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  • Zulage für Lehrkräfte gestrichen! PIRATEN kritisieren die Fehlentscheidung des Berliner Senats

    Zulage für Lehrkräfte gestrichen! PIRATEN kritisieren die Fehlentscheidung des Berliner Senats

    Der Berliner Senat streicht ab 2023 die Zulage in Höhe von 1600 € für neu angestellte Lehrende. Grund dafür ist die geplante Verbeamtung zukünftiger Lehrkräfte. Hunderte ältere Quereinsteigende dürften dabei auf der Strecke bleiben. Wegen des bereits bestehenden gravierenden Lehrkräftemangels sehen die PIRATEN schwarz für Berliner Schulen.

    Sven Bechen, stellvertretender politischer Geschäftsführer und Mitglied der Bildungspiraten, mahnt:

    „Dass die Förderungen der akademischen Bildung zu kurz kommen, sollte spätestens nach der Pandemie an den Schulen mehr als offensichtlich sein. Der Lehrkräftemangel ist eine der größeren Herausforderungen, mit denen wir uns im Bildungssektor konfrontiert sehen. Eine Streichung des Gehalts von 30 % für Neu- und Quereinsteiger dürfte dabei wie ein Schlag ins Gesicht wirken. Wie der Berliner Senat denkt, mit dieser Maßnahme den Lehrkräftemangel zu bekämpfen, erschließt sich mir nicht und ich mahne diese Entscheidung dringlichst zu überdenken.“

    Die Bildungspiraten der Piratenpartei Deutschland fordern mehr Kompetenzen und Finanzierungsmöglichkeiten für den Bund im gesamten Bildungsbereich. Damit in Zukunft neue Lehrkräfte angeworben werden können, müssen in diesem Berufsfeld Perspektiven geschaffen werden. Dazu sehen wir die Rückkehr zur Verbeamtung, wie sie z. B. in diesem Jahr in Berlin geplant wird, zwar als positive Entwicklung, dennoch ist die höchst fragwürdige Absenkung des Einstiegsgehaltes für angestellte Quer- und Neueinsteigende eine absolute Zumutung und verfehlt das Ziel um Längen.

    Auch im Hinblick auf die sommerbedingte Lehrerarbeitslosigkeit und weiterer Streichungen des Bildungsetats in Berlin warnen wir den Berliner Senat dringlichst davor, die Unterfinanzierung des Bildungssektors fortzusetzen. Abschließend mahnen wir: Wer die Bildung vernachlässigt, lässt die Jugend im Stich.

  • Jährlich 42 Tage arbeitslos – wie Bildungspolitik das Lehrpersonal scheitern lässt

    Jährlich 42 Tage arbeitslos – wie Bildungspolitik das Lehrpersonal scheitern lässt

    Zeitgleich zum Beginn der Ferien werden in fast allen Bundesländern von der Agentur der Arbeit die Zahlen der sich arbeitslos gemeldeten Lehrer:innen veröffentlicht.
    Soweit ist die Prozedur bereits aus den vielen Jahren zuvor bekannt, Lehrer:innen bekommen befristete Verträge bis zum Schuljahresende [1].

    Jedoch ist etwas anders als in den Jahren zuvor. Durch den Ukrainekrieg müssen mindestens 300.000 geflüchtete Kinder in den Ländern beschult werden. [2] Dazu kommt noch der sog. „Pillenknick“, was bedeutet, dass viele Lehrer:innen überhaupt nicht mehr an die Schule zurückkehren, da sie den Geburtsjahrgängen 1956-1958 angehören [3]. Der Widerspruch zwischen Bedarf auf der einen Seite und Befristung auf der anderen Seite wird aber noch um einen weiteren Faktor gestärkt: Länder legen Programme zur Gewinnung von Lehrer:innen auf! [4]

