Schlagwort: Lehrkräftemangel

  • Bildungsmonitor 2022 bestätigt Programm der Bildungspiraten

    Bildungsmonitor 2022 bestätigt Programm der Bildungspiraten

    Piraten fordern schon länger die individuelle Förderung kleiner Klassengrößen, Wechselunterricht mit Digitalisierung und multiprofessionelle Teams sowie bessere Lehrstudiumsbedingungen. Der am 17. August veröffentlichte INSM-Bildungsmonitor bestätigt diese Forderungen:

    Das sogenannte Quiet Quitting überträgt sich auch auf die Lernenden und gerade um alle aktiv bei der Stange zu halten, muss man schnellstmöglich kleinere Klassen einführen. Lernende brauchen Ruhe und Aufmerksamkeit, doch wie können wir das trotz Lehrpersonalmangel und wachsendem Gebäudeplatzmangel bei mehr Geburten?

    Bildungspflicht statt Anwesenheitspflicht

    Ein erster Schritt für uns ist die Bildungspflicht, welche wir seit 2011 fordern. Das heißt, wir bleiben bei der Schulpflicht, verändern aber die Anwesenheitspflicht so, dass Raum für Wechselunterricht geschaffen wird. Dabei kann, wie der Bildungsmonitor schon auf Seite 23ff widerspiegelt, gut auf funktionierende ausländische Unterrichtsformate zurückgegriffen u./o. das vorhandene Konzept vom PerLenWerk verwendet werden.
    Dies ist aber auch in der Hattie-Studie 2009 schon bestätigt worden. Warum ist da gefühlt nichts passiert?

    Die KMK gibt nach wie vor zu vorsichtige Prognosen für den Lehrkräftemangel bis 2035 aus; Andere Studien zeigen aber, dass alleine in Hamburg bereits heute jede:r 10te Abiturient:in Lehramt studieren müsste, um den Bedarf nur für Hamburg zu decken.

    Multiprofessionelle Teams

    Ein weiteres Problem ist die Vielseitigkeit an bürokratischem und psychologischem Stress. Hier kommen die AG Bildung und der Bildungsmonitor (s. S.186) auch zu ähnlichen Forderungen eines multiprofessionellen Teams.

    Diese bestehen für uns aus:

    • Klassen-/Fachlehrenden
    • Förderlehrpersonal
    • Sonder-/Sozialpädagog:innen
    • Schulpsycholog:innen
    • externe Therapeut:innen
    • Verwaltungslots:innen

    Des Weiteren muss ein Team zur Digitalisierung aufgebaut werden (Bildungsmonitor S.137ff), in dem IT-Angestellte marktgerecht entlohnt werden. Auch muss didaktische Weiterbildung für den digitalen Unterricht flächendeckend angeboten werden.

    Lehrberuf bewerben

    Ausbildung an sich muss besser beworben werden, denn wenn selbst die Bundeswehr plakatieren soll und werben darf, ist es ein massives Versäumnis, dies nicht auch für den Lehrberuf und oben erwähnte Berufe zu machen, wo Baden-Württemberg z.T. in der Kampagne #LieberLehramt mit guten Intentionen vorangeschritten ist. Dazu muss der Lehrberuf europaweit auch angepasst werden. Aktuell haben wir einen massiven Flickenteppich, der sich schlecht vergleichen lässt.

    Wir können nur darauf aufmerksam machen und hoffen, dass wir endlich mal anfangen für die Zukunft zu investieren.

  • Zulage für Lehrkräfte gestrichen! PIRATEN kritisieren die Fehlentscheidung des Berliner Senats

    Zulage für Lehrkräfte gestrichen! PIRATEN kritisieren die Fehlentscheidung des Berliner Senats

    Der Berliner Senat streicht ab 2023 die Zulage in Höhe von 1600 € für neu angestellte Lehrende. Grund dafür ist die geplante Verbeamtung zukünftiger Lehrkräfte. Hunderte ältere Quereinsteigende dürften dabei auf der Strecke bleiben. Wegen des bereits bestehenden gravierenden Lehrkräftemangels sehen die PIRATEN schwarz für Berliner Schulen.

    Sven Bechen, stellvertretender politischer Geschäftsführer und Mitglied der Bildungspiraten, mahnt:

    „Dass die Förderungen der akademischen Bildung zu kurz kommen, sollte spätestens nach der Pandemie an den Schulen mehr als offensichtlich sein. Der Lehrkräftemangel ist eine der größeren Herausforderungen, mit denen wir uns im Bildungssektor konfrontiert sehen. Eine Streichung des Gehalts von 30 % für Neu- und Quereinsteiger dürfte dabei wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Wie der Berliner Senat denkt, mit dieser Maßnahme den Lehrkräftemangel zu bekämpfen, erschließt sich mir nicht und ich mahne diese Entscheidung dringlichst zu überdenken.“

    Die Bildungspiraten der Piratenpartei Deutschland fordern mehr Kompetenzen und Finanzierungsmöglichkeiten für den Bund im gesamten Bildungsbereich. Damit in Zukunft neue Lehrkräfte angeworben werden können, müssen in diesem Berufsfeld Perspektiven geschaffen werden. Dazu sehen wir die Rückkehr zur Verbeamtung, wie sie z. B. in diesem Jahr in Berlin geplant wird, zwar als positive Entwicklung, dennoch ist die höchst fragwürdige Absenkung des Einstiegsgehaltes für angestellte Quer- und Neueinsteigende eine absolute Zumutung und verfehlt das Ziel um Längen.

    Auch im Hinblick auf die sommerbedingte Lehrerarbeitslosigkeit und weiterer Streichungen des Bildungsetats in Berlin warnen wir den Berliner Senat dringlichst davor, die Unterfinanzierung des Bildungssektors fortzusetzen. Abschließend mahnen wir: Wer die Bildung vernachlässigt, lässt die Jugend im Stich.