach seiner kürzlich im „Science“ veröffentlichte Studie sieht Prof. Christian Drosten seine Einschätzung, dass die Ansteckungsgefahr bei Kindern und Jungendlichen etwa gleich groß ist, wie bei Erwachsenen, bestätigt.

    Die Piratenpartei vertritt Niedriginzidenz-Strategien wie NoCovid und fordert die Einführung einer Notbremse für die Öffnung von Bildungseinrichtungen. Präsenzunterricht erst ab einem Inzidenzwert von unter 35. Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Civey im Auftrag der FDP-Bundestagsfraktion sprechen sich zwar 65 % der Befragten für eine Öffnung beziehungsweise für eine Rückkehr in den Präsenzunterricht ‚unter Einhaltung von Test- und Hygienekonzepten‘ aus, aber, kritisiert Jonas Wessel, Mitglied der AG Bildung:

    “Wie diese Studie zustande gekommen ist, wissen wir nicht, aber die Rückmeldung der Eltern zeigt ein gegenteiliges Bild. Die Aktion der FDP kann daher nur als Wahlkampfgetöse betrachtet werden. Kinder bei einem Inzidenzwert um die 100 in den Präsenzunterricht zu schicken ist unverantwortlich.”

    Der DEW Thüringen ist ebenso für sichere Bildung und warnt, dass hier Erfolge nicht leichtfertig aufgegeben werden sollten. Gerade unter dem Aspekt, dass eine Impfung noch nicht flächendeckend für 12+ Kinder möglich sei, und von der Ständigen Impfkommission (STIKO) aktuell auch nicht empfohlen wird.