    Ja, der Lesende fragt sich dann tatsächlich, warum man sich selbst ins besagte Knie schießt?
    Die Piraten der AG Bildung und; eigentlich alle, die Bildung als elementar empfinden; fordern ein Ende der Arbeitslosigkeit für Lehrpersonal im Sommer.
    Aktuell sind über 7360 Lehrende arbeitslos gemeldet [5], doch die Dunkelziffer ist weitaus größer, da viele Lehrende anscheinend sich den bürokratischen Aufwand der Beantragung sparen. In Baden-Württemberg sind z.B. von 4400 im Sommer entlassenen Lehrenden [6] grade mal 1600 gemeldet [7]. Aber viel schlimmer ist das widersprüchliche Signal, welches gesendet wird. Ein feuchter Händedruck zur Entlassung, während das Plakat zur Gewinnung von Lehrer:innen am Schwarzen Brett hängt.
    Die Bildungsminister:innen sollten sich also nicht wundern, wenn nach den Ferien nicht alle zurückkommen. In Zeiten des Fachkräftemangels sollte mit Personal, egal in welcher Branche, sensibel umgegangen werden.

    „Das Lehramtsstudium ist von vornherein schon gegenüber einer wirtschaftlichen Ausbildung im Nachteil. Dies wird durch die saisonale On-Off-Situation auch noch verschlimmert. Ebenso stärkt es die Gerüchteküche bzw. das falsche Bild vom ‚faulenzenden‘ Lehrpersonal im Sommer. Dies wurde jahrelang verschlafen und muss unbedingt behoben werden, um den Beruf zu schützen und nicht in einen Lehxit zu geraten,“

    sagt Jonas Wessel, Koordinator der AG Bildung.

    Quellen:
    [1] https://piraten-sachsen.de/?p=20062130 | https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2018-03/lehrermangel-schulen-deutschland-quereinsteiger-pensionaere?action=report&page=15
    [2] https://www.oldenburger-onlinezeitung.de/nachrichten/ueber-300-000-ukrainische-kinder-und-jugendliche-in-deutschland-87301.html
    [3] https://www.mdr.de/geschichte/geschichte-pille100.html
    [4] https://www.bildung.sachsen.de/blog/index.php/2022/04/07/nachwuchs-gesucht-kultusministerium-startet-neue-lehrergewinnungskampagne/
    [5] https://www.rnd.de/politik/7630-lehrer-im-juni-ohne-job-arbeitslos-in-den-sommerferien-M5SWIPWV5RBBLLV33M6WR5MC4Q.html
    [6] https://www.wz.de/nrw/lehrermangel-fast-4400-stellen-offen_aid-73104417
    [7] https://twitter.com/Katapultmagazin/status/1544942047722934272

  • PIRATEN feiern Tag des Rechts auf Wissen

    PIRATEN feiern Tag des Rechts auf Wissen

    Weltweit gibt es eine bewundernswerte Erinnerungskultur, die Erinnerungstage! So ist am 28. September der Tag des Rechts auf Wissen, den PIRATEN für besonders wichtig erachten.

    Wissen, also Bildung und Forschung, ist wie Gesundheit Teil unserer Zukunftsversicherung und soll von Geburt bis Tod ein Grundrecht sein. Ohne Diskriminierung müssen alle Menschen ein Recht auf Teilhabe an Bildung haben, wie es bei den Piraten im Grundsatzprogramm [1] steht. Dies beinhaltet, dass Wissen allen kostenfrei und bedingungslos zur Verfügung gestellt wird. Wir PIRATEN halten daher es für besonders wichtig, dass Wissensweitergabe an lebenslanges Lernen anknüpft. Ebenso müssen öffentlich beauftragte, beziehungsweise finanzierte Studien transparent für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und weitergegeben werden [2].

    Max Tischberger, Mitglied der AG Bildung der Piratenpartei, hält fest:

    „Als Mitglied der Schülervertretung bin ich viel in Kontakt mit Lernenden und Lehrenden, und kann aus meiner Erfahrung nur bestätigen, dass Wissen und Bildung essenziell für das ganze Leben sind. Gerade in Pandemiezeiten ist es wichtig, Wissen zu vermitteln und Bildung zu fördern. Damit ist nicht nur die Vermittlung von Wissen von Grundschule bis Universität gemeint, sondern das Lehren und Lernen über das ganze Leben.“

    Dazu fordern wir auch eine Aufhebung der Präsenzpflicht, damit sich unsere Kinder auf das Lernen konzentrieren können, sowie bundesweite einheitliche Lernkonzepte, um das Lehren wie Lernen herkunftsunabhängig zu gestalten.

    Quellen:

    [1] wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Bildung

    [2] wiki.piratenpartei.de/Bundestagswahl_2021/Wahlprogramm#Freier_Zugang_zu_allen_aus_Steuermitteln_finanzierten_Forschungsergebnissen_.28Open_Access.29

  • PIRATEN präsentieren Modell zum Umgang mit Schulen in der Pandemie

    PIRATEN präsentieren Modell zum Umgang mit Schulen in der Pandemie

    Um die Eindämmung der Pandemie zu gewährleisten, ist die Schulschließung und der damit einhergehende Distanzunterricht für alle ein wirksames Mittel. Doch was dann?
    Die AG Bildung der Piratenpartei zu weiteren Maßnahmen und Umsetzungsmöglichkeiten für Bildung in Coronazeiten.

    Bildung entsteht nicht durch Anwesenheit in einem Gebäude. Sie entsteht durch Kommunikation und dem Gedanken über das überlieferte Wissen. Daher ist es wichtig, die Kommunikation zu gewährleisten, ohne dabei Menschen einem erhöhtem Risiko auszusetzen. Denn was bringt uns Bildung, wenn wir wegen ruinierter Gesundheit Erlerntes nicht anwenden können? Corona Nachwirkungen greifen unter anderem auch die menschliche „Festplatte“ an und das aktuell beste Antivirusprogramm ist das Homeschooling bzw Distanzlernen. Geschlossene Bildungseinrichtungen haben sich in Form sinkender Prävalenz bereits als vorteilhaft erwiesen.

    Wir PIRATEN empfehlen im Einklang mit #zerocovid Unterricht in Wechselphasen: Vor allem in Grundschulen sollte es Präsenz und Distanz im Wechsel geben. Abschlussklassen sind bei der Öffnung zu bevorzugen.

    Um den Druck von Abschlussklassen zu nehmen, kann den Schüler*innen ein Nachteilsausgleich von 0,3 auf ihre Abschlussnote gewährt werden. Weitere Optionen wie eine Durschnittsabschlussnote und das optionale Ablegen einer Abschlussprüfung sind zu bedenken. Und dies schnell, da die Abschlussprüfungen immer näher rücken!

    Nach unserem Modell folgt der Rest des Bildungssystems im Wechselmodell in Abhängigkeit der Inzidenz. Das Wechselmodell kann je nach Bedarf der Schule auch im zweiwöchigen oder wöchentlichen Turnus laufen und soll nach Möglichkeit eine bestmögliche Versorgung mit gutem Online-Lernen (Ausbau von Cloud – Kommunikationssystemen), Endgeräten und schnellem Internet (Blended Learning/ Hybridunterricht) bereitstellen. Auch das verstärkte Angebot von Schulsozialarbeit stellt eine Herausforderung dar, der wir uns stellen müssen, wie es ebenfalls von der Bundesschülerkonferenz gefordert wird.

    Hierzu sollen folgende Quellen als Anregung dienen, um einen guten Wechselunterricht anbieten zu können:

    Weiterhin können Schulen, Gemeinden, Religionsgemeinschaften und Universitäten eine Betreuung in Kleingruppen mit bis zu fünf Haushalten für diejenigen Kinder und Jugendlichen bereitstellen, die sich in einer Distanzlernphase befinden. Dies dient zum einen der Entlastung der Elternhäuser, zum anderen der Chancengleichheit. Die jeweiligen Insititutionen können hierzu die Räumlichkeiten, das Personal und die Koordination bereit stellen. Hier ist die Allgemeinheit zur gegenseitigen Hilfe und zum Schaffen von Angeboten aufgerufen.